DE871943C - Vorrichtung zur Verhuetung staendigen Daumenlutschens bei Kindern - Google Patents
Vorrichtung zur Verhuetung staendigen Daumenlutschens bei KindernInfo
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Description
- Vorrichtung zur Verhütung ständigen Daumenlutschens bei Kindern Bekanntlich haben fast alle Kinder die Angewohnheit, ihren Daumen beim Einschlafen in den Mund zu stecken, und viele Kinder lutschen dann während der ganzen Nacht am Daumen. Diese Angewohnheit kann sich bis ins Jugendalter hinein erhalten und wirkt sich in vielen Fällen schädlich aus. Die durch das Lutschen bedingte scharfe Anwinkelung. des Arms zwingt den Oberkörper des Kindes in eine verkrampfte Lage, die mit der Zeit eine Verschiebung der Brustwi.rbel und damit der Wirbelsäule zur Folge hat. Überdies werden durch den starken Druck, den der mit sehr großer Kraft in den Mund eingsaugte Daumen auf den Gaumen sowie auf den Ober- und Unterkiefer ausübt, der Gaumen und die Kiefer deformiert. Diese Deformation führt zu einer nachteiligen Änderung der Lage der Vorderzähne, die durch eine kostspielige und für das Kind sehr beschwerliche Zahnregulierung behoben werden muß. Schließlich kann das Daumenlutschen auch eine schädliche sinnliche Uberreizung zur Folge haben.
- Da das Daumenlutschen einem natürlichen Trieb entspringt und beim Einschlafen und während des Schlafen unbewußt gemacht wird, kann es durch Erziehungsmaßnahmen nicht unterbunden werden.
- Man hat deshalb schon versucht, den Kindern das Daumenlutschen dadurch abzugewöhnen, daß man an die Ellenbogen einen Streckverband anlegte, der dem Kind das Einführen des Daumens in den Mund unmöglich machte, oder aber dieDaumen des Kindes wurden mit einer Senf-, Salz- oder Capsaicinlösung bestrichen, deren unangenehmer bzw. deren brennender Geschmack das Kind dazu veranlassen sollte, den Daumen sofort wieder aus dem Mund herauszuziehen. Diese Maßregeln sind jedoch unzweckmäßig, da sie das Kind nicht nur am unerwünschten, ständigen Daumenlutschen hindern, sondern auch daran, während des Einschlafens zu lutschen. Dieses Lutschen während des Einschlafens ist aber nicht nur nicht schädlich, sondern geradezu nützlich, weil es das Einschlafen erleichtert und weil das Kind, das daran gehindert wird, diesem natürlichen Trieb zu folgen, dadurch zu anderen Triebhandlungen, z. B. zur Onanie, veranlaßt wird.
- Das erstrebenswerte Ziel besteht also darin, dem Kind das Daumenlutschen während des Einschlafens wohl zu ermöglichen, es aber daran zu hindern, das Lutschen auch im Schlaf fortzusetzen.
- Dies wird gemäß der Erfindung durch eine Vorrichtung erreicht, die den Arm des Kindes mit seinen Beinen in der Weise verbindet, daß bei gestrecktem Bein das Heranführen der Hand an den Mund verhindert wird. Diese Erfindung beruht auf der Tatsache, daß die Kinder im Bett im wachen Zustand und während des Einschlafens mit angezogenen Beinen zu liegen pflegen, sich aber strecken, nachdem slie eingeschlafen sind. Zweckmäßig besteht die erfindungsgemäße Vorrichtung aus einem am Handgelenk des Kindes zu befestigenden Armband, einem am Fußgelenk zu befestigenden Beinband sowie aus einem diese beiden Bänder miteinander verbindenden Verbindungss.tück, dessen Länge kleiner ist als der bei gestreckten Beinen gemessene Abstand zwischen dem Fußgelenk und dem Mund des Kindes Hat das Kind das Bein angezogen, so kann es den Daumen ungehin-dert in den Mund einführen und dort behalten. Es kann also den natürlichen, Trieb zum Daumenlutschen befriedigen und schläft infolgedessen schnell ein. Nach dem Einschlafen streckt sich dann das Kind und zieht dadurch mit seinem Rein selbst die Hand vom Mund fort. Solange es das Rein gestreckt hält, verhindert die erfindungsgemäße Vorrichtung auch weiterhin das Einstecken des Daumens in den Mund. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wir.d also dem ständigen Daumenlutschen, das die eingangs erwähnten schädlichen Folgen haben kann, wirksam vorgebeugt, ohne daß das dem natürlichen Trieb entsprechende und daher das Einschlafen fördernde Daumenlutschen vor und während des Einschlafens verhindert wird.
- In der Zeichnung ist' ein zweckmäßiges Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt.
- Fig. I zeigt die Vorrichtung im ganzen, während Fig. 2 eine Einzelheit dieser Vorrichtung darstellt.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem Armband 1, einem Beinband 2 und einem diese beiden Bänder miteinander verbindenden Verbindungsstück 3. Das Armband I wird zweckmäßig am Handgelenk und das Beinband 2 am Fußgelenk des Kindes befestig. Die Befestigung erfolgt mittels der Schellen 4 bzw. 5. Die Bänder können ebenso wie das Verbindungsstück 3 aus Leder, Gewebe, Kunststoff oder aus einem beliebigen anderen biegsamen Stoff hergestellt sein. Jedes der Bäder I und 2 trägt eine Öse 6 bzw. 7. In die Öse 6 ist der federnde Bügel 8 des in der Fig. 2 gesondert dargestellten Bindeglieds eingehängt, während an der Öse 7 eine Schelle 9 befestigt ist.
- Durch diese Schelle ist das eine Ende des Verbindungsstücks 3 durchgezogen. Dieses Ende ist zu einer am Verbindungsstück verschiebbaren Klemmschnalle 10 geführt, mit deren Hilfe die Länge des Verbindungsstücks geregelt werden kann; am anderen Ende des Verbindungsstücks sitzt eine Öse 11, die mittels eines Ringes 12 mit der Hül-se 13 des in Fig. 2! dargestellten Bindeglieds verbunden ist.
- Die Länge des Verbindungsstücks 3 wird beim Gebrauch so eingestellt, daß das Kind bei aus gestrecktem Rein seine Hand nicht an den Mund heranführen kann. Diese Länge hängt von der Größe des Kindes und von den Stellen ab, an - welchen die Bänder I und 2 befestigt werden. Wird beispielsweise das Band 2 nicht am Fußgelenk, sondern am Kniegelenk des Kindes befestigt, dann muß das Verbindungsstück entsprechend kürzer gestellt werden.
- Das in Fig. 2 dargestellte Bindeglied 8, 13 dient dazu, die Verbindung zwischen Arm und Bein des Kindes rasch mit einem Griff lösen zu können.
- Der den einen Teil dieses Glieds bildende federnde Bügel 8 hat abgewinkelte Enden, die konvergent verlaufen. Die den andern Teil des; Bindeglieds bildende Hülse 13 hat eine verengte Öffnung, innerhalb welcher zwei Ansätze 15 vorgesehen sind. Beim Einstecken des Bügels in die Hülse 13 werden die Schenkel des Bügels durch die verengerte Öffnung der Hülse zusammengedrückt. Sobald die abgewinkelten Teile I6 des Bügels die verengte Öffnung 14 der Hülse passiert haben, spreizt sich der Bügel und klammert sich in der Hülse fest, indem seine abgewinkelten Teile 16 sich gegen die Ansätze 15 der Hülse I3 legen. Wenn man die Verbindung lösen will, braucht man nur die Schenkel des Bügels 8 zusammenzudrücken und kann dann den Bügel 8 leicht aus der Hülse I3 herausziehen.
- Selbstverständlich kann das Bindeglied 8, I3 auch weggelassen und die Öse II des Verbindungsstücks 3 unmittelbar in die Öse 6 des Armbandes I eingehängt werden.
Claims (8)
- PATENTANSPRÜCHE: r. Vorrichtung zur Verhütung des ständigen Daumenlutschensi bei Kindern, gekennzeichnet durch Mittel zum Verbinden des Arms des Kindes mit seinem Rein, in der Weise, daß bei gestrecktem Bein die Hand nicht an den Mund herangefühft werden kann.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß, sie aus einem Arm- und einem Beinband sowie aus einem diese beiden Ränder verbindenden Verbindungsstück be steht.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arm- und Beinbänder aus einem Gurt mit Schnallen bestehen.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 2, da- durch gekennzeichnet, daß das Verbindungsstück biegsam und in seiner Länge verstellbar ist.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsstück aus einem Gu.rt besteht, der durch eine an einem der Bänder befestigte Öse durchgezogen und mit einer Klemmschnalle versehen ist.
- 6. Vorrichtung n;ach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindeglied mit einem der Bänder mittels eines durch Druck lösbaren, federnden Bindeglieds verbunden ist.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindeglied aus einem federnden Bügel mit abgewinkelten. Enden und aus einer zur Aufnahme der Enden des Bügels geeigneten Hülse besteht, in der sich der Bügel mittels seiner abgewinkelten Enden durch seine eigene Federkraft festklemmt.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse eine verengte Offnung aufweist und die abgewinkelten Enden des Bügels konvergent verlaufen, so daß die beiden Schenkel des Bügels beim Einführen des Bügels in die Hülse durch die Öffnung der Hülse zusammengedrückt werden und sich spreizen, sobald die abgewfnkelten Enden des Bügels die verengte Stelle der Hülse passiert haben.
Priority Applications (1)
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DET4742A DE871943C (de) | 1951-08-22 | 1951-08-22 | Vorrichtung zur Verhuetung staendigen Daumenlutschens bei Kindern |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE871943C true DE871943C (de) | 1953-03-26 |
Family
ID=7544756
Family Applications (1)
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DET4742A Expired DE871943C (de) | 1951-08-22 | 1951-08-22 | Vorrichtung zur Verhuetung staendigen Daumenlutschens bei Kindern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE871943C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4699132A (en) * | 1986-06-09 | 1987-10-13 | Carville Robin K | Patient restraint device |
-
1951
- 1951-08-22 DE DET4742A patent/DE871943C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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