DE868662C - Stahlbetonfertigteildecke - Google Patents

Description

• Stahlbetonfertigteildecke Die Erfindung betrifft eine Stahlbetonfertigteildecke, deren Einzelteile in der Fabrik hergestellt werden sollen und am Bauplatz ohne Zuhilfenahme von Holzschalung zusammengesetzt bzw. aufgebaut werden können. Solche Decken sind an sich bekannt, jedoch haben die meisten der bisher bekannten derartigen Decken den Nachteil, daß zu ihrer Herstellung Deckenschalungssteine erforderlich sind, «-elche statisch zumeist nicht mitwirken, und die Decke in Wirklichkeit erst am Bauplatz zwischen den Schalungssteinen gegossen werden muß. An sich bekannt sind auch noch Decken, welche aus Betonbalken und Betonplatten hergestellt werden und keine Schalungssteine benötigen, bei denen aber der homogene Verband bzw. Zusammenhang von Balken und Deckenplatten den heutigen Anforderungen der Technik nicht voll entspricht und die Dimensionierung und der Nachweis der Tragfähigkeit sich zumeist nur auf Erfahrungswerte stützt. Die in der Druckplatte entstehenden Druckkräfte können durch bloßes Nebeneinanderlegen der Deckenplatten nicht von Platte zu Platte weitergegeben werden, so daß eine besondere Druckbetonschicht, welche am Bauplatz herzustellen ist, erforderlich ist. Die Schubkraftübertragung zwischen Betonbalken und Platte erfolgt nur durch die aus der Balkenoberkante herausragenden dünnen Rundeisenbügel. Der Betonv erguß um die Bügel bildet mit den Betonbalken keinen homogenen Körper, was aber zur Aufnahme der rechnerisch ermittelten Schubkräfte Voraussetzung ist. Zur Herstellung solcher Decken sind erfahrungsgemäß io bis 301 und mehr Vergußbeton je Quadratmeter erforderlich, und die Decken können erst nach vollständigem Erhärten des Ortbetons voll belastet werden.
• Durch die Erfindung werden die vorgenannten Nachteile dadurch beseitigt, daß auf der Oberseite der Deckenbalken im Abstand voneinander Zähne angeordnet sind, die in entsprechend rechteckige Ausnehmungen der Druckplatten eingreifen und die Druckplatten an ihren Längsseiten schräg abgekantet sind und die hierdurch gebildeten, senkrecht zu den Deckenbalken verlaufenden Nuten mit Ortbeton ausgefüllt sind. Bei einer auf diese Weise ausgeführten Decke werden sämtliche Bestandteile in der Fabrik hergestellt; auch sind die Bestandteile so zusammengesetzt, daß, sie statisch mitwirken und der rechnerische Nachweis aller Druckkräfte, Zugkräfte und Schubkräfte sowie deren Übertragung von einem Deckenbestandteil zum anderen Deckenbestandteil leicht möglich ist. Die Deckenbestandteile, auch Deckenelemente genannt, dieser erfindungsgemäß ausgebildeten Decke können von ungeschulten Arbeitskräften verlegt werden, da infolge der angeordneten Zinken, auch Zacken oder Zähne genannt, welche sich an der Oberkante der Balken befinden, die richtige Verlegung der Platten sich zwangsläufig ergibt. Eine Druckbetonschicht ist nicht erforderlich, und bei Verwendung eines schnell bindenden Vergußbetons (im Höchstfalle 3 1 je Quadratmeter) kann die Decke in ein paar Stunden mit voller Nutzlast belastet werden. Durch die in jeder Platte eingegossenen Betonzähne ist eine vollkommene, auf breiter Fläche erfolgende Schubkraftübertragung von Balken zu den Platten und durch den Verguß der senkrecht zu den Balken zwischen den Platten befindlichen Fugen eine einwandfreie Druckübertragung gewährleistet. Durch den Fortfall der Wartezeit zwischen Deckenverlegung und Benutzbarkeit ist eine erhöhte Wirtschaftlichkeit gegeben.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen Querschnitt durch eine Decke nach der Erfindung; Fig. 2 ist die Draufsicht der Decke; in Fig. 3 ist ein Druckplattenelement, in Fig. ¢ ein Einhängeplattenelement und in Fig. 5 ein Trägerelement dargestellt.
• Gemäß Fig. i besteht die Stahlbetonfertigteildecke aus den. Deckenbalken i, den Druckplatten 2 und den Einhängeplatten 3. Der Deckenbalken i, welcher den Beanspruchungen entsprechend mit Stahlstäben und Stahlbügeln bewehrt ist, besitzt auf . seiner Oberseite in Abständen angeordnete Zähne q., welche in die Ausnehmungen 5 der Druckplatte 2 beim Zusammenbau der Deckenelemente eingreifen. An den Breitseiten der Platten 2 und 3 sind schräge Abplattungen 6 vorgesehen, welche beim Zusammenbau der Deckenelemente aufeinanderpassen.
• Werden nun die Träger bzw. Deckenbalken i im. gleichen Abstand verlegt, die Druckplatten 2 mit ihren Ausnehmungen 5, die Zähne ¢ des Deckenbalkens i umfassend auf diese aufgelegt, die Einhängeplatte 3 zwischen den Platten 2 eingehängt, die Längsnuten 8 zwischen den benachbarten Platten :2 und 3 sowie die Zwischenräume 9 zwischen den Balkenzähnen 4 und den Ausnehmungen 5 mit Beton vergossen, so bildet diese Konstruktion eine Stahlbetonfertigteildecke, in der alle Stahlbetonfertigteile als tragende Elemente herangezogen werden, so daß nur ein geringer Materialbedarf entsteht, wenige Facharbeiter benötigt werden und somit die Wirtschaftlichkeit gewährleistet ist.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Stahlbetonfertigteildecke aus Deckenbalken und auf ihnen verlegten Druckplatten, dadurch gekennzeichnet, daH auf der Oberseite der Deckenbalken (i) im Abstand voneinander Zähne (q.) angeordnet sind, die in entsprechende rechteckige Ausnehmungen (5) der Druckplatten (2) eingreifen, und die Druckplatten (2) an ihren Längsseiten schräg abgekantet sind und die hierdurch gebildeten, senkrecht zu den Deckenbalken (i) verlaufenden Nuten (8) mit Ortbeton ausgefüllt sind.
2. 2. Decke nach Anspruch i; dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatten nach Art eines Gerberträgers auf den Deckenbalken (i) in der Weise verlegt sind, daß; zwischen je zwei auf der Unterseite mit vorspringenden Ansätzen versehenen und auf je zwei benachbarten Deckenbalken (i) verlegten Druckplatten (2) eine an der Oberseite mit vorspringenden Ansätzen versehene Einhängeplatte (3) in Feldmitte aufgelegt ist.