DE867053C - Verfahren zur Herstellung von photographischen Kontrasten, welche aus Metallbildern bestehen, die durch physikalische Entwicklung von in photographischen Schichten erzeugten latenten Bildern erhalten worden sind - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von photographischen Kontrasten, welche aus Metallbildern bestehen, die durch physikalische Entwicklung von in photographischen Schichten erzeugten latenten Bildern erhalten worden sindInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von photographischen Kontrasten, welche
aus Metallbildern bestehen, die durch physikalische Entwicklung von in photographischen Schichten
erzeugten latenten Bildern erhalten worden sind, wobei man den Entwickler in Form zweier gesonderter,
an sich stabiler Lösungen zuführt. Unter physikalischer Entwicklung ist im vorliegenden
Fall ein Entwicklungsverfahren zu verstehen, bei dem vor der Entwicklung noch nicht alles zur
Kontrasterzeugung erforderliche Metall an seinem Platz im Kontrast als Ion oder als Verbindung
vorhanden ist, und unter einem latenten Bild ist das Bild zu verstehen, daß bloß durch Belichtung
des photographischen Materials entsteht, bevor Maßnahmen zur Verstärkung dieses Bildes getroffen
worden*sind; das erwähnte Bild kann in manchen Fällen bereits sichtbar sein.
Diese physikalische Entwicklung wird mittels einer in wäßriger Lösung zu Metall reduzierbaren
Metallverbindung durchgeführt, wie z. B. eines Quecksilber-, Silber-, Gold- oder Platinsalzes, und
eines Reduktionsmittels. Beispielsweise sei im vorliegenden Fall die Entwicklung zu einem Silberbild
eines latenten Quecksilberbildes erwähnt, das durch Belichtung eines aus einer Diazoniumverbindung
und eines Merkurosalzes (vgl. Patentschrift 707461) entstanden ist.
Die physikalische Entwicklung hat aber derartige Nachteile, daß sie sich bisher in der Technik nicht
bewährt hat. Physikalische Entwickler, d.h. also eine reduzierbare Metallverbindung, und außerdem
ein zur Reduktion dieser Metallverbindung geeignetes Reduktionsmittel enthaltende Lösungen
sind im Gegensatz zu den chemischen Entwicklern unstabile Systeme. Dies hat zur Folge, daß sie,
auch ohne zur Verwendung zu gelangen, unter Metallausscheidung schnell unbrauchbar werden,
so daß sie unwirtschaftlich im Gebrauch sind und verschmutzen, wobei sich während des Entwicklungsvorganges
auch an den nicht belichteten Stellen der lichtempfindlichen Schicht Metall ab-
1S setzen kann, was zu Schleierung führen kann. Die
spontane Zersetzungsreaktion in den physikalischen Entwicklern verläuft zumeist innerhalb einer Zeit,
welche die zur Entwicklung latenter Bilder erforderliche Zeit nur unbedeutend überschreitet.
z° Die bisher vorgeschlagenen Verfahren gehen immer darauf hinaus, daß man das photographische
Material in ein Gefäß mit einem frisch bereiteten Entwickler einführt, der nach Ablauf der Entwicklung
weiter unbrauchbar ist. Nun ist es zwar möglich, in bestimmten Fällen die Lebensdauer des
Entwicklers zu verlängern, z.B. durch Steigerung der Wasserstoffionenkonzentration, dies geht aber
mit einer Verlängerung der Entwicklungszeit einher, die das Verfahren für die Technik unbrauchbar
macht. Wenn man andererseits die Entwickelzeit zu verkürzen sucht, geht dies auf Kosten der Stabilität
des Entwicklers.
Die physikalische Entwicklung war bisher im Wesen also ein diskontinuierliches Verfahren, was
das Hauptbedenken gegen die technische Anwendung darstellte. Aus diesem Grund hat man die ohne
Bedenken kontinuierlich durchführbare chemische Entwicklung bevorzugt. Es gibt aber Fälle, in denen
chemische Entwicklung nicht möglich ist, wie beim Verfahren nach der bereits erwähnten Patentschrift
707 461, bei der die physikalische Entwicklung die einzige Möglichkeit zur Verstärkung des
latenten Bildes ist, da das bilderzeugende Metall noch nicht (als Verbindung oder Ion) an der BiId-
+5 stelle vorhanden ist. In solchen Fällen hat man sich
zwar mit der Diskontinuität abgefunden und mit Hilfe einer dazu geeigneten Vorrichtung Filmstücke
von verhältnismäßig großer Länge in einer beschränkten Entwicklermenge entwickelt, die nach
einmaliger Verwendung nahezu erschöpft ist (vgl. Patentschrift 759 943).
Nach der Erfindung hat es sich nunmehr -gezeigt, daß es möglich ist, die erwähnten Schwierigkeiten
zu beseitigen und die zur physikalischen Entwicklung erforderlichen Stoffe in viel größerem Maß
als bisher zu verwerten, während man kontinuierlich entwickeln kann. Unter kontinuierlicher Entwicklung
ist im vorliegenden Fall ein Entwicklungsverfahren zu verstehen, bei dem von dem zu
entwickelnden, belichteten photographischen Material eine allmählich zunehmende Menge mit Entwickler
versehen wird, und das entwickelte Material dem Entwicklungsvorgang im praktisch gleichen Zeitmaß
entzogen wird, in dem es mit dem Entwickler in Berührung gebracht wird, bis schließlich alles
Material entwickelt worden ist. Kontinuierlich ist also nicht nur die Entwicklung kinematographischer
Filmbänder in Entwicklungsmaschinen, sondern auch diejenige einer Anzahl sich in Reihe durch
eine Entwickelmaschine hindurchbewegender Papierblätter; diskontinuierlich ist aber z.B. die Entwicklung eines bestimmten, beschränkten Stücks
photographischen Materials, das als ein Ganzes in einer Entwicklungsdose oder auf einer Entwickeltrommel
mit Entwickler in Berührung gebracht und nach einiger Zeit auch wieder als ein Ganzes der
Berührung mit Entwickler entzogen wird. Die Erfindung bezweckt in erster Linie, eine physikalische
Entwicklung -zu ermöglichen; sie kann aber in bestimmten Fällen auch vorteilhaft bei diskontinuierlicher
Entwicklung Anwendung finden. Während die physikalische Entwicklung in der Reihe der
Bearbeitungen, denen ein Träger mit einem aus Metall bestehenden Kontrast ausgesetzt wird, bisher
die einzige war, die nicht kontinuierlich durchgeführt werden konnte, gestattet die Erfindung,
sämtliche Bearbeitungen, wie Sensibilisieren, Konditionieren, Belichten, physikalische Entwicklung,
Fixieren, Nachbehandlung und Trocknen oder irgendeine Aufeinanderfolge dieser Bearbeitungen,
u. a. die physikalische Entwicklung, kontinuierlich durchzuführen, ohne- zwischenzeitiges Aufwickeln
des photographischen Materials, wie z. B. beim Film. Wenn ein vollständig kontinuierliches Verfahren
nicht verlangt wird, z.B. wenn die Beiichrung eine photographische Aufnahme und keine
Kopierbehandlung betrifft, kann man sämtliche oder einige der auf die Belichtung folgenden
Bearbeitungen, u. a. die physikalische Entwicklung, zu einem kontinuierlichen Vorgang vereinigen.
Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren besteht nun darin, daß man der photographischen
Schicht, in der man ein latentes Bild auf physikalischem Weg zu entwickeln wünscht, den Entwickler
in Form von wenigstens zwei getrennten, an sich stabilen Lösungen zuführt. Man verleibt
dem photographischen Material also z.B. durch Tränken oder Aufspritzen eine hinreichende Menge
einer ersten Lösung ein, wonach die Entwicklung in einer zweiten Lösung stattfinden kann. Dies hat no
den Vorteil, daß die erste Lösung durch die spontane
Zersetzungsreaktion des physikalischen Entwicklers überhaupt nicht verschmutzt und diese Reaktion in
der zweiten Lösung nur in beschränktem Maß stattfindet, nämlich nur insoweit, als Bestandteile
der ersten Lösung, vor Reaktion mit dem photographischen Material, aus diesem Material in die
zweite Losung hineindiffundieren. Es ist vorteilhaft,
die Konzentration der Entwicklungsstoffe in der erwähnten zweiten Lösung hoch zu wählen; auf
diese Weise beschleunigt man den Entwicklungsvorgang und beschränkt außerdem die hier sowieso
geringe Verschmutzung. Besonders günstig ist diejenige Ausführungsform, bei der die letzte Lösung
nicht als Bad verwendet wird, sondern in dosierter Menge durch Tränken, Aufwalzen, Aufspritzen oder
andere ähnliche Maßnahmen aufgetragen wird. Hierbei kann Verschmutzung überhaupt nicht eintreten;
man kann die vorher gegebenenfalls versuchsweise zu ermittelnde genau erforderliche
Menge zuführen. Die Entwicklungsreaktion erfolgt d&nn nicht in einem Bad, sondern in dem nicht in
οίϊκ-m Bad befindlichen Material, das dann also
nicht mit einer der Lösungen der zur Entwicklung erforderlichen Stoffe in Berührung steht. Sämtliche
ίο Maßnahmen sind zur kontinuierlichen Durchführung
der physikalischen Entwicklung besonders geeignet. Es versteht sich, daß man auch die erste
Lösung auf diese Weise zuführen kann. Weiter kann man die getrennten Lösungen auch gleichzeitig
mit dem photographischen Material in Berührung bringen, insbesondere durch Aufspritzen
oder Zerstäuben.
Zur praktischen Anwendung der Erfindung kann man z. B. das photographische Material auf einer
zo Transportvorrichtung ununterbrochen mit den zur
Entwicklung erforderlichen Stoffen versehen und dann auf dieser Transportvorrichtung weiterführen;
nach Entwicklung wird es ausgewaschen und gegebenenfalls nach einer oder mehreren Zwischenbehandlungen
getrocknet.
Die Anwendung der Erfindung ergibt weiter den zusätzlichen Vorteil, daß man bei der Wahl der
Konzentrationen der verschiedenen zur Entwicklung erforderlichen Stoffe eine viel größere Freiheit als
bei der üblichen Entwicklung in einem einzigen, den vollständigen Entwickler enthaltenden Bad
hat. Im letztgenannten Fall wäre Anwendung von höheren Konzentrationen, als für die in Rede
stehenden physikalischen Entwickler üblich, wenn überhaupt möglich, mit Rücksicht auf die Stabilität
eines derartigen Systems doch sehr unwirtschaftlich; bei Anwendung der Erfindung kann man
jedoch kleine Mengen konzentrierter Lösungen verwenden. Das Ergebnis der Verwendung der zuletzt
zuzuführenden Komponente in hoher Konzentration ist eine sehr schnelle Entwicklung, die häufig nicht
mehr als 1 Sekunde beansprucht, wobei keine Schleierbildung eintritt.
Es ist möglich, dem Material eine erste Lösung bereits vor der Belichtung einzuverleiben. Wenn
man eine solche Lösung mit der Sensibilisierungslösung kombiniert, kann die mit Verwendunggetrennter
Entwickellösungen einhergehende zusätzliche Bearbeitung entfallen. Man soll dann aber erst
prüfen, ob diese Kombination keine störenden Reaktionen in der Sensibilisierungslösung oder im
Material herbeiführt, was z. B. zutrifft, wenn die Sensibilisierungslösung Chlorionen und die erste
Entwickelflüssigkeit Silberionen enthält, oder aber die Sensibilisierungslösung für Merkuroionen und
die erste Entwickelflüssigkeit ein Reduktionsmittel für Merkuroionen enthält. Das eine und das andere
kann auch von den Konzentrationen abhängen, läßt sich aber vom Fachmann leicht vorhersagen bzw.
durch eine einfache Probe ermitteln.
Nachdem das photographische Material die zur Entwicklung erforderlichen Stoffe aufgenommen
hat, kann man gemäß einer Ausführungsform der Erfindung die Entwicklung durch Erwärmung des
photographischen Materials in hohem Maß beschleunigen. Es sei bemerkt, daß eine stärkere
Erwärmung eines vollständigen physikalischen Entwicklers in einem Gefäß im Zusammenhang mit der
sowieso geringen Stabilität dieses Entwicklers keine guten Ergebnisse liefert, welche Stabilität bei Erwärmung
noch weiter abnimmt. Die gemäß der Erfindung angewendete Erwärmung des photographischen
Materials selbst, erst nachdem dieses mit den erforderlichen Entwicklungsstoffen versehen
worden ist, führt aber zu vorzüglichen Ergebnissen.
Die Erwärmung kann verhältnismäßig beliebig erfolgen, z. B. indem das photographische Material
mit Dampf oder heißer Luft in Berührung gebracht, mit infrarotem Licht bestrahlt, der Einwirkung
eines elektrischen Hochfrequenzfeldes ausgesetzt, oder indem das zu entwickelnde Material über einen
warmen Halterungskörper, z. B. eine oder mehrere warme Walzen^ geführt wird. Um ein zu schnelles
Austrocknen des photographischen Materials während der Erwärmung zu verhüten, ist es in vielen
Fällen angebracht, die Erwärmung in einer feuchten Umgebung vorzunehmen, z. B. indem für eine hohe
relative Feuchtigkeit der umgebenden Luft gesorgt wird oder die erwähnten Walzen mit einer feuchten,
porösen Masse bekleidet sind. In einem praktischen Ausführungsbeispiel führt man z. B. Papier zwischen
zwei sich je durch einen Behälter mit der zuletzt zuzuführenden Entwicklungsflüssigkeit drehenden
Walzen hindurch und weiter über eine warme Walze. Eine vorzüglich geeignete Ausführung besteht
noch darin, daß man z. B. einen Film mit einem endlosen Metallband mitlaufen läßt, das
mittels eines elektrischen Stroms erhitzt wird. Die Entwickeldauer läßt sich auf diese Weise bis auf
einen geringen Bruchteil der für Kaltentwicklung erforderlichen Zeitdauer herabsetzen. Es leuchtet
ein, daß auf eine hohe Temperatur nicht erwärmt werden kann, wenn die Trägersubstanz und/oder
die Bildsubstanz wenigstens eine kurzdauernde Berührung mit warmem Wasser nicht aushalten
kann, was z. B. der Fall ist, wenn die lichtempfindliche Schicht Gelatine enthält.
Die Erwärmung kann auch erfolgen, indem das mit den Entwickelsubstanzen versehene photographische
Material in warmes Wasser z. B. von 50 bis ioo° C und vorzugsweise von 85 bis ioo° C
getaucht wird. Gleichzeitig mit der Entwicklung beginnt dann die folgende Behandlungsphase, nämlich
das Auswaschen des Materials, was eine zusätzliche Zeitersparnis ergibt. Dies ist insbesondere
vorteilhaft, wenn es sich um ein photographisches Material handelt, das außer Auswaschen
keine besonderen Fixierbehandlungen braucht. Das noch warme Material kann dann sogleich getrocknet
werden, gewünschtenfalls unter Zwischenfügung anderer, gleichfalls warmer Bäder.
In einer besonderen Ausführungsform wird die zuletzt zuzuführende Lösung vor Auftragen auf das
photographische Material erwärmt.
Eine ebenfalls sehr leichte und schnelle physikaiische
Entwicklungsart latenter Bilder in Trägern,
wie Papier und regenerierte Cellulose, die die Einwirkung warmen Wassers während kurzer Zeit
auszuhalten vermögen, besteht darin, daß man das photographische Material vor oder nach Belichtung,
z. B. bereits beim Sensibilisieren, mit einem Teil der Komponenten des Entwicklers, darunter die
die Bildsubstanz liefernde Metallverbindung, z. B. Silbernitrat, und mit einer Säure versieht, und daß
man nach Belichtung schnell entwickelt, indem das
ίο Material in ein erwärmtes Bad der fehlenden
komponente (n), z. B. einer Hydrochinonlösung von 900 C, geführt oder durch dasselbe hindurchgeleitet wird. Die Entwicklung ist dann sehr schnell
beendet, und das Auswaschen oder die anderen Bearbeitungen können sofort erfolgen.·
Ein Vorteil dieses letztgenannten Verfahrens besteht darin, daß man eine Lösung eines Reduktionsmittels
ohne Metallverbindung verwenden kann. Diese ist auch bei Zimmertemperatur übersteigenden
Temperaturen vollkommen stabil. Zwar diffundiert eine geringe Menge Metallverbindung
aus dem lichtempfindlichen Material in diese Lösung und wird in dieser sogleich zu Metall
reduziert; dies ist aber unbedenklich, da sich das Metall in großen Flocken niederschlägt und diese
Reaktion nur in dem Maß erfolgt, wie man lichtempfindliches Material zuführt, dies im Gegensatz
zur spontanen Zersetzungsreaktion in einem gewöhnlichen bzw. erwärmten physikalischen Entwickler,
die unabhängig von dieser Zufuhr verläuft, und bei der also das Mengenverhältnis des effektiv
zur Bilderzeugung verwendeten Entwicklers und des spontan zersetzten und daher unwirksam
gebliebenen Entwicklers viel ungünstiger ist.
Geeignete Träger für das lichtempfindliche
System, die im Rahmen der Erfindung zur Verwendung kommen können, sind z. B. die ganz oder
teilweise aus Papier, Celluloseestern oder regenerierter Cellulose bestehenden und im allgemeinen
sämtliche Träger, die Entwicklungslösungen aufzusaugen vermögen. AJs Beispiele gut brauchbarer
lichtempfindlicher Systeme seien die aus einer Diazoniumverbindung und einem Merkurosalz bestehenden
erwähnt, die nach Belichtung auf physikaiischem Wege zu scharfen, kontrastreichen und
lichtechten Metallbildern entwickelt werden können.
B ei sp ie I I
Papier, auf dem zwischen zwei sich drehenden Walzen je Quadratmeter etwa 20 g einer Lösung in
Wasser von 0,4 η -1 - Oxy -2 - diazonium τ 6 - methyl-4-benzolsulfosäure,
0,4 n-Merkuronitrat, o,4n-Salpetersäure und ο, ι Silbernitrat aufgetragen worden
war, wurde nach Trocknen 10 Sekunden lang hinter " einem Negativ belichtet. Danach wurde entwickelt,
indem mit ähnlichen Walzen auf 1 qm 20 g einer
2%igen Hydrochinonlösung auf das Papier aufgetragen wurde. Nach Entwicklung während einiger
Sekunden wurde mit Wasser gespült und getrocknet. Es ergab sich ein gutes Positivbild.
Statt der Hydrochinonlösung kann z. B. auch eine 15%'ige Ferrosulfatlösung verwendet werden.
Das gleiche Papier kann auch momentan durch Hinzufügen einer siedenden 2%igen Hydrochinonlösung
oder durch Eintauchen in diese entwickelt werden.
Ein Film von 300 m Länge, der aus regenerierter Cellulose mit einer Stärke von 40 μ besteht, wurde
auf mechanischem Weg mit einer Lösung in Wasser von 0,4 n-i-Oxy-2-diazonium-6-methyl-4-benzolsulfosäure,
0,1 n-Merkuronitrat und 0,05 η-Salpetersäure sensibilisiert, getrocknet und dann
anschließend hinter einem Negativ mit einer Hochdruckquecksilberdampflampe von 500 W belichtet.
Der Film wurde entwickelt, indem er auf ein und derselben Transportvorrichtung mit
15 Sekunden Zwischenraum nacheinander mit einer Lösung von 4% Metol und 10% Silbernitrat in
Wasser benetzt wurde. Das Bild erschien sofort, und der Entwicklungsvorgang war innerhalb
45 Sekunden nach Zuführung der Silbernitratlösung beendet. Der Film wurde danach mit Wasser ausgewaschen,
mit einem Plastifiziermittel, wie z. B. Glycerol, versehen, getrocknet und sodann aufgewickelt.
Man erzielt das gleiche Ergebnis durch Umkehrung der Reihenfolge der Metallösung und
der Silbernitratlösung.
Ein aus regenerierter Cellulose bestehender Film, der mit einer Lösung in Wasser von 0,2 n-i-Qxy-2-diazonium-6-methyl-4-benzolsulf
osäure, 0,05 n-Merkuronitrat und 0,12 n-Silbernitrat behandelt worden
war, wurde hinter einem Negativ mit einer Hochdruckquecksilberdampflampe
von 500 W belichtet und dann mit einer Lösung von 2% Metol benetzt, die ein nicht ionogenes Dispergierungsmittel enthielt.
Naturgemäß soll ein derartiges Dispergierungsmittel nicht mit den Bestandteilen der
erstgenannten Lösung reagieren. Vorzügliche Ergebnisse werden mit nichtionogenen Benetzungsmitteln,
wie Polyoxymethylene (äthylen)-äther, erzielt. Als solche Benetzungs- oder Dispergierungsmittel werden
Präparate verstanden von der wahrscheinlichen Formel:
(O-CH2-CH2)n-O-CH2-CH2-OH.
Die Verbindung ist ein Polyäther und ein Monoalkohol. Sie wurde beschrieben in einem Heft mit
dem Titel »Wetting and Detergency«, ausgegeben von der Chemical Society of London (1937). "5
B e i s ρ i el IV
iSilberbromid wurde in Folien aus regenerierter
Cellulose eingelagert, indem diese Folien zunächst 2 Minuten in einer Lösung von 0,2 n-Silbernitrat
und dann 1 Minute in einer Lösung von 2 n-Kaliumbromid
und 0,5 η-Salpetersäure getränkt wurden, wobei das letztgenannte Gemisch bis zu gerade
unterhalb des Siedepunktes erwärmt und wieder abgekühlt worden war, wonach in Wasser gespült
und getrocknet wurde.
Eine auf diese Weise erhaltene. Folie wurde 8 Sekunden lang hinter einem Sensitometerkeil mit
einer Glühlampe von 500 W in einem Abstand von 160 cm belichtet. Die belichtete Folie wurde
danach 30 Sekunden lang in einer Lösung von 10% Silbernitrat und 0,05 η-Salpetersäure und dann in
einer gesättigten Lösung von Metol in Wasser getränkt. Nach 15 bis 30 Sekunden war das Bild
entwickelt. Schließlich wurde fixiert und ausgewaschen.
Regenerierte Cellulose wurde mit Silberbromid entsprechend Beispiel IV lichtempfindlich gemacht,
ι Minute in einer Lösung von 10% Silbernitrat in
Wasser getränkt, die 0,05 η an Salpetersäure war, und nach Abstreichen schnell getrocknet, z. B. durch
Eintauchen in Aceton und Trocknen an der Luft.
Erst dann wurde entsprechend Beispiel IV belichtet und schließlich wurde durch Tränken in einer
gesättigten Metollösung in 15 Sekunden entwickelt. Nach Fixieren, Auswaschen und Trocknen entstand
ein vorzügliches Bild mit ausgezeichneter Schwärzung und schoner tiefer Farbe. Bei Verwendung
stärker verdünnter Metollösungen ist die Schwärzung geringer.
Papier wurde etwa entsprechend Beispiel I sensibilisiert, aber ohne Silbernitrat in der Sensibilisierungsflüssigkeit
und entsprechend diesem Beispiel belichtet. Der Entwickler wurde durch 10 Sekunden
langes Eintauchen in eine Lösung von 2% Metol in Wasser aufgetragen, wonach 10 Sekunden lang
mit einer Lösung von 0,4% Silbernitrat in Wasser getränkt wurde; beide waren außerdem 0,3 η an
Salpetersäure. Nach Einführen des Papiers in Dampf oder heiße Luft war die Entwicklung in 30
bis 60 Sekunden beendet. Ohne diese Wärmebehandlung beansprucht die Entwicklungsreaktion etwa
20 Minuten.
Gewünschtenfalls kann man die Reihenfolge der Bäder umkehren. Auch ist es möglich, nur das
Metolbad und die Wärmebehandlung anzuwenden; das noch im Papier vorhandene Merkuronitrat wirkt
dann als Metallsalz für den Entwickler, und man erhält ein aus Quecksilber bestehendes neutralgraues Bild. Durch weiteres 20 Sekunden langes
Tränken mit der vorerwähnten Silbernitratlösung kann man dieses Bild in ein Silberbild umwandeln,
das schwarz und außerdem stabil ist. (Quecksilberbilder verschwinden auf die Dauer, da das Quecksilber
flüchtig ist.) Danach muß noch mit Wasser gespült und getrocknet werden.
Claims (15)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von photographischen Kontrasten,welche aus Metallbildern bestehen, die durch physikalische Entwicklung von in photographischen Schichten gebildeten latenten Bildern erhalten worden sind, wobei man den Entwickler in Form zweier gesonderter, an sich stabiler Lösungen zuführt, dadurch gekennzeichnet, daß kontinuierlich entwickelt wird, indem jene Lösungen kontinuierlich dem zu entwickelnden photographischen Material zugeführt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man von sämtlichen Bearbeitungen, die zur Erzeugung eines Kontrastes nötig sind, wenigstens zwei aufeinanderfolgende Bearbeitungen, u. a. die physikalische Entwicklung, kontinuierlich durchführt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man sämtliche Bearbeitungen, die zur Erzeugung eines Kontrastes nötig sind, in ununterbrochener Reihenfolge durchführt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das photographische Material ununterbrochen auf einer Beförderungsvorrichtung mit den zur Entwicklung erforderlichen Stoffen versehen und auf dieser Beförderungsvorrichtung weiterbewegt, nach Entwicklung ausgewaschen und gegebenenfalls nach einer oder mehreren Zwischenbehandlungen getrocknet wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im photographischen Material, dem die zur Entwicklung erforderlichen Stoffe einverleibt worden sind, die Entwicklungsreaktion im wesentlichen fortgesetzt und beendet wird, während dieses Material nicht mit weiteren Mengen von Lösungen dieser Stoffe in Berührung gebracht wird.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß belichtetes photographisches Material, das bereits einen oder einige zur Entwicklung erforderliche Stoffe enthält, schnell entwickelt wird, indem es mit einer geringen Menge einer konzentrierten Lösung des fehlenden Bestandteils oder der fehlenden Bestandteile des Entwicklers in Berührung gebracht wird.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zusammen den vollständigen Entwickler bildendenLösungen gleichzeitig mit dem photographischen Material in Berührung gebracht werden.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein photographisches Material, dessen Trägersubstanz und Bildsubstanz wenigstens eine kurzdauernde "5 Berührung mit warmem Wasser aushalten, und dem die zur Entwicklung erforderlichen Stoffe einverleibt worden sind, durch Erwärmung schnell entwickelt wird.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die letzte der zur Entwicklung erforderlichen Lösungen warm zugeführt wird.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das photographische Material, das mit sämtlichen zurEntwicklung erforderlichen Lösungen bis auf eine behandelt worden ist, in ein warmes Bad der noch fehlenden Lösung eingeführt wird.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche g und ι o, dadurch gekennzeichnet, daß dem photographischen Material ein Teil der zur Entwicklung erforderlichen Stoffe vor Belichtung einverleibt wird.
- 12. Verfahren nach Anspruch ii, dadurch gekennzeichnet, daß der 'Sensibilisierung ein Teil der zur Entwicklung erforderlichen Stoffe zugesetzt wird.
- 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8, 9, Ii und 12, dadurch gekennzeichnet, daß das belichtete photographische Material über einen oder zwischen zwei Sätzen von Walzen, die sich durch eine Anzahl die zur Entwicklung erforderliche Lösungen enthaltenden Gefäße drehen, geführt und danach erwärmt wird.
- 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein lichtempfindliches System verwendet wird, das aus einer Diazoniumverbindung und einem Merkurosalz besteht und dieses auf physikalischem Weg zu einem Metallbild entwickelt wird.
- 15. Schichten mit photographischen Kontrasten, die nach einem der Verfahren der. vorangehenden Ansprüche erhalten worden sind.© 5707 2.53
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