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Verfahren zur Herstellung einer Strickware auf einer Strickmaschine
Die Erfindung bezieht sich auf eine neuartige und vorteilhafte Verbesserung eines
Strickverfahrens auf einer mit unabhängig voneinander beweglichen Nadeln ausgerüsteten
Rundstrickmaschine zur Herstellung von Strumpf- und anderen Strickwaren, die übertragene
Doppelränder oder andere übertragene Teile besitzen. Die Erfindung ist besonders
vorteilhaft bei Strickmaschinen der in Frage stehenden Art, die mit mehreren Fadenzuführstellen
ausgerüstet sind, kann aber auch mit Vorteil bei Strickmaschinen mit einer einzigen
Fadenzuführung verwendet werden. Die Erfindung bezweckt, die Maschinenleistung .dadurch
zu erhöhen; daß die Maschenübertragung stattfindet, ohne daß die Maschenbildung
an einer der Fad'enzuführstellen unterbrochen wird. Dies wurde bisher als undurchführbar
befunden, und im Betrieb wurde das Stricken während der Durchführung der Maschenübertragung
unterbrochen. Die Erfindung wird an einem gewendeten,Strumpfd'oppelrand beschrieben,
der auf einer mit unabhängig voneinander beweglichen Nadeln ausgerüsteten, mehrere
Fadenzuführstellen aufweisendenRundstrickmaschinehergestellt ist, ist jedoch nicht
auf d'ieseDurchführung begrenzt.
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Gemäß der Erfindung wird bei einem Verfahren zur Herstellung einer
Strickware auf einer Strickmaschine der Faden einer Reihe von Nadeln und Übertragungswerkzeugen
zugeführt, dann eine Anzahl Maschenreihen gearbeitet und darauf der auf den Übertragungswerkzeugen
befindliche Faden ohne Unterbrechung des Strickvorgangs. auf die Nadeln übertragen.
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Wenn Maschenreihen gleichzeitig, und zwar jede Maschenreihe von einem
besonderen Faden, gearbeitet werden, wird die auf den Übertragungswerkzeugen gearbeitete
Maschenreihe übertragen,
während das Verstricken aller Fäden weiter
vor sich geht.
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Ein Kennzeichen: ,der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Doppelrandes auf einer Strickmaschine mit wenigstens einem Strickschloß, wobei
das Verfahren folgende Stufen aufweist: Ein Faden wird einer Reihe von Nadeln und
Übertragungswerkzeugen in einer gewünschten Reihenfolge zugeführt; dann wird eine
Anzahl Maschenreihen an wenigstens einem Strickschloß gearbeitet, und dann wird
der Faden von -den Übertragungswerkzeugen auf die Nadeln ohne Unterbrechung des
Strickens übertragen.
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In der Zeichnung ist , Fig. z eine Durchführungsform eines gewendeten
Doppelrandes und Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Teils einer mit drei
Fadenzuführstellen ausgerüsteten Strickmaschine, mit der das erfindungsgemäße Verfahren
d'urchgef'ührt werden kann.
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Der zur Erläuterung der Erfindung in Fig. i dargestellte Doppelrand
wird wie folgt hergestellt: Die ersten acht Maschenreihen werden aus einem einzigen
Faden. i gearbeitet, der über eine einzige Fadenzuführstelle 4 zugeführt wird, die-
in dem gewählten Beispiel als an der Hauptseite,der Strumpfstrickmaschine liegend
angenommen ist. Der Faden läuft in der üblichen Weise auf die Nadeln auf, indem
er zuerst jeder zweiten Nadel, wie in der Maschenreihe 7 der Fig. 1 ersichtlich,
und dann jeder Nadel zugeführt wird, wie in Maschenreihe 8 gezeigt. In der nächsten
Maschenreihe 9 wird der Fäden den zweiten Nadeln und anstatt den Zwischennadeln
den. Übertragungswerkzeugen zugeführt, von denen. einige bei i;7 dargestellt sind
und die ihre Stelle in der iniden britischen Patentschriften 5:,82 994, 583 o18
und 583 ö:19 offenbarten Weise einnehmen. In. Maschenreihe io wird der Faden wieder
den gleichen zweiten Nadeln zugeführt, wobei die Übertragungswerkzeuge jedoch zurückgezogen
worden sind, so daß die Übertragungswerkzeuge nur den Faden halten, der ihnen in.Maschenreihe
9 zugeführt wurde. Dann. wird der Faden von allen Nadeln in den Maschenreihen i
r, r2, 13 und 14 verarbeitet. B.is zu dieser S'tel'le erfolgt der Strickvorgang
mit einem einzigen- Faden i von der einzigen Fadenzuführstelle q.. aus. Während
ödes Ausarbeitens von Maschenreihe 14 werden .die anderen Fadenzuführstellen 5 und
6 in Arbeitsstellung gebracht, um die Fäden 2 und 3 einzuführen und eine Maschenbildung
mit drei Fäden zu beginnen, die nun während des ganzen übrigen Teils des Doppelrandes
beibehalten wird, wie aus Fig. i; ersichtlich. Sobald der Doppelrand fertiggearbeitet
ist, werden die Zwischenmaschen von Maschenreihe 9, die während des der Maschenreihe
9 folgenden Verstrickens von den Übertragungswerkzeugen 17 gehalten worden sind,
auf die zweiten Nadeln in der in den obenerwähnten Patentschriften beschriebenen
Weise übertragen. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, erfolgt die Übertragung zwischen der
dritten Fadenzuführung 6 und der ersten Fadenzuführung 4, da zwischen den Fadenzuführungen:6
und 4 .mehr Raum vorhanden ist. Gewünschtenfalls kann die Übertragung aber auch
zwischennebeneinanderliegendenFa:denzuführungen durchgeführt werden, wo dies der
Raum zuläßt.
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Nachdem die von den Übertragungswerkzeugen r7 gehaltenen Zwischenmaschen
in der eben beschriebenen Weise auf die zweiten Nadeln übertragen worden sind, wird
Maschenreihe 15 aus Faden i gearbeitet, wobei die zweiten Maschen der Maschenreihe
15 durch die aus Faden i bestehenden übertragenen Zwischenmaschen und alle Maschen
der Maschenreihe r5; durch alle Maschen von Maschenreihe 1.6 gestrickt werden, ,die
gerade vor der Übertragung aus Faden 3 gearbeitet worden ist. Dann wird das Stricken
des übrigen Warenteils, im vorliegenden Falle des Strumpflängens, an allen drei
Fadenz.uführungsstellen weitergeführt, so daß weder die Herstellung des Strumpfes
noch die Reihenfolge der Fäden durch die Übertragung gestört wird.
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Es 'kann, ratsam sein, die Geschwindigkeit der Strickmaschine während
der Übertragung herabzusetzen, da auch dann beim weiteren Stricken mit allen drei
Fäden ein beträchtlicher Gewinn in der Herstellung erhalten wird und Warenfehler,
die infolge des Einlegens und Herausnehmens von Fäden entstehen, vollständig ausgeschaltet
werden. Bei dünner Strumpfware sind beide Ergebnisse von großer wirtschaftlicher
Bedeutung. Außerdem wird die Strickmaschine durch den Wegfall derjenigen Vorrichtungen
vereinfacht, die sonst für den Antrieb der zum Einlegen und Herausnehmen der Fäden
vor bzw. nach der Übertragung dienenden Fadenhebel erforderlich sind.
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Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren in Verbindung mit einer Verarbeitung
an drei Fadenzuf'ührstellen beschrieben ist, kann das Verfahren auch mit einer einzigen
F adenzuführstelle oder mit irgendeiner größeren Zahl von Zuführstellen durchgeführt
werden, solange Raum zur Durchführung der Übertragung zwischen den nebeneinanderliegenden
Fadenzuführstellen gefunden wird. Das Verfahren ist auch nicht auf die Herstellung
eines Doppelrandes der Gattung und des Gefügeaufbaus sowie auf die beschriebene
Herstellungsweise begrenzt, sondern umfaßt auch andere gewendet.. Ränder sowie andere
gestrickte Warenstücke für Strümpfe und andere Venvend`ungszwecke, bei derenHerstellung
eine Maschenübertragung erfolgt.