DE865993C - Verfahren und Vorrichtung zum Pruefen von OElen und Fetten auf ihre Verharzungsneigung - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen von Olen und Fetten auf ihre Verharzungsneigung Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, um Öle und Fette, insbesondere Schmieröle und Schmierfette, auf ihre Verharzungsneigung, d. h. auf ihre Beständigkeit im Betrieb gegenüber dem Luftsauerstoff, eu prüfen. Hieriu -werden bisher die zu untersuchenden Substanzen beispielsweise bei höherer Temperatur durch Einleiten von Sauerstoff während einer bestimmten Zeitdauer der Oxydation unterworfen. Hierauf werden die entstandenen Harz- und Teerstoffe abgetrennt und glewvogen. Ihre Menge, bezogen auf Gewichts- und Zeiteinheit, dient dann als Maß für die Verharzungsneigung. Dieses Verfahren dauert je nach der Widerstandsfähigkeit der zu untersuchenden Substanzen sehr lange und ist eigentlich nur im chemischen Laboratorium durchzuführen.
• Die Prüfzeit läßt sich demgegenüber verringern, wenn gemäß der Erfindung die Oxydation in einer ozonhaltigen Atmosphäre vorgenommen und die eingetretene Viskositätsänderung, bezogen auf die Zeiteinheit, bestimmt und als Maß: für die Verharzungsneigung gewählt wird. Es tritt bei diesem Verfahren in viel kürzerer Zeit eine meßbare Verharzung ein. Des weiteren ist man nicht mehr auf die Mittel eines chemischen Laboratoriums angewiesen, wenn gemäß der Erfindung die zu untersuchende Substanz in einem dicht abschließbaren Behälter der ozonhaltigen Atmosphäre ausgesetzt und diese durch innerhalb des Behälters angebrachte Funkenstrecken erzeugt wird.
• Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Fig. I den einen Teil der Vorrichtung im Schrägbild, Fig. 2 den anderen Teil, teilweise im Schnitt, Fig. 3 ein SchaubiLd der Meßergebnisse.
• Auf dem Boden I eines dicht abschließbaren Behälters 2 mit nach oben zu öffnendem Deckel 3 befindet sich eine flache Glas- oder Porzellanschale 4 mit der zu untersuchenden Substanz 5. An jeder der Seitenwände 6 des Behälters sind mehrere Funkensrtrecken 7 angebracht, die an einen elektrischen Zündapparat 8 angeschlossen sind. Der Behälter ist in nicht dargestellter Weise im Innern mit einer elektrischen Heizung und mit einer Temperaturmeßeinrichtung, beispielsweise einem von außen ablesbaren Thermometer, versehen. Es können auch Trockenmittel, beispielsweise Silicagel, eingebracht werden.
• An einem Ständer 1I ist ein Lagerkörper 12 befestigt, der das Gehäuse eines zur Viskositätsmessung dienenden Viskosimeters bildet (Fig. 2).
• Dieses Gehäuse ist unten geschlossen und oben durch einen abnehmbaren Deckel I3 abschließbar.
• In seiner zylindrischen Bohrung befindet sich ein auf Kugellagern 14 und £5 mit festgelegtem Luftspalt zentrisch gelagerter walzenartiger Körper I6 mit der Welle I7, auf deren oberem Ende eine abnehmbare Schnurtrommel Ie8 mit einer Handkurbel 19 steckt. Auf die Schnurtrommel ist eine Schnur 20 aufgewickelt, die über eine am Ständer II angebrachte Rolle 2I läuft und an die nach Wahl Gewichte 22 angehängt werden können. Die ganze Vorrichtung ist in einen nur durch die Umrisse angedeuteten Thermostaten 213 eingesetzt.
• Die zu untersuchende Substanz wird in der Schale 4 in den Behälter gebracht und dieser geschlossen. Durch Heizen auf eine festgelegte Temperatur und Trocknen der Luft im Behälter werden hinreichend definierte, also wiederholbare Bedingungen hergestellt. Dann werden die Funkenstrecken in Betrieb gesetzt. Nach einer festgelegten Zeit werden sie ausgeschaltet, der Behälter wird geöffnet und die Probe entnommen. Ein durch die Abmessungen des Viskosimeters bestimmter Raumteil der Probe wird in dessen Gehäuse eingefüllt, nachdem zuvor der Deckel 13 sowie derW1äilzkörper I6 entfernt worden sind. Beide werden dann wieder aufgesetzt. Der ganze Apparat wird mit Hilfe des Thermostaten auf eine festgelegte Temperatur gebracht. Dann wird in bekannter Weise die Viskosität in relativem Maß bestimmt, indem für ein bestimmtes( Fallgewicht die Zeitdauer für eine Umdrehung der Welle gemessen wird. Sodann wird ebenso an einer nicht oxydierte Probe die relative Viskosität bestimmt. Die prozentuale Zunahme der Viskositt, bezogen auf die Zeiteinheit, wird als Maß für die Verharzungsneigung gewählt. Es kann von Interesse sein, die Viskositäten nicht nur bei einem bestimmten Falgewicht zu vergleichen, sondern ihre Abhängigkeit von der Größe desselben festzustellen. Die so erhaltenen Kurven (Viskosität bzw. Umlau£dauer t über Fallgewicht P) sind dann wiederum zu vergleichen.
• In Fig. 3 gehört die Kurve I zur nichtoxydierten, die Kurve II zur oxydierten Probe.
• PATENTANSPRÜCIIE 1. Verfahren zum Prüfen von Ölen und Fetten, insbesondere Schmierölen und Schmierfetten, auf ihre Verharzungsneigung, dadurch gekennzeichnet, daß die zu prüfende Substanz während einer bestimmten Zeitdauer und zweckmäßig bei einer bestimmten Temperatur einer ozonhaltigen Atmosphäre ausgesetzt wird und daß dann die dabei eingetretene Viskositätsänderung gegenüber dem Zustand vor der Prüfung festgestellt und als Maß für die Verharzungsneigung der Substanz gewählt wird.

Claims (1)

1. 2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch I, gekennzeichnet durch einen dicht abschließbaren Behälter für die ozonhaltige Atmosphäre.

   3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Funkenstrecken zur Ozonisierung der Luft im Behälter.

   4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Innere des Behälters elektrisch geheizt werden kann.

   5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Bestimmung der Viskositätsänderung verwendete Viskosimeter einen walzenartigen Körper enthält, der sich mit festgelegtem Luftspalt in einer mindestens annähernd senkrechten Bohrung eines Gehäuses befindet und relativ zu diesem verdrehbar ist.