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Krempel Die Erfindung betrifft eine Krempel.
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Der mechanische Krempelprozeß besteht in dem aufeinanderfo.lgenden
Aufteilen, Auflösen und Mischen einer verworrenen Fasermasse bei gleichzeitigem,
während des Prozesses ständig gesteigertem Kämmen. Die verworrene Masse wird der
Maschine in Form einer ununterbrochenen Lage zugeführt und verläßt dieselbe als
ein dünner Flor, in welchem alle Fasern entwirrt und im wesentlichen längs gerichtet
liegen.
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Die Auflösung der verworrenen Masse erfolgt in zwei Vorgängen, dem
Aufteilen oder Trennen der Faserflocken oder -büschel in der Längsrichtung und dem
Kämmen, bei welchem ein Teil jedes zertrennten Büschels durch den Kardenbeschlag
einer Walze festgehalten wird und, wenn es aus diesem hervorragt, von dem Kardenbeschlag
der mit dieser Walze zusammenwirkenden Walze im vorstehenden Teil durchgekämmt wird.
Diese beiden Vorgänge werden im folgenden kurz als Aufteilen und Kämmen bezeichnet.
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Die Auflösung der Masse in Einzelfasern muß, um ein unzulässiges Zerreißen
zu vermeiden, in der Vorkrempel recht sanft durchgeführt werden. Dieses erste Stadium
besteht daher hauptsächlich im Aufteilen der Büschel. Da diese durch das aufeinanderfolgende
Aufteilen immer 'kleiner und weniger verworren werden, geht dieser Vorgang zunächst
in einen kombinierten Aufteil- und Kämmprozeß über und wird im Endstadium zu einem
Prozeß, in welchem das Kämmen überwiegt, das mit steigender Stärke und Dauer beim
Durchlaufen der Fasern durch die Maschine durchgeführt wird.
Die
anfängliche Auflösung eines. Büschels erfolgt in einer sog. Brust, welche also vor
dem ersten eigentlichen Tambour der Maschine arbeitet.
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Diese Brust bildet gewöhnlich einen Teil der Vorkrempel und enthält
einenTambour, der einen etwas _ kleineren Durchmesser als der normale Krempeltambour
.besitzt, und einen Abnehmer, welche beide mit gröberem Beschlag bekleidet sind
als die eigentlichem Krempelwalzen und langsamer als : die. übrigen Tamboure laufen.
Wenn auch diese Anordnung einigermaßen erfolgreich arbeitet, so wird doch das Aufteilen
der Fasern nur in .einenrt ungenügenden. Ausmaß .erreicht. Bei einer normalen Krempel
kann man am zweiten und dritten Tambour der Vorkrempel und oft in der Krerüpel selbst
noch immer Büschel sehen, obwohl diese .Büschel bereits in einem früheren Stadium
hätten, aufgelöst werden sollen, da das Mischen und Ausgleichern der Mischung eine
der Aufgaben der Krempel- ist. Wenn auch die gewöhnliche Krempel, welche Arbeits-
und Wendewalzen aufweist, die um einen von einem Abnehmer gereinigten Tambour liegen,
eine große Misch- und Ausgleichsfähigkeitbesitzt, wird .die Leistungsfähigkeit derselben
in dieser Richtung dadurch geschmälert, wenn das Material vorher nicht genügend
inEinzelfasern zerteilt wird.
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Der Vorre'ßer der sog. Bradford-Kammgarnkrempel ist besser zum Aufteilen
der Büschel geeignet als die oben beschriebene Tambour- und Abnehmer-Brust.. Däs
diesem Vorreißer zugeführte Material geht zuerst über vier Vorreißerwalzeii, -und
die Faserbüschel werden durch zwei oder mehrere zwischen je einem -Paar von Vorreißerwalzen
angeordneten Arbeiterwalzen aufgelöst. Auf diese Weise wird jedes ursprüngliche
Büschel dreimal auf ungefähr ein Achtel seiner ursprünglichen Größe geteilt.
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Die bekannte Vorreißerkonstruktion hat vier Hauptnachteile, die ihren
Gebrauch unbefriedigend machen: i. Wenn irgendeine Änderung in der Geschwindigkeit
der Vorreißer- und Arbeiterwalzen gewünscht wird, muß die Maschine abgestellt werden;
z. die durchzuführende Krempelarbeit ist deshalb unbeeinflußbar, d. h. die Maschine
kann nicht schnell genug der Faserlänge und der großen Mannigfaltigkeit der Fasern,
welche die Maschine zu behandeln hat, angepaßt werden; 3. die Büschel sind, selbst
wenn sie auf ein Achtel reduziert sind, noch immer unerwünscht groß; q.. die Maschine
nimmt zuviel Raum ein.
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Eine Einstellung der Geschwindigkeit, war bis jetzt nur durch Abstellen
der Maschine und Änderung des übersetzungsverhältnisses von einer oder mehreren
Einzelwalzen durch Auswechslung verschiedener Riemenscheiben, Zahn- oder Kettenräder
üsw. erreichbar. Diese Methode hat sich als beschwerlich und unbefriedigend .erwiesen,
und es ist meistens unmöglich, die geeignete Geschwindigkeit für eine gegebene B:eschaffenheit
der Büschel zu erhalten, insbesondere deshalb, weil die Walzengeschwindigkeiten
sehr kritisch sind und die Ein-Stellung des ganzen ,Zuges von: Vorreißer- und Arbeiterwalzen
notwendig wäre, um solchen besonderen Bedingungen gerecht zu werden.
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Das Abstellen ist nicht nur unangenehm und mit Zeitverlust verbunden,
sondern es ändert sich auch die Arbeitsweise beim Vorgang des Abstellens und des
Wiederanlaufenlassens, weil dadurch die Verteilung der Faser gestört wird. Auch
die unterbrochene :Beobachtung der Ergebnisse . bei Geschwindigkeitsänderungen,
z. B. beim Versuch, die kritische Geschwindigkeit zu erhalten, macht den Vergleich
der verschiedenen Resultate undurchführbar.
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Die vorliegende Erfindung verfolgt insbesondere den Zweck, die Ausführung
des Vorreißers zu verbessern, um seine Fähigkeit zum Aufteilen jeder Art von Mischung
in,Einzelfasern und zum Mischen und Ausgleichen unter Beibehaltung .der Länge der
Fasern zu vergrößern,- unabhängig von der Charakteristik, der Fasern und dem offenen
oder verfilzten oder verworrenen Zustand der Mischung.
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Die neue Krempel, welche je eine Reihe von Vorreiß.erwalzen
und eine mit diesen. zusammenarbeitende Reihe von Arbeiterwalzen enthält, weist
erfindungsgemäß Antriebsmittel auf, welche eine begrenzte Veränderung der Geschwindigkeit
der einen Walzenreihe unabhängig von der der anderen Walzenreihe während des Ganges
der Maschine zulassen.
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Diese begrenzte Geschwindigkeitsänderung der Walzenreihe kann auch
gleichzeitig und unabhängig erfolgen.
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Der obengenannte Antrieb kann in einem während des Ganges der Maschine
eine stufenlose, begrenzte Geschwindigkeitsänderung zulassenden Getriebe bestehen.
Er kann aber auch ein Getriebe enthalten, das die Geschwindigkeit der Walzenreihe
oder der Walzenreihen in einer Anzahl vorbestimmter Übersetzungsverhältnisse ändert.
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Ferner können ein oder mehrere Abnehmer durch den Antrieb mit .der
Arbeiterwalzen- oder der Vorreißerwalzenreihe derart verbunden sein, daß sich die
Geschwindigkeit desselben bzw. derselben mit der Walzenreihe, mit welcher die antriebsmäßige
Verbindung besteht, ändert. Der oder die Abnehmer können, aber auch unabhängig mit
einstellbarer Geschwindigkeit angetrieben sein. Eine Schnellwalze kann angeordnet
sein, um in Verbindung mit einer Vorreißerwalze zu arbeiten, auf welche ein Abnehmer
folgt, wobei die Schnellwalze von einem eine begrenzte, stufenlose Geschwindigkeitsänd'erung
während des Laufes der Maschine zulassendem Getriebe angetrieben wird.
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Die Arbeiterwalzen sind antriebsmäßig so miteinander verbunden, daß
die Geschwindigkeit der aufeinanderfolgenden Walzen vom Speise- bis zum Lieferende
abnimmt.
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Bei Steigerung derGeschwindigkeit der Arbeiterwalzenreifhe wird hauptsächlich
eine aufteilende Wirkung, bei Steigerung der Geschwindigkeit der Vorreißerwalzenreihe
hingegen ein stärkeres Kämmen der vollständig zerteilten Büschel erreicht. In manchen
Fällen mag es wünschenswert sein, die
Geschwindigkeit beider Walzenreihen
gleichzeitig zu ändern. Dadurch wird es möglich, die Maschine dem Zustand der zu
behandelnden Büschel anzupassen, z. B. wenn sie verworren oder verfilzt sind. Sämtliche
Arbeiterwalzen werden dann schneller gedreht, so daß das Kämmen um eine Stufe weiter
weg von der ersten Walze, also dort beginnt, wo die Büschel bereits kleiner geworden
sind. Wenn jedoch die Büschel offen oder flaumig sind, kann die Geschwindigkeit
des Arbeiterwalzensatzes verringert werden, damit aus diesem Umstand der Vorteil
des 3eginnens. des ,Kämmens näher oder direkt an der ersten Arbeiterwalze gezogen
werden kann.
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Durch die vorliegende Erfindung kann das Arbeiten des Vorreißers vollkommen
gelenkt und den Erfordernissen der verschiedensten Mischungen der in der Krempel
zu verarbeitenden Fasern angepaßt werden. Es ist möglich, nicht nur die Büschel
so aufzuteilen, daß die größte nach Durchgang durch eine Reihe von sechs Walzen
erhaltene Büschelgröße weniger als i % der ursprünglichen, sondern auch, daß die
verbleibenden 99% des Büschels von einer nur einen Teil dieser i % betragenden Größe
sind, da sie noch einer weiteren, ausgedehnten Aufteilung unterworfen werden. Dazukommt
jedoch, daß die Anwendung einer die Geschwindigkeit stufenlos verändernden Vorrichtung
es ermöglicht, die Stelle, an welcher das Kämmen in der Arbeiterwalzenrei.he stattfindet,
zu verändern, während die Stärke des Kämmens durch die Anwendung einer solchen Vorrichtung
für Vorreißerwalzen reguliert werden kann. überdies wird jede Fasermischung wegen
der Länge, der Oberflächenbeschaffenheit und der physikalischen Eigenschaften. der
sie zusammensetzenden Fasern auf verschiedene Weise auf die Einwirkung der die Walzen
bedeckenden Nadeln reagieren. Die richtigen Geschwindigkeiten sind kritisch und
können nur durch ständige Beobachtung der Resultate im Laufe der Einstellung ermittelt
werden. Es gibt eine so große Anzahl von möglichen relativen Geschwindigkeitskombinationen,
.daß es praktisch unmöglich ist, bei dem mit Abstellen der Maschine verbundenen
Räderauswechseln die richtigen Geschwindigkeiten zu finden. Man muß ferner imstande
sein, die Geschwindigkeit der Walzenreihen und das Verlagern der Kämmstellen gleichzeitig
einstellen zu können. Die vorliegende Erfindung 'sieht die Mittel vor, um die idealen
kritischen Geschwindigkeiten in der kürzestmöglichen Zeit bei laufender Maschine
zu erreichen.
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Die Erfindung wird. nachstehend beispielsweise an Hand der schematischen
Zeichnungen beschrieben. Es zeigt Fig. i eine Seitenansicht einer Bradford-Kamm=
garnkrempel, Fig. 2 eine gleiche Ansicht eines gemäß der Erfindung verbesserten
Vorreißers, Fig. 3 eine gleiche Ansicht einer anderen Ausführungsform.
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In Fig. r ist der Vorreißerteil mit A bezeichnet. Die Wolle wird in
Form eines Wattestreifens auf d!em laufenden Band i durch Einzugswalzen 2 eingeführt.
Die erste in der Richtung des Pfeiles langsam rotierende Vorreißerwalze 3 nimmt
die Büschel zur Arbeiterwalze 4 mit. Der durch diese von der Vorreißerwalze 3 abgenommene
Teil von Fasern wird von der Vorreißerwalze 3a abgestreift, welche auch die auf
der Vorreißerwalze 3 zurückgebliebenen Büschel abnimmt. Von dieser werden darauf
beide Büsche.lteile zu ihrer Berührungslinie mit der Arbeiterwalze q.a gebracht,
wo die letztere einen etwa ein Viertel ihrer ursprünglichen Größe aufweisenden Teil
abnimmt und das Abstreifen derselben durch die Vorreißerwalze 3b zuläßt, welche
auch den an der Vorreißerwalze 3a verbliebenen Teil abnimmt. Die Arbeiterwalze 4b
führt dann denselben Vorgang bei gleichzeitiger Verminderung der ursprünglichen
Büschelgröße auf ein Achtel durch und gibt ihren Anteil an die Vorreißerwalze 3c
ab, welche auch die Vorreißerwalze 3b abstreift. Die Vorreißerwalze 3.c wird schließlich
vom ersten Tambour 5 der mit B bezeichneten eigentlichen Krempel abgestreift.
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Diese bekannte Ausbildung des Vorreißers ist nicht anpassungsfähig
und nimmt keine Rücksicht auf die verschiedenen Eigenschaften der Fasern, aus welchen
sich die vom Handel verlangten Mischungen zusammensetzen. Das Resultat ist: Noppenbildung,
Kürzung der Faserlänge und ungenügendes Verkleinern der ursprünglichen Büschelgröße,
so daß viele gute Fasern in den Tamboürbeschlag gepreßt werden, was eine unnütze
Reinigungsarbeit bedeutet, und die nachfolgenden Tamboure keine rechte Möglichkeit
!haben, die Fasern voneinander zu trennen und gründlich zu mischen.
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In einem in Fig.2 dargestellten Ausführungsbeispiel eines Vorreißers
gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Wattestreifen in die Maschine durch die
Einzugswalzen 2 entweder über die Vorreißerwalze 3d und die Fangwalze 6 oder direkt
der Vorreißerwalze 3 zugeführt. Die Vorreißerwalze 3 führt ein Büschel der Arbeiterwalze
.4 zu, wobei dasselbe also in zwei Teile zerlegt wird. Die Vorreißerwalze
3" streift die Arbeiterwalze 4. und die Vorreißerwalze 3 ab und führt die
beiden Teile zur Arbeiterwalze qb, welche sie in zwei Teile zerlegt. Auf diese Weise
bleiben zwei Viertelteile auf der Vorreißerwal:ze3a und werden zur Arbeiterwalze
4c geführt, welche die heraustretenden Fasern abnimmt. Die zwei Viertelteile an
der Arbeiterwalze q. b werden jedoch von der Vorreißerwa'lze 3 abgestreift und auf
diese Weise gezwungen, ihren Lauf über die Arbeiterwalze 4" die Vorreißerwalze 3a
und die Arbeiterwalze 4.b zu wiederholen. Auf diese Weise wird der von der Vorreißerwalze
3a zur Arbeiterwalze q,c beförderte Teil auf ein Achtel verkleinert und der von
der Teilwalze .Ib zur Vorreißerwalze 3 gebrachte, seine Runde wiederholende Teil
in Einzelfasern aufgelöst werden.
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In der Zeichnung sind, um die Verfolgung des Materiallaufes,durch
die Maschine zu ermöglichen, an der Walzenberührungslinie, dort, wo eine Walze
an
die Nachbarwalze Material abgibt,- zwei, dort, wo sie von der Nachbarwalze Material
aufnimmt, drei Nadeln eingezeichnet.
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Die Arbeiterwalze 4,e und die Vorreißerwa'lze 3a werden von der Vorreißerwalze
3b abgestreift, .mit welcher die Arbeiterwalze 4d zusammenarbeitet. Die Büschel
werden von der Arbeiterwalze 4d Zerteilt und die letztere von der Vorreißerwalze
3ß abgestreift, so daß das Material gezwungen wird, auf dem im vorigen Absatz beschriebenen
Weg zurückzuwandern, bis es in Einzelfasern aufgelöst wird.
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Das auf -der Vorreißerwalze 3b verbleibende Material wird zur Arbeiterwalze
4e gebracht, welche die herausstehenden Fasern abnimmt. Das Material auf diesen
beiden wird durch die Vorreißerwalze 3c abgestreift und trifft auf die sich entgegenstellenden
Nadeln der Arbeiterwalze 4f. Die letztere wird von der Vorreißerwadze 3b abgestreift
und das dabei abgestreifte Material mit dem vorbeschriebenen Ergebnis an die Vorreißerwalze
3b, Arbeiterwalze 4d, Vorreißerwalze 3a, Arbeiterwalze 4b, Vorreißerwalze
3 zurück-geführt.
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Die Vorreißerwa-lze 3e wird von dem ersten eigentlichen Tambour der
Krempel abgestreift, und die Büschelteile gelangen zur Arbeiterwalze 49, welche
ihren Teil abnimmt und über die Vorreiß-erwalze 3e, Arbeiterwalze 4! usw., wie oben
beschrieben, zurückbefördert.
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Es wird festgestellt, daß, angenommen, daß die Arbeiterwalzen eine
Hälfte jedes ihnen- dargebotenen Büschels, Büschelteiles oder jeder Faserzusammenballung
abtrennen, diese beim Durchgang durch die Arbeiterwalze 4g auf 1/32 ihrer ursprünglichen
Größe verkleinert werden. Dter Rest der Büschel usw., das ist 31/32 ihres Gewichtes,
wird aber tats'äch'lich noch kleiner werden, und zwar 1/s41 1/128 1/25s
USW. ihrer ursprütigli'chen Größe.
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Zwei voneinander unabhängige, stufenlos veränderlhche Geschwihdigkeitsgetriebe
7- und $1, z. B. Xegelscheibengetriebe, welche Reduktionsgetriebe sein können, werden
von einem Motor #q, konstanter Geschwindigkeit angetrieben.
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Die Riemenscheibe 7a auf dem Wellenstummel des Getriebes 7 treibt
die Walze 3c des Vorreißers durch den Riemen 7b und diese Walze 3e durch
die Zahnräder io, ioa, lob, ioc ihre Nachbarwalze 3b an, während die Walzen 3b,
3;a und 3 durch eine über d'ie Kettenräder lab bzw. i2a und: i2 laufende Kette i
i verbunden sind. Tyrehrichtung und relative Geschwindigkeiten sind angedeutet,
und zwar die letztere durch den reziproken Wert der Kettenrädergrößen. Die relativen
Geschwindigkeiten der Walzen zueinander können zu Beginn nach Erfordernis eingestellt
werden. Unter der Annahme, daß alle Vorrei'ßerwalzen gleichen Durchmesser haben,
dreht sich z. B-. die erste Walze 3 mit ab T/Min., die zweite, 3a, mit 3a, die dritte,
3b, mit 4'5'und,die vierte, ge, mit 6oT/Min. Auf dieseWeise erhält man den allmählichen
Übergang von einem Aufteilvorgang über einen kombinierten Aufteil-und Kämrnvorgang
zu einem verlängerten Kammvorgang. Die Geschwindigkeit der ganzen Walzenreihe kann
nach Wunsch vom Handrad 13 aus während. des Laufes der Maschine vergrößert oder
verkleinert werden.
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Der Wellenstummel des stufenlos veränderlichen Wechselgetriebes 8
treibt die Arbeiterwalzen 4 und 4b mittels der zwei' Riemen 14 bzw. iga an. Die
einzelnen Arbeiterwalzen sind durch Ketten 15, 15'
verbunden. Ihre ungefähren
relativen Geschwindigkeiten sind durch die reziproken Werte der Größen der betreffenden
Kettenrädersätze 16, 16a, 16b, i6c und i7, 17a, 17b angedeutet. Die relative Geschwindigkeit
der einzelnen Arbeiterwalzen kann durch Auswechseln der :Kettenräder eingestellt,
die Geschwindi'gkeit der ganzen Walzenreihe hingegen nach Bedarf mittels des Handrades
1311 abgeändert werden.
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Bei der höchstmöglichen, nahe der Oberflächengeschwindigkeit der Vorreißerwalze
3 liegenden Geschwindigkeit der Arbeiterwalzen tritt hauptsächlich ein Aufteilen,
aber nur wenig oder gar kein Kämmen der von 'et Arbeiterwalzen 4 und 4b festgehaltenen
Büschel, hingegen ein verlängertes Kämmen an den Arbeiterwalzen 4e und 47 ein. Bei
der geringstmöglichen Geschwindigkeit der Arbeiterwalzen beginnt das Kämmen bereits
an der Arbeiterwalzs 4. -Auf diese Weise kann man durch Änderung der Geschwindigkeit
der Arbeiterwalzen den Beginn, das Ausmaß und die Dauer des Kämmens regeln. Durch
Veränderung der Geschwindigkeit der ganzen Vorreißerwalzenreihe kann man die Stärke
des Kämmens verändern. Bei hoher Geschwindigkeit der Vorreißerwalzen wird das Kämmen
stärker, bei geringer Geschwindigkeit der Kammvorgang sanft,sein. Bei Beobachtung
der Wirkung der Geschwindigkeitsänderungen an den Walzen kann in kürzester Zeit
die richtige Abstimmung der Geschwindigkeiten der beiden Walzenreihen erreicht werden.
Die Geschwindigkeiten sind kritisch und können nur versuchsweise für jede Mischung
ermittelt werden.
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Die Änderung der Geschwindigkeiten einer oder beider Walzenreihen
kann durch ein normales Stufengetriebe mit einer Anzahl von beliebig gewählten Übersetzungsverhältnissen
erhalten werden oder, was vorzuziehen ist, durch die Verwendung eines Getriebes,
welches in einem -gewählten Geschwindigkeibs'bereich stufenlos veränderlich ist.
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In dem weiteren in Fig.3 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht
eine Vorreißerwalzenreihe aus den Vorreißerwal,'zen 3, 3a, 3b, während eine vierte
Walze 3m als Abnehmer wirkt.
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Eine zweite Reihe besteht aus, den Vorreißerwalzen 3"e,
31, 3F und einer ebenfalls als Abnehmer wirkenden vierten Walze 31'.
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Die beiden Vorreißerwalzenreihen sind durch eine Wendewalze '2;7 verbunden,
welche die Abnehmerwalze 3m putzt und,die Fasern auf die Vorreißerwalze 3e, der
ersten der nächsten Vorreißerwalzenre@he überträgt.
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Die Arbeiterwalzenreihe besteht aus den Walzen 4, 4@, 4`, W, 4k, 41,
welche durch eine einzige Kette ig verbunden sind, die über die Kettenräder iß,
i8a, 1&.b, 1;8e, 18d, übe, i8t, 189 der zusammenwirkenden betreffenden Walzen
4, 4.', 3m,-27, 4', 41, 4k, 4?' läuft.
Dabei ist zu bemerken,
daß die Abnehmerwalze 3-und die Wendewalze 217 in diese Reihe einbezogen sind, welche
ihren Antrieb von der Riemenscheibe am Wellenstummel des s.tufen:los veränder'lich.en
Geschwindigkeitsgetriebes 7 durch den Riemen 7e erhält.
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Die zwei Vorreißerwalzenreilien werden durch das veränderliche Getriebe
8 und die Riemen 20,:20a angetrieben. Die Vorreißerwalzen 3a und 3 bzw.
3' und 3e werden mittels Kette von der Walze 3b bzw. 3g mit geeignet geringerer
Geschwindigkeit angetrieben. Der Abnehmer 3h kann z. B. durch einen Riemen gb vom
Motor g angetrieben werden.
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Die mit der Vorreißerwalze 3b zusammenarbeitende Schnellwalze 2,1
wird von der letzteren durch ein Getriebe 22 mit stufenlos veränderlicher Geschwindigkeit
und die Riemen 22a, 22b angetrieben, während die mit der Vorreißerwalze 3s zusammenarbeitende
Schn.ellwafze zia ihren Antrieb von dieser Vorreißerwalze über ein Getriebe 23 mit
stufenlos veränderlicher Geschwindigkeit erhält, welches z.'B. aus einem aus den
Riemen 23a, 23b, 23e und der veränderlichen Riemenscheibe 2,3d besteht.
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Das Material wird in die Maschine mittels der Speisewalzen 2 von einem
laufenden Band i eingeführt, welches von einem Aufleger oder auch von einem Wattewickel
bedient wird.
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Die Büschel oder Flocken gehen durch die Vorreißerwal.ze 3, werden
durch die Arbeiterwalze .1. zerteilt und zur Vorreißerwalze 3a weitergeführt. Die
Arbeiterwalze 4.h zerlegt die beiden Teile und das auf ihr befindliche Material
sowie auch das an der Vorreißerwalze 3a und wird durch die Vorreißerwalze 3b abgestreift.
Die Arbeiterwalze 41 zerlegt die Büschel und führt ihren Anteil zur Vorreißerwalze
3a zurück, so daß er wieder durch die Arbeiterwalze 4h aufgeteilt wird.
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Da auf die Vorreißerwalze 3 die mit entgegengesetzt gerichteten Nadeln
versehene Abnehmerwalze 3m folgt, funktioniert die erstere als Tambour und wirkt
als Ausgleicher und Mischer infolge der Faserlage, welche normal darin festgehalten
wird, weil ein Teil der von der Abnehmerwalze erfaßten Fasern auf ihrer Oberfläche
zurückgekämmt ist. Um dem Abnehmer 3m eine so wirksame Reinigung der Vorreißerwalze
3b, als es erforderlich sein kann, zu ermöglichen, arbeitet die Sdhnelilwalze 2ii
mit dieser zusammen. Diese Schnellwalze wird deshalb über das stufenlos veränderliche
Geschwindigkeitsgetriebe 22 angetrieben, welches während des Laufes der Maschine
eingestellt werden kann, so diaß sie das rückwärtige Ende der in der Vorreißerwalze
3b eingebetteten Fasern im erforderlichen Ausmaß aufbürsten kann.
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Die Wendewalze 27 streift die Abnehmerwalze 3m ab und überträgt die
Fasern auf die erste und langsamste Vorreißerwalze 3e der zweiten Vorreißerwalzenrei'he,
die aus den drei Walzen 3e, 3f, 39 besteht, welche aufeinanderfo'lgend mit ansteigender
Geschwindigkeit angetrieben werden, so d'aß eine die andere putzen 'kann. Die Drehrichtung
ist durch Pfeile angegeben. Die Arbeiterwalzen 41, qk, dl liegen. zwischen den Walzen
wie bei der ersten Vorreißerwal.zenrei!he, und ihre Wirkung is't genau dieselbe,
wie sie bei der ersten Reihe beschrieben wurde. Die Abnehmerwalze 3h und die Schnellwalze
Zia haben auch die gleiche Funktion, wie sie im vorhergehenden Absatz beschrieben
wurde. Das verdichtete Vlies wird jedoch von der Abnehmerwalze 3h durch .einen Hackerkamm
24 abgenommen. Dieses Vlies kann entweder in ein Band verwandelt und in einem Behälter
abgelegt werden, oder das Band wird auf eine zweite Krempel derselben Type übertragen.
Diese zweite Krempel kann eine Vorspinnkrempel sein, auf welche ein in der Wollkrempel
gebräuchlicher Verdichter folgt, der das Vorgespinst erzeugt, welches zu. Garn versponnen
werden kann.
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Wenn das zu krempelnde Rohmaterial eine intensivere Behandlung erfordert,
kann eine Arbeiterwalze zwischen die Vorreißerwalzen 3 und 3a gegenüber der Arbeiterwalze
q: und auch zwischen den Vorreißerwalzen 3e und 31 gegenüber der Arbeiterwalze
41 einngesefzt werden, wie in .der Anordnung in Fig. 2. Durch diesen Wechsel werden
die Büschel zurückgeführt und öfters zerteilt, d. h. einem wiederholten Krempeln
unterworfen.
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Um eine möglichst zusammengedrängte, wenig Bbdenfläche einnehmende
Maschine zu erhalten, werden die Vorreißerwalzen nicht in einer horizontalen Ebene
liegend, sondern in auf- und absteigenden Reihen angeordnet. Wie ersichtlich, «-erde
die Walzen in einem Rahmenwerk gelagert, das aus geneigten, durch Spreizen 25c miteinander
verbundenen Seitenteilen 25, 25a und aus einem .diese überbrückenden Oberteil 25b,
also einer im wesentlichen umgekehrten U- oderV-förmigen Konstruktion besteht. Natürlich
kann zu demselben Zweck auch eine andere Anordnung der Walzen gewählt werden.
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Der Ausdruck Walzenreihe soff jeden Walzensatz in sich einschließen,
in welchem Vorreißer- oder Arbeiterwalzen miteinander antreibend so verbunden sind,
daß die betreffenden Walzen .der Reihe mit Geschwindigkeiten arbeiten, welche durch
vorausgewählte Übersetzungsverhältnisse vorbestimmt sind. Auf diese Weise .kann
die Vorreißerwalzenrei!he eine oder mehrere, mit der oder den Vorreißerwalzen zusammenarbeitendeAbnehmerwalzen
ent'hal'ten, wobei die Abn.ehinerwalze oder -walzen von der Vorreißerwalzenreihe
oder von der Arbe@iterwalzenreihe oder auf andere Art angetrieben sind, vorzugsweise
-so, d'aß die Geschwindigkeit derselben nach Bedarf unabhängig veränderlich ist.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die hier beschriebenen
besonderen Ausführungsformen beschränkt. So können z. B. die bei laufender Maschine
die Veränderung der Geschwindigkeit der einen Reihe unabhängig von der anderen bewirkenden
Antriebsmittel auf die Normalausführung der Fig. i angewendet werden. Ferner kann
die Walzenreihe anders angetrieben und auf irgendeine geeignete Art anders zueinander
übersetzt sein, und es kann eine beliebige geeignete Form oder Anordnung der veränderlichen
Geschwindigkeitsübertragung
angewendet werden. So kann die eine
Reihe über ein veränderliches Geschwindigkeitsgetriebe von einem Motor aus und die
andere Reihe von der ersteren aus über ein zweites Getriebe dieserArt angetrieben
werden. Bei einer solchen :Anordnung hängen die Geschwindigkeiten beider Reihen
zusammen durch das erste Getriebe, und es ist die relative Geschwindigkeit der Reihen
durch das. zweite Getriebe veränderlich. .