-
Elektromagnetische Kupplung für Kinomaschinen mit Bildstillstandsvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Kupplungseinrichtung, die besonders vorteilhaft bei
Kinoriiaschinen mit Bildstillstandsvorrichtung Anwendung finden kann. Kinomaschinen
mit solchen Bildstillstandsvorrichtungen kommen unter anderem für sogenannte Schießkinoanlagen
in Betracht, wo es sich darum handelt, auf bewegte Ziele zu schießen. Beim Einschlagen
des Projektils in das Ziel oder auf das Ziel wird unter Zuhilfenahme der Stillstandsvorrichtung
der Filmablauf selbsttätig abgestoppt, so daß also die Möglichkeit besteht, am stillgesetzten
Zielbild die Einschußstelle genau kontrollieren zu können. Dabei kommt es wesentlich
darauf an, daß in demselben Augenblick, in welchem das Projektil bei der auf der
Rückseite derProjektionsfläche vorgesehenen Prallfläche aufschlägt, ohne den geringsten
Zeitverlust der Stillstand des Zielbildes erfolgt, daß also die Kupplungsmittel,
die den Stillstand des Filmtransportes bewirken, unmittelbar ansprechen.
-
Bei bekannten Schießkinoanlagen ist die Kupplung unter anderem so
eingerichtet, daß sie nach zwei Richtungen hin wirkt, nämlich nach der einen Richtung
hin auf die Startfunktion und nach der anderen Richtung hin auf die Stoppfunktion.
Die
bekannten Einrichtungen, sofern sie der gleichen Zweckverfolgung
zu dienen haben, sind- zwar schon so entwickelt und gebaut, daß die Kupplung für
die Stoppfunktion, also für den Bildstillstand, schnellstens einsetzt. Immerhin
sind aber bei den bekannten Kupplungsausbildungen, die durchweg elektromagnetisch
arbeiten, in dem Augenblick, in dem der Elektromagnet erregt wird, bei dem anzuziehenden
Anker gewisse Trägheitsmomente der zu bewegenden Ankermasse zu überwinden. Diese
Trägheitsmomente bzw. die Überwindung dieser Trägheitsmomente wirkt sich zwar nur
auf einen kleinen Bruchteil einer Sekunde aus, kann aber immerhin bei dem zu projizierenden
Zielbild eine Zielverschiebung zur Folge haben. Damit wird natürlich die Ermittlung
einer sehr genauen Treff-Sicherheit 'mehr oder weniger stark nachteilig beeinflußt.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, diesen Mängel zu beseitigen
und Voraussetzungen zu schaffen, die ein Ansprechen der Kupplung und damit das augenblickliche-
Stillsetzen des Filmablaufes unter allen Umständen mit größter Sicherheit gewährleisten.
-
Das wird gemäß der Erfindung dadurch möglich, wenn ein gleichachsig
mit der Antriebsscheibe für den Malteserkreuzbetrieb angeordneter Topfmagnet für
die Startfunktion ein diesem gegenüber befindlicher, mit dem Maschinengestell fest
verbundener zweiter Topfmagnet und im Spalt zwischen diesen beidenTopfmagneten einscheibenförmiger
Ringanker vorgesehen ist, der vermittels einer Membran mit der Malteserkreuzwelle
fest verbunden ist. Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Abstand zwischen
dem scheibenförmigen Ringanker und dem Topfmagneten für die Startfunktion derart
ist, daß beim Anziehen des Ringankers ein Durchbiegen der mit ihm verbundenen Membran
erfolgt, und diese damit unter Spannung gebracht wird. Der Abstand zwischen dem
scheibenförmigenRinganker und dem Topfmagneten für die Stoppfunktion soll demgegenüber
derart sein, daß. der scheibenförmige Ringanker, wenn beide Magneten außer Strom
wären, vorteilhaft an der Fläche des Topfmagneten für die Stoppfunktion zum Anliegen
kommt. In der präktischen Auswirkung einer solchen Anordnung und Ausbildung der
Teile wird auf diese Weise erreicht, daß der bei dem Topfmagneten für die Startfunktion
angezogene scheibenförmige Ringanker nach Unterbrechung der Erregung unter der Einwirkung
der bei der Membran frei werdenden Entspannung augenblicklich zurückschnellt und
sich gegen die Fläche des Topfmagneten für die Stoppfunktion anlegt. Da im gleichen
Augenblick, in dem die Erregung des Topfmagneten für die Startfunktion unterbrochen
wird, der Topfmagnet für die Stoppfunktion erregt wird, so ergibt sich, daß im gleichen
Augenblick, in dem dieser Magnet erregt wird, der Anker sich bereits in der richtigen
Lage befindet. Der eigentliche elektromagnetische Anzug wird: dadurch noch wesentlich
beschleunigt und -gefördert, wenn nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in demselben
Augenblick, wenn die. Unterbrechung der Erregung des einen Topfmagneten und damit
gleichzeitig die Erregung des anderen Topfmagneten erfolgt, in gleichem Zuge auch
eine Umpolung bewirkt wird.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung an der Hand eines Ausführungsbeispieles
erläutert, in welchem die Kupplung für die Start- und Stoppfunktion der Bildstillstandseinrichtung
im Schnitt gezeichnet ist.
-
Auf der Welle i des Malteserkreuzes sitzt lose drehbar die Riemenscheibe
2, die durch den Riemenantrieb 3 ständig in Umlauf gehalten wird. Die Riemenscheibe
:2 ist als Topfmagnet ausgebildet. Zu diesem Zweck ist in einer entsprechenden Aussparung
die Wicklung q. untergebracht, welcher über die Schleifringe 5 Strom zugeführt wird.
-
Mit der Welle i sind die Stellringe 6 verstiftet oder sonstwie mit
dieser starr verbunden. Diese Stellringe 6 dienen zum Festklemmen der Membranscheibe
7, die mit dem scheibenförmigen Ringansatz 8 in fester Verbindung steht.
-
Dem Topfmagneten 2 gegenüber befindet sich unter Einhaltung eines
entsprechenden Zwischenraumes ein weiterer Topfmagnet 9, der mit dem Maschinengestell
io bzw. einem Teil dieses Maschinengestells fest verbunden ist. Der Topfmagnet 2
ist für die Startfunktion und der Topfmagnet 9 für die Stoppfunktion, also .für
das Stillsetzen des Filmtransportes bestimmt. Der Topfmagnet 9 wird durch die Wicklung
i i, die in einer entsprechenden Aussparung desselben untergebracht ist, erregt.
Der Abstand zwischen den beiden Topfmagneten 2 und 9. und die Stellung des scheibenförmigen
Ringansatzes 8 zwischen diesen beidenTopfmagneten ist dabei derart, daß zwischen
dem Ringanker 8 und dem Topfmagneten 2; der für die Startfunktion vorgesehen ist,
ein etwas größerer Abstand besteht. Damit soll, wenn dieser Topfmagnet unter Strom
gesetzt und der Ringanker 8 angezogen wird, erreicht werden, daß die Membranscheibe
7, die ja mit der Malteserkreuzwelle i fest verbunden ist, durchgedrückt, also ausgebaucht
wird. Damit ist diese Membran 7 in einem Spannungszustand versetzt, der so lange
anhält, als der Topfmagnet .2 unter Strom gehalten wird, also erregt ist. Wird die
Erregung dieses Topfmagneten unterbrochen, und das geschieht in dem Augenblick,
in dem der gegenüber befindliche Topfmagnet für die Stoppfunktion unter Strom gesetzt
wird, so schnellt der nun freigegebene scheibenförmige Ringanker 8 unter dem Einfluß
der Entspannung in seine ursprüngliche Stellung zurück. Diese Stellung ist vorteilhaft
derart, daß der scheibenförmige Ringanker an die Fläche des Topfmagneten zum Anliegen
kommt. Die praktische Auswirkung hierbei ist, daß, wenn die elektromagnetische Wirkung
bei dem Topfmagneten für die Stoppfunktion einsetzt, der Anker sich bereits in der
Lage befindet, die dem angezogenen Zustand des Ankers entspricht. Auf diese Weise
ist 3ieüberwindung irgendwelcherTrägheitsmomente, iie in dem Augenblick des Anziehens
des Ankers
zur Geltung kommen könnten, unter allen Umständen unterbunden.
Es sind damit die Voraussetzungen geschaffen, die ein augenblickliches Stoppen des
Filmlaufes ermöglichen.