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Zündvorrichtung, wie Feuerzeuge, Anzünder od. dgl. Die Erfindung bezieht
sich auf Verbesserungen an Feuerzeugen, Anzündern, Lampen, Kochern und ganz allgemein
an beliebigen Apparaten zur Zündung, Beleuchtung und Heizung, welche mit flüssigen
Brennstoffen gespeist werden, wobei diese Verbesserungen wesentlich die Verlängerung
der Dauer des Brennstoffvorrats dieser Apparate bezwecken.
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Bekanntlich hängt die Dauer für die Erhaltung der Brennstoffmenge
von zwei eng miteinander verbundenen Faktoren ab, nämlich die Art der Speisung des
Dochts und die Dichtigkeitsbedingungen des Apparats, insbesondere wenn sich dieser
in Ruhe befindet.
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Die übliche Speisung des Dochts durch Einbettung in Baumwolle oder
in eine ändere Packung ist in der Tat unzweckmäßig, selbst unter den günstigsten
Bedingungen, d. h. mit einer Packung guter Qualität und einem sehr gut in dieser
Packung angeordneten Docht, da die Verteilung des Brennstoffs nicht vollständig
gleichmäßig erfolgen kann und die von dem Docht entfernten Zonen diesen nicht speisen.
Ferner wird das Ende des Dochts nicht immer genügend befeuchtet, so daß häufig die
Funken nicht zünden. Ferner ist das von der Baumwolle absorbierte Flüssigkeitsvolumen
verhältnismäßig gering und entspricht keineswegs dem Fassungsvermögen des diese
Baumwolle enthaltenden Behälters.
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Andererseits kann die richtige Speisung des Dochts, d. h. die Menge
der von diesem absorbierten Flüssigkeit, nur dann voll wirksam werden, wenn die
Frage der Dichtigkeit vorher gelöst wurde. Nun ist es aber, unabhängig von den Verlusten
durch
den eingeschraubten oder . anders befestigten Füllstöpsel
oder durch Undichtigkeiten des Behälters, welche übrigens verhältnismäßig leicht
beseitigt werden können, hauptsächlich das Ende des Dochts, welches den größten
Teil der Verluste bewirkt. Wenn es sich z: B. um ein Feuerzeug handelt, so verhält
sich dieses in der Tasche des Rauchers wie ein richtiger kleiner Destillierapparat,
der beständig Brennstoffdämpfe abgibt. Die Dauer der Brennstoffüllung ist merklich
die gleiche, ganz gleich, ob das Feuerzeug benutzt wird oder in der Tasche bleibt.
In manchen Fällen, z. B. im Sommer, kann der Verlust durch Verdampfung go °/o der
Füllung erreichen, der somit nicht für die Zündung verwendet wird. Die Schwierigkeit
besteht in der Unmöglichkeit, den dem Ende des Dochts entsprechenden Teil hermetisch
zu verschließen, und zwar infolge gerade der Beschaffenheit dieses Endes und der
mangelnden Steifigkeit desselben.
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Die den Gegenstand der Erfindung bildenden Verbesserungen bezwecken,
diesen Übelständen abzuhelfen.
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Hierfür bestehen diese Verbesserungen zunächst darin, die Speisung
des Dochts mit dem flüssigen Brennstoff selbst dadurch sicherzustellen, daß 'der
Docht in einer gelochten Hülle angeordnet wird, welche in einer Packung aus einem
porösen Stoff untergebracht ist, welche in einem ebenfalls. durchlochten Mantel
angeordnet ist, welcher von dem flüssigen Brennstoff umgeben wird. Diese Anordnung
gewährleistet eine unmittelbare Speisung des Dochts durch den flüssigen Brennstoff
mittels einer doppelten Regelung, nämlich einerseits von der Flüssigkeit zu dem
porösen Stoff und andererseits von diesem zu dem Docht, wobei die geeignete Bemessung
der in der Hülle des Dochts und in dem Mantel des porösen Stoffs angebrachten Öffnungen
die Zuflußmenge regelt und jeden übermäßigen Zufluß@ von Flüssigkeit zu dem Ende
des Dochts nach der Zündung oder während der Ruhe verhindert. Diese verbesserte
Anordnung ermöglicht ferner die vollständige Ausnutzung der Flüssigkeitsmenge des
Vorratsbehälters.
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Die Verbesserungen bezwecken ferner eine sorgfältige Abdichtung des
Apparats während der Ruhezeit. Dies wird erreicht durch die die Möglichkeit, den
-Docht mit --seiner -Hülle. in eine geeignete Bohrung zurückzuschieben,
welche hermetisch durch ein Ventil oder einen anderen.geeigneten Verschluß verschlossen
wird, wenn der Apparat, z. B. ein Feuerzeug.od. dgl., nicht, benützt wird.
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Die Gesamtheit dieser Verbesserungen gewährleistet eine sehr erhebliche
Vergrößerung der Dä:uer der Füllung bei Feuerzeugen, Anzündern, Lampen, Kochern
und anderen Apparaten, welche mit einem flüssigen Brennstoff gespeiste Dochte verwenden.
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Die nur beispielshalber angegebenen Zeichnungen zeigen die den Gegenstand
der Erfindung bildende verbesserte. Vorrichtung in ihrer besonderen Anwendung.auf
ein Feuerzeug.
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Abb. i zeigt schematisch die prinzipielle Anordnung des Systems; Abb.
2 ist ein lotrechter Schnitt der Vorrichtung; Abb. 3 ist die Ansicht einer Einzelheit,
welche 'in einem lotrechten Schnitt und im Grundriß das obere Ende der den Docht
umgebenden Hülle zeigt; Abb. q. ist ein lotrechter Schnitt des oberen Teils der
Vorrichtung, welche eine Ausführungsform des Verschlußsystems zeigt; Abb. 5 ist
ein lotrechter Schnitt der Gesamtanordnung der Vorrichtung.
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Wie man auf der Abb. i sieht, weist die Vorrichtung eine Hülle d z.
B. aus Metall auf, welche den Docht b umgibt und von kalibrierten Löchern c durchbohrt
ist. Diese Hülle steht in unmittelbarer Berührung mit der Packung aus porösem Stoff
d, welche ihrerseits von dem flüssigen Brennstoffe durch eine Wand f getrennt. ist,
welche eine oder mehrere Speiseöffnungen i enthält.
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Man sieht, daß die Speisung durch die Brennstoffmasse somit unmittelbar
durch eine doppelte Regelung erfolgt, und zwar einerseits von dem Brennstoff c zu
dem porösen Stoff d und anderseits von diesem zu dem Docht b. Die Bemessung der
Öffnungen c der Hülle ca und der Löcher i der Wand f regelt die Durchflußmenge.
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Bei der Ausführungsform der Abb.2 ist der poröse Stoff d, z. B. Filz,
in welchen die den Docht b umgebende Dochtmetallhülle a eintritt, seinerseits von
einem Mantel f umgeben, welcher den Dochthalter bildet und in unmittelbarer Berührung
mit dem flüssigen Brennstoff e steht. Dieser Dochthalter, der wie der Docht sehr
kurz sein kann, ist mit einer -oder mehreren geeignet bemessenen Speiseöffnungen
i versehen und z. B. durch Verschrauben oder Umbördeln, vorzugsweise unter Zwischenschaltung
einer Dichtung g, an der Wand h des den flüssigen Brennstoff e enthaltenden Vorratsbehälters
befestigt.
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Die Flüssigkeit erfährt somit eine erste Regelung in dem- Filz d,
dessen Befeuchtung konstant ist, und hierauf eine zweite Regelung, wenn- der Filz
den von dem Docht b verwendeten Brennstoff an diesen abgibt. Durch geeignete Einstellung
des Querschnitts der Öffnungen i des den Dochthalter bildenden Mantels f und der
Öffnungen c der den Docht enthaltenden Hülle a erhält man eine gleichmäßige Speisung
des Dochts und verhindert so einen zu starken Brennstoffzufluß.
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Es - ist- zu bemerken, däß das System bei der Benutzung des Apparats
jede Gefahr verhindert, da die Flüssigkeitsmasse ,mit dem Speisesystem nur über
eine oder mehrere sehr kleine Öffnungen in Verbindung steht.
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Der die Hülle a. umgebende Filz d kann seinerseits von einer zweiten
Zone aus porösem Stoff, der filzartig oder anders sein kann, umgeben werden oder
auch von einem beliebigen anderen, mit der Flüssigkeit in Berührung stehenden Kapillarsystem.
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Auf der den oberen Teil der Vorrichtung darstellenden Abb. q. sieht
man, däß die Hülle a mit dem in ihr befindlichen Docht b in dem oberen Teil des
Mantels f gleiten kann. Der letztere weist außerdem eine obere Ausnehmung auf, welche
durch eine Kugel j oder einen Teil einer Kugel verschlossen werden kann, welche
unter dem Druck einer nicht
dargestellten und z. B. von dem Deckel
des Apparats getragenen Feder stehen. Zur Erzielung einer besseren Dichtigkeit erfolgt
die Berührung zwischen der Kugel und ihrem Auflager vorzugsweise längs einer Kreislinie,
wie bei k dargestellt. Wenn das Feuerzeug geschlossen ist, verschließt so die Kugel
j hermetisch die Bohrung, in welcher der Dochthalter untergebracht ist. Bei der
Öffnung des Deckels des Feuerzeugs hebt sich die Kugel an und wirkt nicht mehr auf
die Hülle des Dochts ein, welche so ihre obere Stellung wieder einnehmen kann.
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Es ist klar, daß die Kugel durch ein beliebiges, geeignetes Verschlußorgan
ersetzt werden kann, z. B. ein Ventil od. dgl., welches mit einem plastischen Werkstoff
ausgerüstet ist oder nicht.
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Zur Verhinderung der schnellen Zerstörung des Dochts ist der obere
Teil a1 der Metallhülle a (s. Abb. 3), welcher vorzugsweise abnehmbar und auf den
Körper dieser Hülle aufgesetzt ist, in geeigneter Weise so eingeschnitten, daß er
Klauen oder geeignete Vorsprünge a2 aufweist, gegen welche sich die Kugel j oder
ein anderes Verschlußorgan bei der Schließung des Deckels legt, so daß der Docht
geschützt wird. Diese Vorsprünge, deren Zahl beliebig sein kann, können beliebig
geformt und angeordnet sein.
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Man sieht, daß bei der den Gegenstand der Erfindung bildenden verbesserten
Vorrichtung der gut geschützte und stets infolge seiner gleichmäßigen Speisung richtig
befeuchtete Docht sich praktisch nicht abnutzt. Man kann anstatt eines Baumwolldochts
einen Asbestdocht oder ein beliebiges anderes festes Kapillarsystem, z. B. Silicate,
benutzen.
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Bei der Ausführungsform der Abb. 5 stützt sich die Hülle a
z. B. über einen Würfel m auf einer Feder 1, ab, welche sich gegen den Boden
des Mantels f legt und diese Hülle nach oben zu drücken sucht.
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Die gleichzeitig die Speisung des Dochts und die Dichtigkeit des Feuerzeugs
gewährleistende und auf Abb. 5 dargestellte Vorrichtung bildet einen Block, der
sehr geringe Abmessungen hat und leicht an einem Feuerzeug beliebiger Bauart mit
einem festen oder auswechselbaren Vorratsbehälter befestigt werden kann. Diese Anordnung
kann so entweder an dem Körper des Feuerzeugs selbst oder an dem zu diesem gehörenden
Behälter oder an dem zur Aufnahme einer auswechselbaren Füllung (Ampulle, Röhre,
Vorratsbehälter, Schale, Kanne usw.) bestimmten Feuerzeug oder schließlich an der
Füllung selbst befestigt werden. Bei einem zur Aufnahme einer Füllung bestimmten
Feuerzeug wird die Vorrichtung zweckmäßig durch ein System zur Befestigung der Füllung
und der Abdichtung derselben entsprechend bekannten Verfahren vervollständigt. Falls
die Vorrichtung a;n der auswechselbaren Füllung befestigt ist, wird ein besonderer
zeitweiliger Verschluß für die der Inbetriebnahme vorangehende Zeit an der Vorrichtung
selbst vorgesehen.
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Es ist noch zu bemerken, daß die auf Abb. i und a dargestellte Vorrichtung
zur Speisung .des Dochts, welche für alle Feuerzeuge verwendbar ist, unbeweglich
bleiben kann und nicht unbedingt die Vorrichtung zur Einziehung des Dochts in eine
durch ein Verschlußorgan verschlossene Bohrung gemäß Abb. 5 erfordert. Die den Gegenstand
der Erfindung bildenden Verbesserungen können unabhängig voneinander oder in Kombination
verwendet werden.