DE856519C

DE856519C - Vulkanisierform fuer Fahrzeugreifen

Info

Publication number: DE856519C
Application number: DEC1523D
Authority: DE
Inventors: Hans Taeger
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1943-03-18
Filing date: 1943-03-18
Publication date: 1952-11-24

Description

Vulkanisierform für Fahrzeugreifen Die Erfindung betrifft eine Vulkanisierform mit beheizten Formschalen, insbesondere zum Wiederaufarbeiten (Besohlen bzw. Runderneuern) von Fahrzeugreifen.
Bisher arbeitete man in solchen Vulkanisierformen ebenso wie bie der Neuherstellung der Reifen mit Heizschläuchen oder Teilheizschläuchen.
Diese dampfl>eau fschlagten Gummiteile haben aber infolge ihrer hohen Beanspruchung nur eine verhältnismäßig kurze Lebensdauer und besitzen dementsprechend geringe Wirtschaftlichkeit.
Die Erfindung verfolgt das Ziel, den Heizschlauch entfallen zu lassen. Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß am Rande der den Reifen berührunden Formwandung eine Abdichtung gegenüber der keifenwand vorgesehen. Ferner werden die Reifenfüße mittels eines durchbrochenen Spreizringes etwas aufgespreizt, und das Reifeninnere wird ohne Verwendung eines Heizschlauches unmittelbar durch Druckluft beaufschlagt. Damit die Druckluft in einfacher Weise eingeleitet werden kann, werden die Formsohlen vorzugsweise vollwandig, d. h. ohne mittlere Oeffnungen, ausgeführt.
Die Druckluft wird dann einfach in den sich so ergebenden Hohlraum eingeleitet und tritt durch die Öffnungen des Spreizringes in das Reifeninnere ein.
Die Dichtungen am Rande der am Reifen anliegenden Formfläche haben den Zweck, das Eintreten von Druckluft zwischen Reifen und Form- wandung zu verhindern. Es können an dieser Stelle all sich alle bekannten Dichtungsarten angewendet werden, z.B. die mittels beweglicher Stuplen, deren Ränder lippenförmig sich an den Reifen anlegen und dem Druckluftraum entgegengerichtet sind, oder es genügen auch einfache Weichdichtungen, z.B. mittels einer eingelegten Gummischnur. Besonders zweckmäßig sind jedoch Kammerdichtungen, da diese ohne leicht zu beschädigende oder verschleißende bewegliche Dichtungsteile arbeiten. Es ist vorteilhaft, einen zur Bildung der Kammer <lienenden Stützwulst etwas vor die allgemeine Lage der Formfläche vorzuziehen, damit sich an diesem Stützwulst eine hohe Flächenpressung ausbildet, die für eine entsprechend gute Abdichtung sorgt. Die Kammer wird nach außen entlüftet, so daß etwa durchgetretene Druckluft abgeleitet werden kann.
Die anfängliche Dichtung wird durch den zwischen die beiden Wulste eingeführten durchbrochenen Spreizring erreicht, der den Reifen entgegen seiner elastischen Eigenspannung etwas aufspreizt und seine Wandungen an die Dichtflächen andrückt. Es ist zweckmäßig, den Spreizring mehrteilig auszuführen, damit er leichter eingebracht werden kann.
Die erfindungsgemäße Vulkanisierform zeichnet sich dadurch aus, daß der Heizschlauch, überhaupt jeder Druckschlauch. entfällt. Außerdem wirkt sehr vorteilhaft, daß ein Nachheizen der Karkasse nicht erfolgt, sondern im wesentlichen nur der neu aufgelegte Laufstreifen durchgeheizt wird. Das Einlegen und Herausnehmen des Reifens ist gleichfalls vereinfacht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar ein Querschnitt durch den äußeren Teil der Formschalen mit dem eingelegten Reifen, dargestellt.
Die untere Formschale ist mit I, die obere dagegen mit 2 bezeichnet. Dieselben sind wie üblich durch eine Zentrierung aneinandergeführt, und ihre Teilfuge liegt auf der Reifenmitte. Der Reifen selbst (im wesentlichen die Karkasse) ist mit 3 bezeichnet, der aufzuvulkanisierende Laufstreifen mit 3a. Die Verbindungsstelle zwischen diesen beiden Teilen ist durch die gestrichelte Linie verdeutlicht. Ein wesentlicher Bestandteil ist ferner noch der Spreizring 4, der zwischen die Wulste des Reifens eingeführt wird.
Die Formschalen I bzw. 2 sind in bekannter Weise mit Hohlräumen 5 ausgerüstet, in die das Heizmittel (Dampf, Heißwasser) eingeleitet wird.
In den nicht beheizten Hohlraum 6 dagegen wird Druckluft eingeleitet, die durch die Durchbrechungen des Spreizringes 4 auch in das Reifeninnere eintritt und den Reifen all die Formwandungen anpreßt. An sich kann auch beheizte Druckluft oder Dampf in das Reifeninnere eingeleitet werden. Bei höheren Temperaturen kann jedoch hierdurch eine Schädigung durch Nachheizen der Karkasse eintreten. Es ist zweckmäßig, die mittleren Formwandungen nach inneii einzuziehen, wie durch die gestrichelten Konturen angedeutet ist, da hierdurch der Druckluftbedarf herabgesetzt wird.
Die am Reifen anliegende Formwandung ist bei der abgebildeten Form etwa bis zur Mitte der Reifenseitenwandung bzw. bie zur größten Reifenbreite geführt. da diese T?orm zum Neubesohlen von Reifen vorgesehen ist. Es bietet keine Schwierigkeiten, diese Formwandung noch weiter am Reifen, etwa bis zu den Wulste, anliegen zu lassen.
Am Rande der am Ru ofen anliegenden Formfläche ist die kammerdichtung 7 vorgesehen, die durch eine Bohrung 8 nach außen entlüftet. Ein zur bildung der Kammer dienender Wulst 10 ist etwas vor die allgemeine Formfläche vorgezogen, damit die Reifenwand mit großem Druck an diesem Wulst anliegt.
PATENTANSPROCHE: I. Vulkanisierform zum Wiederaufarbeiten (Besohlen bzw. Runderneuern) von Fahrzeugreifen ohne Verwendung eines Heizschlauches, mit beheizten Formschalen. dadurch gekennzeichnet, daß am Rinde der den Reifen berührenden Formwandung eine Abdichtung gegenüber der Reifenwand vorgesehen ist, ein durchbrochener Spreizring die Relfellfüße etwas aufspreizt und das Reifeninnere offen mit dem übrigen Forinbolil raum in Verbindung steht, in den die Druckluft zuln Anpressen des Reifens eingeleitet wird.

Claims

2. Vulkanisierform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung am Rande der am Reifen anliegenden Formwandung als Kammerdichtung gegebenenfalls als Mehrkammerdichtung ausgebildet ist, deren Kammern mit der Außenluft in Verbindung stehen.

3. Vulkanisierform ilich Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Kammer bildender Stützring etwas vor die Formfläche vorgezogen ist.

4. Vulkanisierform nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Spreizring für die Reifenfüße mehrteilig ausgebildet ist.

5. Vulkanisierform nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandungen der Formhälften außerhalb des beheizten Bereiches nach innen zusammengezogen sind.