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Behälter zur Abgabe gemessener Flüssigkeitsvolumen
Die Erfindung bezieht
sieb auf Behälter zum Messen von Flüssigkeitsvolumen, besonders zur Beschickung
des Sammelbehälters mit gemessenen Mengen von Natriumhydroxydlösung bei der Herstellung
von V,iskose.
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Es sind schon solche Behälter bekannt, welche eine Kammer mit einem
Wehr für die überschüssige Flüssigkeitsmenge enthalten. Üblicherweise ist ein Zuflußrohr
mit einem von Hand oder automatisch betätigten Regelventil zum Abstellen des Zulaufs
beim Ansteigen des Flüssigkeitsspiegels bis zum Wehr vorgesehen. Es entstanden dabei
jedoch S6hwierigkeiten, den Zulauf in dem richtigen Augenblick und nicht ein wenig
zu früh oder zu spät abzustellen.
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Zweck der Erfindung ist ein langsames Schließen des Zulaufs, damit
eine ruhige Beendigung des Füllens des Behälters gesichert wird.
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Erfindungsgemäß besteht ein Behälter zur Abgabe eines abgemessenen
Flüssigkeitsvolumens aus einer Kammer mit einem Wehr zum Ablaufen der überschüssigen
Flüssigkeit, einem Ausfluß rohr und einem Zuflußventil, welches durch ein luftbeschicktes
Steuerventil geöffnet wird, das seinerseits durch einen in der Kammer aufgehängten
Schwimmer betätigt wird, wobei ein langsames
Schließen des Zulaufventils
durch die Anordnung eines Druckbehälters zwischen dem Steuerventil und dem Einlaßventil
erreicht wird. Aus dem Druckbehälter entweicht die Luft langsam, nachdem das Steuerventil
geschlossen ist.
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Das Steuerventil besteht vorzugsweise aus einem Dreiweghahn, ddh.
welchen dem Druckbehälter und dem Einlaßventil Luft zugeführt werden und andererseits
das Abstellen der Luftzufuhr und der Auslaß der Luft aus dem Druckbehälter stattfinden
kann.
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Die Erfindung enthält auch die Kombination eines Vorratsbehälters
für die Herstellung von Viskose und eines Behälters zur Abgabe gemessener Flüssigkeitsmengen,
wie in den vorhergehenden zwei Abschnitten angegeben ist.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung besteht eine Vorrichtung
zum Messen bestimmter Raummengen von Natriumhydroxydlösung aus einem Behälter mit
einem Zuflußrohr, einem Abflußrohr, einem Wehr und einem Schwimmer, welcher durch
einen Stab mit dem Kolben eines Dreiweghahns verbunden ist. Die Natriumhydroxydlösung
wird von einem Vorrats.behälter durch eine Leitung dem Meßbehälter zugeführt, welche
ein durch Luft betätigtes Einlaßventil besitzt, das bei einem Luftdruck von ungefähr
I,5 kg/qcm vollständig geöffnet wird. Das Steuerventil zeigt eine Einlaßöffnung,
eine Auslaßöffnung und ein enges Auslaßrohr. Die Einlaßöffnung steht in Verbindung
mit einer Liefervorrichtung komprimierter Luft. Wenn sich der Kolben in der untersten
Stellung befindet, wird die komprimierte Luft durch die Auslaßöffnung in einen Druckbehälter
von 1 1 Inhalt geleitet und von diesem zu dem pneumatisch betätigten Einlaßventil.
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Wenn sich der Flüssigkeitsspiegel der Natriumhydroxydlösung in dem
Behälter beim Aufsteigen dem Wehr nähert, steigt der Schwimmer in die Höhe, und
der Kolben innerhalb,des Steuerventils wird nach oben bewegt, so daß er gegebenenfalls
die Einlaßöffnung für die komprimierte Luft abschneidet und dlieAuslaßöffnung mit
dem engen Rohr freigibt.
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Die Druckluft fin dem Druckgefäß bläst daher durch das enge Rohr aus,
und hierdurch läßt der Druck auf das pneumatisch betätigte Einlaßventil langsam
nach, sodaßderZufluß derNatriurnhydroxydlösung in den Behälter während einer Zeitdauer
von 15 bis 20 Sekunden nach und nach abgesperrt wird. Während dieses Vorganges läuft
die Flüssigkeit, welche die zu messende Menge übersteigt, über das Wehr ab.
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Die abgemessene Raummenge der Lösung wird dann am Auslaßrohr durch
Offnen eines Handventils an den Sammelbehälter abgegeben.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Meßbehälters für
Natriumhydroxyd dargestellt. Es zeigt Fig. I einen senkrechten Schnitt durch den
Behälter während des Füllvorganges und Fig. 2 eine Draufsicht auf das Wehr.
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In Fig. I besitzt ein Behälter I ein Zuflußrohr 2 für die Natriumhydroxydlösung
3 aus einem nicht dargestellten Vorratsbehälter, ein Ablaß rohr 4 mit einem Ventil
5 und ein Überlaufrohr 6 mit eine Wehr 7. In dem Zuflußrohr 2 ist ein pneumatiscl
betätigtes Ventil 8 angelracht, welches im Ruhezustand geschlossen ist, aber geöffnet
wird, wenn ein Luftdruck von ungefähr I,5 Ikg/qcm auf es ausgeübt wird. Das pneumatisch
betätigte Ventil 8 besteht aus einem Zylinder g mit einem Kolben 10, der mit einem
gleitenden Stopfen 1 1 verbunden ist, der in Ruhestellung durch eine Feder I2 in
die Stellung gedrüdkt wird, in welcher er den Zufluß der Lösung 3 durch das Einlaßrohr
2 verhindert, d. h. in einer höheren Stellung als in Fig. I gezeigt.
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Um das Ventil 8 für den Zufluß von Ätznatronlösung 3 zu öffnen, wird
aus einer Liefervorrichtung, welche in der .bbilidung nicht dargestellt ist, durch
eine Luftleitung 13, durch ein Absperrventil I4, ein zweites Luftrohr I5, ein durch
einen Schwimmer betätigtes Steuerventil I6 mit drei Offnungen, eine dritte Luftleitung
17 und ein Druckgefäß l(S, während sich der Stopfen ii in der in Fig. I gezeigten
Stellung befindet. Luft unter einem Druck von annähernd 1,5 kg/qcm zugeführt.
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Das Regelventil 14 kann zwei Stellungen einnehmen. In der einen Stellung
wird Druckluft in das Rohr 15 geleitet, und in der zweiten Stellung ist das Rohr
15 mit der Außenluft in Verbindung. Das Steuerventil I6 zeigt drei miteinander in
Verbindung stehende Kammern I9, 20 und 2I. Die obere Kammer 19 ist mit dem Rohr
Ij und die untere Kammer 2,I durch ein enges Rohr 22 mit der Außenluft verbunden.
I)ie Öffnung des Rohres 22 kann durch ein Ventil 23 geregelt werden. Die mittlere
Kammer 20 steht mit dem Rohr I7 in Verbindung. Ein durch einen Stab 25 mit dem Schwimmer
26 in dem Behälter I verbundener Kolben 24 kann sich in der inneren Kammer 20 derart
bewegen, daß bei seiner unteren Stellung die Kammer 21 abgeschlossen wird und das
Rohr I7 mit dem Rohr 15 in Verbindung kommt und bei seiner oberen Stellung, in Fig.
1 in unterbrochenen Linien angedeutet, die Kammer 19 abgeschlossen wird und das
Rohr I7 durch das enge Rohr 22 mit der Außenluft in Verbintlung steht. Der Schwimmer
26 ist so in dem Behälter 1 angeordnet, daß er bei steigendem Flüssigkeitsspiegel
der Natriumhydroxydlösung 3, kurz bevor das zu messende Volumen in den Behälter
geflossen ist, in die Höhe steigt.
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Das Wehr 7 (Fig. 2) besteht aus einer Scheibe mit einem halbkreisförmigen
Ausschnitt 27. Wenn der Oberflächenspiegel der Lösung 3 die Wand 7 erreicht, enthält
der Behälter I das abgemessene Volumen, und jede darübergehenldeMengeläuft über
den Ausschnitt 27 und gelangt durch das Rohr 6 in den Vorratsbehälter zurück. Das
zu messende Volumen kann in geringen Grenzen durch einen den Inhalt des Behälters
vermindernden Schwimmer 28 eingestellt werden, welcher am Deckel des Behälters t
an einer Schraube 29 befestigt ist. Der Schwimmer 28, welcher, wenn der Behälter
I angefüllt ist, teilweise in die Lösung 3 eintaucht, kann in senkrechter Richtung
durch eine Mutter 30 auf der Schraube 29 eingestellt werden.
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Bei ßeginii des Einfüllens wird das Ventil 5 geschlossen, und der
Kolben 24 des Steuerventils 16 ist in seiiter unterstell Stellung. Das Regelventil
14 wird so eingestellt, daß Luft mit einem Druck von 1,5 kg/qcm in das Rohr 15 eintritt
und das Einlaßventil 8 durch das Steuerventil 16, das Rohr 17 und das Druckgefäß
18 öffnet. Die Natriumhydroxydlösung 3 tritt nun durch das Rohr 2 in den Behälter
i ein, und wenn der Flüssigkeitsspiegel in die Nähe des Wehrs 7 kommt geht der Schwimmer
26 in die Höhe uncl der Kolben 24 bewegt sich in dem Steuerventil 16 nach oben und
schiendet den Eintritt der Luft durch das Rohr 15 ab. Die Druckluft ist nun in den
Kammern 20 und 21 des Steuerventils, dem Rohr I7 und dem 1)ruckgefäß 18 eingeschlossen
uiitl entweicht langsam durch das enge Rohr 22. Das Gefäß 18 hat zweckmäßigerweise
ein Fassungsvermögen von ungefähr I 1, so daß es ungefähr 15 bis 20 Sekunden dauert,
bis die Luft vollständig entwichen ist. Während der Luftdruck in dem Behälter 18
abnimmt, schließt das Ventil 8 langsam das Einlaßrohr 2 ab, so daß der Zufluß der
Lösung 3 nach und nach in einer Dauer von 15 bis 20 Sekunden abgestellt wird. Während
der Abstelldauer läßt die Turbulenz der Lösung in dem Behälter I nach, so daß l>ei
deren Ablauf der Flüssigkeitsspiegel dor Lösung 3, durch die unterbrochene Linie
A angedeutet, ruhig geworden ist und die überschüssige Lösung über das Wehr 7 in
das Rohr 6 gelangt ist. Der Behälter 1 enthält num die abgemessene Menge der Lösung
3.
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Die Lösung 3 kann aus dem Behälter 1 abgelassen werden, indem man
das Ventil 14 in die mit unterbrochenen Linien gezeigte Stellung dreht, wodurch
das Rohr 15 mit der Außenluft in Verbindung kommt und indem man das Ventil 5 öffnet.
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Wenn tlcr Behälter 1 entleert ist, fallen der Schwimmer 26 und der
Kolben 24 in ihre unteren Stellungen, und die Vorrichtung ist für die nächste Füllung
fertig.
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Die SIeßvorrichtung ist besonders zur Verwendung bei der Viskoscherstellung
nützlich, wenn bestimmte Raummengen von Natriumhydroxydlösung, Wasser und Schwefelkohlenstoff
einzeln in Behältern nach der Erfindung abgemessen werden sollen. Mit einer automatischen
Regelvorrichtung können die abgemessenen Flüssigkeitsmengen in bestimmter Reihenfolge
und in bestimmten Zeitabschnitten in den die Alkalicellulose enthaltenden Behälter
gegeben werden. Während die Viskose verarbeitet wird, werden die Meßbehälter für
den nächsten Satz wieder aufgefüllt.
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PATENTANSPROCHE: 1. Abgebebehälter für gemessene Raummengen einer
Flüssigkeit, bestehend aus einer Kammer mit einem Wehr für da,s überschüssige Flüssigkeitsvolumen,
einem Auslaß- und einem Einlaßventil, welches von einem durch einen in der Kammer
aufgehängten Schwimmer gelenkten Steuerventil pneumatisch geöffnet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Steuerventil (I6) und dem Einlaßventil (8) ein
Druckgefäß (I8) angeordnet ist, aus welchem nach Abschließen des Steuerventils die
Luft langsam entweicht und hierdurch das Einlaßventil langsam ahgeschlossen wird.