DE853841C

DE853841C - Zylinder fuer Zweitaktbrennkraftmaschinen

Info

Publication number: DE853841C
Application number: DED1553D
Authority: DE
Inventors: Karl Bartalsky; Reinhold Freitag
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1942-02-15
Filing date: 1942-02-15
Publication date: 1952-10-27

Description

Zylinder für Zweitaktbrennkraftmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung und weitere Ausgestaltung von mit einer Laufbüchse versehenen Zylindern für Zweitaktbrennkraftmaschinen, deren Laufbüchse in Höhe der Ein-und Auslaßöffnungen mit einem dicht an den Gasführungen anliegenden und Durchbrechungen für den Durchtritt des Kühlmittels aufweisenden Bund versehen ist.
Die Erfindung besteht darin, daß die Gasführungen im Gehäuse angeordnet sind und der Bund mit aus dem Bereich der Gasführungen herausführenden, kragenartigen Verlängerungen versehen ist, deren freie Enden nach außen gegen das Gehäuse bzw. gegen den Zylinderkopf durch nachgiebige Dichtungsmittel, beispielsweise durch eine Stopfbüchse, abgedichtet sind.
Eine solche Anordnung hat den Vorteil, daß der Zylinder von den durch den Auspuff bedingten mechanischen und thermischen Beanspruchungen vollkommen entlastet ist. Es erfolgt die Abdichtung außerdem an einer Stelle, die mit den Abgasen überhaupt nicht in Berührung kommt, also thermisch entlastet ist, und außerdem auf der einen Seite ständig durch ein flüssiges Kühlmittel, z. B. Wasser, und auf der anderen Seite durch Luft gekühlt wird.
Demzufolge behält das Dichtungsmaterial seine Spannung, und es würde diese auch bei einer auftretenden Erhitzung nicht verlieren. Außerdem ist das Herausnehmen und Wiedereinsetzen der Laufbüchse nach der Erfindung einfach, und es kann sich die Büchse unter dem Einfluß der Wärme ungehindert ausdehnen.
In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt Ab'b. i den Zylinder einer Zweita'ktbrennkraftmaschime im Längsschnitt und Abb.2 im Querschnitt nach der Linie 2-2 von Abb. i.
Die an ihrem äußeren Ende durch den Boden 6 abgeschlossene Zylinderlaufbüchse 7 ist nur an diesem Boden, und zwar durch einen nahe deni äußeren Rand des Bodens angeordneten Kranz von Schrauben 8, mit dem Zylinderkopf 9 fest verbunden. Der Zylinderkopf ist in an sich bekannter Weise glockenförmig ausgebildet und seitlich so weit heruntergezogen, daß die Trennlinie io zwischen dem Zylinderkopf und dem übrigen Teil des Zylindermantels bzw. -gehäuses i i in einer solchen Höhe liegt, daß die Unterkante des Kolbenbolzen 12 oberhalb dieser Trennlinie liegt, wenn sich der Kolben 13 in seiner durch strichpunktierte Linien angedeuteten inneren (oberen) Totlage befindet.
Der Zylinderkopf 9 bildet in seinem zylindrischen Teil gleichzeitig den Kühlmantel für die Laufbüchse 7 und ist durch Stehbolzen 14 mit dem übrigen Teil des Zylindermantels bzw. -gehäuses i i fest verbunden. Der Zylinderkopf ist an seinem äußeren Ende offen und dort nur mit einem nach innen gerichteten Bund 15 zur Befestigung der Laufbüchse mittels der Schrauben 8 versehen.
In der Höhe der Ein- und Auslaßschlitze 16 bzw. 17 trägt die Laufbüchse einen ,kragenartigen Bund 18, der dicht an den Ein- und Auslaßleitungen i9 1>zw. 2o des Zylindermantels i i anliegt und mit axialen Bohrungen 21 für den Durchtritt des Kühlmittels versehen ist. Nach oben hin ist der Bund 18 durch einen Ring 22 verlängert und durch eine Stopfbüchse 23 gegen den Zylinderkopf 9 abgedichtet. Nach unten hin wird der Bund 18 durch einen an seinen beiden Enden mit der Laufbüchse verschweißten Kühlmantel 24 fortgesetzt, so daß also ein Übertreten des Kühlmittels in die Ein- und Auslaßschlitze des Zylinders unmöglich ist.
Um eine besonders wirksame Wärmeabfuhr aus demjenigen Teil der Laufbüchse zu gewährleisten, in dem sich die Kolbenringe während der oberen Totlage des Kolbens befinden, sind auf der Außenseite der Laufbüchse nahe deren äußerem Ende schräg zur Zylinderachse verlaufende Führungsansätze 25 angeordnet, die .dem zwischen ihnen hindurchströmenden Kühlmittel eine schraubenförmige Bewegung um die Laufbüchse aufzwingen.
In dem Boden 6 der Laufbüchse sind strahlenförmig von einem inneren Ringraum 26 ausgehende Bohrungen 27 angeordnet, durch die das Kühlmittel aus dem äußeren Ringraum 28 in den inneren Ringraum 26 hinüberströmt und dabei den Boden der Laufbüchse kühlt. Die Bohrungen 27 sind nicht genau i#adial gerichtet, sondern so angeordnet, daß sie einen nahe der Zylinderachse liegenden Kreis tangieren, so daß sie sich in ihrem Verlauf dem der Kühlflüssigkeit durch die Ansätze 25 erteilten Drall anpassen.
Die Vorkammer 29 ist einteilig mit dem Boden 6 der Laufbüchse hergestellt. Auch sie trägt an ihrem gesamten Umfang axiale Bohrungen 30, welche denn Kühlmittel den Durchtritt aus dem nach außen hin durch einen aufgeschweißten Blechkragen 31 abgeschlossenen Ringraum 26 in den oberen Ringraum 32 ermöglichen.
Es ergibt sich also folgender Weg des Kühlmittels: Dieses tritt durch den Stutzen 33 in den Ringraum zwischen der Laufbüchse 7 und dem Kühlmantel 24 ein, fließt von dort durch die Bohrungen 18 hindurch in den Raum zwischen dein Ring 22 und der Laufbüchse 7, durchströmt in schraubenförmiger Bewegung den freien Querschnitt zwischen den Führungsansätzen 25 und tritt von dort mit entsprechendem Drall in den Ringraum 28 ein, um daraufhin durch die Bohrungen 27 unter Aufrechterhaltung seines Dralls in dem inneren Ringraum 26 zu gelangen, von wo es schließlich durch die Bohrungen 30 und den oberen Ringraum 32 dem Austrittsstutzen 34 zufließt.
Auf diese Weise wird nicht nur eine ausreichende Gesamtkühlung der Zylinderlaufbüchse, sondern auch eine den betrieblichen Erfordernissen angepaßte, individuelle Kühlung jeder einzelnen Zone der Laufbüchse erreicht, so daß ein Verziehen bzw. Unrundwerden der Laufbüchse während des Betriebes verhindert wird.
Durch das weite -Herunterziehen der Trennlinie io zwischen Zylinderkopf und Zylindermantel wird nicht nur im Zusammenwirken mit den Führungsansätzen 25 eine gute Führung und Ausrichtung der Zylinderlaufbüchse erzielt, sondern bei entsprechend weitem Herunterziehen der Trennlinie io als höchst willkommene Nebenwirkung auch erreicht, daß, nach Abnehmen des Zylinderkopfes mitsamt der Laufbüchse, der Kolbenbolzen 12 in der äußeren Totpunktlage des Kolbens 13 aus diesem entfernt und der Kolben nach oben aus dem Zylinder herausgenommen werden kann, ohne daß die Pleuellager an der Kurbelwelle hierzu ausgebaut werden müssen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Zylinder für Zweitaktbrennkraftmaschinen, dessen Laufbüchse in der Höhe der Ein- uni Auslaßöffnungen mit einem dicht an den Gasführungen anliegenden und Durchbrechungen für den Durchtritt des Kühlmittels aufweisenden Bund versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasführungen (i9, 2o) im Gehäuse (i i) angeordaet sind tind der Bund (i8) init aus deni Bereich der Gasführungen herausführen- den. krageliartigen Verlängerungen (22, 2.1) ver- s(-licil ist, deren freie Enden nach außen gegeit das (@clüiuse (ii) bz«-. gegen den Zylinderkopf (9) iltirc 1i naclllgieliige Dichtungsmittel, bei-

spiels«-eise durch eine Stopfbüchse (23), abgedichtet sind. Angezogene Patentschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 268 5t8, 423 o55; britische Patentschrift Nr. 213 80i.