DE85229C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Rüttelsieb mit auf- und niedergehender Bewegung, welches bei einer Umdrehung der Antriebswelle mehr als eine Schwingung ausführt. Da die Menge- und Güteleistung eines derartigen Siebes im wesentlichen von der Anzahl seiner Schwingungen abhängt, so wird zur Erhöhung der Zahl der Schwingungen während einer Umdrehung der Antriebswelle das Sieb auf Federn geeigneter Art gelagert und zugleich federnd mit seinem Antriebselemente verbunden. Zufolge dieser Anordnung ist das Sieb nicht mehr wie bisher starr, an die Bewegungen seines Antriebselementes gebunden, sondern es kann bis zu einem gewissen Grade von diesem abweichende Bewegungen ausführen.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist das neue Rüttelsieb zur Darstellung gebracht. Das Sieb a mit seinem Rahmen wird von mehreren liegend angeordneten Federn b getragen, welche bei d am Siebgestell c befestigt sind. Diese Federn haben das Bestreben, das Sieb stets aufwärts zu bewegen. Seinen Antrieb erhält das Sieb durch ein Excenter g, welches unter Vermittelung eines elastischen Gliedes, z. B. einer Feder h, mit dem Siebe verbunden ist. Die Bewegung des Siebes wird also durch das Excenter eingeleitet, aber nicht direct, sondern unter Vermittelung des federnden Verbindungsgliedes auf das Sieb übertragen. Daraus folgt, dafs das Sieb eine von der Bewegung des Excenters abweichende Bewegung erfährt. Durch das Sieb wird dann die Bewegung weiter auf die Tragfedern fortgepflanzt, welche wiederum die Siebbewegungen abweichend von der Bewegung des Excenters und des elastischen , Verbindungsgliedes beeinflussen. Die Wirkung der Federn b h auf das Sieb tritt dabei zu verschiedenen Zeiten ein. Zugleich findet jedoch eine Beeinflussung der beiden Federn b h unter einander statt, und zwar derart, dafs jeder dieser beiden Theile nicht ausschwingen kann; vor der Endschaft der Schwingungen der Federn b beginnt bereits die Neuschwingung des elastischen Verbindungsgliedes h zwischen Excenter g und Sieb λ, und umgekehrt.

Eine Begrenzung und Hemmung der Siebbewegung findet sowohl durch die Tragfedern b als auch durch die Federn h bei Hoch- und bei Niedergang des Siebes statt, und da diese Theile zu verschiedenen Zeiten in Wirkung treten, so wird das vorliegende Sieb bei einer Umdrehung der Antriebswelle vier Schwingungen ausführen.

Diese Vermehrung der Schwingungen des Rüttelsiebes wird, wie bereits oben erwähnt, durch die Vereinigung von Tragelementen mit einem federnden Verbindungstheile zwischen Antriebskurbel oder Antriebsexcenter erreicht.

Um die Hubhöhe oder Schwingungsweite und damit die Sichtwirkung auf verschiedenen Siebstellen verschieden gestalten zu können, z. B. am Auslauf schwächer wie am Einlauf, wird das Sieb an seinem schwächer arbeiten-den Ende stellbar elastisch, z. B. durch Riemen i, ¹ mit dem Gestell verbunden. Die Bewegungen

dieses Siebtheiles werden dadurch kleiner, und die Folge davon ist eine Verminderung der Siebbewegung und der Arbeitsleistung des Siebes im Verhältnifs zur Abnahme des Siebgutes.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   Ein auf- und abbewegtes Rüttelsieb, dadurch gekennzeichnet, dafs dasselbe auf Federn ' (b) gelagert und zugleich federnd mit der Antriebskurbel oder dem Antriebsexcenter (g) verbunden ist, damit das Sieb bei jeder Umdrehung der Antriebswelle mehr als eine Schwingung ausführt.
   Bei dem unter i. gekennzeichneten Rüttelsieb eine verstellbare elastische Verbindung, z. B. durch einen Riemen (i), zwischen dem einen Siebende und dem Siebgestell, zu dem Zwecke, die Hubhöhe des Siebes an diesem Ende vermindern zu können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.