DE851972C - Verfahren bei Vielkanalnachrichtenuebertragungssystemen mit Impulsmodulation - Google Patents

Description

• Das Wesen neuzeitlicher Vielkanalnachrichtenübertragungssysteme besteht darin, daß die Nachrichten in kurzzeitige Impulse umgewandelt werden, die in irgendeiner Weise moduliert sind, z. B. in ihrer Amplitude, Phase oder Dauer usw. Die Vielfachübertragung wird dabei durch zeitliches Ineinanderschachteln der den einzelnen Kanälen zugeordneten Impulse bewirkt. Obwohl derartige Übertragungsverfahren sich bereits als weitgehend störungsfrei erwiesen haben, kann doch infolge der unvermeidlichen Übertragungsverzerrungen, die eine Abrundung der Fußpunkte der Impulse zur Folge haben, ein Nebensprechen zwischen zeitlich benachbarten Kanälen auftreten. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, die das Entstehen eines solchen Nebensprechens zu verhindern gestattet. " Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß im Empfänger aus den empfangenen Impulsen (Hauptimpulse) Hilfsimpulse abgeleitet werden, die mit entgegengesetzter Polarität sowie passend gewählter Amplitude, Flankensteilheit und zeitlicher Verzögerung den Hauptimpulsen. zugesetzt werden. Auf diese Weise ist es möglich, die in einem vorbestimmten zeitlichen Abstand von einem Impuls_,%-orhandenen Restströme" oder -spannurigen zu kompensieren. Unter Hauptimpulsen sind hierbei, genauer ausgedrückt, alle diejenigen Impulse zu verstehen, die der weiter unten beispielhaft beschriebenen, der Verbesserung ihrer Impulsform dienenden Schaltungsanordnung zugeführt werden.
• In Abb. i ist schematisch das Impulsbild eines Vielfachübertragungssystems auf der Empfangsseite dargestellt. Die reit 1 .-bis 4 bezeichneten Impulse sind vier verschiedenen Kanälen I, 1I, III und IV zugeordnet. Die einzelnen Impulse erfahren während- der Übertragung Verzerrungen, die sich in einem flachen Auslaufen ihrer an sich steilen Flanken nach beiden Seiten hin auswirken. Da die Impulse der Nachbarkanäle zeitlich verhältnismäßig dicht beieinanderliegen, haben diese Verzerrungen zur Folge, daß im Abtastbereich eines Impulses noch Restströme oder Restspannungen der Nachbarimpulse vorhanden sein können, die sich den abzutastenden Werten überlagern und damit die Impulsauswertung fälschen. Wenn man jedoch die zu- diesem Zeitpunkt vorhandenen Restströme oder Spannungen durch geeignet bemessene Hilfsimpulse ausgleicht, die von den störenden Nachbarimpulsen abgeleitet und im richtigen Zeitpunkt wieder in den Empfangsweg geleitet werden, so kann damit diese Störung praktisch völlig beseitigt werden. Es ist dabei unerheblich, wenn vor oder nach dem kritischen Abtastzeitraum nach wie vor solche vom Nachbarimpuls herrührende Restströme oder -spannurigen vorhanden sind. In Abb.2 ist ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung gezeigt. Es werden dabei die Hilfsimpulse durch eine am Ende offene, kurzgeschlossene oder belastete natürliche oder künstliche Leitung 3 erzeugt. Eine Leitung dieser Art stellt ein Laufzeitglied dar, dessen Laufzeit etwa gleich dem halben Impulsabstand zwischen zwei benachbarten Impulsen verschiedener Kanäle ist. Dieses Laufzeitglied ist über ein regelbares Däm.pfungsnetzwerk 2 an den Übertragungsweg i angeschlossen. Der Abschluß des Laufzeitgliedes durch Kurzschluß, Leerlauf oder eine geeignete Belastung bewirkt in an sich bekannter Weise eine Reflexion der aufgenommenen Impulse unter gleichzeitiger Beeinflussung der Impulsgestalt, der Stromrichtung und der Gesamtlaufzeit. Das Dämpfungsglied erlaubt,, die richtigen Amplitudenwerte für die reflektierten und auf den Übertragungsweg gegebenen Hilfsimpulse einzustellen.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. - Verfahren zur Unterdrückung des bei Vielkanalnachrichtenübertragungssystemen mit Impulsmodulation infolge der Impulsverzerrungen entstehenden Nebensprechens, dadurch gekennzeichnet, daß im Empfänger aus den empfangenen Impulsen (Hauptimpulse) Hilfsimpulse abgeleitet werden, die mit entgegengesetzter Polarität sowie mit passend gewählter Amplitude, Flankensteilheit und zeitlicher Verzögerung den Hauptimpulsen zugesetzt werden.
2. 2. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsimpulse durch eine am Ende offene, kurzgeschlossene oder belastete natürliche oder künstliche Leitung (3) erzeugt werden.
3. 3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (3) über ein regelbares Dämpfungsglied (2) an den die Hauptimpulse führenden Übertragungsweg angeschlossen ist.
4. 4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (3) eine Laufzeit hat, die annähernd dem Zeitabstand zweier benachbarter Impulse verschiedener Kanäle entspricht.
5. 5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die genaue Laufzeit durch entsprechende Wahl der Belastung der Leitung eingestellt ist. Angezogene Druckschriften: H. Rindfleisch, Fernmeldetechnische Zeitschrift Nr. 1, 1949, S. 25 und 26.