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DE844250C - Verfahren zur Herstellung von Umhuellungen fuer Tabakwaren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Umhuellungen fuer Tabakwaren

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Publication number
DE844250C
DE844250C DEP51049A DEP0051049A DE844250C DE 844250 C DE844250 C DE 844250C DE P51049 A DEP51049 A DE P51049A DE P0051049 A DEP0051049 A DE P0051049A DE 844250 C DE844250 C DE 844250C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
tobacco
paper machine
substances
cellulose
degree
Prior art date
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Expired
Application number
DEP51049A
Other languages
English (en)
Inventor
Ludwig Dipl-Ing Lang
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Individual
Original Assignee
Individual
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Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
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Application granted granted Critical
Publication of DE844250C publication Critical patent/DE844250C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A24TOBACCO; CIGARS; CIGARETTES; SIMULATED SMOKING DEVICES; SMOKERS' REQUISITES
    • A24BMANUFACTURE OR PREPARATION OF TOBACCO FOR SMOKING OR CHEWING; TOBACCO; SNUFF
    • A24B15/00Chemical features or treatment of tobacco; Tobacco substitutes, e.g. in liquid form
    • A24B15/10Chemical features of tobacco products or tobacco substitutes
    • A24B15/12Chemical features of tobacco products or tobacco substitutes of reconstituted tobacco

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacture Of Tobacco Products (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Umhüllungen für Tabakwaren Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von L@ inhüllungen aller Art für Tabakwaren, wie vor allem Zigarren, Zigarillos und Stumpen und anderem, und sowohl für Deck- als auch für L'tnblätter unter Verwendung von für den Raucligeritiß geeignetem Pflanzengut.
  • Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß einem fermentierten Pflanzengut die unter ioo° herauslösbaren. ,vasserliisliclien Inhaltsstoffe durch Auslaugen mittels Wasser entzogen werden, dieses dann von der Flüssigkeit abgetrennte und von nicht aufgesaugter Flüssigkeit befreite Gut zu einer von ihm eigenen Bindestoffen durchsetzten Masse klar gemahlen wird, worauf inan die Masse auf einen Suspensionsgrad bringt, der sie geeignet macht, um auf einer Papiermaschine verarbeitet zu werden, auf der sie zu einer Folie verformt und nach Verlassen der Siebpartie der Papiermaschine einer Trocknungs- und \'aclilieli.tndltitig unterworfen wird. Als besonders geeignet kann man neben oder an Stelle anderer für den Rauchgenuß geeigneter Pflanzen, wie z. B. Huflattich, Anteile der Tabakpflanze verwenden. In Betracht hierfür kommt in diesem Falle grob zerkleinerter Tabak in Form von Blattresten oder auch in Form von Tabakabfällen aus der Verarbeitung zu Tabakwaren und vor allem Tabakblattrippen. Falls diese als Grobgut angeliefert werden, müssen sie noch zerkleinert werden, z. 13. in Mühlen und Rippenreißmaschinen.
  • Wenn Tabakgut der eben genannten Art verwendet wird und dieses bereits die übliche für die Erzielung der Genießbarkeit als Rauchware erforderliche Fermentierung erfahren hat, so kann man auf eine Wiederholung der bereits durchlaufenen Fermentierung verzichten, man kann aber auch dieses Gut sowohl einer derartigen Fermentierung wie einer fermentativen Zersetzung unterwerfen, durch die das Gut in sichaufgelockert und im Grad seiner Schleimigkeit erhöht wird. In der Regel ist es zwecknägig; eine derartige weitere Fermentierungsbehandlung vorzusehen, die durch geeignete Zusätze in ihrem Wirkungsgrad erhöht wird. Solche Zus iitze sind in erster Linie- Mikroorganismen, und zwar vorzugsweise solche Mikroorganismen, welche die vorhandenen Eiweißkörper abbauen. Mit besonderem Vorteil verwendet man darunter eine Gruppe von Organismen, welche eine schleimige Gärung hervorrufen, und auch solche, die daneben oder an Stelle dessen auch die vorhandenen Zucker schleimig verändern.
  • Das zu verarbeitende Pflanzengut kann man auch vor der gegebenenfalls wiederholbaren Auslaugung, und zwar unmittelbar vor dieser, wie auch bereits vor der Fermentierung, einer Behandlung unter-\verfen, durch welche die Farbstoffe entzogen werden, wenn <las Ausgangsmaterial unerwünscht dunkle Farbtöne besitzt oder eine besonders helle Farbe der zu verarbeitenden Masse gewünscht wird. Als solche Behandlung kommt z. B. eine Extraktion in Frage, die auch mittels hierfür üblicher Lösungsmittel, z. B. mittels alkoholischer Lösungsmittel, durchführbar ist. Das von Extraktionsmitteln befreite Gut kann dann der Auslaugungsbehandlung unterworfen werden.
  • Das Verfahren nach der Erfindung bietet allgemein die Möglichkeit, Umhüllungen der obengenannten Art für die verschiedensten Verwendungszwecke und Verarbeitungen herzustellen, die sowohl den technischen Anforderungen, z. 13. hinsichtlich Festigkeit, genügen wie auch die Herstellung wohlfeiler gestalten und die Produkte ergeben von einem Genußwert hinsichtlich Geruch und Geschmack, insbesondere der Verbrennungs- und Verschwelungsprodukte, welche natürlichem Tabak gleichkommen oder jedenfalls leicht mittels geeigneter zusätzlicher Behandlung dahingehend verbessert werden können.
  • An sich war man bereits seit langem bestrebt, für Umhüllungen von Tabakfabrikaten. vor allem für Umblätter von Zigarren, künstliche Erzeugnisse zu' verwenden, die durch Zusatz von Anteilen der Tabakpflanze in ihrem Genußwert verbessert werden können. Man hat beispielsweise vorgeschlagen, Tabakgrus bis zu 40°7o der Folienmasse zuzumischen, jedoch wurde hierdurch eine merkliche Verbesserung nicht erreicht und aus papiertechnischen Gründen diese Zumischung wieder aufgegeben. Die technischen Anforderungen hei der üblichen Verarbeitung zu Tahakfabnikaten verlangen von dem Material der Umhüllung Eigen-, schaften, die bisher lediglich nach den Erfahrungen der Papiererzeugung und mit deren ?Maßnahmen erreichbar erschienen. Die geschmackliche Beeinträchtigung, die durch die Cellulose und auch durch einige der gebräuchlichen Porenfüller bedingt ist, und das Bestreben, den Gewichtsanteil der Umhüllung auf ein Minimum zu bringen, haben dazu geführt, möglichst dünne Papiere herzustellen und damit die Verwendung sehr hochwertiger Cellulosen erforderlich gemacht. Die Verwendung hochwertiger Cellulosen erhöht die Alterungsheständigkeit der Umhüllung, eine Eigenschaft, die jedoch bei Verwendung in der Rauchware nicht immer erforderlich ist. Um weiterhin die störende Wirkung von Resten an Inkrusten bei der Verbrennung auszuschalten, legt inan besonderen Wert auf die völlige Beseitigung der Celltilosebegleiter, vornehmlich von Lignin, \vas bei der Verwendung hochwertiger Cellulose durch die Art ihr-r Aufbereitung, insbesondere durch die .\nwendung mehrfacher Chlorierungen und Waschungen erreicht wurde. Die Folgen dieser \@'oraussetzungen und Maßnahmen sind jedoch hohe Stoffverluste, so daß die Herstellung dieser Papiere an sich wenig wirtschaftlich ist, -wenn technisch einwandfreie und den Geschmack nur gering beeinträchtigende Papiere erreicht werden sollten.
  • Für die Herstellung von Uniblattern und Deckblättern für Zigarren und :ihnliche Tabakwaren gelten im wesentlichen gleiche Gesichtspunkte, jedoch konnte man liier in kiicksicht auf die in der Regel geringeren Beanspruchungen des Papiers hei der bisherigen Erzeugungsweise der Tabakwaren eine größere <Truppe. und zwar auch von wohlfeileren Rohstoffen, benutzen. Die Gefahr einer etwaigen Vergilbung hat hier ebenfalls geringere Bedeutung, so daß damit auch bei der Herstellung von Umhüllungsmasse geringere lZücksicht auf die Anwesenheit von Resten an Cellulosebegleitern genommen werden kann, sofern natürlich ihr prozentualer Gewichtsanteil nicht höher liegt als im Naturtabakverfahren. Versuche. um außer einer künstlichen Färbung von I#'i,satzniassen, z. B. Papieren, auch noch eine geschmackliche Annäherung an Tabak durch Zugabe von Tabaklaugen oder zerkleinertem Tabak zu erzielen. Iral>en nicht zu einem befriedigenden Ergebnis geführt. .Abgesehen von Versuchen, ausgesprochene Tahakersatzprodukte zu schaffen, mundeten die bisherigen Verfahren zur Herstellung von Umhüllungen und Umhüllungsmaterial unter @itverwen<iung von für den Rauchgenuß geeignetem Pflanzengut in der Regel in einer Aufbereitung und Behandlung dieses Zusatzes nach den Erfahrungen der Papierherstellung, wodurch geschmacklich wertvolle Inhaltsstoffe verlorengingen oder doch so weitgehend verändert wurden, daß eine Geschmacksverbesserung nicht mehr erreicht wurde und bei größeren Zusätzen sogar die technischen Eigenschaften nachteilig beeinflußt wurden.
  • Die vorliegende Erfindung beruht demgegenüber auf der Feststellung, daß sich die geforderten Eigenschaften für ein gutes Umhüllungsmaterial in technischer Hinsicht erfüllen lassen sowie auch einte wohlfeilere Herstellung erreichbar ist und die erzielten Produkte geschmacklich verbessert werden, wenn man die Behandlung nicht nach den@Erfahrungen der Papiertechnik vornimmt, sondern durch die Ausscheidung eines bestimmten Teiles der pflanzlichen Inhaltsstoffe und die entsprechende Behandlung der verbleibenden Stofl-e zunächst eine Grundmasse herstellt, die man sodann nach den Erfahrungen der Papiertechnik weiterverarbeiten kann. Die auf diese Weise erhaltenen Folien eignen sich für manche Zwecke, z. 13. für Deckblätter, allerdings sind hierfür besondere Papiermaschinen, z. B. Selbstabnahmemaschinen, zu verwenden. Für andere "Zwecke, insbesondere zur Herstellung von Stumpen, ist es aber angebracht, noch nach üblichen Verfahren hergestellte Cellulose oder gewisse cellulosehaltige Stoffe zuzugeben. Derartige Zusätze haben den Vorteil, daß die initiale Naßfestigkeit der gebildeten Bahn besser der Arbeitsweise einer Papiermaschine angepaßt werden kann. Die Zusatzmenge soll höchstens 5o,'1(,-, der Gesamtmasse betragen. Für Stumpen etwa verwendet man Zuschlüge voll 20% CelltllOSe.
  • Im einzelnen geht man gemäß der Erfindung beispielsweise derart vor, daß man das Faserrohgut, z. B. groll zerkleinerten Tabak oder vorzerkleinerte Rippen, zunächst einer Vorfermentierung unterwirft, die z. B. in der üblichen Feuchtlagerung und dichten Packung bei Temperaturen zwischen 40 bis 6o1 bestehen kann. Wie erwähnt, kann man bereits bei dieser Fermentation oder, wenn das Rohgut in Forin von Tabakpflanzenanteilen bereits in üblicher Weise fermentiert ist, in einer weiteren Fermentation noch Stoffe zur Beschleunigung und Verst;irkung des Fermentationsergebnisses zufügen. Durch die anschließende Auslaugung, die, wie erwähnt, wiederholt werden kann, werden alle diejenigen Inhaltsstoffe des Pflanzenguts entfernt, die nicht an der späteren Folienbildung als Kittstoffe beteiligt sind. Es ist vorteilhaft, bei der Fermentierung 1-'lilclisätireg:irttcigeci zu vermeiden oder jedenfalls einzudäniinen. weil hierdurch, wie sich gezeigt hat, der Abbau des Pektins zu stark ist und dieses im vorliegenden Falle sich als wertvoller Bestandteil erweist. Nach C. Neuberg und ;1I. K o 1> e l @ (liioclcemisclie Zeitschrift i934/35, Bd. 275) ist in den (Iualit:itsfördernden Anteilen gefundenes Methyl- null Ätliylglyoxal auf Pektin und Inosit zurückzuführen. Aus diesem Grunde muß auf die Vermeidung aller derjenigen Maßnahmen Wert gelegt werden, die einen Verlust des Pektins und seiner Begleiter bedeuten würden. Man kann bei der Fernientationsbehandlung Hefe oder Bakterien zusetzen, «-elche die vorhandenen EiNveißstoffe nicht nur abhauen, sondern auch in Schleime umsetzen, wie z. 13. durch Zugabe von liakteritim adametz oder NIikroorganisinen, die die vorhandenen 1?iweißstoffe und die in schleimiger Gärung tinisetzbaren Zucker in schleimige Stoffe überführen.
  • Die fermentierte Masse wird möglichst ohne lange Zwischenlagerung der Einweichung untertvorfen, die z\veckni:ißig unterhalb 6o1 sich vollzieht und etwa 24 bIS 48 Stunden benötigt. Die durch Zerreißen dickerer Anteile, z. B. von Rippen, feststellbare Vollsatigung zeigt ini allgemeinen an, daß die erforderliche 1?inweichdauer erreicht ist. Aus der eingeweichten N-lasse erfolgt die Fntfernung der :luslaugungsflüssigheit nur bis zum Verbleib eines noch gut durchfeuchteten Pflanzenguts, sie kann z. 1i. durch Dekantieren, durch Abtropfenlassen oder gegeheneilfalls auch durch Auspressen vorgenommen @@-crclen, t\@obei die verbleibende ;<'lasse alter noch feucht sein soll. Das Verfahren des `Vä sserns und Pressens kann wiederholt werden, vor allem, wenn Farbkörper entfernt werden sollen. Das von überschüssiger Flüssigkeit nach dein Auslaugen befreite Gut kann anschließend einer solchen Quellungsbehandlung unterworfen «-erden, welche die neben Cellulose noch vorhandenen Inhaltsstoffe, wie Hemicellulose, nicht angreift, die jedoch ebenfalls bei Temperaturen unter ioo°, vorzugsweise bei Raumtemperatur bis höchstens 6o1, stattfindet, und bei welcher zur Bewirkung des fasertechnischen Aufschlusses nur solche Zusätze an Quellmittel zugegeben werden dürfen, die nicht zu einer Bildung löslicher Verbindungen der nun noch vorhandenen Inhaltsstoffe oder von aschebildenden Salzen oder die Bindekraft beeinträchtigenden Um-,vandlungsprodukten führen dürfen. Es ist vorteilhaft, zu diesem Zwecke schwach basisch zu arbeiten.
  • Als günstig hat es sich erwiesen, der Quellfliissigkeit bzw. dem Klarwasser, welches man nach dem Auspressen zugibt, etwa 4 bis 517o Ätznatron zuzugeben, das Alkaligewicht wird auf das Atro- (Absoluttrocken-) Gewicht des Rippenmaterials bezogen. Grundsätzlich ist es bei der Quellung anzustreben, möglichst wenig Alkali anzuwenden, was insbesondere dann zu beachten ist, wenn der Folienllildungsmasse noch Fremdcellulose zugegeben wird. Auch in Hinsicht auf die Bedeutung einer Erhaltung des Pektins und seiner Begleiter ist es zweckmäßig, die Quellung möglichst schonend durchzuführen. Das gequollene und unter Umständen nochmals zerkleinerte Gut wird vorteilhaft nach der etwa 24stündigen Quellungsbehandlung, die bei etwa 18 bis 25° durchgeführt werden kann, weiterbehandelt.
  • Abhängig von der Herstellung von Umhüllungen, bei denen höhere Anforderungen an die Festigkeit nicht gestellt werden, als der Handhabung des feuchten Hüllstoffes zur Anfertigung von Deckern für Zigarren und Stumpen entspricht, kann man einerseits auf eine Vermischung mit die Festigkeit erhöhenden Faserstoffen, d. h. Fremdcellulose, verzichten oder andererseits mit zunehmenden Ansprüchen an die Festigkeit steigende Zusätze an Frecndcellulose geben. Diese Beimischungen können schließlich auch zum Teil oder ausschließlich bestehen aus einem pflanzlichen Rohmaterial, wie Tabakblättern, Rippen usw., die, wie vorstehend beschrieben, behandelt wurden. Derartige Zusatzstoffe haben zweckmäßig einen geringeren Grad von Vermalilung als der für die erhöhte Bindefähigkeit maßgeblichen, gemäß Erfindung behandelten Masse.
  • Diese Zugabe kann schon erfolgen bei der Mahltiog des zweckmäßigerweise durch Kollerung quetschend aufgeschlossenen Guts gemäß Erfindung, sie kann aber auch zu einem anderen Zeitpunkt erfolgen, bevor die Aufgabe auf die Papiermaschine erfolgt. Hierbei verwendet man zweckmäßig bei Zusätzen zur Erhöhung der Festigkeit ein Fasergut, das nur rösch vermahlen ist, z. B. einen Vermahlungsgrad zwischen 20 und 4o1 nach Schopper-R i e g 1 e r besitzt, während das wie oben beschrieben behandelte Gilt einen klar gemahlenen, cl. 1i, in hochkolloidale Form aufgelösten Stoff darstellt mit einem Vermahlungsgrad von mindestens 75 ° und bis zu 9o° Schopper-Riegler.
  • Zur Herstellung von Deckblättern für Zigarren, die sich praktisch wie natürliche Tabakblätter verhalten sollen, kann man beispielsweise das vorbehandelte, gequollene Gut einer faserschonenden Zerkleinerung unterwerfen, wozu man vorteilhaft Steinzeugholländer verwendet. In diesem wird die Masse bis zur Erreichung einer glasigen, klargemahlenen Struktur verarbeitet. Der Mahlungsgrad beträgt dann etwa 8o bis 9o° Schopper-Riegler. Vom Holländer verbringt man die Masse dann auf eine Papiermaschine, die dem Zustand der zerkleinerten und vorbereiteten Masse entspricht. Man geht hierbei vorteilhaft bis an die untere Grenze der initialen Naßfestigkeit, d. h. bis zu der Festigkeit der gerade gebildeten Folie, daß diese sich noch unter Wahrung des Zusammenhaltes von der Maschine abnehmen läßt. Man erhält dadurch Bahnen, die vorzugsweise zu Deckern verarbeitbar sind.
  • Man kann zur Erzielung eines Gemisches mit verschiedenen Vermahlungsgraden auch derart vorgehen, daß man gleichartig behandeltes Gut oder etwa Fremdcellulose üblicher Herstellung nicht getrennt vermahlt, sondern durch zeitlich spätere Zugabe des hauptsächlich für die Festigkeit maßgeblichen Anteiles in die Mahlvorrichtung, z. B. den Holländer, ein Gemisch aus Anteilen verschiedenen Grades der Vermahlung erhält.
  • Für Deckblätter und fier Umblätter von Zigarren und Stumpen, bei denen höhere Anforderungen an die technischen Eigenschaften, vor allem bei der Naßverarbeitung der übliclhen Handwicklung, gestellt werden, oder die eine halbautomatische Wicklung erlauben sollen, kann man beispielsweise ein Gemisch verwenden, von dem ein Teil nur auf 30 bis 4o° Schopper-Riegler vermahlen ist, der Rest dagegen glasig. Sofern man fier noch höhere Beanspruchungen technischer Art, z. B. für eine vollautomatische Wicklung von Stumpen, Fremdcellulose verwendet, so wählt man zweckmäßig eine solche von möglichst milder Qualität. . Vorteilhaft benutzt man in diesem Falle eine weitgehend von Begleitstoffen gereinigte Cellulose, wie sie für die Zigarettenpapierherstellung gebräuchlich ist, und zwar vor allem, sofern nicht native Cellulose, wie Flachs und Hanf, in Betracht kommen, vorzugsweise hochgebleichte Sulfatzellstoffe, mit einem mindestens 80 bis 95% betragenden Alpha-Cellulosegehalt bei niedrigem Harzgehalt. Der obenerwähnte Stoffverlust bei der Herstellung derartiger Cellulosen spielt dabei im vorliegenden Falle eine sehr viel geringere Rolle, denn je nach der Höhe der Anforderungen genügen nunmehr Zusätze von nicht mehr als 5o% an Cellulose selbst bei ungebleichten Cellulosen von den Härtegraden i bis 7, und es ist nicht mehr erforderlich, die Umhüllungen für höhere Anforderungen vollständig aus solchen Cellulosen aufzubauen.
  • Der Anteil an hochwertiger Cellulose kann sogar noch erheblich verringert werden, wenn der Bindestoffgehalt des pflanzlichen Rohguts sehr hoch ist j oder die Anforderungen an die technischen Eigenschaften geringer.
  • Da gegenüber Cellulose die Kittstoffe dazu neigen, eine sog. Schwelzone zu bilden, d. h. eine Schwarzfärbung des verglimmenden Abschnittes der Tabakware bzw. als Vorläufer dieses Bereiches zu veranlassen, so wird nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung zur Beseitigung dessen bzw. oder mindestens Verringerung die in der Verarbeitung befindliche oder fertige Masse mit einem Zusatz an Stoffen versehen, wie sie an sich als sauerstoffreiche "Zusatzmittel, z. 13. Kaliumpermanganat, von Verbrenttttngsvorgärgen bekannt sind. Gemäß der Erfindung kattet tnan aber noch vorteilhafter pyrophore Stoffe, wie semipyrophores Eisen oder Aluminiumltyroscltlifii verwenden, die durch exotherme Wärme den Verglimmungsvorgang der als Hüllmaterial verwendeten Stoffe gegenüber dem Abbrandvorgang der eigentlichen Rauchware bestimmen und vor allem die Bildung einer sog. Schwelzone verhindern.
  • Die Zugabe dieser Stoffe kann erfolgen sowohl zu der Masse vor der Aufgabe auf die Papiermaschine, sie kamt auch in einem späteren Stadium der weiteren Bearbeitung vorgenommen werden. Für die Herstellung der Folien kommen als Papiermaschinen je nach dem Grad der initialen Naßfestigkeit des Faserguts solche mit offenen Sieben, sog. Selbstabnahtnemaschinen, sowie Spezialmaschinen, die auf Eigenschaften der Folienmasse abgestellt sind, in Frage, wiihrend im übrigen in der Papiertechnik übliche Ausrüstungen, wie Knotenfänger, quer schwingende Siebe usw., von Fall zu Fall verwendet werden können.
  • Die Trocknung der Folie kann erfolgen entweder mittels der gebräuchlichen Trockenpartie, bestehend aus Trockenwalzen mit und ohne anschließende Kalandrierung oder Oberfiächenglättung, oder mittels Umlauftrocknung durch beheizte Luft, wobei die Folie mittels eines Bandsystems vorzugsweise aus Siebbändern einen Trocknungskanal durchläuft und wobei die Laufgeschwindigkeit der Teilbänder auf die Schrumpfung der Folie abgestellt sein muß. Zweckmäßiger noch ist die Trocknung mittels strahlender Wärme, z.13. durch Infrarotbehandlung. Ebenso kann elektrische Widerstandsbeheizung angewendet werden.
  • Vorzugsweise wird die Trockentemperatur tief gehalten, und zwar 6o bis 70°, um eine möglichst spannungsfreie schonende Trocknung zu erzielen.
  • Die getrocknete und vor oder nach dem Trocknen g gtbenen e e falls mit Blattstruktur oder anderer Musterung geprägte Folie wird entweder: aufgerollt zu Rollen und in Bobinen zugeschnitten verarbeitet, insbesondere für vollautomatische Herstellung von Zigarren und Stumpen, oder aufgehaspelt, aufgeschnitten und zu Bogen geeigneter Größe zugeschnitten.
  • Je nach gewünschtem Verwendungszweck kann man die verschiedensten Nlischungsverhältnisse mit zugegebener Fremdcellulose wählen. Je höhere Festigkeitseigenschaften, z. B. durch vollautomatische Verarbeitung, verlangt werden, desto höher muß der Anteil an Frem(icellulose als Festigkeitsbildner werden. Aber auch die geschmackliche Beeinflussung durch den Gehalt an gemäß Erfindung behandeltem Pflanzengut spielt eine Rolle. Je nach der Art der Verwendung, z. 13. für Zigarren u. dgl. als Deckblätter oder Umblätter, und der Art der Verarbeitung, z.13. in Handarbeit oder mittels Maschinen, und der Qualität des Tabaks in der Rauchware richtet inan auch die Auswahl der Stoffe für Umhüllungen. Vorteilhaft legt man dabei eine Qualit:itsformel zugrunde. Diese Formel lautet: wobei der Wert des Bruches gebräuchlicherweise mit 4oo multipliziert wird, um eine bessere Zahlgröße zu haben.
  • Hierzu bedeutet: Mittelwert für Zigarettentabake 0110 Summe I Stärke Gesamtstickstoff . . . . . . . . . . . . 2,5 Eiweiß-N .................. 1,5 5,4 Nikotin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,4 II Aromatizität Harze ..................... 6,0 6,0 III Milde a) Milde (Schärfe) und Aromatizität Zucker .................. 9,0 Stärke................... 1,3 12,9 Oxalsäure................ 2,6 b) Schärfe (Milde) i. Zellmembransubstanz Pektine . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,7 1 Pentosane ............... 2,8 Cellulose ................ 12,1 Lignin................... 2,5 2. Gesamtbestandteile Gesamtasche . . . . . . . . . . . . . 18,5 47045 Kalium . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,6 Nitrat................... 0,145 3. Organische Säuren Zitronensäure ............ 1,6 Gesamtsumme 71,345 Wasser................................ 28,655 ioo . 0/0 400 = 0,33 # 400 = 133, wobei IV den pH-Wert des Tabaks angibt. Guter Mittelwert bei Zigarettentabaken pH = 4,8.
  • Bisher diente die Formel ausschließlich dazu, in einfachen Zahlenwerten die Wertung von Tabaken untereinander festzulegen und die Stellung der Teilgruppen I bis IV in ihrem gegenseitigen Einfluß ausdrücken zu können. Die Anwendung dieser Formel für die vorliegenden "Zwecke besteht darin, die Aufbaustoffe einer rauchbaren Folie so auszuwählen, zu behandeln und nachzubehandeln, daß Folien mit Q-Werten entstehen, welche den Q-\-%'erten von rauchbaren Tabaken entsprechen' oder doch nahekommen. Die bisher üblichen Papierfolien ergeben mangels der Teilgruppen 1I und IIIa den Wert Q = o. Es ist nunmehr jedoch möglich, ohne Nachteil für die technischen Eigenschaften auf Produkte hinzuarbeiten, die auf bestimmte Qualitätswerte einstellbar sind. Man kann z. B. nach den vorstehenden Ausführungen aufgebaute Folien, z. B. für Deckblätter, lediglich aus in der beschriebenen Weise vorbereiteten Pflanzen herstellen und mit so viel an Stoffen der Gruppe II und IIIa der Qualitätsformel versehen, daß danach die Qualitätszahlen eines Naturtabaks annähernd erreicht werden. Die Zusatzstoffe dieser Art können auch synthetisch aufgebaute Stoffe sein oder aus Naturpflanzenstoffen, z. B. aus Tabak, auf geeignete wirtschaftliche Methode gewonnen werden. Sie müssen sich nur in der Rauchanalyse, insbesondere im Verband in der Rauchware und in' ihren physiologischen Eigenschaften wie Inhaltsstoffe eines Naturtabaks nach den Gruppen II und III a verhalten. So sind u. a. auch gemäß Erfindung die Farbstoffe zur Erzielung eines gewünschten Farbtons auszuwählen und danach saure Farbstoffe und alle Farbstoffarten, die Haftmittel wie Alaun benötigen, zu vermeiden und gemäß Erfindung basische Farbstoffe zu verwenden.
  • Die Zugabe der qualitätsfördernden Stoffe zur folienbildenden Masse erfolgt frühestens im Zustand der beginnenden Folienbildung auf der Papiermaschine, wobei insbesondere, wie schon angedeutet, Stoffe nach der in der Tabakindustrie gebräuchlichen Qualitätsbewertung ausgewählt werden. Der Vorgang kann so durchgeführt werden, daß der sich bildenden Folie die Stoffe durch Feuchtung der Folie, andererseits auch durch Eindämpfung zugeführt werden. Die Eindämpfung erfolgt beispielsweise mit vernebelten oder gasförmigen Riech-, Geschmacksstoffen u. dgl., beispielsweise durch Aufsprühen.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Umhüllungen für Tabakwaren aller Art, wie Zigarren, Stumpen u. dgl., unter Verwendung von für den Rauchgenuß geeignetem Pflanzengut, dadurch gekennzeichnet, daß dem fermentierten Pflanzepigut die unter ioo° herauslösbaren, wasserlöslichen Inhaltsstoffe durch Auslaugen mittels Wasser entzogen werden, das von der Flüssigkeit getrennte Pflanzengut von nicht aufgesaugter Flüssigkeit durch Abtropfen oder leichtes Auspressen befreit wird, mit klarem Wasser auf einen Suspensionsgrad, wie er für die Verarbeitung auf einer Papiermaschine nötig ist, gebracht, auf einer Papiermaschine zu einer Folie verarbeitet, getrocknet und diese gegebenenfalls weiterer Nachbehandlung unterworfen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Pflanzengut einer wiederholten Fermentierung unterworfen wird, soweit nicht Tabakpflanzenteile, wie Tabakabfälle, als Ausgangsmaterial die für die Genießbarkeit erforderliche Fermentierung erübrigen, vorzugsweise unter Anwendung von den Fermentierungsgrad steigernden Mitteln, z. B. Mikroorganismen, wie eiweißabbauende Mikroorganismen und/oder schleimige Umsetzungen verursachende Mikroorganismen, die auf Eiweißstoffe, Zucker u. dgl. wirken.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß einer gegebenenfalls wiederholten Auslaugung und Ausscheidung der Auslaugungsflüssigkeit eine zur Entziehung von Farbstoffen dienende Behandlung, insbesondere Extraktion, vor- oder nachgeschaltet wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Auslaugungsflüssigkeit z. B. durch Auspressen befreite Masse zunächst einer Quellungsbehandlung unterworfen wird, welche die neben Cellulose noch vorhandenen Inhaltsstoffe, wie Hemicellulose, nicht angreift, insbesondere unter Verwendung nur schwach basischer Quellungsmittel, z. B. durch Anwendung von .4 bis 5 Gewichtsprozent Ätznatron, bezogen auf das Atro- (Absoluttrocken-) Gewicht des Pflanzenguts.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die auf die Papiermaschine aufzugebende Masse mit nach üblichen Verfahren gewonnener Fremdcellulose, jedoch geringeren Ausmahlungsgrades vermischt, gegebenenfalls im Holländer vereinigt zur Papiermaschine gebracht wird.
  6. 6. Verfahren nach den :Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine bis zur Erzielung des Vermahlungsgrades von mindestens 75° nach Schopper-Riegler vorbereitete Masse aus Pflanzengut mit einem nicht mehr als 5o% des Mischguts betragenden Zusatz anFreindcellulose, vorzugsweise finit einem mindestens 8o% betragenden Gehalt an Alphacellulose, und einem Vermahlungsgrad von nicht mehr als 4o° nach Schopper-Riegler in röscher Vermalilung vereinigt und in geeigneter Suspension auf die Papiermaschine gebracht wird.
  7. 7. Verfahren nach den Ansprüchen t bis 6, dadurch gekennzeichnet, claß der 1-lasse, zweckmäßig vor Aufgabe auf die .Papiermaschine. noch Stoffe zugefügt werden, welche die Verglimmungsgeschwindigkeit beim Verrauchungsprozeß erhöhen, wie pyrophore Stoffe, z. B. semipyropliores lösen. Aluininiumpyroschliff oder Stoffe, welche wie sauerstoffreiche Verbindungen als Brandförderungsmittel bekannt sind. B. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 7, dadurch gekennzeichnet, claß die gebildete Folie frühestens im Zustand der beginnenden Folienbildung mit qualitiitsfiircleriideii Stoffen, vorzugsweise auf Grund der Qualitätsformel der Tabakindustrie, ausgew:ililt und/oder mit Farbstoffen versetzt wird, beispielsweise durch Feuchtung mit Extrakten, 1_ösungen durch Eindampfen verflüchtigter Geruchs- und Geschmacksstoffe u. a. 9. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 8, dadurch gekennzeichnet. <laß die gebildete Folie einer schonenden Umlauftrocknung durch beheizte Luft mittels strahlender \\'ärme, infraroter Strahlung oder Widerstandsheizung ausgesetzt wird.
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