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Umführungs- und Absperreinrichtung für Dampfwasserableiter Dampfwasserableiter
sind im Betrieb außerordentlich hoch beansprucht durch das mit großer Geschwindigkeit
durch das Ableitungsorgan ausströmende Dampfwasser. Im Gegensatz zu anderen Dampfapparaten
wird das gesamte Druckgefälle (vom vollen Dampfdruck bis auf nahezu Atmosphärendruck)
in Strömungsenergie umgesetzt" so d.aß ungewöhnlich hohe Ausströmgeschwindigkeiten
entstehen. Hinzu kommt noch, daß das Dampfwasser meist verunreinigt ist, entweder
durch Rostabscheidungen der Rohrleitung oder durch vom Dampf mitgerissenen Kesselschlamm
und auch von Chemikalien (Ätznatronlauge). Es kommt auch häufig vor, daß durch Undichtigkeiten
von Rohrschlangen Fremdstoffe in das Kondensat gelangen. Diese mit dem Dampfwasser
ausströmenden Verunreinigungen wirken schmirgelnd oder ätzend und verstärken den
durch die Strömung entstehenden Verschleiß. Die Folge dieser hohen Beanspruchungen,
denen Dampfw.asserableiter ausgesetzt sind, ist, daß sie oft nachgesehen und in-stand
gesetzt werden müssen. Um dieses Instandsetzen durchführen zu können, ist ein Absperren
des Dampfwasserableiters von der Kondensatleitung notwendig. Die zum Absperren dienenden
Einrichtungen müssen möglichst so beschaffen sein, daß das Kondensat bei abgesperrtem
und erforderlichenfalls aupgebautem Dampfwasserableiter weiter abfließen kann. Zu
diesem Zweck werden vielfach Umführungseinrichtungen vorgesehen, die eine Umgehungsleitung
bilden und mit Absperrventilen so ausgerüstet sind, daß der Zufluß in den Dampfwasserableiter
von beiden Seiten (Ein- und Austrittsseite) abgesperrt werden kann, während das
Dampfwasser durch die mittels eines dritten Ventils
geöffnete Umgehungsleitung
weiter abfließen kann. Derartige Umgehungseinrichtungen haben aber den Nachteil,
daß während der Reparatur des Damptwasserableiters oft große Dampfmengen verlorengehen.
Diese Verluste wirken sich besonders dann aus, wenn die Reparatur des Dampfwasseerableiters
längere Zeit erfordert und ein Reserveableiter nicht zur Verfügung steht.
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Durch die vorliegende Erfindung sollen nun Dampfverluste während der
Reparaturzeit des Ableiters dadurch vermieden werden, daß eines der Absperrventile
der Umgehungseinrichtung des Dampfwasserableiters so ausgebildet wird, daß bei Betätigung
dieses Absperrventils gleichzeitig der Durchströmquerschnitt der Umgehungsleitung
stark, verengt wird. Vorzugsweise soll die Einrichtung so ausgebildet und angeordnet
werden, daß bei Betätigung des erfindungsgemäß eingerichteten Absperrventils eine
als Hilfsdampfwasserableiter dienende Dampfwasserdüse oder ein ähnliches, den Durchfluß
drosselndes und den Dampfaustritt, verhinderndes Element selbsttätig eingeschaltet
wird. Die erfindungsgemäße Einrichtung wird vorzugsweise an dem Absperrventil angeordnet,
welches den Eintrittsstutzen des Dampfwasserableiters absperrt, da dieses Absperrventil
immer nur dann betätigt wird, wenn der Dampfwasserableiter ganz von der Dampfwasserleitung
abgetrennt werden soll, während das den Eintrittsstutzen des Dampfwasserableiters
absperrende Ventil oft als kombiniertes Umführungsventil ausgebildet wird, so daß
die Betätigung dieses Ventils nicht nur zum Absperren des Dampfwasserableiters,
sondern auch zum Öffnen der Umgehungsleitung beim Anwärmen erfolgt. In diesem Fall
soll das Dampfwasser beschleunigt in großen Mengen abfließen und darf die erfindungsgemäße
Einrichtung nicht eingeschaltet sein.
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In Abb. i ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, bei
dem der Umgehungskanal a in das Gehäuse b des Dampfwasserableiters eingegossen ist.
Im Eintrittsstutzen c des Dampfwasserableiters befindet sich ein Absperrventil d,
dessen Gewindespindel e zwei Dichtungsflächen trägt. Durch die untere Dichtungsfläche
f wird der Einfluß in den Umführungskanal a abgesperrt, durch die obere Dichtungsfläche
g der Einfluß in den eigentlichen Dampfwasserableiter, der bei diesem Umführüngsbeispiel
das Dampfwasser durch ein System von Prallplatten i abführt.
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Durch das Absperrventil d kann infolge seiner besonderen Bauart sowohl
der Umführungskanal a als auch der Einfluß in den Dampfwasserableiter abgesperrt
werden. Bei normalem Betrieb ist durch die Dichtfläche f der Umgehungskanal abgesperrt
und nur der Einfluß in den Dampfwasserableiter geöffnet. Das Dampfwasser fließt
dann in Richtung der Pfeillinie h zu den bei diesem Ausführungsbeispiel als Ableitungsorgan
dienenden Prallplatten i, welche den Dampf durch Labyrinthwirkung zurückhalten.
Nach Durchtritt durch die Prallplatten i fließt das Dampfwasser durch das Austrittsloch
k in einen Ringkanal l und von dort in den Austritt m. In dem auf
den Austrittsteil W des Gehäuses folgenden Kanal .des Dampfwasserableiters ist ein,-Abspei;rventil
n eingeschaltet, dessen Gewindespiridel'ö einen Absperrkegel p trägt, der mit einem
Ansatz .r versehen ist, in den eine Düse s von engem Querschnitt 'eingesetzt ist:
`'Bei' geschlossenem Dampfwasserableiter (Abb. 2) ist das Absperrventil n geschlossen.
Der Ansatz r ragt in eine Öffnung u (Abb. i) des Sitzes q hinein und sperrt den
Durchtritt durch die Öffnung q ab, so daß das Dampfwasser nur durch die enge Düse
s austreten kann. Durch den Kegel p ist dabei der Einfluß in den Kanal m und damit
-in den eigentlichen Dampfwasserableiter abgesperrt. Durch Betätigen des im Eintrittsstutzen
angeordneten Absperrventils d derart, daß die Dichtfläche g den Eintritt in den
Dampfwasserableiter absperrt, wird auch der Einfluß von Dampfwasser vor der Eintrittsseite
her unterbrochen, so daß der Dampfwasserableiter von beiden Seiten abgesperrt ist
und das Absperrorgan mit den Prallplatten i aus dem Gehäuse b herausgenommen werden
kann. Der Verschlußdeckel v wird dabei zweckmäßig so ausgebildet, daß er ein rasches
Herausnehmen des Ableitungsorgäns i .ermöglicht.
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Wie Abb. 2 zeigt, fließt bei abgesperrtem Dampfwasserableiter das
Dampfwasser durch den von der Eintrittsseite her voll geöffneten Umführungskanal
a weiterhin ab, aber nur in einer durch die Düse s begrenzten Menge. Die Düse s
ist dabei so bemessen und so geformt, daß sie nur das normalerweise anfallende Dampfwasser
abfließen läßt und Dampfdurchtritt verhindert. Die Düse s wirkt also als Hilfsdampfwasserableiter,
der, wie die Abbildung erkennen läßt, völlig selbsttätig eingeschaltet wird, sobald
der Dampfwasserableiter zwecks Ausbau der Innenteile abgesperrt ist. Die Düse s
ist dabei so angeordnet, daß sie bei geöffnetem Absperrventil n die normale Arbeitsweise
des Dampfwasserableiters und auch die Wirkung des Umführungskanals a nicht behindern
kann. Bei der in Abb. i gezeigten Betriebsstellung ist sowohl der freie Abfluß des
durch das Ableitungsorgan (Prallplatteri i) abgeleiteten Dampfwassers als auch das
beim Öffnen des Umführungskanals a'mittels des Absperrventils d in verstärktem Maße
abgeführten Dampfwassers ohne Behinderung möglich. Erst wenn der Dampfwasserableiter
durch zusätzliches Schließen des Absperrventils n zwecks Herausnahme der Innenteile
ganz abgesperrt wird, tritt die Düse s in Täti,gkeit, begrenzt den Abfluß des Dampfwassers.durri@dep
Umführungskanal a und verhindert Dampfverluste, die sonst durch den voll geöffneten
Umführungs,-kanal a während der Reparaturzeit des ISampf wasserableiters in starkem
Umfang aüftreten können.
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Damit die Düse s vor Verschmutzungen geschit2zt ist, kann, wie Abb.
3 zeigt, über der Düse eine kleng Schutzhaube mit seitlichen Einströmöffnungen,
. aügeordnet werden, an der der beim Offnen . des Umgehungskanals a austretende
SchxnÜtz. . enftah# strömt, ohne die Durchtrittsöffnungen ,vers.tqpfert, können.
Der Absperrkegel p kann auch statt .dev Düse einen Drosseldorn w tragen, der den
A0 li@ vevengt und mit der -Öffnung u des Si tzes.q eine=ritg@
förmige
Düse bildet (Abb. 3 a und 3 b). Die Verstopfungsgefahr ist dann ebenfalls gering.
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In Abb. ,4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem
der Umgehungskanal nicht in das Gehäuse des Dampfwasserableiters eingegossen ist,
sondern durch eine außen um den Dampfwasserableiter herumgeführte Rohrleitung gebildet
wird. Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist bei dieser Anwendungsform
die gleiche, wie sie beim Ausführungsbeispiel nach Abb. i und 2 beschrieben wurde,
so daß sich eine nähere Erläuterung erübrigt.
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Selbstverständlich kann der Erfindungsgedanke auch dort angewendet
«erden, wo das am Eintritt des Dampfwasserableiters angeordnete Absperrventil nicht
als kombiniertes Umführungs- und Absperrventil ausgebildet ist, sondern auch dort,
wo jede dieser Funktionen durch getrennte Absperrorgane bewirkt wird.