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Durchschreibebuchführung Die Erfindung betrifft eine DurchschreibebuchfÜhrung,
insbesondere kaufmännische Buchführung. Hierfür kommen Vordrucke zur Anwendung,
die je nach der in Betracht 'kommenden Buchungsweise zu 1>urchschreibesätzen zusammengestellt
werden. jeder 1)urchschreihesatz besteht aus einem Grundbuclibogen und dazu passendeü
Buchungsblättern ()der -karten.
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Bei der Einrichtung einer Buchführung ist man bestrebt, schon von
vornherein etwa später auftretenden liuclifiilirungsaufgaben durch Auswahl eines
bestimmten Buchungssystems Rechnung zu tragen. Diese Absicht läßt sich jedoch nie
verwirklichen, weil sich die Entwicklung des Unternehniens, für das die Buchführung
bestimmt ist, nicht vorhersagen liißt. Treten aber nachträglich nicht vorhergesehene
Forderungen auf, dann ist es meist nicht möglich, das bisher verwendete Buchungssystem
abzuwandeln. Man muß vielmehr meistens zu einem anderen Buchungssystem übergehen,
evtl. sogar den bisherigen Lieferanten wechseln. Dabei soll im Rahmen dieser Ausführungen
unter einem anderen Buchungssystem bereits ein solches verstanden werden, daß die
Verwendung eines Durchschreibesatzes erforderlich macht, dessen Spalteneinteilung
mit der Einteilung des bisher verwendeten Durchschreibesatzes nicht mehr übereinstimmt.
Die sehr individuelle Entwicklung der Buchungsmittel der einzelnen Lieferfirmen
bringt es mit sich, daß eine solche Umstellung bei großen Buchhaltungen einen erheblichen
Aufwand erfordert, da häufig nicht nur der Vorrat an alten Vordrucken unverwendbar
ist,
sondern auch die sonstigen technischen Hilfsmittel, wie Buchungsgeräte, Blatteien
und Karteien, auf andere Erfordernisse umgestellt; d. h. gegen andere Hilfsmittel
ausgetauscht werden müssen.
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Die Erfindung hat zur Aufgabe, diese Nachteile durch Schaffung eines
Durchschreibesatzes zu vermeiden, bei welchem lediglich durch Hinzunehmen oder Auslassen
bestimmter Grundbuchbogen, Buchhaltungsblätter oder -karten die Buchführung auf
eine andere Buchungsweise umgestellt werden kann. Dabei ist der Begriff Buchungsweise
in weitestem Sinne aufzufassen und umschließt mindestens die Gliederungen, wie sie
z. B. in der vom Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit im Jähre 1941 herausgegebenen
Veröffentlichung Nr.97 über Handdurchschreibebuchführungen beschrieben ist. Ein
wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der sich spaltengerecht abdeckende
Durchschreibesatz als Sammelsatz aus Grundbuchbogen verschiedener Breite mit wahlweise
nutzbarem Durchschreiberaum und aus einer Reihe in Hoch-und Querformat geschnittener,
je nach ihrer Breite für Ein- und. Mehrspaltenpaardurclrschrift eingerichteter Buchungsblätter
oder =karten ausgebildet ist, der durch Auswahl bestimmter Bogen, Blätter und/oder
Karten je nach dem Gebrauchszweck bzw. der zu wählenden Buchungsweise zrr Teilsätzen
nach Art bekannter Buchungssysteme zusammenstellbar ist.
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Die Erfindung richtet sich auch auf eine bestimmte Spalten- und Zeilenaufteilung,
die es ermöglicht, sowohl Handdurchschriften als auch Schreibmaschinendurchschriften
anzufertigen, wohei außerdem den Druckerfordernissen in der Weise Rechnung getragen
ist, daß die Schreibmaschinenmaße (Typenanschläge und Zeilenabstände) in genaue
typographische Maßeinheiten umgerechnet wurden. Beim Druck von Spaltenlinien war
bisher der Setzer auf eine sehr umständliche und dennoch niemals genaue Paßarbeit
angewiesen, da die typographischen Maßeinheiten mit den genormten Buchstaben- und
Zeilenschaltabständen einer Schreibmaschine nicht im Einklang stehen. In Fachkreisen
fordert man daher heute noch, daß entweder die Schreibmaschinenhersteller oder die
Druckereien die Maß- und Schalteinheiten aufeinander abstimmen. Eine solche Abstimmung
erfordert-jedoch eine grundsätzliche Umstellung. Die Erfindung betrifft eine solche
Ausgestaltung des Durchschreibesatzes bzw. ein Setzverfahren, daß der Setzer ohne
irgendwelche Paßarbeit unter Anwendung der üblichen typographischen Maßeinheit drucken
kann, wobei gleichzeitig die Spaltenlinien einen Abstand voneinander haben, der
im wesentlichen auf den Buchstabenabstand einer Schreibmaschine abgestimmt ist.
Ein wesentliches Merkmal des Verfahrens nach der Erfindnug besteht darin, daß. die
Abstände der Spaltenlinien von einer gemeinsamen Bezugslinie aus in beiden Längsrichtungen
(Zeilenrichtung) in einer Länge festgelegt werden, die sowohl angenähert durch einen
zu wählenden Buchstabenmittenabstand der Schreibmaschine als auch durch das in der
Drucktechnik festgelegte typographische Punktmaß vorzugsweise durch seine kleinste
Einheit teilbar ist.
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Weitere wesentliche Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt Fig. i einen Durchschreibesatz gemäß der Erfindung zur Durchführung
der sog. Originalkontomethode, in verkleinertem Maßstab, Fig.2 einen Durchschreibesatz
zur Durchführung der Originalgrundbuchmethode, in verkleinertem Maßstab.
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In Fig. i ist ein Grundbuchbogen a einer Größe DIN A 3 im Querformat
dargestellt. Der Grundbuchbogen ist aufgeteilt in achtzehn Spalten. Die erste unbezifferte
Spalte sowie die Spalte o dienen zum Einklemmen des Grundbuchbogens in ein Durchschreibegerät
oder zur Herstellung eines Doppelfalzes, falls ohne Buchungsgerät gearbeitet werden
muß. Das Buchungsblatt wird im letzteren Fall in bekannter Weise in den Falz gelegt,
durch den es seine spaltengerechte Führung, erhält. Der durch Rückwärtsfalzung entstandene
äußere Schenkel des Doppelfalzes dient der zeilengerechten Ausrichtung des Buchungsblattes
und als Abhakspalte, um jede beschriftete Grundbuchzeile zu kennzeichnen. Erfindungsgemäß
kann dabei der Grundbuchbogen schmaler sein als das darüberliegende Buchungsblatt.
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Spalte i enthält die Nummer des Grundbuchbogens oder wahlweise des
Kontos bzw. Gegenkontos, Spalte 2 den Buc1rungstag, Spalte 3 den Buchungsvorgang,
Spalten .4 und 5 dienen als erweitertes Text- oder als erstes Umsatzspaltenpaar,
Spalten 6 und 7, 8 und 9 sowie io und ii dienen als weitere Urnsatzspaltenpaare.
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Bei Benutzung schmaler Buchungsblätter können die Spalten 6 bis i
i oder 8 bis i i bereits zu Gruppierungszwecken nach Art des amerikanischen Tabellenjournals
Verwendung finden.
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Der Raum der weiteren Spalten 12 bis 16 kann der Gruppierung nach
Art des amerikanischen Tabellenjournals oder anderen Zwecken dienen. Die Spalten
4 bis 16 tragen keinen zweckbestimmenden Eindruck; einziges Unterscheidungsmerkmal
kann eine Rasterung in den Spalten mit geraden Zahlen als Hinweis für Eingang und
Ausgang, Soll und Haben, Lastschrift und Gutschrift usw. sein. Um eine universale
Verwendung der Spalten zu gewährleisten, wurde auch auf die Festlegung einer besonderen
Hilfsspalte für die Niederschrift bzw. Durchschrift der Kontonummer auf dem Grundbuchblatt
verzichtet.
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Die Spaltenpaare 4-5. und 8 bis 16 haben die gleichen Abmessungen,
das Spaltenpaar 6-7 ist zwei Schreibmaschinenanschläge breiter.
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Bei der Originalkontomethode werden die Buchungsblätter nach Zwischenlage
eines Farbpapiers zum Buchen auf den Grundbuchbogen gelegt. Fig. i zeigt ein Buchungsblatt
b im Querformat DIN A 4. Das Buchungsblatt ist in dreizehn Spalten aufgeteilt, die
den Spalten o bis 12 des
Grundbuchbogens entsprechen, wobei lediglich
die Spalte 12 des Buchungsblattes etwas schmaler ist als die Spalte 12 des Grundbuchbogens
(ausreichend für eventuelle Kontonummer oder Abhakspalte). Spalte o dient zum Festhalten
im Buchungsgerät und wird für gewöhnlich beim Gebrauch durch eine Klemmschiene abgedeckt.
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Aus der eben geschilderten Grundform des Grundbuchbogens a und des
Buchungsblattes b sind erfindungsgemäß weitere Formate von Grundbuchbogen und Buchungsblättern
abgeleitet worden, wobei die Formate der DIN-A-Reihe (Papierformate) entnommen sind.
Bei all diesen Ableitungen in Hoch- und Ouerformat ist jedoch die Spalteneinteilung
unverändert geblieben, so daß die Ableitungen untereinander und mit der Grundform
spaltenmäßig übereinstimmen.
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Bei der _Vileitung a, reicht der Grundbuchbogen von der linken Kante
bis zu der -.- Linie a3. Bei der Ableitung a., reicht der Grundbuchbogen von der
linken Kante bis zur -..-Linie a4. Die Ableitung a, entspricht in ihrer Größe dem
Format DIN A .I hoch, die Ableitung a2 dem Format DIN A .I quer bzw.
_2 3 hoch für Maschine.
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Die entsprechenden Ableitungen bi und b2 des lluchungsblattes reichen
jeweils bis zur -.- Linie h.3 und der -..-Linie b4. Die Ableitung b1 entsliricht
in ihrer Größe dem Format DIN A 6 quer bzw. DIN A 5 hoch, die Ableitung b2 dem Format
DIN A 5 quer bzw. DIN A 4 hoe'h.
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.Außer diesen reinen DIN-Größen können noch weitere .Ableitungen der
DIN-A-Reihe entnominen und zu gebrauchsfähigen Durchschreibesätzen zusammengestellt
werden, beispielsweise 297 :! 282 mni für Grundbuchbogen und 235 X 210 mni für Buchungsblatt
oder 420 X 200 mm für Grundhuchhogen und 170 X 148 mm für Buchungsblatt usw.
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I)ie in ihrer Spaltenaufteilung übereinstimmenden Buchungsblätter
'können Umsatzspaltenpaare aufweisen, die in üblicher Weise durch stärkere L"inrandung
hervorgehoben sind.
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Mit den vorstehend beschriebenen Grundformen und deren in der Zeichnung
dargestellten zwei Ableitungen lassen sich infolge der Ausgestaltung nach der Erfindung
bereits zahlreiche Durchschreibesätze für die verschiedensten Buchungsweisen zusammenstellen,
wobei die einzelnen Vordrucke als Querformat und als Längsformat ausgedruckt werden
können.
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Bei Verwendung weiterer Ableitungen vermehrt sich die Anzahl der möglichen
Durchschreibesätze progressiv.
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Bei der Originalgrundbuchmethode werden die Buchungskarten nach Zwischenlage
eines Farbpapiers zum Buchen unter den Grundbuchbogen gelegt. Fig. 2 zeigt einen
Grundbuchbogen c in Größe DIN A 3 im Querformat und eine Buchungskarte d
in Größe DIN A 4 im Querformat. Dieser als Grundform anzusprechende Durchschreibesatz
ist in seiner spaltentechnischen Ausbildung dem der Originalkontomethode (Fig. 1)
gleich. Unterschied besteht nur in folgendem: a) Buchungskarte: Infolge der veränderten
Durchschreibetechnik fällt die o-Spalte fort. Das Satzbild rückt um die entsprechende
Breite nach links; b) Grundbuchbogen: aus dem gleichen Grunde ist es notwendig,
die etwa gewünschten Aufteilungsspalten nach Art des amerikanischen Tabellenjournals
links außerhalb des Durchschreiberaumes anzuordnen.
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Ähnlich wie bei der Originalkontomethode lassen sich sowohl aus dem
Grundbuchbogen c als auch aus der Buchungskarte d Ableitungen cl, c2 bzw.
dl, d2 bilden, die sich aus 'der DIN-A-Reihe zuschneiden lassen. Die dargestellten
Ableitungen des Grundbuchbogens entsprechen dem Format 170 X 297 mm bzw.
235 X 282 mm. Die dargestellten Ableitungen der Buchungskarte entsprechen in ihrer
Größe den Formaten DIN A 6 quer, DIN A 5 hoch bzw. DIN A 5 quer, DIN A 4 hoch. Auch
in diesem Falle ergeben sich die verschiedensten Kombinationsmöglichkeiten, die
sich durch Hinzunahme weiterer Ableitungen erweitern lassen.
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Die Durchschreibesätze nach der Erfindung «-eisen außerordentlich
wichtige Vorteile auf. Es lassen sich mit ihnen alle gebräuchlichen Buchungsleisen
durchführen. Die im Wege der Vordruckverkiirzung darstellbaren Durchschreibesätze
schaffen in der Anwendung eine bisher noch nie gekannte Anpassungsfähigkeit an innerbetriebliche
Belange des Buchführenden. Da Teile des einen Durchschreibesatzes durch Teile eines
anderen Satzes austauschbar sind, ergeben sich viele Kombinationsmöglichkeiten.
Eine einmal eingerichtete Buchführung läßt sich ohne Schwierigkeiten durch Hinzunehmen
oder Auslassen bestimmter Grundbuchbogen, Buchungsblätter oder -karten erweitern,
zusammenlegen oder auf eine andere Buchungsweise umstellen. Es lassen sich dabei
Restbestände an Grundbuchbogen, Buchungsblättern oder -karten, insbesondere bei
Umstellung von Hand auf Schreibmaschine oder umgekehrt, aufbrauchen.
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Es wird eine Papiereinsparung nach jeder Richtung hin erzielt. Beim
Hersteller z. B. restlose Ausnutzung der in den Handel kommenden Papierformate und
rationelle Satzgestaltung aller Vordrucke infolge Wegfallens der Spaltenkopfeindrucke;
beim Verbraucher z. B. Auswahl jedes Formblattes in einer Breite, die den Anforderungen
der in Anwendung kommenden Buchungsweise eben gerade entspricht durch Schaffung
verschieden breiter Buchungsblätter oder -karten und Wegfall übergroßer Tabellengrundbuchbogen.
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Um den Abstand der Spaltenlinien unter Berücksichtigung des Buchstabenabstandes
einer Schreibmaschine den Erfordernissen des Setzers anzupassen, wird nach der Erfindung
wie folgt verfahren: Für jede Buchungsspalte oder deren Teilabschnitte wird die
Anzahl der Schreibmaschinenanschläge festgelegt. Von einer bestimmten Bezugslinie
ausgehend, beispieIsweise der linken Seitenkante des Formulars, werden die Anschläge
bis zu ,den Spaltenlinien ausgezählt und mit dem Buch;stabenmittenabstand der Schreibmaschine,
auf der das Formular beschrieben werden soll, mult.ipliz,
iert.
Der Buchstabenmittenabstand beträgt nach DIN 2107 bei Normalschreibmaschine
2,6 mm. Das Ergebnis wird dann auf das nächstliegende typographische :Maß auf- oder
abgerundet, das ist eine durch o,31716 (1/,-Petit) teilbare Zahl. Damit ist es dem
Setzer möglich, 'die Spaltenlinien des Formulars ohne Zuhilfenahme von Ausgleichszwiscll"iilagen
od. dgl. zu drucken. 'Die Abweichung jeder Spaltenbreite von der durch den Buchstabenmittenabstand
der Sehrei@bmaschine teilbaren Zahl ist so .gering,, daß sie nicht stört.
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Es empfiehlt sich, den Zeilenabstand aus Papiereinsparungs- und drucktechnischen
Gründen auf 6,375 mm (= il/2fachen Zeilenabstand der festzulegen. Das entspricht
17 typographischen Punkten.