DE838098C - Absperrorgan mit Rohrschiebern - Google Patents

Description

Zum Absperren von Druckleitungen sind Absi> errorgane mit Ix'weglichen Kolben oder Flachschiebern bekannt. Diese werden, insbesondere im Bergbaubetrieb, häufig dazu verwendet, den DruckmittelzuHuß zu Antriebsmaschinen, z. B. für Fördermittel, wie Rutschen, Förderbänder od. dgl., zu regeln. Dabei ist es oftmals, insbesondere beim Auftreten von Gefahren, erforderlich, die Antriebsmaschine möglichst schnell stillzusetzen.

ίο Bei den bekannten Absperrorganen wird der Korben oder Schieber durch eine Schraubenspindel mit Handrad bewegt, wobei zum Schließen des Absperrorgans mehrere Umdrehungen des Handrades erforderlich sind, was jedoch, da gewöhnlich mindestens vier bis sechs Umdrehungen des Handrades notwendig sind, im Augenblick der Gefahr zuviel Zeit erfordert.

Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, wurde auch l>ereits vorgeschlagen, bei Kolben- oder Flachschiebern den Kolben bzw. Schieber durch das ao Druckmittel selbst in Bewegung zu setzen, um dadurch ein rasches Schließen zu ermöglichen. Dies war jedoch nur bei Flach- oder Kolbenschiebern möglich, nicht aber bei Absperrorganen mit Rohrscfiiebern, da die Bewegung des rohrförmigen Schiebers durch Einwirkung des Druckmittels auf die Stirnflächen des verlängerten Sperrteils, wie dies. bei Flachschiebern bekannt ist, nicht möglich ist.

Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es möglieh, einen Rohrschieber durch steuerbare Einwirkung des Dnudcmittels dadurch zu öffnen hzw. zu schließen, daß der Rohrschieber mit einem Ring versehen ist, der sich in einem erweiterten Teil des Gehäuses bewegt und dessen Stirnflächen als Hilfsflächen ausgebildet sind, auf die das Druckmittel, um das öffnen oder Schließen des Absperrorgans zu bewirken, zur Einwirkung gebracht wird. Um

das Öffnen oder Schließen des Absperrorgans zu bewirken, ist es also nur erforderlich, mittels einer Schieber- oder Hahnsteuerung einen Druckmittelkanal zu öffnen, was durch eine kurze Drehung des Hahnes oder durch Niederdrücken eines Druckknopfes geschehen kann, worauf der Rohrschieber rasch in die Schließ- bzw. Offenstellung gedruckt wird. Anderseits ist es aber auch möglich, durch entsprechende Drosselung des Druckmittelzuflusees

ίο den Kolben langsam zu schließen und so das Material zu schonen, wenn ein rasches Schließen nicht erforderlich ist.

In den Abb. ι und 2 ist ein Ausführungsbeispiel des ernndiungsgernäßen Absperrorgans sdiematisch dargestellt.

Das Druckmittel strömt bei geöffnetem Absperrorgan durch das Rohr 21 in axialer Richtung und durch die öffnungen 16 in dem Rohr 17, das durch einen Boden 18 abgeschlossen ist. Der Rohrschieber 21 ist mit einem Ring 22 versehen, der in einer Erweiterung des Gehäuses 23 dicht geführt ist und auf dessen obere bzw. untere Seite das Druckmittel zur Einwirkung gebracht weiden kann, um den Schieber zu öffnen bzw. zu schließen. Die Steuerung kann beispielsweise durch eine Schiebersteuerung bewirkt werden.

Bei der in Abb. 1 gezeigten Stellung ist die Leitung 5 über den Raum 7 zwischen den Schieberkolben 9 und 10 und über die Leitung 8 mit dem zuströmenden Druckmittel verbunden, während die Leitung 6 bei 11 mit der Außenluft in Verbindung steht. Der Rohrschieber ist so in die Schließstellung gedrückt.

Wird die Schiebersteuerung in die in Abb. 2 dargestellte Stellung gebracht, so ist jetzt die Leitungo über die Rohrleitungen 8 mit dem Druckmittelzufluß und die Leitung 5 bei 13 mit der Außenluft verbunden, so daß der Rohrschieber jetzt in die Offenstellung gedrückt ist. Durch entsprechende Bemessung der Leitungsquerschnitte oder Drosselung des Druakmittelziuflusses kann leicht erreicht werden, daß das öffnen des Absperrorgans langsam, das Schließen rasch erfolgt. Es ist auch, wenn erwünscht, möglich, für das Schließen zwei Stellungen vorzusehen, wobei t>ei der ersten Stellung durch Einschaltung einer Drosselstelle der Rohrschieber sich langsam in die Schließstellung bewegt (normales Schließen), während er sich bei der zweiten Stellung ohne Drosselung und unter Verwendung von Leitungen mit möglichst geringem Strömungswiderstand schlagartig in die Schließstellung bewegt (Schließen bei Gefahr).

Es hat sich gezeigt, daß bei geschlossenem Absperrorgan der Druck des Druckmittels stets ausreicht, um das Absperrorgan zu öffnen. Umgekehrt aber ist, wenn das Absperrorgan voll geöffnet ist, der Druck des rasch strömenden Druckmittels unter Umständen nicht ausreichend, um ein sicheres Schließen zu gewährleisten. Um diesen Fehler zu Inseitigen, kann die Hauptdruckmittelleitung an der Stelle, an der die Nebendruckmittelleitung 8 angeschlossen ist, eine Erweiterung 20 aufweisen. Bekanntlich ist in strömenden Medien das Produkt aus Strömungsgeschwindigkeit «rad Druck eine Konstante. Die Strömungsgeschwindigkeit aber ist umgekehrt proportional dem Querschnitt. Wird also der Querschnitt bei 20 beispielsweise allmählich auf den doppelten Wert des normalen Leitungsquerschnittesvergrößert (was einerVergrößerung des Durchmessers um das i,4fache entspricht), so steht zur Bewegung des Rohrschiebers 21 der doppelte Druck zur Verfügung. Die Anschlußstelle des Rohres 8 befindet sich dabei vorteilhaft nicht genau an der weitesten. Stelle, sondern kurz hinter dieser im Sinn der Strömungsrichtung des Druckmittels.

Ein weiteres Mittel, um sicherzustellen, daß der zum Schließen des Absperrorgans erforderliche Druck zur Verfugung steht, besteht darin, daß die Anzapfstelle an der Hauptleitung, durch die das Druckmittel für die Steuerung entnommen wird, sich in größerem Abstand vor den Absperrorganen befindet.

Der Druck des. strömenden Druckmittels nimmt bekanntlich längs der Leitung infolge des Strömungswiderstandes ab, ist also in einigem Abstand vor dem Absperrorgan größer als an diesem selbst. Tn den Leitungen für das Steuerdruckmittel dagegen ist keine merkliche Strömung vorhanden, der höhefe Druck der Anzapfstelle bleibt also auch an den Steuerstellen voll erhalten. Diese Anordnung hat noch den weiteren Vorteil, daß die Steuervorrichtung in einigem Abstand vom Absperrorgan angeordnet werden kann, woraus sich die Möglichkeit ergibt, die Bedienungsstelle vom Absperrorgan weg an eine Stelle zu verlegen, die bessere Beobachtungsmöglichkeit oder Übersicht gewährt.

Abb. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel dafür. In diesem Falle sind die Druckmittelleitungen 5 und 6 verlängert. Im übrigen entspricht die Anordnung der schematischen Darstellung der Abb. 1 und 2.

Bei den dargestellten Anordnungen wird die Schiebersteuerung mittels des gegebenenfalls etwas kleineren Kolbens 14, auf welchen das Druckmittel durch die Leitung 15 von unten einwirkt, in der Stellung gehalten, in der das Absperrorgan geschlossen ist. Zum öffnen des Absperrorgans wird die Schiebersteuerung gegen den auf den Kolben 14 wirkenden Druck nach unten gedruckt, beim Loslassen des Bedienungshandgriffes nimmt die Steuerung daher sogleich wieder die Stellung ge- no maß Abb. 1 ein und das Absperrorgan schließt sich.

Dies hat den Vorteil, daß beim Loslassen des Bedienungshandgriffes 12, z. B. bei Ausfall der Bedienungsperson durch Unfall oder plötzliche Erkrankung, die Steuerung selbsttätig in die Schließstellung gedrückt wird, sich dadurch das Absperrorgan schließt und die Maschine stillgesetzt wird. Wo dies nicht nötig oder unerwünscht ist, kann durch eine einfache Sperrvorrichtung der Bedienungshandgriff festgelegt werden. '

Auch bei vorübergehendem Ausfall der Druckmittelzufuhr wird durch diese Anordnung Unfällen vorgebeugt. Beim Ausbleiben des Druckmittels wird sich häufig die Bedienungsperson von ihrem Platz wegbegeben, ohne die Steuerung in die ias Schließstellung zu bringen. Beim Wiedereinsetzen

der Druckmittelzufuhr würde in diesem Falle die Maschine von selbst wieder anlaufen, was leicht zu Unfällen führen kann. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung wird aber durch das wiederkehrende Druckmittel der Kolben 14 angehoben, so daß sich das Absperrorgan schließt, ehe der Druck so weit angestiegen ist, daß die Maschine anläuft.

Claims (5)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Absperrorgan für Druckmittel leitungen mit Rohrschiebern, bei welchem das öffnen und Schließen durch das Druckmittel bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrschieber mit einem Ring (22) versehen ist, der sich in einem erweiterten Teil des Gehäuses bewegt und dessen Stirnflächen Hilfsflächen bilden, auf die das Druckmittel, um das öffnen oder Schließen des Absperrorgans zu bewirken, zur Einwirkung gebracht wird.

2. Absperrorgan für Druckmittelleitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkung des Druckmittels auf die Hilfsflächen durch eine Schieber- oder Hahnsteuerung bewirkt wird.

3. Absperrorgan nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebersteuerung durch einen zusätzlichen Kolben (14) durch das Druckmittel in der Schließstellung gehalten wird.

4. Absperrorgan nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung des Steuerdruckes die Druckleitung zum Steuerorgan an oder unmittelbar hinter einer Erweiterung der Hauptleitung angeschlossen ist.

5. Absperrorgan für Druckmittelleitungen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzapfstelle an der Hauptleitung, durch die das Druckmittel für die Steuerung entnommen wird, sich in größerem Abstand vor dem Absperrorgan befindet.

Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 627 182, 640 088, 340.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 5137 4.