DE837959C - Photographischer Entwickler, insbesondere zur Erzeugung von Phenazonium-Farbstoffbildern - Google Patents
Photographischer Entwickler, insbesondere zur Erzeugung von Phenazonium-FarbstoffbildernInfo
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- DE837959C DE837959C DEP24682A DEP0024682A DE837959C DE 837959 C DE837959 C DE 837959C DE P24682 A DEP24682 A DE P24682A DE P0024682 A DEP0024682 A DE P0024682A DE 837959 C DE837959 C DE 837959C
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Description
(WiGBL S. 175)
AUSGEGEBEN AM 5. MAI 1952
p 24682 IVa 157 b D
Die Erfindung bezieht sich auf die Erzeugung von Phenazonium- Farbstoffbildern durch farbgebende
Entwicklung unter Benutzung von Derivaten der 4, 6-Diaminometanilsäure als farbgebenden
Entwickler.
Es ist l>ekannt,Phenazonium-Farbstoffbilderdurch
farbgeiK'iide Entwicklung zu erzeugen, indem man
u. a. als FarlxMitwickler Derivate der 4, 6-Diaminometanilsäure
ixMiutzt. Obwohl sich gezeigt hat, daß
diese Farf>entwickler in brauchbarer Weise die gewünschten Farbstoffbilder in Gegenwart der üblichen
farbgebenden Komponenten hervorrufen, besitzen
sie eine gewisse Bereitschaft, sich vom Silbersalzkorn der photograph! sehen Emulsionen adsorbieren
zu lassen, und erschweren dadurch ihre vollständige Entfernung aus der Emulsion durch Waschen
nach der Entwicklung. Weiter hat sich gezeigt, daß die genannten Verbindungen bei der Reduktion
der Silberhalogenide Flecken verursachen, insbesondere, wenn diese Reduktion in AibwesenheLt
eines Farbbildners erfolgt.
Es wurde nun gefunden, daß die Erzeugung von Phenazonium-Farbstoffbildern mit gutem Ergebniis
ohne die vorgenannten Nachteile durchgeführt werden kann, wenn man als Farbentwickler Derivate »5
der 4,6-Dtiarriinometanilsäure verwendet, bei'welchen
die Aminogruppe entweder in 4-Stellung oder
6-Stellung oder in beiden Stellungen durch eine
Gruppe ersetzt ist, die eine aliphatisch angehängte hydrophile Gruppe, wie Hydroxyl oder Carboxyl,
enthält. Da solche Verbindungen die Reduktion von Silbersalzen, die die latenten Bilder enthalten,
ohne Fleckenbildung bewirken können, kann man sie auch als Entwickler für Schwarz-Wei'ß-Bilder
verwenden. Zielsetzung und Aufgabe der vorliegenden Erfindung simd Entwickler, die von solchen
Verbindungen Gebrauch machen, und ihre Anwendung insbesondere für die Erzeugung von Phenazoniium-Farbstoffbiildertn.
Die Derivate der 4, 6-Diaminometaniilsäure, die
als Entwickler im Rahmen der Erfindung Verwendung finden sollen, lassen sich durch folgende
Strukturformel veranschaulichen:
NH-R
HO8S-A
-NH-R
NH2
in welcher !wenigstens ein R eine aliphatisch angehängte
Hydroxyl- oder Carboxylgruppe enthält und R Alkyl', ζ. B. Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl,
Isobutyl, Amyl u. dgl., Carboxyalkyl·, ζ. B. Carboxymethyl,
Carboxyäthyl u. dgl., Oxyalkyl, z. B.
Oxyäthyl, Oxypropyl od. dgl., Aryl, z. B. Phenyl, Toluyl od. dgl., Carboxyalkylaryl, ζ. B. Carboxymethylphenyl,
Carboxyäthylphenyl od. dgl., Carboxyalkoxyaryl, z. B. Carboxymethoxyphenyl, Carboxyäthoxyphenyl,
Oxyalkylaryl, z. B. Oxymetihylphenyl, Oxyäthylphenyl od. dgl., oder endlich Oxyalkoxyaryl,
z. B. Oxymethoxyphenyl, Oxyäthoxyphenyl od. dgl. sein kann. Durch folgende Beispiele
sollen Verbindungen im Rahmen dieser generellen Strukturformel veranschaulicht werden:
HN
HO3S
OCH8COOH
NH,
4"Anilin-6- (4'-amiinophenoxyessigisäure) -metarnil-
säure
HO,S
NH-CH8
-NH-
NH2
4- (p-/?-Oxyäthoxy) -anilin-6-methylaminometanilsäure
>—OCH2CH2OH
OCH2COOH
HN
HO3S
OCH9COOH
NH,
4,6-Dä-(3'-aminophenoxyessigsäure)-metanil,säure 75
HN-
HO,S
NHCH2CH3OH
NH,
4-(/9-Oxyäthylamino)-6-anilinmetanilsäüre
HN-CH2CH2OH
HO3S
NHCH2CH3OH .
NH,
4,6-Di- (/J-oxyäthylamino) -metanileäure
HO8S
HN- CH„CH.,0H
NH-CH2CH8
NH.
4-Äthylamino-6-(/?-oxyäthylamino)-metanilsä'Uire
HN-
-NH-CH2COOH
NH2
4-Aminoessigsäuire-6-anilinmetanilsäure
NH
-CH2CH8OH
HO1S-/
NH-C4H9
NH2
ίο 4-Butylamino-6-(4'-aminophenyläthylalkohol)-metaniHsäure
HN-CH,
HO,S-·' x
,—NH- ( )— CH2COOH
NH2
4-(4'-AmitK>phenylessigsäure)-6-äthylaminometanilsäure
Die genannten Verbindungen lassen sich herstellen, indem man in der erforderlichen Reihenfolge
2, 4-L)ichlor-5-Nitrot)enzolnatriumsulfonat mit den Aminien umsetzt, die in die 2- und 4-Stellungen des
Benzol ringes eingeführt werden sollen, und dann die Reduktion der Nitrogruppe zu einer Aminogrup[
>e durchführt. Die Herstellung nach der vorl >ezeichiiiL'ten Methode wird durch den Umstand ermöglicht,
daß sich das Chloratom in 4-Stellung leichter durch eine Amiinogruppe ersetzen läßt als
das Chloratom in 2-iStellung. So wird durch Erhitzen
am Rückrlußkühler von 2, 4-Dichlor-5-Nitrol >enzolnatriumsulfonat mit einer äquivalenten Menge
von Amiin zunächst das Chloratom in 4-Stellung selektiv durch das Amin ersetzt. Erst wenm man im
Anschluß hieran das erhaltene Produkt mit dem gleichen oder einem anderen Amin unter höheren
Temperaturen, z. B. Temperaturen im Bereich von 120 bis 140° C, umsetzt, wird auch das Chloratom
in 2-Stellung durch das Amdn verdrängt.
Im nachfolgenden wird als besonderes Ausführuugsl
>eispiel die Anwendung dieser generellen Methode auf die Herstellung von 4-(/?-0xyäthylamino)-6-aniilinmetanilsäure
beschrieben.
In einte Einliterflasche mit drei Halsen und rundem
Boden, die mit einer mechanischen Rührvorrichtung und einem Rückflußkühler versehen ist,
gibt man 147 Teile des Natriumsalzes der 2, 4-D1-chlor-5-\Titrol>enzolsulfonsäuTe,
31 Teile Äthanolamin und 54 Teile Natriumcarbonat, gelöst in
250 Teilen Wasser. Nachdem die Rührvorrichtung in Gang gesetzt ist, wird der Inhalt der Flasche
10 Stunden vorsichtig am Rückflußkühler gekocht. 200 ecm einer ßoVoigen Natriumchloridlösung werden
dem heißen Reaktionsgemisch zugefügt und1 die Flasche dann in einem Eisbad gekühlt. Man gewinnt
den ausgefallenen orangefarbenen festen Körper durch Filtration, wäscht mit wenig Wasser
und trocknet ül>er Nacht bei 80 bis 900.
Ein gläserner Einsät« für einen Bombenrohrschüttelofen
vom Typ Aminco wird mit 95,6 Teilen 2 - Chlor - 4 - (/J-Oxyätfhylamino) - 5 - Nitrobenzolnatniumisulfonat
(nach obiger Vorschrift hergestellt), 30 Teilen Anilin und 34 Teilen Natriumcarbonat,
gelöst in 200 Teilen Wasser, gefüllt. Der Einsatz wird im Bomibenrohr eingeschlossen und
dieses 15 Stunden bei 1400C geschüttelt. Das
Bombenrohr wird gekühlt und der feste Körper aus dem Einsatz mit kleinen Mengen heißem Wasser
entfernt. Unter starkem Rühren der Mischung werden 250 ecm einer 300/oigen Natriumchloridlösung
zugegeben und das Ganze in einem Eisbad mehrere Stunden gekühlt. Der ausgefällte feste Körper wird
durch Filtration gewonnen', mit 50 Teilen Wasser ausgewaschen und dann mit 200 Teilen Äthanol
digeriert. Das Produkt wird wieder auf einem Filter gesammelt und über Nacht bei 6o° im Vakuumofen
getrocknet.
10 Teile einer nach vorstehender Vorschrift hergestellten
2-Anilin-4-(/?-Oxyäthylamino)-5-Nitrobenzolsulfonsäure
werden in kleineren Mengen nach und nach einer kochenden Lösung von
40 Teilen Natriumhydrosulnt in 200 ecm einer
io°/oigen Natronlauge zugefügt. Nachdem die Reduktion
zu Ende verlaufen ist, wird der Lösung ein wenig entfärbende Kohle zugefügt. Die Mischung
wird einige Minuten stark gekocht und dann schnell
mit Hüfte eines gerillten Filters nitriert. Die Verbindung
wird dann aus dem klaren Filtrat als ihr inneres Salz durch Ansäuerung mit Eisessig gewonnen.
Die Mischung wird im Eisbad mehrere Stunden gekühlt, das innere Salz auf einem Filter
gesammelt und mit Wasser gewaschen. Das Produkt wird dann 6 Stunden bei: 65° unter Vakuum
getrocknet und ist die 4-(/?-Oxyäthylamino)-6-anilinmetanilsäure.
Das gleiche Verfahren kann für die Herstellung der anderen oben aufgezählten Verbindungen benutzt
werden, indem man Amine mit einer aliphatischgebundenen hydrophilen Gruppe gebraucht,
die von den in dem vorstehenden Beispiel beschriebenen verschieden sind. Solche anderen Amine sind
j z. B. m-Aminophenoxyessigsäure, Aminoessigsäure,
p-Aminophenyläthylalkohol, p-Amiinophemylesisigsäure,
p-Amino-(/?-Oxy)-phenyläthyläther u. dgl.
Wie schon gesagt, zeichnen sich die beschrie- "°
benen Derivate der 4, 6-Diaminometanilsäaire durch
ihr bemerkenswertes Vermögen aus, Silberhalogenide, d. h. latente Bilder, Umkehrbilder, gebleichte
Bilder u. dgl., ohne fehlerhafte Fleckenbildung zu reduzieren. Infolge dieser Eigenschaft
können sie für die Entwicklung von ßchwarz-Weiß-Bildern oder für die Entwicklung von Farbbildern
benutzt werden.
Bei der Herstellung von Farbbildern wird die Entwicklung in Gegenwart einer farbgebenden i»o
Komponente üblicher Art durchgeführt, d.h. solcher Verbindungen, die eine reaktionsfähige Methylengruppe,
eine phenoHsche Oxygruppe, eine an Aryl gebundene primäre Aminogruppe od. dgl. enthalten.
Beispiele solcher farbgebenden Verbindungen sind: i»5
5 - Sulfoaoetoacetanilid, 3 - Stearoylamino- 5 - Sulfo-
acetoacetanilid, 2-Benzcarbamyl'naphthol, 3, 6-Disulfo-S-Benzsulfonylaminonaphthol^-Phenylarninoanilin,
8-Benzsulfonylaminonaphthol, 3-Sulfo-6-Aminonaphthol,
s-Sulfo-o-Phenylaminonaphthol,
3 - Sulfo - 6 - (p - Methoxyphenylamino) - Naphthol', i, 3 -bis - (Phenylamino) -8- Naphthalinsulfonsaure,
3 - Methsulfonylaminodiäthylanilin, 8 - Oxychinolin, 7 - Carboxy - 8- Oxychinolin, Naphthsultamsäure,
3-Sulfo-7-Phenylaminonaphthol, 1·, 8-bis-(Benzsulfonylamino)-Naphthalin.
Die Anwendung des Farbentwicklers für die Erzeugung von Phenazoniium-Farbstoffbildern kann
auf verschiedene Weise erfolgen. Beispielsweise kann man eine farbbildende Komponente dem Entwickler
zusetzen, der das Metanilsäurederivat enthält. Man kann aber den Farbbildner auch in einer
nicht diffundierenden Form in der Emulsion unterbringen und das Metanilsäurederivat dem Entwick^
ler zusetzen. Man kann auch einen Mehrschichtenfilm
benutzen, bed welchem jede Schicht einen nicht diffundierenden !Farbbildner enthält; der ganze Film
kann dann zur Erzeugung der gewünschten subtraktiven Farbstoffbilder einem einstufigen Farbentwicklungsverfahren
unter Benutzung der Metaniilsäurederivate als Entwickler unterworfen
werden.
Das Metanilsäurederivat und eine alkalische Verbindung,
wie Natriumcarbonat, Natriumliydroxyd od. dgl., sind die wesentlichen Bestandteile des Entwicklers;
dieser kann jedoch darüber hinaus noch die üblichen Zusätze enthalten wie Alkalimetallbromid,
z. B. Kaliumbromid oder Natriumbromid, und ein Alkalimetallsulfid, z.. B. Natriumsulfid
od. dgl. Gewünschtenfalls kann man dem- Entwickler auch eine die Kupphmg unterstützende Verbindung
in Form einer anorganischen oder organischen Base, wie z. B. Pyridin, Chinolin oder Ammoniak,.
zusetzen.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Veranschaulichunig
der Erfindung, ohne daß die Erfindung darauf beschränkt sein soll.
Eine photographische Silberbromidemulsion, die auf ι kg Emulsion 0,5 Teile 3-Stearoylamino-5-Sulfoacetoacetanilid
als Farbbildner enthalt, Wird belichtet, das latente Billd in einem Metolhydrochinonentwickler
entwickelt, erneut belichtet und das verbleibende Silberhalogenid 10 Minuten in einer
Lösung folgender Zusammensetzung entwickelt:
Kaliumcarbonat 20 g,
Natriumsulfit 60 g,
Äthylendiamin 30 ecm,
4-(/?-Oxyäthylamino) -
6-anilinmetanilsäure 3 g,
Wasser 1000 ecm.
Die entwickelten Silberbilder werden mit Kaliumferricyanid
gebleicht und in einer sauren härtenden Thiosulfatlösung fixiert. Auf diese Weise erhält
man ein Phenazonium - Farbstoffbild, das widerstandsfähig gegen Säuren, Alkalien und alkalische
Oxydentia ist. Es bereitet keine Schwierigkeiten, den Entwickler aus der Emulsion durch den
üblichen Waschprozeß zu entfernen.
Das Verfahren ist das gleiche wie in Beispiel i,
mit der Ausnahme, daß die 4-(/?-Oxyäthylamino)-6-anilinmetanilsäure
ersetzt wird durch die 4-Anilin-6-(4-Aminophenoxyessigsäure)-metani
!säure.
Be i β ρ i e 1 3
Eine photographische Silberbromidemulsion wird belichtet und einer Farbentwicklung in einem Entwickler
folgender Zusammensetzung unterworfen):
Natriutncarbonatmonohydrat 60 g,
Kaliumbromid 2,5 g,
Natriiurosulfit 40 g,
Pyridin 12 ecm,
4-Anilin-6- [4'-(/S-Oxy-
ä t hoxy) ] - Ani 1 inme t ani llsä.u re 4 g,
8-Oxychinolin 2 g,
Wasser 1000 ecm.
Nach Ferricyanidbleichung und saurer Härtefixierung erhält man ein purpurfarbenes Phenazonium-Farbstoffbild;.
Fleckenbildung wird nicht beobachtet, und die vollständige Entfernung des
Entwicklers aus der Emulsion durch das übliche Auswässern bereitet keine Schwierigkeiten.
Ähnliche Ergebnisse erzielt man, wenn man die Metanilsäurederivate der oben angeführten Beispiele
durch andere in der Beschreibung genannte Entwickler ersetzt.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Entwickler für photographische Emulsionen, insbesondere zur Erzeugung von Phenazonium-Farbstoffbildern in Farbkomponenten enthaltenden Emulsionen durch farbbildende Entwicklung, dadurch gekennzeichnet, daß er in alkalischer wäßriger Lösung ein Derivat der 4, 6-Diaminometanilsäure von folgender Strukturformel enthält: NH-RHO8SNH,in welcher R eine Alkyl-, Carboxyalkyl-, Oxyalkyl-, Aryl-, Carboxyalkylaryl-, Carboxyalkoxyaryl-, Oxyalkylaryl- oder Oxyalkoxyarylgnuppe bedeutet und wenigstens ein R eine aliphatisch gebundene hydrophile Gruppe, wie eine Hydroxyl- oder Carboxylgruppe, besitzt.
- 2. Entwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er als Metanilsäurederivat die 4- (/?-Oxyäthylamino)-6-anilinmetanilsäure enthält.
- 3. Entwickler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er gleichzeitig einen Farbbildner, wie z. B. 8-Oxychinolin, enthält.'I 5137 4.
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