DE83528C

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Publication number: DE83528C
Application number: DENDAT83528D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.

ROPEWAYS SYNDICATE LTD. in LONDON. Mitnehmer für Seilbahnen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Januar 1894 ab.

Der Mitnehmer nach vorliegender Erfindung ist für ein gleichzeitig als Trag- und Zugseil dienendes Seil zum Befördern von Fördergefäfsen bestimmt.

Bei demselben liegt ein Metallstreifen oder Metallband ösenartig um das Seil herum und wird mit. seinen über einander liegenden langen Enden zwischen zwei Platten festgehalten, die ihrerseits im Schilde oder Halter des Mitnehmers Lagerung finden. An dem dem Seile zu gelegenen Theile des Schildes ist ein Quersteg vorgesehen, gegen den sich das vom Metallstreifen umgebene Seil anlegt, wenn dieser Streifen durch eine Anzugsvorrichtung (Schraube, Keil oder dergleichen) zwischen den über einander liegenden Schildplätten angezogen wird, wobei die über einander liegenden Streifenlagen sich gegen Abschrägungen an den Platten im Schilde anlegen.

Da man den Metallstreifen, welcher das Seil umgiebt, mit beliebig veränderlicher Zugkraft anziehen kann, so wird das Seil mit jedwedem beliebigen Drucke gegen den obengenannten Steg und dadurch an dem Mitnehmerschild oder dem Halter festgehalten; durch die Möglichkeit der Veränderung des Anpressungsdruckes kann bei schweren Lasten die Sicherheit des Mitnehmers gegen Rutschen auf dem Seil entsprechend erhöht werden.

Der vorstehend gekennzeichnete Mitnehmer ist in Fig. 1 und 2 im Längsschnitt und Grundrifs dargestellt. Fig. 3 zeigt im Längsschnitt eine Abänderung dieses Mitnehmers.

Fig. 5 bis 8 zeigen die Verbindung des Mitnehmers mit dem oberen Hängearm bezw. dem Förderkorb einer Seilbahnanlage.

Um das Seil 2 (Fig. 1 und 2) ist lose ein dünner Metall- (z. B. Stahl-) streifen oder Band 1 ösenartig und federnd herumgelegt, dessen über einander liegende Enden i^a, i^b zwischen zwei Platten 3 und 4 eingesetzt sind; letztere sind im Halter oder in Schildern 5 des Mitnehmers zwischen seitlichen Wangen 5^a eingesetzt und werden mittelst Preisschraube 7 an den Enden des Metallstreifens 1 angeprefst. Das obere Gehänge 6 des Förderkorbes ist mittelst abgedrehten Zapfens in einen Muff . am Schild 5 eingeschoben und wird mittelst eines theilweise durch die Wandung des Muffes, theilweise durch genannten Zapfen hindurchgesteckten Bolzens festgehalten, ohne die freie Bewegung des Hängearmes zu beeinträchtigen.

Die Wangen 5^a des Schildes 5 verlaufen bis zum Seil 2 verjüngt zu und sind hier durch einen Quersteg 5^b mit einander verbunden, gegen welchen sich das Seil anlegt, wenn die Oese des um letzteres herumgelegten Metallstreifens 1 angezogen wird. Beide Lagen des Metallstreifens werden je zwischen dem Steg 5^b und der oberen bezw. unteren Platte i^a. bezw. i^b hindurchgesteckt.

Das Anziehen des Metallstreifens 1 kann in beliebiger Weise erfolgen. Bei dem Mitnehmer nach Fig. 1 erfolgt dasselbe durch einen |_|-förmigen Klotz 8, dessen kürzerer Schenkel durch die Enden des Metallstreifens 1 hindurchgesteckt ist, während aus dessen längerem Schenkel ein Schraubenbolzen g vorsteht. Dieser Bolzen ist durch die Querverbindungen 10 aiii hinteren Ende der Platten 3 und 4 hindurchgeführt. Durch Drehen der

Mutter 11 auf dem Schraubenbolzen 9 wird unter Verschiebung des Klotzes 8 der Metallstreifen ι angezogen, dessen um das Seil herumgelegte Oese das letztere fest gegen den Steg 5 ^b anpreist.

Nach erfolgter Spannung des Metallstreifens wird die Preisschraube 7, welche durch Löcher in den Platten 3 und 4 hindurch bis in ein Loch 5^X im Schild oder Halter 5 sich erstreckt, noch mehr angezogen, und werden dadurch sämmtliche Theile des Mitnehmers fest mit dem Seil 2 verbunden.

Statt die Oese des Metallstreifens 1 durch Schraube und Mutter gegen das Seil anzupressen , kann dies auch durch Keil 13 und Gegenkeil 12 erfolgen (Fig. 3), die durch eine in den Platten 3 und 4 vorgesehene Oeffhung so hindurchgeführt sind, dafs der Gegenkeil gegen den Metallstreifen, der Keil dagegen gegen das Gehäuse 5 und die Platten 3 und 4 wirkt.

Durch Anpressen des Seiles 2 an den Steg 5^b wird in beiden Fällen' die Last unmittelbar vom Stege und dem mit letzterem ein Stück bildenden Schild oder Halter aufgenommen, wobei der Metallstreifen 1 mit seiner Oese nur zur Herstellung einer dichten Verbindung zwischen Seil und Schild dient, wobei der Streifen von jeder durch das Gewicht der angehängten Last hervorgerufenen Biegung befreit bleibt. Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch das Schild 5, Fig. 4 a den zugehörigen Grundrifs des letzteren.

Die Stellung des Mitnehmers von den vorbeschriebenen Anordnungen gegen das Seil bezw. dessen Lauf- oder Tragrolle kann in der verschiedenartigsten Weise abgeändert werden.

So zeigt Fig. 5 das am oberen Ende des Ha'ngearmes 6 angebrachte Schild 5 an dem über die Tragrolle 14 hinweggeführten Seile 2, während bei der Anordnung nach Fig. 6 das Schild 5 mit dem Hängearm 6 unterhalb der Seilrolle 14 liegt. Fig. 7 zeigt eine schräge Lagerung dieser Seilrolle 14, während in der Anordnung nach Fig. 8 seitlich am Fördergefäfse zwei Mitnehmer 5 drehbar gelagert sind, von denen der eine das eine Seil 2 über, der andere das andere Seil unter¹ der Seilrolle 14 hinwegführt. I

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Ein Mitnehmer für Seilbahnen, dadurch gekennzeichnet, dafs ein Metallstreifen oder Metallband (1) das Seil (2) ösenartig und lose umgiebt und in Form zweier über einander liegender Lagen zwischen zwei in einem Schilde oder Halter (5) eingelegten , gegen einander zu pressenden Platten (3, 4) hindurchgeführt ist, wobei der Metallstreifen durch Anziehen so gegen das Seil angeprefst wird, dafs sich letzteres gegen einen am Schilde oder Halter befindlichen Quersteg (5^b) anlegt, wodurch die angehängte Last unmittelbar vom Mitnehmer aufgenommen wird (Fig. 1 bis 4, 4a). .
2. Ein Mitnehmer für Seilbahnen der durch Anspruch 1 geschützten Art, gekennzeichnet durch die drehbare Lagerung des Mitnehmers am oberen Ende eines die Last tragenden Hängearmes (6) oder zu beiden Seiten des Fördergefäfses selbst, wobei die Seilleitrolle (oder Rollen), an welches der Mitnehmer durch Anziehen und Zusammenpressen des Metallbandes fest angeschlossen ist, jede beliebige Stellung zum Seile einnehmen kann (Fig. 5 bis 8).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.