DE834846C - Vorrichtung zum Faechern von Buchbloecken fuer das draht- und fadenlose Binden von Buechern - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum Fächern von Buchblöcken für das draht- und fadenlose Binden von Büchern Es ist bekannt, Bücher ohne Anwendung der gebräuchlichen Draht- oder Fadenheftung in der Weise iherzustellen, daß man Einzelblätter oder durch einfaches Falten oder sog. Leporellofaltung erhaltene Doppelblätter durch Verkleben ihrer Rückenkanten miteinander zu einem Buchblock vereinigt bzw. sie mit ihren rückwärtigen Kanten in einen mehr oder minder starken Film aus geschmeidigem Klebstoff derart einbettet, daß jedes Einzel-oder Doppelblatt in dem Klebstoffilm verankert wird und so ein Buch entsteht.
• Im Rahmen dieses Verfahrens wird der Buchblock mit seinem Vorderteil in eine Klotzpresse od. dgl. eingespannt und dann mittels eines Drahtes oder Fadens, der an dieser Presse befestigt ist und nach Umlegen um den Buchrücken dann unter Fächerung desselben angezogen oder gespannt wird, gefächert und in diesem Zustand auf seiner aufgefächerten Rückenseite mit dem Klebstoff eingestrichen. Bei einer solchen Arbeitsweise, wie sie sich aus dem Vorhandensein der in Buchbinderwerkstätten üblichen Gerätschaften ergeben hat, sind Ungenauigkeiten und Ungleichheiten praktisch unvermeidbar. Insbesondere tritt dabei der Mangel auf, daß einerseits leicht überschüssige Klebstoffmengen zwischen die einzelnen aufgefächerten Blätter gelangen und andererseits wiederum einzelne Blätter nicht mit Sicherheit bzw. nicht oder nur unvollständig von der Klebstoffimprägnierung erfaßt werden.
• Demgegenüber ermöglicht die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung zum Fächern

  von Buchblöcken für das draht- und fadenlose Bin-

  den von Büchern ein außerordentlich leichtes und

  gleichmäßiges Arbeiten mit entsprechend guten, in

  sich gleichmäßigen Ergebnissen und bietet darüber

  hinaus auch noch die Möglichkeit, bei Verwendung

  entsprechender Einspannvorridhtungen die Buch-

  blöcke nach einfacher Umkehrung der Einspann-

  vorrichtung wechselseitig gleichmäßig zu fächern

  und damit eine entsprechend gute Klebstoff-

  imprägnierung zu gewährleisten.

  Diese erfindungsgemäße Vorrichtung zum

  Fächern von Buchblöcken ,besteht aus einer zweck-

  mäßig rechteckigen Grundplatte mit zwei darauf

  in Abstand voneinander angeordneten Tragstützen,

  zwischen welchen der in Preßleisten eingespannte

  Buchblock mittels dieser Leisten eingehängt werden

  kann und zwischen welchen ein mit einem Draht-

  gitter od. dgl. ausgestatteter Rahmen um eine seit-

  lich und oberhalb der Preßleisten angeordnete

  Achse schwenkbar gelagert ist, mittels welchem

  durch Niederdrücken desselben der aus den ihn

  haltenden Preßleisten nach oben hinausragende

  Teil des Buchblockes gefächert werden kann.

  Mit Vorteil können dabei die Tragstützen als

  senkrecht auf der Grundplatte angeordnete Stempel

  ausgebildet werden, welche an ihrem oberen Ende

  Ausnehmungen od. dgl. zum Einhängen der Preß-

  leisten und unterhalb derselben angewinkelte

  Seitenarme aufweisen, in deren abstehenden Enden

  zusätzliche Tragstützen vorgesehen sind, zwischen

  deren oberen Endteilen der Fächerrahmen schwenk-

  har gelagert ist.

  Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungs-

  form der Erfindung wird 'bei einer Vorrichtung der

  erwähnten Art der Fächerrahmen mit senkrecht zu

  seiner Schwenkachse verlaufenden, zweckmäßig

  federnd gehalterten Drähten od. dgl. bespannt, vor-

  zugsweise derart, daß die Enden ,der Drähte od. dgl.

  oder ihrer federnden Halterung an Ösenringen

  od. dgl. befestigt sind, -die ihrerseits auf den be-

  treffenden, 'hierfür zweckmäßig als Rundstäbe aus-

  gebildeten Rahmenseitenteilen ,verschiebbar ange-

  ordnet sind. Eine solche Ausbildung des Fächer-

  rahmens läßt denselben in besonders einfacher

  Weise allen jeweils. vorliegenden Buchblockgrößen

  und -stärken anpassen bzw. die einzelnen. Fächer-

  organe auf die Gesamtlänge des Buchblockes ver-

  teilen und sie sich demselben anschmiegen.

  Darüber hinaus läßt sich eine besonders große

  Präzision der Fächerung und Anpassung an die im

  jeweiligen Einzelfall gegebenen Verhältnisse und

  Erfordernisse, z. B. den Umfang der Fächerung in

  Abhängigkeit von der Buchblockstärke, erreichen,

  wenn man nach einer weiteren Ausführungsform

  der Erfindung die Vorrichtung in der Weise er-

  gänzt, daß die auf der Grundplatte angeordneten

  Stempel eine schräg nach unten gekrümmte, nach

  der der Schwenkachse des Fächerrahmens entgegen,

  gesetzten Seite verlaufende Auflageplatte tragen,

  auf welcher der gefächerte Buchblock eine Auflage

  findet und die vorzugsweise schwenkbar und in

  ihrer Schräglage verstellbar zwischen den Stem-

  peln angeordnet ist.

  Mit Vorteil werden zum Einspapnen der Buch-

  blöcke Preßleisten vorgesehen, bei denen die eine

  Leiste in ihren beiden Endteilen mit je einem fest

  darin angeordneten und senkrecht von ihr abstehen-

  den Schraubenbolzen und die andere Leiste mit

  zwei entsprechenden, gegebenenfalls mit Glied-

  hülsen ausgefütterten Durchbohrungen ausgestattet

  ist und auf den über diese Leisten hinausragenden

  Teil der Schraubenbolzen je eine Gewindemutter

  aufgesetzt ist, die mit einem dem Außengewinde

  des Schraubenbolzens entsprechenden Innengewinde

  ausgestattet ist und außerdem noch eine Schräg-

  bohrung von größerem Durchmesser aufweist, die

  derart angeordnet ist, daß am Anfang und Ende

  des Innengewindes ein Teil desselben erhalten ge-

  blieben ist.

  Gegebenenfalls kann die erfindungsgemäße Vor-

  richtung auch in Doppel- oder sonstiger Mehrfach-

  form ausgeführt werden, um die gleichzeitige Be-

  arbeitung mehrerer B11Chl)IöCke zu ermöglichen.

  In der Zeichnung ist eine Vorrichtung der er-

  findungsgemäßen Art in beispielsweiser Aus-

  führungsform schematisch veranschaulicht. Dabei

  bezeichnet i die rechteckige Grundplatte mit den

  beiden senkrecht auf ihr angeordneten Trag-

  stützen 2 und 3, die ihrerseits an ihrem oberen

  Ende die Ausnehmullg 4 bzw. 5 zum Einhängen der

  Preßleisten 6 und unterhalb derselben die ange-

  winkelten Seitenarme 7 aufweisen. An den ab-

  stehenden Enden der letzteren sind zusätzliche

  Tragstützen 8 und 9 vorgesehen, zwischen deren

  oberen Endteilen der Fächerrahmen io schwenkbar

  gelagert ist. Dieser Fächerrahmen io ist mit senk-

  recht zu seiner Schwenkachse verlaufenden Drähten

  i i bespannt, die unter Zwischenschaltung der

  Spiralfedern 12 und dadurch bedingter federnder

  Halterung an den Ösenringen 13 befestigt sind, die

  ihrerseits auf den als Rundstäbe ausgebildeten

  Rahmenseitenteilen 1q. und 15 verschiebbar ange-

  ordnet sind. Die Tragstützen 2 und 3 tragen außer-

  dem auch noch die schräg nach unten gekrümmte

  und nach der der Schwenkachse des Fächerrahmens

  io entgegengesetzten Seite verlaufende Auflage-

  platte 16, welche ihrerseits um die Achse 17

  schwenkbar und mittels der gerasteten StÜtz-

  schienen 18 in ihrer Schräglage verstellbar

  zwischen den Tragstützen 2 und 3 angeordnet ist.

  Zur Betätigung der erfindungsgemäßen Vorrich-

  tung wird zunächst der Fächerrahmen io hochge-

  stellt bzw. in die in der Zeichnung punktiert dar-

  gestellte Lage gebracht, dann wird ,der in die

  Spannleisten eingespannte Buchblock mit nach oben

  gerichtetem Rückenteil mittels der einen, der

  Fächerseite zugewandten Leiste dieser 'Spann-

  leisten zwischen die Tragstützen 2 und 3 eingesetzt

  und anschließend der Fächerrahmen seitlich her-

  untergedrückt. Dabei ergreifen die .federnd gelager-

  ten Drähte i i des Fächerrahmens den Rückenfeil

  des Buchblockes und fächern diesen unter An-

  schmiegen desselben an die Auflageplatte 1.6 je

  nach der dieser gegebenen Schräglage in jeweils

  gewünschtem Umfange auf. In dieser Lage wird

  der aufgefächerte Buchrücken dann mit Klebstoff

  eingestrichen. Anschließend wird der Fächerrahmen unter Aufhebung der Fächerung gehoben, der Buchblock bzw. das ihn haltende Leistenpaar aus den Tragstützen herausgenommen und nach Drehung um 18o° erneut in diese mittels der anderen, nunmehr der Fächerseite zugewandten Preßleiste eingesetzt, worauf sich der erwähnte Vorgang der Fächerung und Klebstoffimprägnierung wiederholt mit dem Unterschied, daß in dieser zweiten Arbeitsstufe der Buchblock nach der entgegengesetzten Seite gefächert und die Rückenkanten der ihn bildenden Einzel- oder Doppelblätter auf ihrer entgegengesetzten Seite mit Klebstoff imprägniert werden.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Fächern von Buchblöcken für das droht- und fadenlose Binden von Büchern durch Aufbringen einer filmartigen Klebstoffschicht auf den Buchblockrücken, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe aus einer zweckmäßig rechteckigen Grundplatte (i) mit zwei darauf in :\bstand voneinander angeordneten Tragstützen (2, 3) besteht, zwischen welchen der in Preßl6sten (6) eingespannte 13uchiblock mittels dieser Leisten (6) eingehängt werden kann und zwischen welchen ein mit einem Drahtgitter (t1) od.dgl. ausgestatteter Rahmen (1o) um eine seitlich und oberhalb der Preßleisten (6) angeordneteAchse (14) schwenkbar gelagert ist. mittels welchem durch Niederdrücken desselben der aus den ihn haltenden. Preßleisten (6) nach oben hinausragende Teil des Buchblockes gefächert werden kann.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch ge-.kennzeichnet, daß die Tragstützen (2, 3) als senkrecht auf der Grundplatte (1) angeordnete Stempel ausgebildet sind, welche an ihrem oberen Ende Ausnehmungen (.4, 5) od. dgl. zum Einhängen der Preßleisten (6) und untet~halb derselben angewinkelte Seitenarme (7) aufweisen, an deren abstehenden Enden zusätzliche Tragstützen (8, 9) vorgesehen sind, zwischen deren oberen Endteilen der Fächerrahmen (io) schwenkbar gelagert ist.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fächerrahmen (io) mit senkrecht zu seiner Schwenkachse (14) verlaufenden., zweckmäßig federnd gehalterten Drähten (ii) od. dgl.bespannt ist, vorzugsweise derart, daß .die Enden der Drähte (i i) od. dgl. oder ihrer federnden Halterung (i2) an Usenringen (13) od. dg1. befestigt sind, die ihrerseits auf den betreffenden, hierfür zweckmäßig als Rundstäbe ausgebildeten Rahmen,-seitenfeilen (14, 15) verschiebbar angeordnet sind.
4. 4. Vorrichtung nach einem der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Grundplatte (i) angeordneten Stempel (2, 3) eine schräg nach unten gekrümmte, nach der der Schwenkachse (14) des Fächerrahmens entgegengesetzten Seite verlaufende Auflageplatte (16) tragen, auf welcher der gefächerte Buchblock eine Auflage findet und die vorzugsweise schwenkbar und in ihrer Schräglage verstellbar zu den Stempeln (2, 3) angeordnet ist.
5. 5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daB Preßleisten (6) vorgesehen sind, bei denen. die eine Leiste in ihren beiden Endteilen mit je einem fest darin angeordneten und senkrecht von ihr abstehenden Schraubenbolzen und die andere Leiste mit zwei entsprechenden, gegebenenfalls mit Gliedhülsen ausgefütterten Durchbohrungen ausgestattet ist und auf den über diese Leisten. hinausragenden Teil der Schraubenbolzen je eine Gewindemutter aufgesetzt ist, die finit einem dem Außengewinde des Schraubenbolzens eptsprechenden Innengewinde ausgestattet ist und außerdem noch eine Schrägbohrung von größerem Durchmesser aufweist, die derart angeordnet ist, daß am Anfang und Ende des Innengewindes ein Teil desselben erhalten geblieben ist.