DE833698C

DE833698C - Gebaeude mit Traggerippe aus vorgefertigten Bauteilen

Info

Publication number: DE833698C
Application number: DEG4225A
Authority: DE
Inventors: Fred Gerbracht
Original assignee: HUGO RIHN DR
Current assignee: HUGO RIHN DR
Priority date: 1950-10-03
Filing date: 1950-10-03
Publication date: 1952-03-10

Description

Gebäude mit Traggerippe aus vorgefertigten Bauteilen Die Erfindung betrifft ein aus vorgefertigten Bauteilen errichtetes Gebäude und insbesondere die Ausbildung vorgefertigter Pfeiler, Balken und Baufelder, welche in den verschiedensten Kombinationen verbunden und zum Schluß verkleidet werden. Es ist möglich, diese Bauteile, wo gewünscht, auch in Verbindung mit herkömmlichem Material anzuwenden. Die Erfindung bezweckt, bei der Herstellung solcher Bauteile wirtschaftliche Fabrikationsmethoden anwenden zu können, ohne daß hierdurch der bauliche Ausdruck, wie dies gewöhnlich mit der Vorfertigung verbunden ist, beeinträchtigt wird. Dabei sollen die Bauteile und damit das Gebäude in sicherer und haltbarer Weise leicht und billig durch ungelernte Arbeiter errichtet werden können. Ein weiterer wichtiger Vorteil der vorliegenden Erfindung ist der, feste und billige Gebäudeeinheiten von zwei einheitlichen Größen, welche in der Werkstatt ohne Abfall zugeschnitten werden können, zu erhalten.
Demgemäß besteht die Erfindung darin, daß sämtliche Bauteile, wie Pfeiler, Balken, Decken- bzw. Dachfelder, gegebenenfalls auch die Wandfelder, aus gewellten Baugliedern bestehen oder solche enthalten. Die Pfeiler und Hauptbalken bestehen dabei aus mehreren Lagen von Wellmetalltafeln, die jeweils mit ihren Wellen gegeneinandergekehrt und an den Wellenscheiteln fest miteinander verbunden, z. B. verschweißt sind. Die Dach- bzw. Deckenfelder, auch die Wandfelder bestehen aus einer Mehrzahl von im Abstand voneinander angeordneten, in derselben Ebene liegenden metallenen Trägern, die durch mit ihren Weblungen senkrecht zu den Trägern verlaufende gewellte Tragglieder aus Metall, z. B. Streckmetall, miteinander verhunden sind.
Diese und andere Einzelheiten der Erfindung werden in der folgenden Beschreibung und durch die Zeichnungen erläutert. Es zeigt Fig. i das Schaubild eines Gebäudeteils mit einem Pfeiler, einemTeil eines Balkens und einem Deckenfeld während der Montage, Fig.2 eine perspektivische Ansicht von Teilen eines Pfeilerkopfes, Fig.3 einen perspektivischen Querschnitt eines Verbindungsgliedes der äußeren Wand- oder Dachbleche, die nur von der Außenseite des Gebäudes zugänglich sind, wie aus dem Schnitt 3-3 in Fig. 1 zu ersehen ist, Fig..I eine andere Darstellung der Verbindung der Wand- oder Dachbleche, wobei jedoch der Zugang von der Innenseite des Gebäudes möglich ist.
Fig. 5 einen Aufriß einer Krampe, wie sie zum Anheften der inneren Wandplatten an ein Baufeld 22 in Fig. i verwendet wird.
Wie aus Fig. i zu ersehen ist, wird das Nachwerk des Gebäudes durch Pfeiler i getragen, die am Fuß durch eine Ummantelung 2 aus wechselweise iin Verband übereinander angeordneten (hinnen Platten 3 und ,4 verstärkt sind. Mittels. der Fußwinkel 5, 6 können die Pfeiler auf jedem geeigneten Fundament mit Hilfe von Bolzen und Löchern 7 befestigt werden. Im übrigen besteht ein solcher Pfeiler, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, aus den gleichmäßig gewellten Blechen 9 als wesentliche Tragglieder, die jeweils um 18o° gewendet sind und an ihren sich berührenden Scheitellinien io überall sicher miteinander verbunden, z. B. verschweißt sind. Der Pfeiler stellt somit ein Zellenelement dar, das gewissermaßen aus einzelnen fest miteinander verbundenen Hohlsäulen besteht und daher in jeder Lage außerordentlich widerstandsfähig gegen Druck, Biegung und Verdrehung ist. Der Pfeiler ist im Gegensatz zu einem Pfeiler gleicher Tragkraft aus einzelnen Hohlsäulen leicht herstellbar und leicht aufzustellen bzw. zu befestigen. Auf diese Weise sind die Schwierigkeiten, die sich beim Zusammenbau einzelner Hohlsäulen ergeben würden, vermieden.
Auch am oberen Ende ist der Pfeiler durch eine Ummantelung aus dünnen Platten i i und 1 5 verstärkt, um den Widerstand gegen axialen Druck zu erhöhen. MitdieserEinfassungist einequer liegende Platte 12 verbunden, deren oberer Rand nach außen gebogen ist, damit der hierdurch entstehende Flansch 13 den darüberliegenden Balken 1:4 mit unterstützt. Durch den Verband mit der Ummantelung i i ist die Außenplatte 15 weiterhin mit den Ouerplatten 12 und 16 verbunden.

Der Balken ,d ist von gleicher Bauart und dort, wo er mit dem Pfeiler i verbunden ist, in gleicher Weise verstärkt durch die Ummantelung 17 und die Platten, die alle mit dem Zellenelement i8 verbunden sind. Seine Verbindung mit dem Pfeiler erfolgt durch die nach oben verlängerten Außen-

platten 15 des Pfeilers i durch Bolzen, die in den

Löchern i9 sitzen. Aus wirtschaftlichen Gründen

läßt man die einzelnen Bleche, z. B. 20 und 2o, der

Zellenelemente übereinandergreifen, wie bei 21, und

verbindet sie dort, so elaß ein fortlaufender Balken

entsteht. Hierdurch werden unnötige Abfälle ver-

tnieden. Für besondere "Zwecke kann jedoch auch

ein Zellenelement durch Stanzungen hergestellt

werden, die man miteinander verbindet, um Glieder

von ungleichmäßigem Querschnitt zu erhalten.

Die Dach- und Wandfelder, Gieren äußerste seit-

liche Ränder mit 26 bezeichnet sind, besteben aus

je zwei Randbalken 27 und 28, die durch ein wellen-

förmiges Tragglied 29 miteinander verbunden sind.

Die wellenförmigen Tragglieder haben drei Auf-

gaben zu erfüllen

i. Überbrückung des Zwischenraume: zwischen

zwei Balken, Vergrößerung ihres \\'iclerstaudes

gegen eine übermäßige senkrechte Belastung ver-

möge ihrer Verbindung mit dein Steg 30 der Rand-

träger (vgl. Fig. 3). 1)1e Verbindung wird her-

gestellt durch Laschen 31. die in den Stegen 3o der

Randträger befestigt, z. 111. angeschweißt sind. 'Nach

den Zeichnungen bestehen die Tragglieder 29 aus

Streckmetall, doch kann die Konstruktion in irgend-

einer anderen Weise und finit anderem Material aus-

geführt werden.

z. Befestigung der Unterdecke ""5 oder der inneren

Wandverkleidung an de» finit 361111d 371ezeichneten

Stellen unterAnwendung \-oii sich selbst verklingen-

den Krampen 22, wie sie in F]",. 5 dargestellt sind,

und die jeweils über eine 1_itze 38 (Fig.3) des

Streckmetalls greifen. Fig. 5 zeigt, daß die Krampe

parallele Schenkel 39 liat, welche in nach auswärts

gerichteten, geschärften Spitzen .f0 und dl enden.

Wenn die Krampe in die Unterdecke oder das

Wandblech 35 eingeschlagen wird, öffnen sich die

Spitzen nach außen, die Schenkel biegen sich um und

klemmen die Krampe vollkommen fest, ohne daß

die ihr zugekehrte Seite der Fläche dabei zerrissen

wird. Um die Krampe greifen und eintreiben zu

können, ist sie am Kopf q2 bei q3 nach oben und bei

44 wieder zurückgebogen, wodurch die Verlänge-

rung.45 entsteht. Gestalt und -Xlaterial der Krampe

sind verschieden je nach der Art der Unterdecke

oder Wandverkleidung, mit der sie verbunden

werden sollen. Es können mehr als zwei Spitzen

vorhanden sein mit entgegengesetzt gerichteten

Paaren, und diese k<iniien nach ihnen wie auch nach

außen gerichtet sein.

3. Unterstützung der äußeren Dachflächen 46 bzw.

der äußeren Wandverkleidung zwischen ihren Rand-

verbindungen 50 und 5 i an den Berührungsstellen

im Scheitel jeder Welle, wie bei 52 und 53 gezeigt.

Zur Verhütung des Klappern: zwischen den äußeren

Dachblechen 46 und den wellenförmigen Trag-

gliedern 29 können zusätzliche Tafeln 5-f ein-

geschoben werden. Diese Tafeln können dann auch

die Wärme- und Schallisolierung bewirken.

Falls nicht eine in der Werkstatt vorgearbeitete

Holzverschalung als Unterdecke vorgezogen wird.

können auch Putzträger au: gelochtem Material, die

an einem oder an beiden Flanschen der Tragbalken

27 befestigt sind, zur Aufnahme von Innen- oder Außeiilyutz vorgesehen werden. Wenn beide Trägerflansche bedeckt sind (vgl. Fig.3), ist der obere Flansch 69 und der untere Flansch 70 für das Anschweißen der Putzträger zugänglich.

Die Befestigung der Randträger 27 und 28 an dem Balken 14 erfolgt durch Verbolzung mit den Zwickelplatten 56, welc'h'e ihrerseits mit dem Balken durch die verstärkte Ummantelung 57 verbunden und mit Bolzenlöchern 55 versehen sind. An Stelle des in Fig. i dargestellten flachen Balkens kann auch ein Balken größerer Konstruktionshöhe verwendet werden, der aus der Unterdecke 35 herausragt.
Der Stoß der z. B. aus Aluminiumtafeln bestehenden Dachhaut erfolgt gemäß Fig. 3 und .4 mittels besonderer Fugendeckleisten 6o bzw. 74. Die im oberen Teil von Fig. 3 dargestellte Deckleiste ist mit dem Träger 28 bei 61 am unteren Rand der Basis 62 verschweißt. Sie hat eine halbzylindrische Rille 63 und eine hervorstehende Rippe 64. Das Dachblech weist einen eingerollten Rand 65 auf, der um einen Draht 66 gewickelt ist und mit diesem in die Rille 63 eingelegt wird. Die Rippe wird dann, wie bei 67 angedeutet, nach unten gebogen, so daß die Deckleiste 6o die benachbarten Dachbleche mit <lern darunterliegenden Bauwerk fest verbindet. Außerdem kann, um eine wassirdichte Verbindung herzustellen, die Rille 63 vor der Einführung des Randes der Dachbleche 46 mit einer Isoliermasse versehen werden.
Die obere Fläche der Basis 62 kann ferner mit Wellen versehen werden, um die Isoliermasse besser festzuhalten.
Die beschriebene Verbindung gilt ebenso für die äußere Wandverkleidung. Die Rille 64 ist so stark ausgebildet, daß sie die volle Kraft der angrenzenden Flächen aufnehmen kann. Beim Einbringen sind beide so zusammenzupressen, daß sie zusammen mit den Trägern 27 und 28 und der inneren Verkleidung als zusammenhängendes Tragwerk wirken.
In Gegenden mit beträchtlichen Temperaturunterschieden mag es wünschenswert sein, eine dem Rand der Metallfläche nahe und gleichlaufende Krümmung nach oben vorzusehen oder das Blech quer zu wölben, um dadurch einen Ausgleich der Wärmedifferenz zwischen der Fläche und dem darunterliegenden Bauteil zu erzielen.
Zur Führung des Werkzeuges, das zur Herstellung der beschriebenen Verbindung gebraucht wird und aus verschiedenen Walzen besteht, welche die Rippen 64 umbiegen, ist das Verbindungsglied mit vorstehenden Rippen 68 versehen. Bei vorläufigen Bauten können die äußeren Flächen eingesetzt werden, ohne die Fugen zu verschließen. Obgleich Fig.3 das Verbindungsglied an die es tragenden Bestandteile angeschweißt zeigt, kann dieses jedoch auch durch verschiedene andere Mittel, wie durch Schrauben oder Bolzen, befestigt werden. Es kann auch unabhängig von den beschriebenen Baubestandteilen auf Holzfachwerk aufgenagelt werden.
Während das in Fig. 3 gezeigte Verbindungsglied durch Bearbeitung von der Außenseite des Hauses her umgebogen wird, zeigt der Schnitt 72 in Fig. 4 eine Umbiegung durch Bearbeitung von der Innenseite deß Gebäudes 'her. In bezug auf Wirtschaftlichkeit und Herstellung sind jedoch beide Herstellungsarten gleichwertig. Entsprechende Teile haben dieselben Nummern und weisen ähnliche Funktionen auf.
So zeigt die Fläche 46 einen eingerollten Rand 65, welcher in die Rille 63 paßt. Die Basis 62 ist verschweißt bei 61. Die Rippe 64 wird nach oben umgebogen wie bei 73. Dieser Teil weist an der Außenseite einen einfachen und anziehenden Flansch 74 auf und ist hauptsächlich geeignet für nichttragende Wände, bei denen das Baufeld keine wellenförmigen Flächen zur Erhöhung der Stärke erfordert und deren Fläche daher durch Bearbeitung von der gegenüberliegenden Seite aus befestigt werden kann. Verbindungen können durch zusätzliche Verwendung der sich selbst vernietenden Krampen 39, 4o und 41 (Fig. 5) hergestellt werden, auch für die Montierung auf Holz.
In den Zeichnungen ist ein Gebäude mit flachem Dach dargestellt. Indessen ist die Erfindung nicht auf eine solche Konstruktion beschränkt. Jede weitere Gestaltung ist durch entsprechende Gestaltung der Verbindung zwischen Pfeilern und Balken oder Balken und Baufeldern möglich.
Das Gebäude wird durch die oben beschriebenen Baufelder oder durch eine andere herkömmliche Bauweise nach außen völlig abgeschlossen. Zwischenwände können vorgesehen werden unter geeigneter Abänderung dieser Baufelder.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Gebäude mit Traggerippe aus vorgefertigten Bauteilen, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Bauteile, wie Pfeiler, Balken, Decken- bzw. Dachfelder, gegebenenfalls auch die Wandfelder, aus gewellten Baugliedern bestehen oder solche enthalten.
2. Pfeiler und Hauptbalken für ein Gebäude nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus mehreren Lagen von Wellmetalltafeln bestehen, die jeweils mit ihren Wellen gegeneinander gekehrt und an den Wellenscheiteln fest miteinander verbunden, z. B. verschweißt sind.
3. Pfeiler und Hauptbalken nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit Mitteln zur gegenseitigen Verbindung oder Verbindung mit anderen Bauteilen, z. B. Flanschen (i3), Winkeln (5, 6, 7), Laschen (56), versehen sind, die an den Bauteil an bestimmten Stellen, z. B. an den Enden eines Pfeilers oder an Verbindungsstellen mit den den Deckenbauteilen umschließenden Verstärkungsplatten (2, 3, 4 oder 11, 15 oder 17, 57), angebracht sind.
4. Dach- bzw. Decken- oder Wandfeld für ein Gebäude nach Anspruch i, insbesondere mit Pfeilern und Balken nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von im Abstand voneinander angeordneten, in derselben Ebene liegenden metallenen Trägern (27, 28), die durch mit ihren Wellungen senkrecht zu den Trägern verlaufende, an deren Stege (3o) befestigte, z. B. angeschweißte, gewellte Tragglieder (29) aus Metall, z. B. Streckmetall, miteinander verbunden sind.
5. Baufeld nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es mit äußeren und/oder inneren Verkleidungen (46, 35) aus Metall versehen ist, die auf den Flanschen der Träger (27, 28) befestigt, z. B. angeschweißt sind und zusammen mit den Trägern (27, 28) und den gewellten Traggliedern (29) ein räumliches Tragwerk bilden.
6. Gebäude nach Anspruch i mit Baufeldern nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Wandverkleidungen bzw. Dach-oder Deckenbleche (46) mittels Deckleisten (6o, 74) miteinander verbunden sind, die an den Baufeldträgern (27, 28) befestigt, z. B. auf diese aufgeschweißt sind.
7. Deckleiste für ein Gebäude nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie zur Aufnahme der Längsränder der Verkleidungsbleche (46) auf beiden Seiten je eine tiefe Längsrille (63) aufweist, deren äußere oder innere Begrenzung durch eine Längsrippe (64, 65) gebildet ist, die nach dem Einlegen des zweckmäßig um einen Drahtstab (65) gerollten Randes des Verkleidungsbleches (46) uen diesen nach innen bzw. nach außen dicht anliegend leerumgebogen wird. B.
Deckleiste nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Führungsrippe (68) für das das Umbiegen der Rippen (64, 65) bewirkende Werkzeug besitzt.
9. Gebäude nach Anspruch 6 finit Deckleisten nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Deckleisten (64, 65) und den Längsrändern der Verkleidungsbleche (46) eine Abdichtung angebracht ist. io. Gebäude nach Anspruch 1 mit Baufeldern nach Anspruch @5, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterdecken bzw. inneren Wandverkleidungen (35) an den wellenförmigen Baugliedern (29) der Baufelder befestigt sind. i i. Gebäude nach Anspruch io, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung durch Krampen erfolgt, deren Schenkel (40, 41) derart abgebogen sind, daß sie beim Eintreiben der Krampe, ohne die Verkleidung auf der Innenseite zu verletzen, quer zur Eintreibrichtung auseinandergespreizt und mit ihren Spitzen fest in der Verkleidung verankert werden.