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Wasch-, Spülmaschine u. dgl. Um Wäsche mit möglichst wenig Aufwand
an Kraft und Waschmitteln in kürzester Zeit sauber zu waschen, hat man schon die
allerverschiedensten Maschinen konstruiert, die diese Arbeit mehr oder weniger zufriedenstellend
leisten. Unter anderem sind bereits Waschmaschinen bekanntgeworden, bei denen die
Wäsche in der Waschflüssigkeit durch einen mechanisch angetriebenen Waschkegel in
einem rotierenden Behälter bewegt wird. Man hat auch schon vorgeschlagen, Waschmaschinen
mit einem exzentrisch angeordneten Stampfer zu versehen, der durch einen geschränkten
Kurbelantrieb verhältnismäßig langsam abwärts und schnell aufwärts bewegt wird.
Ferner hat man schon eine Waschmaschine konstruiert, bei der eine oder mehrere mit
Waschmuscheln versehene hohle Stangen als Stampfer dienen und die ganze Apparatur
im Innern einer geschlossenen Haube angeordnet ist. Während des Arbeitens wird hierbei
ständig dieselbe, in der Maschine eingeschlossene Luftmenge durch die Waschlauge
gepreßt. Alle diese Konstruktionen sind entweder zu kompliziert oder genügen den
heutigen hohen Anforderungen' nicht.
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Die nachstehend beschriebene Wasch- und Spülmaschine erfüllt mit einfachsten
Mitteln alle berechtigten Anforderungen. Sie besteht aus einer Bodenplatte, auf
der senkrecht ein Gestänge steht. das ein Antriebsrad mit horizontaler Achse trägt,
dessen Drehungen durch eine exzentrische Kurbelstange auf einen senkrecht durch
die Bodenplatte geführten hohlen Stempelkörper übertragenwerden.-Am unteren Ende
ist der Stempelkörper teller-oder glockenförmig, flachzylindrisch oder nach Art
einer Brause u. dgl. geformt, und es wird durch diesen Teil, gegebenenfalls mittels
einer Pumpe;
oder einer anderen Vorrichtung. Luft oder ein anderes
Gas hindurchgepreßt.
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Die neue Wasch- und Spülmaschine kann auf jedem beliebigen heizbaren
oder nicht heizbaren Waschgefäß u. dgl., beispielsweise auf einem kessel-oder wannenförmigen
Gefäß, angebracht werden. Zu diesem Zweck ist die Bodenplatte so gestaltet, daß
sie bis auf den Rand des Waschgefäßes reicht und mit diesem durch Schraubenklammern
od. dgl. verbunden werden kann. Zweckmäßig weist die Bodenplatte verschließbare
öffnungen oder Fenster zur Beobachtung des Waschvorganges auf. Als Bodenplatte kann
gegebenenfalls auch der gewöhnliche Deckel eines Waschkessels dienen. Auch kann
statt der das Waschgefäß gänzlich bedeckenden Bodenplatte eine Bodenkonstruktion
aus drei oder mehr mit dem Rand des Waschgefäßes fest zu verbindenden Armen vorhanden
sein, die über dem Waschgefäß eine kleinere Bodenplatte trägt.
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Auf dem mittleren Teil der Bodenplatte bzw. auf der erwähnten kleinen
Bodenplatte ist ein Gestänge oder ein Tragkörper bzw. Gehäuse für ein Antriebsrad
angebracht, das mechanisch, z. B. durch einen Elektromotor, Wasser-, Gas-, Diesel-
oder Ottomotor, oder, von Hand angetrieben wird. '.Mittels einer exzentrisch an
dem Antriebsrad angebrachten Kurbelstange wird beim Drehen des Antriebsrades eine
Auf- und Abwärtsbewegung auf die aus einem Loch in der Mitte der Bodenplatte herausragende
Führungsstange des Stempelkörpers und damit auf diesen selbst übertragen.
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An Stelle des mechanisch oder von Hand bewegten Antriebsrades kann
auch irgendeine andere mechanische Antriebsvorrichtung angeordnet sein, durch die
dem Stempelkörper eine Auf- und Abwärtsbewegung erteilt wird. Beispielsweise kann
mit dem oberen Ende der Führungsstange des Stempelkörpers ein Kolben verbunden sein,
der mittels Wasserdrucks in einem fest angeordneten "Zylinder auf- und abwärts bewegt
wird.
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Der Stempelkörper kann an seinem unteren Ende teller- oder glockenförmig,
flachzylindrisch oder in ähnlicher anderer Weise gestaltet sein. Es ist zweckmäßig,
an seinem unteren Ende öffnungen für den Austritt der bei seinem Abwärtsgang in
die Lauge mitgeführten Luft anzuordnen. Auch kann er nach Art einer Brause gestaltet
sein. Er kann aus Kupfer, verzinktem oder emailliertem Eisenblech, Aluminium, Kunststoff
oder einem anderen geeigneten Stoff bestehen.
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Ganz besonders wirksam gestaltet sich die Wasch- und Spülmaschine,
wenn bei ihr der Stempelkörper mit einer Pumpe verbunden ist, die beim Herabgehen
des Stempelkörpers ständig oder zeitweilig Luft, Sauerstoff oder ein anderes Gas
in den Stempelkörper hineinpumpt, so daß diese Gase durch die erwähnten öffnungen
bzw. die Löcher der Brause in die Wasch-, Spüllauge od. dgl. gepreßt werden.
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Die neue Waschmaschine, Spülmaschine u. dgl. ist mit einer ganzen
Reihe technischer Vorteile verbunden. Die Wäsche wird in ihr sehr schonend behandelt,
und die Waschwirkung ist dank der sehr intensiven Bewegung der \Vaschlauge und der
Zufuhr von Sauerstoff ganz besonders günstig. Man erspart ein besonderes Waschgefäß,
wie solches praktisch an jeder anderen Waschmaschine vorhanden ist, und zudem kann
eine einzige Wasch-, und Spülmaschine für mehrere geheizte oder ungeheizte Waschgefä(..e
u. dgl. verwendet werden. Der die Maschine treibende Motor kann abgenommen und daneben
zum Betrieb einer Schleuder oder Wringmaschine verwendet werden.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in der beigefügten
schematischen Zeichnung beispielsweise erläutert.
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Fig. I stellt eine Seitenansicht, Fig. 11 einen horizontalen Schnitt
von X nach Y
dar; Fig.III zeigt eine Vorderansicht der Antriebsvorrichtung.
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In Fig. I ist i ein beheizbarer Waschkessel, 2 die Bodenplatte. 3
ist die hohle Führungsstange und 4 der Kopf des Stempelkörpers. 5 bezeichnet die
Schrägfläche des letzteren, an der die Waschlauge beim Herabgehen des Stempelkörpers
emporschießt, um durch den anschließenden Wulst 6 umgelenkt und in Richtung auf
die «'andung des Waschgefäßes seitwärts geschleudert zu werden, wodurch eine vollkommene
Umwälzung der Wasch-oder Spüllauge bewirkt wird. An den öffnungen 7 i tritt gleichzeitig
Luft in den unteren Teil der Wasch- bzw. Spüllauge ein.
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Auf der Bodenplatte 2 ist eine Luftpumpe 8 angeordnet, die durch die
(7)ffnungen 9 Luft in das Innere der hohlen Führungsstange 3 einpreßt. Durch öffnen
eines Ventilhahnes kann die Luftpumpe nach Bedarf außer Wirksamkeit gesetzt werden.
Oberhalb der Luftpumpe befindet sich das Antriebsrad i o, das mit seiner Achse an
einem Gestänge oder Gehäuse i i gelagert ist. Durch den Elektromotor 12 wird das
Antriebsrad i o über ein Zahnradgetriebe bewegt. 13 ist die exzentrisch mit dem
Antriebsrad verbundene Kurbelstange, die auf den Stempelkörper eine Auf- und Abwärtsbewegung
überträgt.
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In Fig. 11 stellen 14 und s 5 kräftige metallene Arme dar, die die
kleine Bodenplatte 2 über dem Waschgefäß tragen. 14 ist durch einen einfachen Kniehebel
festgeklemmt und die beiden Arme 15
sind durch Scharniere mit dem Kesselrand
verbunden, Die Anbringung der Scharniere ermöglicht es, nach Beendigung des M'asch-
oder Spülvorgangs die Maschine mit ho, hgezogenuin Stempelkörper einfach zur Seite
zti klappest, so daß das Herausnehmen der Wäsche bzw. das Wringen ohne Behinderung
durch die Maschine erfolgen kann.
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Fig. 111 veranschaulicht die Antriebsvorrichtung mit dem Antriebsrad
io, dein Gehäuse i i Lind der Kurbelstange 13.