[go: up one dir, main page]

DE831392C - Verfahren zur Aufarbeitung von Benzolvorlaeufen - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung von Benzolvorlaeufen

Info

Publication number
DE831392C
DE831392C DEB13509A DEB0013509A DE831392C DE 831392 C DE831392 C DE 831392C DE B13509 A DEB13509 A DE B13509A DE B0013509 A DEB0013509 A DE B0013509A DE 831392 C DE831392 C DE 831392C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
ammonia
carbon disulfide
benzene
reaction
processing
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB13509A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Otto Grosskinsky
Dr Walter Klempt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bergwerksverband GmbH
Original Assignee
Bergwerksverband GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bergwerksverband GmbH filed Critical Bergwerksverband GmbH
Priority to DEB13509A priority Critical patent/DE831392C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE831392C publication Critical patent/DE831392C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/148Purification; Separation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound
    • C07C7/14858Purification; Separation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound with inorganic compounds not provided for before

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung von Benzolvorläufen 1)1e .\ufarbeitung des I@enzolvorlaufs, eines Gemisches von verschiedenen Kohlenwasserstoffen mit Schwefelkohlenstoff, ist deshalb besonders schwierig, weil der Siedepunkt des Schwefelkohlenstoffs in der Nähe desjenigen des Cyclopentadiens liegt, das in erheblicher Xlenge im Vorlauf enthalten ist. Es ist zwar möglich, den Schwefelkohlenstoff durch Destillation anzureichern. Die Verwendung der Kohlenwasserstoffe erfordert aber eine vollständige I?ntfernung des Schwefelkohlenstoffs aus dem Gemisch, und -zwar auf möglichst einfache Weise, wobei man selbstverständlich bestrebt ist, dies derart durchzuführen. <lall der Schwefelkohlenstoff einer nutzbringenden Verwendung zugeführt wird. So hat man z. 11. vorgeschlagen, ihn mit Alkoholen in \anthogenate zu überführen und zu gewinnen, doch stellte sich heraus. daß der Gehalt an Cyclopentadien und anderen ungesättigten Verbindungen die Erzeugung reinen Nanthogenats ungünstig beeinflußt. Es wurde nun gefunden, daß man die an sich bekannte Umsetzung von Schwefelkohlenstoff mit Ammoniak unter Bildung von Rhodanammonium benutzen kann, um den Schwefelkohlenstoff aus dem Vorlauf vollständig zu entfernen und ihn gleichzeitig in eine wertvolle Verbindung zu überführen, wobei sich ferner gezeigt hat, daß diese Reaktion auch durchführbar ist, wenn der Schwefelkohlenstoff irn Vorlauf nur in vergleichsweise geringer Menge enthalten ist, und daß gleichzeitig die Kohlenwasserstoff e schwefelfrei gewonnen werden können, so daß sie sich beispielsweise dem für die Verarbeitung auf J-lotorenbenzol bestimmten Rohbenzol ohne weiteres zusetzen lassen.
  • I>ie Reaktion wird in einem Autoklaven z. B. aus .\htminium oder in einem eisernen Autoklaven, der mit Aluminiumblech ausgeschlagen oder innen emailliert ist, durchgeführt. Arbeitet man bei einer Temperatur von ioo bis 120v, so ist die Reaktion schon in etwa '/z bis i Stunde beendet. Unterschreitet man die Temperatur wesentlich, so bedarf es zum vollständigen Umsatz des Schwefelkohlenstoffs mit Ammoniak mehrerer Stunden, während bei einer "femperatur oberhalb des angegebenen Betrages eilte erhebliche Abkürzung der Reaktionszeit, unter Umständen auf wenige Minuten, zu erzielen ist. Der bei der Reaktion auftretende Druck richtet sich nach der Temperatur; er beträgt normalerweise bei i io° etwa 30 bis 5o atii.
  • Es wurde weiter gefunden, daß man für die Umsetzung das verdichtete Ammoniakwasser der Kokereien heranziehen kann. Dieses braucht nicht erst von Kohlensäure oder Schwefelwasserstoff befreit zti werden, sondern kann unmittelbar eingesetzt werden. Nur dann, wenn man sehr hoch verdichtetes Wasser, beispielsweise mit einem Gehalt von 25% NH3 und darüber, verwenden will, ist eine Eritsäuerung des Wassers zu empfehlen, um in ihm Salzabscheidungen zu vermeiden. Da bei der Umsetzung des Schwefelkohlenstoffs mit Ammoniak lieben Rliodanammonium auch Schwefelwasserstoff entsteht, führt der im rohen verdichteten Ainmoniakwasser enthaltene Schwefelwasserstoff in keiner \\'eise zu einer Störung des Verfahrens. Auch die in solchem Wasser enthaltene Kohlensäure übt keinen Nachteil auf den Gang des Verfahrens aus.
  • Um mit geringem Autoklavenraum größere Ansätze durchführen zu können, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Schwefelkohlenstoff im Vorlauf durchDestillationanzureichern. Mankannbeispielsweise die Fraktion von .4o bis 65°, mit welcher der Schwefelkohlenstoff praktisch vollständig übergeht, gesondert abtrennen. Während im Benzolvorlauf in der Regel 15 .bis 25 % C Seenthalten sind, erhält man auf diese Weise eine an Schwefelkohlenstoff angereicherte Fraktion mit einem Gehalt von 5o bis 6o% CS.,. Den bei der Destillation verbleibenden, Tiber etwa 65° siedenden Anteil kann matt, da er praktisch schwefelfrei ist, ohne weiteres zum Rohbenzol geben und ihn mit diesem gemeinsam reinigen und aufarbeiten.
  • Die für vollständige Umsetzung erforderliche Ammorliakinenge beträgt mindestens 2 Mol Ammoniak auf i Mol C S2. Um jedoch schnelleren und vollständigen Umsatz zu erzielen, empfiehlt sich die Anwendung eines geringen Aminoniaküberschusses, beispielsweise von 2,1 bis 2,2 Mol N I-1, auf i M o1 C S2' Nach Abtrennen des Benzols findet sich nach Beendigung der Reaktion das überschüssige Ammoniak in der wäßrigen Ammoniumrhodanidlösung und kann durch Destillation aus dieser wiedergewonnen werden.
  • Es wurde weiter gefunden, daß sich die Reaktion auch in kontinuierlicher Arbeitsweise durchführen läßt, wenn man Ammoniakwasser und Benzolvorlauf in einem solchen Verhältnis, daß etwa 2,2 Mol N H3 auf i Mol C S2 zur Anwendung kommen, durch ein von außen erhitztes Druckrohr leitet, welches z. B. entweder aus Aluminium besteht oder mit Aluminiumblech ausgekleidet ist. Um möglichst kurze Reaktionszeiten zu erzielen, ist es in diesem Falle erforderlich, die Temperatur auf 120 bis 14o° ztt halten. Die Reaktion ist dann in wenigen Minuten beendet. @-falt wendet hei dieser Verfahrensweise mit Vorteil mit Schwefelkohlenstoff angereicherten Vorlauf an und sorgt ini Reaktionsrohr oder im Reaktionsbehälter für gute Durchinischung der Komponenten. Man entspannt in einen Behälter, aus dem unten die Ammoniumrhodanidlösung abgezogen wird, während ollen das l',',ohlen-Wasserstoff-Gemisch abläuft. Die Kohleni@ asserstoffe werden einer Nachwaschulig mit Wasser unterzogen, tun noch darin vorhandenes -@nniloniumrhodanid zu entfernen. Das \\'aschivasser wird mit der Arnmoliitiinrhodanidlöstnig vereinigt.
  • Der bei der kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführten Reaktion entstehende Schwefelwasserstoff' entweicht bei der l:titspannung gasförmig, soweit er nicht zu einem geringen Teil in dem überschüssig gegebenen .\mmoniak in der .Xmtnonitinirhodanidlösung gelöst bleibt. Um ihn eitler nutzbringenden Verwertung zuzuführen, leitet man ihn in das Rollgas der Kokerei zurück oder führt ihn nach Entfertiting etwa in ihm vorhandenen Ainnioniaks der Troclcenreinigeranlage zu. 'Man kann ihn auch in hekamiter \\'eise auf Schwefel oder Schwefelsäure vei-al-lteiten, so daß der wertvolle Schwefel, der letztest Endes aus (lein Schwefelkohlenstoff statnint, wiedergewonnen wird und zur Senkung der Kosten des Verfahrens beiträgt. Arbeitet man mit \-erdichtetein Kokereiammoniakwasser, so wird zwangslätiiig der in ihm enthaltene Schwefelwasserstoff ebenfalls nutzbar gemacht. Beispiel i 38o Gewichtsteile 13enzolvorlatif finit einem behalt von 2o% C S, werden finit igo Voltanteilen 2o%igem Ammoniakwasser in einem eisernen Rührautoklaven, der finit Altiminitimblech ausgekleidet ist, im blbad bei guter Durchmischung 2 Stunden auf ioo° erhitzt. Beim Ablassen des Druckes entweicht der bei der Reaktion entstandene Schwefelwasserstoff. Die obere Schicht der Kohlenwasserstoffe (3oo Gewichtsteile) wird von der unteren Schicht, der Amnioniunirliodanidlösting, abgetrennt, mit wenig Wasser nachgewaschen und dem Rohbenzol zwecks weiterer \ erarbeitung zugesetzt. Die .-@mnioniulnrhodaiiidlösulig entli;ilt etwa io% Aminonitinirho<lanid. Sie wird im Vakuumverdampfer zur Kristallisation eingedampft. wobei das überschüssig angewandte _\tnnioiiistk wiedergewonnen wird. Es werden insgesamt 72 bis 7,5 Gewichtsteile reines Rhodanainmonitini erhaltest. Beispiel Aus iooo Gewichtsteilen Benzolvorlauf mit 20% C S,-Gehalt werden durch fraktionierte Destillation die zwischen 4o und 65° siedenden Anteile abgetrennt. =\fan erhält 35o Gewichtsteile einer Fraktion mit 530./o CS.=, die iin Autoklaven mit ;oo Volumteilen eines i8° /o \l@.t. 30/0 B2S und 90/'o CO., enthaltenden verdichteten Kokereiammoiiiakwassers unter guter Durchmischting bei iro° innerhalb r Stunde umgesetzt werden. Die bei der F_ntspannung entweicliendeii Gase werden (lern rohen Kokereigas vor der Ammoniakwäsche zugeführt. Die obere Schicht der Kohlenwasserstoffe ist praktisch S-frei und beträgt 16o Gewichtsteile; die untere Schicht stellt eine 36%ige Ammoniumrhodanidlösung dar. Sie wird zwecks Wiedergewinnung des gelösten Ammoniaks und Schwefelwasserstoffs erhitzt und anschließend im Vakuumverdampfer zur Kristallisation eingedampft. Es werden 185 bis igo Gewichtsteile Ammoniumrhodanid erhalten. Beispiel 3 Mit Hilfe zweier Pumpen werden über ein vorgeschaltetes @-l ischgefäß 35o Gewichtsteile einer 55 0/0 C S2 enthaltenden Vorlauffraktion und 36o Vo,lumteile verdichtetes entsäuertes Kokereiammoniak-\\-asser mit 25% N H3 einem mit Aluminiumblech ausgekleideten Druckzylinder zugeführt, der von außen auf r 4o°erhitzt ist und in dem für guteDurchmischung gesorgt ist. Das angegebene Mischungsverhältnis der beiden Komponenten wird stets beibehalten. Die .luferithaltszeit im Druckzylinder beträgt io Minuten. :\rn oberen Ende des Zylinders wird mit Hilfe eines eingestellten Entspannungsventils fortlaufend in einen nachgeschalteten Behälter entspannt, in welchem sich die.kohlenwasserstoffhaltige Schicht von der wäßrigen Ammonrhodanidlösung trennt, während die Gase entweichen. Diese werden mit Wasser gewaschen und einer Naßkatalyse zur Verarbeitung auf Schwefelsäure zugeführt. Aus den oben angegebenen Mengen erhält man 39o Gewichtsteile einer 48%igen N H4 C N S -Lösung.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Aufarbeitung von Benzolvorläufen, dadurch gekennzeichnet, daß man sie zwecks Entfernung des Schwefelkohlenstoffes in der Wärme und unter Druck mit Ammoniak behandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den Schwefelkohlenstoff im Vorlauf vor der Ammoniakbehandlung durch Destillation anreichert.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man verdichtetes Ammoniakwasser der Kokereien verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ammoniak in geringem Überschuß verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in kontinuierlicher Arbeitsweise durchführt.
DEB13509A 1951-01-28 1951-01-28 Verfahren zur Aufarbeitung von Benzolvorlaeufen Expired DE831392C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB13509A DE831392C (de) 1951-01-28 1951-01-28 Verfahren zur Aufarbeitung von Benzolvorlaeufen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB13509A DE831392C (de) 1951-01-28 1951-01-28 Verfahren zur Aufarbeitung von Benzolvorlaeufen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE831392C true DE831392C (de) 1952-02-14

Family

ID=6957586

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB13509A Expired DE831392C (de) 1951-01-28 1951-01-28 Verfahren zur Aufarbeitung von Benzolvorlaeufen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE831392C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE831392C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Benzolvorlaeufen
DE1166182B (de) Verfahren zur Herstellung von Acetylen durch thermische Umsetzung von Kohlenwasserstoffen
DE2431531A1 (de) Verfahren zur abtrennung von von sauren gasen im wesentlichen freiem ammoniak
DE669314C (de) Trennung von Kohlensaeure und Ammoniak
DE860487C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoff aus Kohlendioxyd und Ammoniak
DE625994C (de) Verfahren zur Herstellung von Cymol und gegebenenfalls Toluol aus Terpenen oder terpenhaltigen Stoffen
DE633390C (de) Verfahren zur Herstellung von verfluessigtem Schwefeldioxyd
DE489843C (de) Verfahren zur Gewinnung von stickstoffhaltigen Produkten, insbesondere von Ammoniak und Aminen, und von Aceton aus Schlempe
DE2018616B2 (de) Verfahren zur gewinnung von reinem dimethylformamid
DE840391C (de) Verfahren zur Herstellung eines fuer die Harnstoffsynthese geeigneten Gasgemisches aus Ammoniakwasser
AT226663B (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylchlorid
AT235805B (de) Verfahren zur Entfernung von Stickoxyd aus Spaltgasen oder ähnlichen Gasen
DE484000C (de) Verfahren zur Gewinnung von Aceton aus Schlempe oder aehnlich zusammengesetzten Produkten
DE881507C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoff
DE952898C (de) Verfahren zur Trennung von neutralen und sauren OElen aus ihren Gemischen
AT124520B (de) Verfahren zur Darstellung von Harnstoff.
DE484055C (de) Verfluessigung und Trennung von Gasgemischen bei tiefer Temperatur
DE652040C (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefeldioxyd
DE861247C (de) Verfahren zur Gewinnung von Carbonsaeuregemischen
DE537765C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoff aus Kohlenoxysulfid und Ammoniak
DE677968C (de) Verfahren zur Abtrennung von Acetylen aus einem Gemisch von AEthylen, AEthan und Acetylen
DE2362923A1 (de) Verfahren zur herstellung von ammoniumrhodanid
AT87802B (de) Verfahren zur Herstellung von Methylalkohol aus Alkylformiaten.
DE560543C (de) Verfahren zur Gewinnung von Essigsaeure und ihren naechsthoeheren Homologen
DE922289C (de) Verfahren zur Herstellung von AEthylen