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Lichtveredler Mit Ausnahme von Scheinwerfern und ähnlich lichtausstrahlenden
Einrichtungen werden die elektrischen Birnen zu Beleuchtungszwecken so verwendet,
daß das Licht im wesentlichen in der Weise geführt wird und so belassen wird, wie
es aus dem Leuchtkörper austritt. Die Schirme, Leuchten usw., in denen die Birnen
angeordnet werden, sind entweder aus der Überlieferung der Kerzenbeleuchtung und
der Gasbeleuchtung entnommen und sind daher für die elektrische Beleuchtung technisch
sinnlos, da die ursprünglichen Voraussetzungen für ihre Gestaltung mit dem Abgehen
voü den alten Beleuchtungsarten entfallen sind, oder die Schirme und Leuchten sind
reine Lichtabdämmungs- oder Lichtdämpfungsmittel mit dem Zweck, die unmittelbare
Blendwirkung der Lichtquellen abzudecken oder zu mindern. Bei den Leuchten im Anschluß
an frühere Vorbilder werden oft äußerst schlechte Ausleuchtungen auch der Räume
und Flächen in Kauf genommen, die der Lichtquelle so nahe liegen, daß sie eigentlich
sehr gut beleuchtet sein müßten, besonders bei den sogenannten Kronleuchtern. Bei
allen diesen Lampen wird daher verhältnismäßig sehr viel Energie für die jeweils
beabsichtigte Aufhellung zu beleuchtender Flächen und Körper aufgewendet. Zudem
sind nach den Strahlungsgesetzen starke Beleuchtungsunterschiede vorhanden von blendend
überstrahlt über normal beleuchtet bis nicht mehr ausreichend hell, so daß das Auge
sich dauernd auf die wechselnden Beleuchtungsstärken umstellen muß und daher in
der bekannten Weise ermüdet.
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, das aus den Leuchtkörpern
austretende Licht so zu veredeln, daß es den Gebrauchsbedingungen entspricht. Als
wesentlicher Teil der Erfindung erfolgt dabei eine Umordnung der Strahlenverteilung
in
einer für die jeweilige Beleuchtungsaufgabe günstigen Weise.
Soll z. B. eine größere Fläche völlig gleichartig ausgeleuchtet werden, so benötigt
man dazu Strahlenanordnungen, die von denen des Leuchtkörpers erheblich abweichen.
Dabei wird alles aus der Lampe austretende Licht im Veredler erfaßt und in die Neuordnung
der Strahlen einbezogen.
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Da eine für das Auge angenehme Ausleuchtung möglichst aufgehellte
Schatten erwünscht erscheinen läßt, werden die aus dem Lichtveredler austretenden
Strahlengruppen so gegeneinandergestellt, daß sie unter verschiedenen Winkeln auf
der gleichen zu beleuchtenden Fläche auftreffen.
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Außer der grundsätzlichen Strahlungsplanung werden Formgebung und
geeignete Oberflächengestaltung des Lichtveredlers zur Durchführung dieser Aufgaben
benutzt, insbesondere auch zu einer Feinverwirbelung im Kleinen, um auch etwaige
Strahlungszusammenballungen bei direkter Strahlung des Leuchtfadens aufzulockern.
Auf diese Weise tritt aus dem Lichtveredler ein so vergleichmäßigtes Licht, daß
die Blendwirkung einer direkt strahlenden Lampe weitgehend aufgehoben ist, jedoch
ohne den Energieverlust von Schirmen und Milchglasleuchten, sondern es wird mit
einem Bruchteil bisher notwendiger Wattstärken der Leuchtkörper eine verbesserte
Ausleuchtung erreicht.
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Zur weiteren Veredelung kann eine Lichtfärbung vorgesehen werden in
der Weise, daß aus Gründen der besonderen Behaglichkeit oder der Annehmlichkeit
für das Auge entsprechende Farbfilter verwendet werden, die beim Anblicken den Lichtveredler
farbig, gegebenenfalls mit Schliffverzierung erscheinen lassen. Infolge der Lichtverwirbelung
und mehrfachen Überstrahlung der zu beleuchtenden Flächen werden dann die einzelnen
Farbstrahlen beim Auftreffen auf die zu beleuchtende Fläche zu der gewünschten Gebrauchslichtfarbe
zusammengemischt.
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Es ist damit beispielsweise möglich, einen Lichtveredler beim Anschauen
im wesentlichen etwa rot-oder gelbleuchtend erscheinen zu lassen und dennoch eine
Fläche weiß oder gelblich auszuleuchten. -Man kann Querstrahlung z. B. zur Gesichtsbeleuchtung
rötlich färben, Senkrechtstrahlung zu Weiß- und Gelblicht vereinigen usw.
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Damit sind nicht nur sämtliche Blendwirkungen auch mit unmittelbarem
Nervenreiz beseitigt, sondern auch eine Färbung des Lichtes möglich.
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In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel im Schnitt dargestellt.
a deutet die Lichtquelle an. b ist der Lichtveredler, der mit geeignet geformter
und verschiedenartig behandelter Oberfläche ausgestattet ist. Die Flächen c z. B.
sind voll rückstrahlend, die Flächen d voll lichtdurchlässig und zugleich die Strahlen
auflockernd, ebenso die Flächen e. A, B
und C sind Strahlenbündel. Die Wirkungsweise
des Ausfü'hrungsbeispieles ist folgende: Das Strahlenbündel A besteht aus dem unteren
Teil der von der Lichtquelle ausgehenden Strahlen. Die Strahlen werden nur beim
Durchtritt durch den Lichtveredler vergleichmäßigt, wobei das Bild des Leuchtfadens
verwischt wird. Wenn man den Lichtveredler anschaut, sieht man im wesentlichen diese
Strahlen. Das Strahlenbündel A wird überstrahlt von den Stra'hlenlriindeln Bund
C, deren Strahlungsanordnung und -dichte so gewählt wird, daß schließlich die gewünschte
Aufhellung erreicht wird, z. B. eine gleichmäßige Beleuchtung im Bereich einer Nutzfläche
und allmäliliclie Beleuchtungsabnahme nach oben, wobei die Decke unbeleuchtet ist.
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Die Strahlen der einzelnen Strahlenbündel sind stark gegeneinander
gerichtet. wodurch tageslichtähnliche Aufhellung der Schatten erfolgt und damit
allseitige Beleuchtung, z. B. von Fasern, mit einem besonderen, auffallenden Aufleuchten
deren Farben.
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Die einzelnen Strahlenbündel lassen sich verschieden färben, z. B.
das Strahlenbündel A rot, das Strahlenbündel B gelb und das Strahlenbündel C blau.
Die von allen drei Bündeln getroffene Fläche wird durch Lichtmischung weiß oder
weißlich beleuchtet, während der Lichtveredler selbst rotleuchtend erscheint. Die
Seitenstrahlung ist auch rot und färbt die Gesichter der nicht in unmittelbarer
Nähe stehenden :Menschen rötlich. In ähnlicher Weise sind andere Beleuchtungs-,virkungen
zu erreichen. Die Formgebung erfolgt gemäß der Aufgabe und der Fertigungsart, wobei
feste, flüssige oder gasförmige Gebiete für die Strahlenführung vorgesehen werden
können.