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DE824695C - Verfahren zur Raffination von Metallen, insbesondere von Blei - Google Patents

Verfahren zur Raffination von Metallen, insbesondere von Blei

Info

Publication number
DE824695C
DE824695C DEM2163A DEM0002163A DE824695C DE 824695 C DE824695 C DE 824695C DE M2163 A DEM2163 A DE M2163A DE M0002163 A DEM0002163 A DE M0002163A DE 824695 C DE824695 C DE 824695C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lead
furnace
refining
smear
bath
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM2163A
Other languages
English (en)
Other versions
DE1619880U (de
Inventor
Dr Werner Goedecke
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Metallwerke Unterweser A G
Original Assignee
Metallwerke Unterweser A G
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Metallwerke Unterweser A G filed Critical Metallwerke Unterweser A G
Priority to DEM2163A priority Critical patent/DE824695C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE824695C publication Critical patent/DE824695C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B13/00Obtaining lead
    • C22B13/06Refining

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Raffination von Metallen, insbesondere von Blei Das aus sulfidischen Erzen gewonnene Werkblei muß von den in ihm als Verunreinigungen enthaltenen Fremdmetallen befreit werden, was durch bekannte 1Zaffinationsverfahren geschieht. Diese Verfahren beruhen in der Hauptsache auf der Oxydation der im Blei vorhandenen, unerwünschten lfetallbestandteile, die nur am Metallbadspiegel, also an der Grenzfläche Flüssigkeit-Gas erfolgen kann. Diese Fläche wird ständig mit oxydierendem oder reduzierendem Gas angeblasen, wobei man es in der Hand hat, mehr oder weniger Luft in den Verbrennungsraum hineinzugeben, um die Verbrennung in der gewünschten Weise vorzunehmen. Je nach den Temperaturen des Flammofens oxydieren sich die am wenigsten edlen Metalle, Bei der Behandlung wird deshalb mit der oxydierenden Flamme zunächst das Zinn und erst hei höheren Temperaturen das Antimon oxydiert. Hält man die Temperaturen einigermaßen konstant, so läßt sich erreichen, daß ein entweder Zinn oder Antimon enthaltendes Produkt gewonnen wird. Unter Umständen können auch sehr unangenehme Mischprodukte entstehen. Das gewonnene Oxyd schwimmt auf und die Reaktion kommt infolge der Ausbildung einer Sperrschicht langsam zum Stehen. Deshalb muß von Zeit zu Zeit der sogenannte Abstrich abgezogen werden. Dies geschieht mit langen Stangen, mit welchen das Material in die Nähe einer Ofenöffnung gestoßen und durch diese mit Kratzern herausgezogen wird.
  • Die Durchführung dieses Verfahrens im Flammofen nimmt oft .48 Stunden und mehr Zeit in Anspruch, wodurch die Ausnutzung der gesamten Anlage stark beeinträchtigt wird, weil die Höhe des Durchsatzes der Raffinieranlage durch die am langsamsten arbeitende Vorrichtung bestimmt wird. Gemäß dem den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahren gelingt es nun, diese Nachteile zu beseitigen.
  • Die Reaktionsgeschwindigkeit wird durch den reaktionskinetisch langsamsten Vorgang gesteuert, also durch die Diffusion der herauszuraffinierenden Metalle zum Badspiegel und die Diffusionsgeschwindigkeit des Sauerstoffs zum Badspiegel; denn nur wenn weiteres Zinn, Antimon und Sauerstoff an die Oberfläche des Bades dringen, ist es möglich, daß das im Blei gelöste Antimon und Zinn erneut mit dem Sauerstoff des ox_vdierendett Gasgemisches reagiert.
  • Diese Verhältnisse liegen beim Blei besonders ungünstig, weil bei dem sehr hohen spezifischen Gewicht des Bleis im Verhältnis zu den )Jetalloxyden diese das Bestreben haben, aufzuscliw immen. Dadurch bildet sich sehr schnell eine Sperrschicht, welche die im Blei enthaltenen, zu oxydierenden metallischen Beimengungen von den oxydierenden Gasen abschließt, wodurch die Reaktion zum Erliegen kommt. Infolgedessen wird die Reaktion seither so lange unterbrochen werden, bis der Abstrich von der Badoberfläche entfernt ist.
  • In einem von oben beheizten Bleibad bildet sich nämlich ein Wärmegefälle aus; die Temperatur des Bades nimmt nach unten zu ab. Die oberen Schichten sind die spezifisch leichteren und die Schwere der einzelnen Schichten nimmt nach unten etwa proportional zu. Dies hat für die Reaktionsgeschwicidigkeit nachteilige Folgen, weil die Konvektionsströmung im Innern des Bleibades sehr gering ist. Infolgedessen ist die Nachförderung des zinn- und antimonhaltigen Bleis sehr beschränkt und behindert, lizw. erfolgt lediglich durch Diffusion. Das Dichtegefälle im Bad verhindert die Nachförderung des im Blei gelösten Sn und Sb, wodurch eine Verarmung der oberen Schicht an St)- und Sn-Inhalt entsteht und sich eine Diffusionssperrschicht bildet.
  • Neben der Diffusionssperrschicht bildet sich die Oxydsperrschicht. Beide Vorgänge wirken zusammen und bringen die Reaktion schnell zum Erliegen. Der sich bildende Abstrich muß immer wieder mit Stangen entfernt werden. Solange der Abstrich nur hauchdünn ist, kann man wohl annehmen, daß Sauerstoff durch ihn hindurchdiffundiert. Sobald er aber eine gewisse Mächtigkeit hat, ist die Absperrung des Sauerstoffs vollständig.
  • Um nun die durch das Abziehen der Abstriche verursachten Betriebsunterbrechungen und die hierdurch sowie durch die Diffusions- und Oxydsperrschicht bedingte starke Verzögerung der Durchführung des Raffinationsverfahrens zu vermeiden, wird erfindungsgemäß eine Anordnung zur ständigen Entfernung des Abstriches und der Diffusionssperrschicht getroffen.
  • Die Ausführung des Verfahrens kann beispielsweise so erfolgen, däß' an der der Feuerung gegenüberliegenden Ofenseite ein wärmeisolierter Bottich, z. B. ein Bleibottich, aufgestellt ist, in welchen die obere Schicht des geschmolzenen Bleis aus dem Flammofen mitsamt der Oxydschiclit abfließt. Aus der in das Bleigefäß gelangenden oberen Schicht schwimmt der aus den Oxvden des Sb und Sti bestehende Abstrich wegen seines geringeren spezifischen Gewichtes auf, während das reine Blei vom Boden des Bottichs mittels einer Bleipumpe in den Flammofen wieder zurückbefördert wird.
  • Hierdurch wird die Sperrschicht dem System in ununterbrochener Folge entzogen und immer wieder eine neue metallische Oberfläche der Oxydation ausgesetzt.
  • Um die Relativgeschwindigkeit der Gasströmung gegenüber der Flüssigkeitsströmung zur Erzielung einer höchstmöglichen Oxydationsgeschwindigkeit zu vergrößern, erfolgt der Ablauf der Oberschicht zweckmäßig an der Feuerseite des Flammofens im Gegenstrom.
  • Bei Ausführung des Verfahrens unter Verwendung bereits vorhandener Flammöfen kann dieses geschehen, indem an der der Feuerseite des Ofens gegenüberliegenden Ofenseite eine Anordnung getroffen wird, mit welcher der Badspiegel ständig abgepumpt oder abgelassen werden kann. Hierdurch entsteht eine laufende Strömung von der Feuerseite zu der dem Feuer gegenüberliegenden Seite. Das Blei wird in einen am Ende des Ofens stehenden Bottich gepumpt oder aus einer Düse in Form einer Staubsaugerdüse von Badbreite in denselben abgelassen und kehrt dann durch eine Bleipumpe in den Flammofen zurück.
  • Bei der Langsamkeit der Reaktion gelingt es unter Ausnutzung der Oberflächenverhältnisse, den sich auf dem Ofenbadspiegel ausbildenden oxydischen Schleier abzulassen, um auf diese Weise die Sperrschicht ständig zu beseitigen. Ist das Sammelgefäß groß genug, so kann man den sich hierin anreichernden, dein Bad ständig entzogenen Abstrich außerhalb desselben an einer der Wärmeausstrahlung nicht ausgesetzten Stelle abziehen, was mit Rücksicht auf die sonst außerordentlich anstrengende Arbeit sehr wünschenswert ist.
  • Die Erfindung beruht auf der Nutzbarmachung des durch das Temperaturgefälle bedingten Dichtigkeitsgefälles. Läuft ständig eine etwa 5 bis io mm mächtige Bleischicht in einer Geschwindigkeit aus dem Bad ab, welche keine wesentlichen Turbulenzen erzeugt, so muß die obere Bleischicht, in der Sn und S1> verarmt ist und die über ihr liegende oxydische Schicht, ziemlich quantitativ ablaufen. Läßt man den Ablauf nicht zu schnell vor sich gehen, so gleitet hierbei die obere, weniger dichte und spezifisch leichtere Bleischicht mit der Oxydhaut zusammen von dem übrigen Bad ab. Hinzu kommt, daß durch die Oberflächenverhältnisse, insbesondere durch die feste Oxvdhaut, Bedingungen geschaffen werden, die die Oberflächenspannung erhöhen, w-odurcli sich die Oxydhaut und mit ihr die an Sli und Sn arme, unter ihr liegende Bleischicht vom Bad herunterschiebt.
  • Mit diesem Verfahren ist nicht nur eine sehr erhebliche Beschleunigung des Raffinationsvorganges zu erzielen, sondern es besteht auch die Möglichkeit der Beschickung des Raffinierofens mit erheblich größeren Mengen an Metall, weil noch das Fassungsvermögen des Ablaufbottichs hinzutritt. Die Durchsätze lassen sich infolgedessen mit dem gleichen Aufwand an Brennstoffen und Arbeitskraft bedeutend steigern.
  • Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Nletalloxydabstriche bei diesem Verfahren in besonders reiner Form anfallen und ihnen bei weitem nicht so viel metallisches Blei anhaftet, wie es sonst normalerweise bei Metalloxydabstrichen der Fall ist. Das Verfahren bietet also den Vorteil der Gewinnung reinerer \letalloxydabstriche, die nur geringe Mengen metallischen Bleis enthalten. Hierdurch wird verhindert, daß (lern bfetallumlauf in der Anlage laufend größere Mengen Blei entzogen werden, deren nachträgliche \\'iederge-,vinnung aus den Nletalloxydabstrichen schwierig und mit sehr erheblichen Kosten verbunden ist.
  • Das beschriebene Verfahren eignet sich nicht nur zur Gewinnung von reinem Blei, sondern kann auch auf alle anderen Metalle zur Anwendung kommen, die unter Bildung einer Oxydhaut o. dgl. raffiniert werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Raffination von Metallen, insbesondere von Blei, dadurch gekennzeichnet, claß die sich bei der Durchführung der Raffination durch Oxydation oder Reduktion auf dem :\letallbadspiegel ausbildenden Sperrschichten in ständiger Folge entfernt werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Schicht des geschmolzenen Metalls, z. B. des Bleis, mitsamt der Oxydschicht in einem neben dem Flammofen angeordneten Behälter fließt, wo der Abstrich aufschwimmt und das reine Metall, z. B. das Blei, abgezogen und in den Flammofen zurückgefördert wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der sich auf dem Ofenbadspiegel ausbildende oxydische Schleier in Form dünner Oxydhäute abgelassen wird.
DEM2163A 1950-03-02 1950-03-02 Verfahren zur Raffination von Metallen, insbesondere von Blei Expired DE824695C (de)

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DE824695C true DE824695C (de) 1951-12-13

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