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Fahrbare Verteilvorrichtung für Getränke, insbesondere Milch, und
andere Flüssigkeiten Der Verkauf von Getränken aus offenen Gefäßen auf der Straße,
beispielsweise durch sog. Ausbechern aus Kannen oder anderen Behältern, ist beschwerlich
und infolge der damit verbundenen Gefahr des Eindringens von Staub und anderen Verunreinigungen
aus hygienischen Gründen unerwünscht. Er ist deshalb u. a. durch das Milchgesetz
für Milch ausdrücklich verboten. Brauchbare Gefäße, welche ein geschlossenes Abfüllen
auf der Straße gestatten, sind bisher nicht bekanntgeworden. Man pflegt daher in
den größeren Städten die Milch in der Molkerei in Flaschen abzufüllen und in dieser
Form zu verkaufen, wodurch der Verkaufspreis je Liter erheblich erhöht und der Vertrieb
mehr oder weniger zwangsläufig zentralisiert wird. Dabei ist die Frage des Transportes
der vielen Flaschen noch nicht befriedigend gelöst. In anderen Orten wird die Milch
nur in Spezialgeschäften verkauft, wobei besondere Vorschriften dafür sorgen, daß
sie nicht den Geschmack anderer Waren annehmen kann. Die Verbraucher sind aber in
diesem Falle gezwungen, die Milch selbst in manchmal ziemlich weit entfernten Läden
abzuholen. Letzteres gilt auch für jene Geschäfte, in welchen durch die Verwendung
von Milchausmeßhähnen das Ausgießen der Milch aus den Kannen in die Gefäße der Verbraucher
vermieden und die Abgabe geeichter Mengen ermöglicht ist.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Ausgabevorrichtung für Milch und
andere Getränke aller Art, welche jedem Milchhändler oder Getränkeverkäufer die
Möglichkeit bietet, Getränke innerhalb eines kleinen Ladenraumes staubfrei und abgemessen
in das Gefäß des Verbrauchers abzufüllen,
ohne daß hierzu weite
Wege zurückgelegt werden müssen. Erfindungsgemäß ist zu diesem "!.wecke die aus
einem oder mehreren Sammelbehältern mit Abfüllvorrichtung und Aufstell-und Abtropfplatte
bestehende Anlage so in einem geschlossenen Fahrzeug eingebaut, daß ein Teil des
Fahrzeuginnenraumes unmittelbar als Verkaufsladen dienen kann. Das Fahrzeug kann
entweder als selbständiger, durch Eigenkraft beweglicher Motorwagen oder in besonders
billiger und zweckmääiger Weise als einfaches Anhängerfahrzeug ausgebildet sein,
das mit Stützvorrichtung zur selbständigen Aufstellung an einem beliebigen Orte
versehen ist. Mit Hilfe dieses Fahrzeuges kann der Milch- oder Mineralwasserhändler
usw. bequem überall hinfahren, so daß der Verkauf an ebensov iel Stellen erfolgen
kann wie jeder sonstige Straßenverkauf. Trotzdem erfolgt die Abgabe der Flüssigkeit
in einem geschlossenen Laden und aus geschlossenen Behältern, die jede Verunreinigung
ausschließen. Durch geeignete Einteilung des Wageninneren können außer dem Abfüll-
und Verkaufsraum und dem von den Flüssigkeitsbehältern eingenommenen Raum noch zusätzliche
Räume für verschiedene Zwecke, beispielsweise zur Aufbewahrung anderer Verkaufsgegenstände,
wie Butter, Käse usw., und zum Abstellen von Flaschen, Kannen u. dgl., geschaffen
werden. Auch kann der Wagen mit geeigneten Hilfseinrichtungen, wie Ladentischen,
Kühleinrichtungen, Heizvorrichtungen für den Winter usw., ausgestattet sein.
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Einige weitere zweckmäßige Ausbildungsmöglichkeiten des Erfindungsgedankens
sind nachstehend noch an Hand der Zeichnung beschrieben, in welcher in rein schematischer
Darstellung Fig. i einen Längsschnitt, Fig.2 einen Grundriß, in der Hauptsache mit
Schnitt durch den Wagenkasten oberhalb des Flüssigkeitsbehälters, Fig. 3 einen Schnitt
längs der Linie A-A in Fig. i, Fig. 4 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles ß zeigt.
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Als Fahrzeug ist ein einfacher Kraftwagenanhänger mit Deichsel i gewählt.
Der Wagen ist hinten durch eine senkrechte Wand 2 mit Fenster 3, vorne durch eine
stromlinienförmig verlaufende Wand :4 abgeschlossen, deren Hauptteil 5 um Gelenke
6 aufklappbar ist, die am oberen Rand der vorderen "Zwischenwand 7 angebracht sind.
Zwischen dieser Wand und der hinteren Zwischenwand 8 sind beispielsweise zwei zylindrische
Tanks 9 eingebaut, die sich gegen eine schwach schräg geneigte Wand io abstützen.
Der Raum zwischen den Wänden 2 und 8 dient als Ladenraum. Der Raum zwischen der
Wand 7 und der vorderen Abschlußwand ist zum Abfüllen und Reinigen der Behälter
bestimmt. Er besitzt zu diesem Zwecke einen durchbrochenen Boden ii, der nach Aufklappen
der Vorderwand 5 zugänglich ist, so daß die Behälter durch die Füllstutzen 12 gefüllt
werden können. Die Behälterdeckel 13 sind abnehmbar, wodurch das Behälterinnere
leicht zugänglich gemacht wird und bequem von vorn gereinigt werden kann. Der ganze
vordere Raum ist mit Blech ausgeschlagen und so eingerichtet, daß das Reinigungswasser
ungehindert abfließen kann.
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In dem Ladenraum befindet sich ein Aufstelltisch 14 mit Abtropfschale.
Ferner können hier nach Bedarf weitere Einrichtungen, wie ein Verkaufstisch, ein
Kühlschrank, eine Reizvorrichtung, untergebracht werden. Zum Abfüllen der Flüssigkeit
aus den Behältern 9 in die Verbrauchergefäße 15 dienen Meßhähne 16, die eine genaue
Abgabe 111
Mengen von beispielsweise '/i 1, 1/-,l und 1 1 gestatten.
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Das Ladeninnere ist durch eine Tür 17 zugänglich, die auf der rechten
Seite des Wagens angebracht ist, so daß der Verkauf unmittelbar an der Bordkante
des Bür-gersteiges erfolgen kann.
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Die Räume oberhalb und unterhalb der Behälter 9 sind als Abstell-
und Aufbewahrungsräume für verschiedene Zwecke ausgebildet. Beispielsweise ist der
obere, unterhalb des Wagendaches befindliche Raum durch Längswände i9 in mehrere
parallel laufende Räume unterteilt, die zur Unterbringung beliebiger Waren, wie
Butter, Käse u. dgl., oder für Flaschen für Säuglingsmilch usw., benutzt werden
können. In ähnlicher Weise ist der größere Raum zwischen der @N'and io und dem Boden
des Wagenkastens durch Längswände 18 unterteilt; die dadurch gewonnenen Räume können
zum Aufstellen von Kannen, Flaschen usw. dienen und entweder vom Laden aus oder
von der gegenüberliegenden Seite zugänglich sein.
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Durch den Einbau beliebiger zusätzlicher Geräte und die Anbringung
von Schaufenstern und Werbeeinrichtungen kann das Fahrzeug je nach dem besonderen
Verwendungszweck weiter entslirechend ausgebildet werden.