DE82050C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die neue Sicherheitsvorrichtung ist in Fig. 1 in der einfachsten Form, in Fig. 2 und 3 in
zwei verschiedenen Ausfuhrungsformen gezeichnet, während Fig. 4 schematisch die ganze
Anordnung und Fig. 5 bis 7 Einzelheiten in gröfserem Mafsstabe darstellen.
Die Sicherheitsvorrichtung besteht im wesentlichen darin, dafs beim Abgang des Hauptdampfrohres
vom Kessel zur Maschine, also innerhalb des Domes oder des Dampfsammlers,
ein Kolben- oder Ventilverschlufs angeordnet ist, der während des Betriebes und bei ordnungsmäfsigem
Zustand der ganzen Maschinenanlage durch den entgegenwirkenden Druck von Prefsluft
(Prefswasser und dergl.) geöffnet erhalten wird, bei Aufserbetriebsetzung oder Unglücksfällen
jedoch durch Oeffnen irgend eines in der Prefsluftleitung angeordneten Ablafshahnes
selbstthätig durch die Dampfspannung im Kessel in kürzester Zeit geschlossen wird, also ein
weiteres Eintreten von Kesseldampf in das Dampfrohr unmöglich macht. Das Vorhandensein
dieser Sicherheitsvorrichtung ist jederzeit von aufsen zu erkennen, da der mit der Prefsluftleitung
verbundene Theil der Vorrichtung aufserhalb des Kesselraumes am Dom oder
Dampfsammler hervortritt und hier nebst der Prefsluftleitung selbst für Jeden sichtbar ist.
Auch ist diese Vorrichtung einerseits jederzeit leicht auf ihr gutes Functioniren zu prüfen,
andererseits ist bei abgestellter Sicherheitsvorrichtung eine Dampfentnahme aus der Kesselanlage
unmöglich.
Die einfachste Einrichtung (Fig. 1) wäre die, dafs man das Hauptdampfrohr D als Stutzen a
noch etwas im Inneren des Dampfraumes am Kessel vorspringen liefse und an der Mündung
ein Abschlufsventil b beliebiger Art anordnete, dessen Stange c, durch das Dampfrohr und
den Kessel nach aufsen gehend, hier mit dem der Einwirkung der Prefsluft aus der Leitung L
ausgesetzten Kolben d verbunden ist. Da jedoch bei dem hohen Druck, der in manchen
Kesselanlagen, namentlich aber bei Schiffskesseln herrscht, einerseits das Ventil stets sehr
heftig gegen seinen Sitz, nämlich den Rand des inneren Dampfrohrstutzens a, prallen würde
und somit für beide Theile starker Verschleifs oder auch plötzliches Springen zu befürchten
wäre, andererseits die Durchführung der Ventilstange durch Stopfbüchsen nach aufsen grofse
Schwierigkeiten bieten und manche Uebelstände im Gefolge haben würde, so wäre eine solche
Einrichtung praktisch nicht wohl brauchbar und dürfte jedenfalls eine der in Fig. 2 und 3
gezeichneten Anordnungen vorzuziehen sein.
In Fig. 2 ist im Dominneren ein kastenförmiges, ringsum geschlossenes Ringgehäuse A
angebracht, in welches das Dampfrohr D mündet, so dafs der durch D gehende Dampf
nicht direct dem Dampfraum des Kessels, sondern nur dem Innenraum von A entnommen
wird, also unbedingt zunächst den Kasten A passirt haben mufs. Dieser Kasten sitzt nun
ringförmig an einem Hohlcylinder B, mit dem er entweder aus einem Stück hergestellt oder
auch durch Verschraubung, Nietung und dergl. verbunden sein kann. Der Hohlcylinder B
ist an dem aufserhalb des Kessels liegenden Ende geschlossen, nach dem Kesselinneren zu
dagegen offen. Innerhalb dieses Cylinders sind nun längsverschieblich zwei durch eine ge-
meinschaftliche Stange mit einander starr verbundene Kolben C und C1 angeordnet, von
denen C, wie aus Fig. 5 näher ersichtlich, von Oeffnungen O durchbrochen, C1 dagegen voll
ist. Derjenige ringförmige Theil des Cylindermantels B, welcher innerhalb des aufsen eingesetzten
Gehäuses A liegt, ist auf dem Umfang durch eine Anzahl Längsschlitze S durchbrochen,
wie in Fig. 6 gröfser dargestellt, jedoch mufs die Länge dieser Schlitze bezw. die
Höhe des zugehörigen Mantelringes kleiner sein als die Dicke des Kolbens C. Hierdurch
wird erzielt, dafs, wenn der Kolben C im Cylinder B die in Fig. 2 ausgezogene und in
Fig. 6 punktirte Stellung einnimmt, er die Schlitze 5 verschliefst, so dafs kein Dampf in
den Raum des Kastens A und von da in die Leitung D gelangen kann. Nimmt dagegen
der Kolben die in Fig. 2 punktirte und in Fig. 6 ausgezogene Stellung ein, so geht der
Dampf aus dem Dom durch die Oeffnungen O des Kolbens C zunächst in den zwischen Kolben
C und C1 befindlichen Theil des Cylinders B und tritt durch die in dessen Mantel
befindlichen Schlitze S in den Raum A und von da aus in die Leitung D, die ihn der
Dampfmaschine zuführt.
Bei Inbetriebsetzung der Dampfmaschine befindet sich der Kolben C in der Abschlufsstellung
und Kolben C1 vor dem hinteren Boden des Cylinders B, jedoch so, dafs zwischen
diesem und C1 ein kleiner Luftraum bleibt, der mit einer Prefsluftleitung L in Verbindung
steht. Wird nun in der am Ende dieser Leitung befindlichen Luftpumpe zunächst von Hand Prefsluft erzeugt, so treibt diese,
sobald ihre Spannung die Dampfspannung im Kesselinneren übersteigt, den Kolben C1 und
damit auch C vorwärts vom Cylinderboden ab nach dem Kesselinneren zu und öffnet so
dem Dampf den Zugang zum Rohr A, so dafs nun die Dampfmaschine in Betrieb gesetzt
werden kann. Damit die Dampfzufuhr vom Kessel zur Maschine keine plötzliche Unterbrechung
erleidet, ist es bei dieser Einrichtung Bedingung, dafs die Spannung der Luft zwischen
Kolben C1 und dem Cylinderboden stets höher bleibt als die Dampfspannung im Kessel,
und es ist daher, wie in Fig. 4 zu sehen, die Luftpumpe P zweckmäfsig mit einer Dampfmaschine
M verbunden, so dafs die Luftpumpe beständig geht und so selbstthätig die nöthige
Prefsluft erzeugt und die Dampfzufuhr offen gehalten wird. Tritt jedoch ein plötzlicher
Schaden am Dampfrohr, dem Schieberkasten oder Cylinder der Maschine ein, so kann man
irgend einen aus der grofsen Anzahl der Entlüftungshähne H, welche allenthalben in der
durch den ganzen Maschinen- und Kesselraum gelegten Prefsluftleitung angeordnet sind, mit
einem Griff öffnen und dadurch in kürzester Zeit den Kesseldampf absperren, also eine gefährliche
Dampfausströmung verhindern. Denn nun werden die Kolben C und C1 infolge
Ausströmens der hinter C1 befindlichen Prefsluft
durch den geöffneten Hahn H unter dem Dampfdruck zurückgeschoben, bis C den
Dampfaustritt am Kasten A absperrt.
Die in Fig. 3 dargestellte Einrichtung weist nur insofern eine Aenderung auf, als der verkürzte
Cylinder B ganz innerhalb des Dampfraumes liegt und nur den Kolben C enthält,
während der Kolben C1 in einem aufserhalb
des Kessels gesondert angeordneten, an beiden Seiten geschlossenen Hohlcylinder S1 untergebracht
ist, und zwar so, dafs die Prefsluft von beiden Seiten auf ihn wirken kann. Da hierbei der Kolben C1 dem Dampfdruck nicht
unterworfen ist, braucht auch die Prefsluft nicht so hohe Spannung zu haben als bei der
Ausführung nach Fig. 2. Wäre bei letzterer z. B. entsprechend 12 Atmosphären Spannung
im Kessel Prefsluft von etwa 13 Atmosphären erforderlich, so genügte bei der Ausführung
nach Fig. 3 Prefsluft von etwa 4 bis 5 Atmosphären.
Die Anordnung der Prefsluft-Zu- und -Abführung hierbei auf beiden Kolbenseiten veranschaulicht
Fig. 7. Bei der Gleichgewichtsstellung des Kolbens C1 zwischen den beiden
Kanalöffnungen 0 und O1 hält sich die Luftspannung vor und hinter dem Kolben das
Gleichgewicht, indem die Luft aus dem Raum hinter dem Kolben durch die Oeffnung 0, die
Leitung I und die Oeffnung o1 in den Raum
vor dem Kolben gelangt. Bei dieser Stellung läfst der Kolben C dem Dampf den Zutritt
zur Leitung D frei. Wird nun ein an der Leitung L befindlicher Entlüftungshahn geöffnet,
so strömt die Luft hinter dem Kolben durch die Leitung Z1 ab; dadurch geht der
Kolben C1 nach rechts, bis er die Oeffnung 0 verschliefst und nunmehr der links von ihm
eingeschlossenen Luft den Ausweg sperrt. Die Luft rechts vom Kolben entweicht also bis
auf eine rechts von der Oeffnung O3 bis zum Cylinderboden bleibende dünne Schicht, die
als Luftpolster dient. Soll dem Dampf der Zutritt zu D wieder freigegeben, also Kolben C1
wieder nach links gedrückt werden, so geht die Prefsluft aus L in die Leitung I2 und nach
Heben des Ventiles ν durch die Oeffnung O2 hinter den Kolben. Sie drückt ihn vorwärts,
bis die Oeffnung O3 von der Leitung Z1 frei
wird, worauf die Prefsluft hindurchgeht und den Kolben so lange nach links schiebt, bis
nach Freiwerden der Oeffnung 0 die Luft vor und hinter dem Kolben sich wieder ins Gleichgewicht
gesetzt hat.
Die Construction läfst sich noch zweckentsprechend verändern. Z. B. könnte man
statt der durch A, B und C zusammen be-
Claims (1)
- wirkten Dampfabsperrung von D auch eine solche dadurch erzielen, dafs man in dem inneren, stutzenartigen Rohransatz von D einen Absperrhahn anordnet, der durch Drahtzug und dergl. beim Vor- und Rückwärtsgehen des Kolbens C1 geöffnet bezw. geschlossen wird.Patent-Ansρrüche:ι . Eine Sicherheitsvorrichtung für Dampfleitungen, dadurch gekennzeichnet, dafs ein im Inneren des Dampfraumes vor der Mündung des Dampfrohres D angeordnetes Absperrventil (Hahn, Ventil, Kolben u. s. w.) so lange geöffnet erhalten wird, als dem Dampfdruck durch Prefsluft oder dergleichen, welche sich hinter einem mit dem Absperrorgan verbundenen Kolben C1 befindet, das Gleichgewicht gehalten wird, wogegen durch Ableitung dieser Prefsluft oder dergleichen, die von verschiedenen Stellen aus jederzeit bewirkt werden kann, das Absperrmittel plötzlich geschlossen wird.
Eine Ausführungsform der im Anspruch ι. gekennzeichneten Vorrichtung, wobei als Absperrmittel ein in der Scheibe durchbrochener Kolben C innerhalb des am Umfang durch Oeffnungen S, welche nach dem mit dem Dampfrohr D verbundenen Aufsengehäuse A gehen, durchbrochenen Cylinders B dient.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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