-
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gelenkschuhen für den
Grubenausbau 1)ie vorliegciide Erfindung bezieht sich auf Gelenkschuhe, die im Grubenausbau
als Verbindungsstiicke zwischen Stempel und Kappschieiie benutzt «-erden. Derartige
Gelenkschuhe sind mit zwei aufwärts bzw. abwärts gerichteten Stegen oder Lappen
zur Durchführung des Gelenkbolzens versehen und können im übrigen als Zahnsegment,
Kreuzgelenk oder Schrägzahngelenk ausgebildet sein. Nach der bisher üblichen Fertigung
wurden die genannten Lappen der Gelenkschuhe elektrisch oder autogen an den Hauptteil
des Schuhes angeschweißt, ein Verfahren, (las indessen verschiedene Nachteile mit
sich brachte. Einmal war die Verschweißung im Innern des durch die beiden Lappen
gebildeten Sclijitzes wegen seiner Enge schwierig durchzuführen und bedingte einen
erheblichen Verbrauch an elektrischem Strom, der zur Zeit infolge der verschiedenen
Sparmaßnahmen nicht mehr in der erforderlichen Menge zur X"erfügung steht. Ferner
konnten bei den häufig vorkommenden Brüchen der Lappen die sich daraus ergebenden
notwendigen Reparaturen in der Grube wegen der Explosionsgefahr durch die beim Schweißen
auftretenden Funken nicht ausgeführt werden. Es mußten daher die in Frage kommenden
Kappschienen jedesmal aus der Grubenach Übertage geschafft werden, um hier mit neuen
Gelenkschuhen versehen zu werden, was einen erheblichen Aufwand an Zeit und Arbeit
bedingte.
-
Die Erfindung bezweckt, die vorerwähnten Mängel durch die gemäß dem
vorliegenden Verfahren hergestellten Gelenkschuhe zu beseitigen, die somit eine
neue Konstruktionsform ausweisen.
-
Erfindungsgemäß werden die Geleinksc[huhe aus einem Vierkantknüppel
als Rohling oder Vorwerkstück in einem Stück mit den die Schlitzführung bildenden
Lappen geschmiedet, worauf nach Einlegen eines prismatischen, 'keilförmigen Einlegestückes
in den Schlitz zwischen den Lappen diese in der gleichen Hitze gegeneinandergebogen
und in
dieselben die Rosetten oder Auflageflächen für die Mutter
bzw. den Kopf des Schraubenbolzens eingepreßt werden. Beim darauffolgenden Herausschlagen
des keilförmigen Einlegestückes wird alsdann eine solche Stellung der beiden Lappen
erhalten, daß ihre Innenflächen parallel zueinander und senkrecht zur Grundfläche
des Schlitzes stehen. Das Einpressen der vorgenannten Rosetten kann dabei je nach
der Lage des Schmiedestückes zum Gesenk bzw. zur Schmiedeplatte, in Richtung der
Längsachse des Gelenkbolzens oder senkrecht zu dieser Richtung erfolgen.
-
Die durch das vorliegende Verfahren, gefertigten Gelenkschuhe unterscheiden
sieh vorteilhaft von den bisher gebräuchlichen Gelenkschuhen, da bei ihnen die Lappen
verstärkt sind und in einem Stück mit dem übrigen Schuh bestehen, so daß die Bruchgefahr
vollkommen behoben ist. Außerdem fallen die bisherigen Reparaturen, die übertage
ausgeführt werden mußten, fort, da nunmehr die Gelenkschuhe fertig in die Grube
gebracht werden können, wo sie einfach mit dem Stempel bzw. der Kappschiene verbunden
werden.
-
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i und 2,den fertigen Gelenkschuh in zwei rechtwinklig zueinanderstehenden
Ansichten, Abb. 3 und q. den vorgeschmiedeten Gelenkschuh in zwei verschiedenen
Lagen und mit verschiedenen prismatischen Einlegestücken, wobei die gegen die letzteren
angebogenen Lappen strichpunktiert dargestellt sind, Abb. 5 in schematischer Darstellung
die einzelnen aufeinanderfolgenden Stufen der Herstellung des Gelenkschubes und
Abb. 6 die schematische Darstellung eines Arbeitsganges einer abgeänderten Herstellung
des Gelenkschuhes.
-
Im fertigen Zustande können die vorliegenden Gelenkschuhe ungefähr
.die aus Abb. i und z ersichtliche Gestalt besitzen. Sie bestehen aus einem segmentförmigen
Hauptteil a, der oben durch eine waagerechte, vorspringende Fläche b abgegrenzt
wird, von welcher sidhi zwei rechteckige Lappen oder Stege c, c erheben., die zwischen
sich einen Schlitz d zur Schienenführung einschließen. In die Lappen c sind die
nach abwärts halbrund abgegrenzten Rosetten f oder Auflageflächen für die Schraubenmutter
bzw. den Bolzenkopf des durch die Lappenbdhrungen g hindurchzuführenden Gelenkbolzen
eingepreßt. Auf der Rückseite oder Unterseite des Schuhes des vorliegenden Ausführungsbeispiels
sind Schrägzähne h als Verzahnung zum Eingriff mit der Verzahnung des dazugehörenden
anderen Gelenkschuhes eingepreßt.
-
Die Herstellung des vorliegenden Gelenkschuhes geschieht erfindungsgemäß
in folgender Weise: Ausgegangen wird von einem Vierkantknüppel von etwa
70 mm2, aus welchem in mehreren Gesenken in einer Hitze ein Vorwerkstück
des Gelenkschuhes mit angeschmiedeten Lappen c, c geschlagen wird, wobei die beiden
Lappen symmetrisch nach beiden Seiten die gleiche übliche Gesenkschräge aufweisen.
Die weitere Behandlung erfolgt in derselben Hitze. Es wird zunächst in den Schlitz
d zwischen den beiden Lappen c, c ein prismatisches, keilförmiges Einlegestück k
(Abb. 3) eingeführt, das, wie ersichtlich, an der Innenseite erheblich breiter als
an der Außenseite ist, d. h., ungefähr im Verhältnis 9,: 15 mm. Durch eine
Preßvorrichtung p (Abb. 5) wird nun ein Beidrücken der Lappen c, c gegen das Keilstück
k bewirkt, wobei das Vorwerkstück aufrecht in dem Gesenk eingesetzt ist. Es erfolgt
dann durch einen niedergehenden Gesenkhammer g von entsprechender Ausbildung ein
Einpressen der Auflageflächen f für den Gelenkbolzen, also in Richtung senkrecht
zur Längsachse des Gelenkbolzens, wobei die eingepreßten Flächen/, f ebenfalls
die gleiche Gesenkschräge erhalten. Das dabei weggedrückte Material füllt die Ecken
der Lappen c aus, so daß diese genau rechteckig werden. Darauf wird das Schmiedestück
um 18o° umgedreht und auf eine Schmiedeplatte ni gelegt (Abb. 5), und nun werden
durch Herauspressen des Keilstückes k die Lappen c, c auseinandergespreizt,
so daß die inneren Schlitzwände parallel zueinander stehen und hierzu gleichzeitig
auch die Auflageflächen f, f parallel gerichtet sind. Es ist somit eine parallele
Schlitzführung gewähr-, leistet, und der Kopf und die Mutter des Gelenkbolzens finden
gerade Anlageflächen.
-
Das vorbeschriebene Herstellungsverfahren für Gelenkschuhe läßt sich
auch in der Weise abwandeln, daß nach Entgraten des vorgeschmiedeten Werkstückes
in den Lappenschlitz d ein prismatisches Einlegestück i (Abb. d) eingeführt wird,
welches nach innen zu, d. h. zur Schlitzgrundfläche hin, sich nur schwach verjüngt,
so etwa, daß die Innenkante des Keils 15 mm und die Außenkante desselben 16 mm mißt.
Das Schmiedestück wird alsdann um 9o° gekippt und in ein Fertiggesenk r gebracht,
.so .daß die Lappen c waagerecht stehen (Abb. 6). Das Anpressen der Lappen c gegen
die Wände des Keils i erfolgt zweckmäßig durch eine Exzenterpresse. In dem unteren
Pressengesenk sowie in dem Preßstempel ist je eine Gravur für die Rosetten f ausgearbeitet.
Beim Niedergang des Pressenstempels werden alsdann die Lappen c, c beigedrückt,
und gleichzeitig werden in beide Lappen die Auflageflächen oder Rosetten f eingepreßt.
Darauf wird wieder das Schmiedestück umgekehrt auf eine Platte m gestellt (Abb.
5) und das Einlegestück i aus dem Lappenschlitz herausgedrückt. Die Innenwände der
Lappen c stehen alsdann praktisch parallel zueinander. Die geringfügige Abstands-'
änderung in dem Schlitz oben und unten wird durch die beim Eikalten des Schmiedestückes
einsetzende Schrumpfung wieder ausgeglichen.