-
Schreib- und Zeichengerät Es sind bereits verschiedene Ausführungsformen
von Schreibgeräten bekannt, die zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Linienzüge
dienen. Diese bestehen beispielsweise aus einer Schreibfeder mit zwei Spitzen, die
auch für verschiedene Schreibbreiten ausgestaltet sein können, oder man hat mehrere
Einzelfedern schwenkbar an einem Halter mit waagerechtem Querstück angebracht. Die
Einzelfedern sind z. B. mittels eines Hebelgestänges so gekuppelt, da13 alle Federn
mittels eines Schalthe;laels auf der gleichen oder auf Schreibebenen in verschiedener
Höhe betätigt werden können. Während die erstgenannten Geräte nur für einen festen
Linienabstand eingerichtet sind, erfordern die Schreibgeräte mit mehreren Einzelfedern
zusätzliche =\usgleichfedern für den Längenabstand und meist komplizierte Transportmittel
für das zu beschreibende Papier o. dgl.
-
Ferner sind Zirkelausführungen bekannt, bei denen der Schenkelabstand
zwangsläufig eingestellt werden kann. Hier handelt es sich jedoch lediglich um Zeichengeräte
und liegt der Drehpunkt der Zirkelschenkel am Schenkelende; er ist auch dem Radius
der herzustellenden Kreise angepaBt, weshalb diese Zirkel als Schreibgeräte ungeeignet
sind.
-
Demgegenüber bezieht sich die Erfindung auf ein Gerät, das mit gleich
gutem Erfolg zum Schreiben und Zeichnen verwendet wenden kann und das zur gleichzeitigen
Herstellung mehrerer Linienzüge mittels ,nebeneinanderliegender, verstellbarer Schreibstifte
dient. Hierzu sind zwei Schreibschenkel mit einem gemeinsamen Drehpunkt versehen
und
mit einer ebenfalls von diesem Drehpunkt ausgehenden hebelartigen Handhabe, die
der Führung des Gerätes in der Handfläche angepaßt wird. Die Schreibstifte bzw.
Schreibschenkel selbst dienen als Anlage für die Schreibfinger. Die vom gemeinsamen
Drehpunkt der Schreibschenkel ausgehende Handhabe ist als um diesen Drehpunkt schwenkbare,
einseitig offene, flache Hülse ausgebildet, in die die Schreibschenkel hineingeschwenkt
werden können.
-
Die hebelartige Handhabe kann auch als ein griffartiger Halter ausgebildet
sein, der aus zwei Deckschalen besteht, .die ein axial verschiebbares Gleitstück
einschließen, dessen Innenflächen zur gemeinsamen und. gleichzeitigen Verstelhtng
der Spreizschenkel dienen, von denen jeder als schwenkbarer, zweiarmiger Hebel ausgebildet
ist. Die freien Enden der Hebel stehen dann unter der Wirkung einer Spreizfeder.
Das Gleitstück kann mittels eines in den Deckschalen geführten Antriebes verstellbar
sein und weist durch eine fensterartige Aussparung sichtbare Teilstriche zur Anzeige
der jeweiligen Schreibstellung der Schreibschenkel auf. Die Schreibschenkel können
zur Ebene der hebelartigen Handhabe stumpfwinklig abgebogen sein.
-
Die Zeichnung veranschaulicht einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes,
und zwar in Fig. i ein Schreibgerät in der Gebrauchsstellung in Vorderansicht, in
Fig. 2 in Seitenansicht und in Fig. 3 in zusammengeklapptem Zustand; Fig. 4 gibt
die Ansicht einer abgeänderten Ausführungsform wieder, die in Fig.5 den Antrieb
für .die Verstellung der Schreibstifte erkennen lädt; Fig. 6 ist eine Seitenansicht
gemäß Fig. 4. Schreibschenkel io und i i sind mit Schreibminen 12 versehen, die
mittels Klemmschrauben 13 oder Klemmhülsen 14 in an sich bekannter Weise gehalten
werden. Bei .der Ausführungsform nach Fig. i bis 3 sind die Schreibstifte io und
i i als schwenkbare Schenkel so ausgebildet, draß ihre einander zugekehrten Seiten
15, 16 sich teilweise überschneiden. Sie bilden so einen griffartigen Halter und
sind um den Drehpunkt 17 in beliebigem Abstand einstellbar. Um den gleichen Drehpunkt
17 ist eine hebelartige Handhabe schwenkbar. Diese besteht aus einer einseitig offenen,
flachen Hülse 18, die in ausgeklappter Stellung die Verlängerung der Schreibschenkel
bildet. Die im Drehpunkt 17 angeordnete Schwenkachse kann mit einer Spannmutter
i9 versehen sein, die dann gleichzeitig zur Feststellung der Hülse 18 dient.
-
Die Spreizstellung der Schreibstifte bzw. Schreibschenkel io, i i
wird mach Lösung der Spannmutter i9 von Hand eingestellt. Die Schreibstifte io,
i i werden wie ein Federhalter erfaßt, wobei der Halter mit der flachen Hülse 18
in der Stellung gemäß Fig. i beispielsweise flach in der Hand liegt. Beim Nichtgebrauch
wird die Hülse 18 durch eine Schwenkung um i8o° in die Stellung gemäß Fig. 3 gedreht.
Ihre Abmessungen sind vorteilhaft so gewählt, daß sie dann die sich teilweise überschneidenden
Schreibstifte i o, i i überdeckt.
-
Gemäß Fig. ,4 bis 6 bestehen die Schreibstifte bzw. Schreibschenkel
i o, i 1 aus doppelarmigen, um die Drehpunkte 20, 21 scli@#,-enkbareii Hebeln, während
die Hebelartige Handhabe aus zwei messerscha.lenartigen Deckplatten 22, 23 besteht,
die die freien Enden 24, 25 der doppelarmigen Schreibstifte io, i i einschließen.
Zwischen den Hebelarmen 24, 25 ist als Drehpunkt eine Schraube 26 befestigt, deren
Schaft einer Spreizfeder 27 zur Lagerung dient. Die freien Enden der Spreizfeder
27 haben Idas Bestreben, die Hebelarme 24, 25 zu spreizen, wodurch die entgegengesetzten
Hebelarme der Schreibstifte mit den Schreibminen 12 einander genähert werden. Umgekehrt
werden die Schreibminen 12 voneinander entfernt, wenn man die Hebelarme 24,:25 einander
nähert, wobei die Drehung immer um .die Schraube 26 erfolgt. Hierzu ist zwischen
den Griffschalen 22, 23 ein Gleitstück 29 angeordnet und zwischen den Begrenzungen
30, 31 in axialer Richtung verschiebbar geführt.
-
Der den Schreibstiften i o, i i zugekehrte Teil des Gleitstückes 29
ist gabelförmig ausgebildet. Die Hebelarme 24, 25 reichen bis in die gabelförmige
Ausnehmung des Gleitstückes 29 hinein und werden unter der Wirkung der Spreizfeder
27 gegen die Führungs- und Steuerflächen 32, 33 angepreßt.
-
Zur axialen Verschiebung des Gleitstückes 29 weist dieses einen axialen
Steg 34 auf, der zwischen Schlitzen 35, 36 angeordnet und mit einem Gewinde versehen
ist, das einer zylindrischen, gerändelten Mutter 37 zur Führung dient. Die Mutter
37 ist so bemessen, daß sie beiderseits aus den Schalen 22, 23 herausragt, die hierzu
Durchbrechungen 38 aufweisen, deren Abmessungen denen der Mutter 37 entsprechen.
-
Die Steuerflächen 32, 33 des Führungsstückes 29 sind so ausgebildet,
daß sie den Schreibstiften io, i i jeden gewünschten Abstand erteilen können, der
durch die axiale Verschiebung des Gleitstückes 29 erreicht werden soll. Bei dem
gezeichneten Ausführungsbeispiel nähern sich die Steuerflächen 32, 33 pfeilförmig
einander, wodurch eine gleichmäßige Annäherung oder Trennung der Schreibstifte erreicht
wird. Diese erfolgt durch Drehen der Mutter 37, die auf Grund ihrer Lagerung in
den Ausnehmungen 38 das Gleitstück zwangsläufig mittels des Gewindesteges 34 verschiebt.
Die jeweilige Stellung -des Gleitstückes und damit der Schreibstifte io, i i wird
mittels einer Skala 39 angezeigt, die durch eine fensterartige Öffnung 40 der Deckschale
23 abgelesen werden kann.
-
Die als Drehpunkt dienende Schraube 2o ist mit einem plattenförmigen
Kopf.4i versehen, der zur Verriegelung der Schreibstifte io, i i in der jeweils
gewünschten Stellung dient. Die Drehbarkeit der Platte 41, die vorteilhaft einen
gerändelten Rand aufweist, wird begrenzt durch eine Schraube 42 in einer Führungsbahn
43. Der Drehpunkt bzw. die Schraube 26, 41 entspricht der Schraube 17, 19 in Fig.
i bis 3.
-
Bei der Handhabung des Gerätes wird der aus
den Schalen
22, 23 bestehende Griff ebenso wie bei <lern Gerät nach Fig. i bis 3 vorteilhaft
mit der Randfläche erfaßt. Eine winkelförmige Abbiegung der Schreibstifte io, i
i bei 44 begünstigt die bequeme Schreibhaltung, wobei die Schreibstifte bzw. Schreibschenkel
als Fingeranlage dienen.
-
Der griffartige Halter und die Schreibstifte können aus beliebigen
Werkstoffen hergestellt sein. Die Einspannmittel für die Schreibminen. 12 richten
sich nach dem jeweiligen Verwendungszweck. Sie können zur Aufnahme von Blei- oder
Farbstiftminen oder auch zur Aufnahme von Bleistiften ausgebildet sein. Auch können
die einzelnen Schreibstifte verschieden stark oder von verschiedener Farbe sein.
-
Mit dem Gerät gemäß der Erfindung wird die Möglichkeit geschaffen,
gleichsam mit leichter Hand Schriftzeichen herzustellen, deren Linien im Rahmen
des einmal eingestellten Abstandes parallel geführt sind. Innerhalb .dies-er Grenzen
können die Linien beliebig einander genähert werden, was durch die jeweilige Handhaltung
und die Führung des Gerätes erfolgt. Die genaue Einstellbarkeit in verhältnismäßig
weiten Grenzen läßt Schriften von feiner Linienführung bis zu einem weiten Linienabstand
zu, ohne daß hierfür mehrere Geräte bereitgehalten werden müssen. Außer Schriftzeichen
können auch Ornamente, Randbegrenzungen u. dgl, in völlig individueller Ausführung
und mit überraschender Ausdruckskraft ausgeführt werden. Ferner kann das Schreibgerät
zur Begrenzung farbig anzulegender Flächen dienen.
-
In allen Fällen bietet der flache griffartige Halter den Vorteil besonderer
Handlichkeit. Verhältnismäßig große Linienabstände können trotz der geringen Baulänge
des Gerätes erzielt werden, das, sicher in der Handfläche geführt, ein Arbeiten
aus den Armgelenken heraus ermöglicht.
-
Die Mittel zur zwangsläufigen Einstellung des Abstandes der Schreibstifte
sind nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Es können vielmehr
auch sonstige Antriebsmittel Verwendung finden, die in dem griffartigen Halter eine
zwangsläufige Verstellung der Schreibstifte bzw. deren Feststellung in dem jeweils
festgelegten Abstand ermöglichen.
-
Zu ihrem Schutz können die Schreibminen 12 bzw. Schreibstifte io,
i i bei dem Nichtgebrauch des Gerätes mit Schutzhülsen 45 versehen werden, wie dieses
in Fig. 4 strichpunktiert angedeutet ist. Die Schutzhülsen richten sich jeweils
nach den Abmessungen .des Gerätes, die je nachdem gewählt sind, ob das Gerät vorzugsweise
für die Schriftmalerei, für die Herstellung von Ornamenten usw. bestimmt ist.