[go: up one dir, main page]

DE818581C - Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten

Info

Publication number
DE818581C
DE818581C DED2286A DED0002286A DE818581C DE 818581 C DE818581 C DE 818581C DE D2286 A DED2286 A DE D2286A DE D0002286 A DED0002286 A DE D0002286A DE 818581 C DE818581 C DE 818581C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
compounds
polymerization
triazine
polymers
olefinic
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED2286A
Other languages
English (en)
Inventor
Hans Dr Wagner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Degussa GmbH filed Critical Degussa GmbH
Priority to DED2286A priority Critical patent/DE818581C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE818581C publication Critical patent/DE818581C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F4/00Polymerisation catalysts

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten Es ist bekannt, daB Ester organischer Säuren mit ungesättigten Alkoholen durch Polymerisation in höhermolekulare Verbindungen übergeführt werden können. Die aktivierende Carbonylgruppe spielt dabei eine maßgebliche Rolle insofern, als der Polymerisationsvorgang dadurch eine derartige Beschleunigung erfährt, daß ein technischer Fabrikationsprozeß möglich wird. Trotz dieser aktivierenden Wirkung läßt der Herstellungsprozeß von polymeren Allylacylaten, z. B. Allylacetat, im allgemeinen sehr zu wünschen übrig, da man genötigt ist, tagelang bei Temperaturen von über ioo° in Gegenwart peroxydischer Katalysatoren zu polymerisieren.
  • Es wurde gefunden, daß Triazinverbindungen, welche olefinische Reste mit endständiger Doppelbindung über Sauerstoff gebunden enthalten, überraschend leicht in sehr kurzen Zeiträumen entweder thermisch oder katalytisch in Polymerisate übergeführt werden können, welche technisch wertvolle Eigenschaften besitzen. Die erfindungsgemäß zur Polymerisation verwendeten monomeren Typen können vorteilhaft folgende Konstitution aufweisen: Hierbei kann K, Y, Z sein: - O # R1 - C (R2) = C H2, wobei R1 = (C" H") -, also eine unverzweigte oder verzweigte olefinisehe Kette, oder einen aromatischen Rest, z. B. Benzol, bedeutet. R2 = Wasserstoff oder Alkyl- oder Arylrest.
  • Erfindungsgemäß werden Polymerisate auch aus Triazinverbindungen hergestellt" in denen nur einer oder zwei der drei Substituenten X Y Z aus der Gruppierung - O - R1 - C (R2) = C H2 besteht, während der oder die anderen Substituenten aus funktionellen Gruppen oder Radikalen bestehen, welche direkt oder über eine funktionelle Gruppe mit dem Triazinring verknüpft sind. Unter funktionellen Gruppen werden im allgemeinen verstanden: OH, SH, N H2, C N, C O O H, Halogen.
  • Wertvolle hochmolekulare Verbindungen bzw. Kunststoffe können auch durch Polymerisation von Triazinverbindungen der desmotropen Form erhalten werden: In diesem Falle ist . X = - R1 - C (R2) = C H2, Y = X oder Wasserstoff oder Alkyl- oder Arylrest, Z = X oder: Wasserstoff oder Alkyl- oder Arylrest. Zur Erläuterung der Unterschiede in der Polymerisationstendenz der erfindungsgemäß beanspruchten Verbindungen gegenüber bisher als polymerisierbar bezeichneten Verbindungstypen ist charakteristisch, daß beispielsweiseTriallylcyanurat in i bis 2 Stunden durch Erhitzen auf ioo bis 12o° in ein hochviskoses Produkt von honigartiger Konsistenz umgewandelt wird, während man Allylacetat 15 bis 20 Stunden auf ioo bis 12o° erwärmen muß, bevor ein merklicher Polymerisationseffekt erkennbar wird. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei der Anwendung von Katalysatoren, denen gegenüber sich Allylverbindungen, welche nicht mit einem Triazinring gemäß vorliegendem Verfahren gekuppelt sind, außerordentlich resistent verhalten. Olefinische Reste mit endständiger Doppelbindung von Triazinverbindungen gemäß der Erfindung, wie Triallylcyanurat, Dibutoxyallylcyanurat, Diallyloxytriazin, Monoaminodiallyltriazin u. dgl., lassen sich dagegen mit einem Zusatz von o,i bis o,5% Benzoylperoxyd oder ähnlich wirkenden peroxydischen Katalysatoren innerhalb i bis 2 Stunden durch Erwärmen auf 5o bis 120° in hochpolymere Verbindungen überführen.
  • Eine Beschleunigung des Polymerisationsverlaufs läßt sich durch Mitverwendung bekannter Katalysatoren, wie tertiäre Amine, herbeiführen. Die Polymerisation setzt hiermit schon bei tieferen Temperaturen ein und führt in kürzerer Zeit zum auspolymerisierten Endprodukt. Auch Redoxkatalysatoren, wie z. B. Sulfinsäuren und ihre Abkömmlinge, wirken polymerisationsbeschleunigend. Die Verbindungen der oben genannten Konstitution können für sich allein oder aber auch im Gemisch mit anderen polymerisierbaren Monomeren zur Herstellung von höhermolekularen VerbindungenVerwendung finden.
  • Die Polymerisate zeichnen sich durch gute Wärmebeständigkeit aus. Je nach der Anzahl der die Polymerisation bedingenden olefinischen Gruppen und dem Charakter der mit dem Triazinring verknüpften anderen Substituenten hat man es in der Hand, hochmolekulare Produkte herzustellen, wie Flüssigkeiten verschiedener Viskosität, halbfeste oder harte Massen. So werden z. B. bei der Polymerisation von Triazinverbindungen, die nur einen olefinischen Rest mit endständiger Doppelbindung enthalten, vorzugsweise mehr oder weniger viskose Flüssigkeiten als Polymerisate erhalten. Die Polymerisation der erfindungsgemäß beanspruchten Verbindungstypen mit drei olefinischen Resten mit endständiger Doppelbindung führt zu festen, farblosen Polymerisaten mit großer Oberflächenhärte und hoher Temperaturbeständigkeit. Ebenso variabel in Abhängigkeit von der Anzahl der polymerisierenden Gruppen und dem Charakter weiterer Substituenten ist die Löslichkeit der Endprodukte. Man kann durch entsprechende Wahl Polymerisate erzeugen, die in polaren oder unpolaren Lösungsmitteln löslich oder unlöslich sind, was für die Fabrikation von Lackrohstoffen bedeutungsvoll ist. So wird z. B. bei der Polymerisation der erfindungsgemäß beanspruchten Verbindungen die Löslichkeit in polaren Flüssigkeiten, wie Wasser und Alkohol, durch die Gegenwart von Oxy-, Amino- oder Carboxylgruppen, die an dem Triazinring hängen, begünstigt.
  • Man ist auch in der Lage, durch Mischpolymerisation mit den erfindungsgemäß beanspruchten Triazinverbindungen die Eigenschaften bekannter Polymerisate zu modifizieren. Geringe Zusätze von Triazinmonomeren mit z oder 3 polymerisierbaren olefinischen Resten rufen beispielsweise bei der Polymerisation von Methylmethacrylat Unlöslichkeit, d. h. Unempfindlichkeit gegenüber Lösungsmitteleinflüssen der Polymerisate hervor. Der Vernetzungseffekt wirkt sich beispielsweise im Falle der Mischpolymerisation mit Methylmethacrylat derart aus, daß die auf dem Dentalgebiet eingesetzten Polymerisate bessere Korrosionsbeständigkeit und größere Oberflächenhärte aufweisen.
  • Ein spezielles Anwendungsgebiet der polymerisierbaren Triazinverbindungen der genannten Art ist die Fertigung von wärmehärtbaren Massen, die als Einbrennlacke wertvolle Dienste leisten. Zu diesem Zweck werden die in Lösungsmitteln gelösten Vorprodukte, die durch Anpolymerisieren der monomeren Verbindungen mit vorzugsweise zwei olefinischen Gruppen erhalten werden, eingesetzt. Nach Abdunsten des Lösungsmittels von der zu lackierenden Fläche erfolgt die Aushärtung durch Erwärmen mit oder ohne Polymerisationsbeschleuniger in der gleichen Weise, wie es bei den Kondensationsharzlacken der Fall ist. Die Polymerisate der erfindungsgemäß beanspruchten Triazinverbindungen können durch Einarbeitung von Weichmachern plastifiziert werden. Durch entsprechende Wahl des einen oder der zwei nicht polymerisierbaren mit dem Triazinkern verknüpften Substituenten kann auch eine innere Weichmachung erzielt werden. So erhält man z. B. bei der Polymerisation von Triazinverbindungen gemäß der Erfindung, die eine oder zwei Alkylreste mit vier oder mehr C-Atomen über Sauerstoffbrücken an den Triazinring geknüpft enthalten, plastische Polymerisate.
  • Die große Variationsmöglichkeit, die durch die Trifunktionalität des Triazinringes gegeben ist, ermöglicht daher, wie aus dem bisher Gesagten hervorgeht, die Herstellung von neuen hochmolekularen Verbindungen, welche auf dem Kunststoff-, Lackharz-, Textilhilfsmittelgebiet, bei der Herstellung von wasserlöslichen Druckverdickungsmitteln, oberflächenaktiven Verbindungen u. a. m. einen technisch wertvollen Einsatz gestatten. Beispiele i. iooo g Triallylcyanurat werden mit 5 g Benzoylperoxyd versetzt und in einem Ölbad auf 9o bis ioo° erhitzt. Das Peroxyd löst sich in der Flüssigkeit, und die Lösung wird nach kurzer Zeit viskos. Durch Ausgießen der viskosen Lösung in eine Form und weiteres Erhitzen auf ioo° während 11/z bis 2 Stunden wird ein farbloses, hartes, glasklares Polymerisat erhalten. Das Polymerisat ist in allen bekannten Lösungsmitteln unlöslich. Es ist unschmelzbar und erweicht beim Erhitzen auf 20o° nicht; über 23o° erfolgt allmähliche Zersetzung unter Bräunung.
  • 2. 250 g Octoxydiallylcyanurat werden mit i g tertiärem Butylperoxyd versetzt und während 120 Minuten auf iio bis 12o° erhitzt. Zu der dadurch erhaltenen viskosen. farblosen Flüssigkeit setzt man ein Lösungsmittelgemisch von einem Teil Benzol, drei Teilen Butanol und einem Teil Butylacetat zu, so daß man eine streichbare Lacklösung erhält. Die Lacklösung kann zur Herstellung von hochwertigen Lacküberzügen für Gegenstände aus Metall, Holz usw. dienen. Der Lacküberzug auf den lackierten Gegenständen wird nach Verdunsten des Lösungsmittels durch i bis 2 Stunden langes Erhitzen auf ioo bis 12o° nachgehärtet, wodurch man einen farblosen, ritzfesten Lacküberzug erhält. Auch kann die Ritzfestigkeit von Nitrolacken durch Verschneiden mit den Polymerisaten gemäß obigem Beispiel sehr erheblich verbessert werden.
  • 3- 500g 2, 4-Dicarboxy-6-Mefhallylcyanurat werden in 1500 ccm einer i i,4%igen wäßrigen Natriumhydroxydlösung gelöst und nach Zusatz von 5 ccm einer 30%igen wäßrigen Wasserstoffsuperoxydlösung -und 2 g Natriumperborat * unter Rühren 2 bis 3 Stunden auf 7o bis 8o° erwärmt. Die viskose wäßrige Lösung kann als Textilhilfsmittel, Verdickungsmittel oder für Klebstoffzwecke Verwendung finden.
  • 4. iooo g monomeres Methylmethacrylat werden mit io g Triallylcyanurat versetzt und nach Zugabe von 0,5% Benzoylperoxyd bei 7o bis 8o° anpolymerisiert. Nach Ausgießen der viskosen Lösung in vorbereitete Formen wird auspolymerisiert. Die auf diese Weise erhaltenen Formkörper zeichnen sich gegenüber den nur aus Methylmethacrylat hergestellten Produkten durch größere Oberflächenhärte und Lösungsmittelbeständigkeit vorteilhaft aus.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRIJCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß man Triazinverbindungen, welche olefinische Reste mit endständiger Doppelbindung und wenigstens drei Kohlenstoffatome enthalten, polymerisiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der olefinische Rest eine Allyl-, Alkylallyl- oder Arylallylverbindung ist.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die darin genannten Verbindungen durch Erwärmen polymerisiert.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation in' Gegenwart peroxydhaltiger Verbindungen durchführt.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die oben genannten Verbindungen unter Verwendung von Redoxkatalysatoren polymerisiert.
DED2286A 1950-04-23 1950-04-23 Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten Expired DE818581C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED2286A DE818581C (de) 1950-04-23 1950-04-23 Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED2286A DE818581C (de) 1950-04-23 1950-04-23 Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE818581C true DE818581C (de) 1951-10-25

Family

ID=7029827

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED2286A Expired DE818581C (de) 1950-04-23 1950-04-23 Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE818581C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1040743B (de) * 1955-04-02 1958-10-09 Bayer Ag Formkoerper fuer Dentalzwecke

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1040743B (de) * 1955-04-02 1958-10-09 Bayer Ag Formkoerper fuer Dentalzwecke

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE634408C (de) Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten von Vinylverbindungen
DE951770C (de) Verfahren zur Herstellung von Lackharzen aus Styrol und Mischestern mehrwertiger Alkohole
DE746788C (de) Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten aus Vinylestern
DE1769515C3 (de) Formkörper und Überzüge aus duroplastischen Kunststoffen
DE1100960B (de) Verfahren zur Herstellung von dreidimensionalen, unloeslichen, harten und unschmelzbaren Polymeren und Copolymeren
DE2316579A1 (de) Vorpolymere
DE1069874B (de) Verfahren zur Herstellung von Mischpolymeren
DE2052961B2 (de) Mischpolymerisierbare massen und verfahren zu ihrer herstellung
DE1645440A1 (de) Neue,loesliche,ungesaettigte Polyesteramid-Harze
CH369286A (de) Verfahren zur Herstellung von vernetzten Kunststoffen
DE3622566C2 (de)
DE910335C (de) Verfahren zur Haertung von AEthoxylinharzen
DE818581C (de) Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten
DE1745460B2 (de) Neue, haertbare ungesaettigte polyamidharzmassen
DE675146C (de) Verfahren zum Polymerisieren von Substanzen, die die Vinylgruppe enthalten
DE1922942B2 (de) Verwendung eines linearen, wärmehärtbaren Copolymerisate zur Oberflächenvergfitung von Holzwerkstoffplatte!!
DE1644760A1 (de) Verfahren zum Herstellen von UEberzuegen
DE664351C (de) Verfahren zur Herstellung von Polyvinylestern
DE1030026B (de) Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten von Estern aus N-Dicarbonsaeuremonoureiden
DE1263300B (de) Verfahren zur Polymerisation von delta 2-Oxazolinen
DE1296802B (de) Thermoplastische Formmassen
DE879019C (de) Verfahren zur Herstellung von Polymerisat-Emulsionen
DE1047427B (de) Verfahren zur Herstellung von hitzehaertbaren Polymerisaten unter Verwendung von Maleinimidderivaten
DE2444651C3 (de) Flüssige Polymerisate mit endständigen reaktionsfähigen Bromatomen und Verfahren zu deren Herstellung
DE1645440C3 (de) Neue härtbare ungesättigte PoIyesteramidharzmassen