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Liniergerät Die Erfindung betrifft ein Gerät zum gleichzeitigen Ziehen
mehrerer paralleler Linien. Sie ermöglicht es, in einem Zuge mehrere parallele Linien
zu ziehen, deren Abstand voneinander beliebig gewählt werden kann. Um Zeichnungen
oder ähnliches zu beschriften, mit Maßzahlen zu versehen und überall dort, wo mehrere
parallele Linien, deren Abstände voneinander beliebig gewählt werden können, in
verschiedenen Lagen, an verschiedenen Orten auf der Zeichnung mehrfach im selben
Abstande gewünscht werden, bedient man sichvorteilhafter und rationeller des Gerätes
zum gleichzeitigen Ziehen mehrerer paralleler Linien, im folgenden kurz als verstellbares
Liniergerät bezeichnet. Die Hauptmasse der Buchstaben und Schriftzeichen sowie die
der Zahlen hat jeweils in einer Zeichnung, gleich auf welchem Untergrunde diese
steht (Papier, Metall usw.), gleiche, selbstgewählte Höhen. Der übliche bisherige
Arbeitsgang bedeutete stets die Zuhilfenahme eines zweiten Gegenstandes, sei es
ein Stechzirkel, ein Maßstab oder ein Papierstreifen mit vorgezeichnetem Abstand,
womit dann erst die Markierung zweier oder mehrerer Punkte vorgenommen werden mußte.
Sodann zog man mit einem Zeichenstift (Bleistift, Minenhalter, Graviereisen usw.)
die gewünschten parallelen Linien, in die die Buchstaben, Maßzahlen usw. hineingeschrieben
wurden. Diese Arbeitsweise ist fehlerhaft. Schriftzeichen und Maßzahlen gleicher
Größe an verschiedenen Orten auf einer Zeichnung müssen zweckmäßig stets in absolut
gleich hohe, parallele bzw. gleich breite, parallele Linien eingezeichnet
werden.
Die geringste Abweichung in der parallelen Lage der Linen wirkt immer nachteilig
auf das Aussehen der Buchstaben, Schriftzeichen, Maßzahlen und den Gesamteindruck
der Zeichnung. Das Liniergerät gemäß der Erfindung zum Ziehen mehrerer paralleler
Linien erfordert nur einen Arbeitsgang.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise dargestellt. Fig.
i ist die Seitenansicht eines verstellbaren Liniergerätes für beispielsweise zwei
Linien. Fig. 2 ist eine Draufsicht zu Fig. i. Fig. 3 ist die Seitenansicht eines
verstellbaren Liniergerätes für beispielsweise drei parallele Linien. Fig. 4 ist
eine Draufsicht zu Fig. 3. Fig. 5 ist eine teilweise Vorderansicht des Gerätes.
Die Fig. 6 bis 9 veranschaulichen Einzelheiten. Fig. io ist die Seitenansicht einer
anderen Anordnung mehrerer Zeichenstifte. Fig. i i ist eine Draufsicht zu Fig: io.
Fig. 12 ist die Vorderansicht zu den Fig. io und i i. Fig. i37bis 16 zeigen wiederum
Einzelheiten zu den Fig. io bis 12. Fig. 17 ist die Seiten-' ansicht einer
anderen Endbefestigung. Fig. 18 ist die Draufsicht zu Fig. 17.
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Auf dem Minenhalter i ist mit der Schelle 2 und der Blattfeder 3 das
Ansatzstück 4 befestigt. Die Stellschraube 5 ermöglicht die Einstellung der meißelartig
angeschliffenen Bleiminen 6. Schelle 2 wird mittels mechanischer Befestigungsarten
zusammengezogen und gehalten. Der Sattel 7 ist mit 5 beweglich verbunden und verhindert
die unmittelbare Berührung der Stellschraubenspitze 5 mit dem Minenhalter i. Anstatt
der Minen 6 aus Blei können in den Vorrichtungen zum gleichzeitigen Ziehen mehrerer
paralleler Linien auch solche aus Metall oder irgendeinem anderen Werkstoff eingesetzt
werden. Die Minenhalter oder Strichzieher irgendwelcher Bauart können auch ganz,
also einschließliche Mine, aus einem Stoff hergestellt sein, z. B. für Metallplattenbeschriftung.
Jede Form und Bauart von Liniergeräten kann mittels mechanischer Befestigungsarten
auf verschiedene Arten so kombiniert werden, daß stets die Möglichkeit besteht,
mehrere parallele Linien in verschiedenen Abständen gleichzeitig zu ziehen. Die
in den Fig. i bis 18 angeführten Kombinationen sind nur Beispiele.
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Bei der Ausführungsform der Fig. 3 bis 9 drehen sich auf der Führungsplatte
8 in den glatten Bohrungen 9 die Schraubenenden i i der Befestigungsschellen 12,'
die über die Klemmhülsen 13 greifen, die über den Minenhalter i geschoben sind.
Die Schellen 12 werden mittels mechanischer Befestigungsarten zusammengezogen (Schrauben,
Hebel, Hülse usw.). Sie halten die Minenhalter i unverschieblich fest. Der mittlere
Minenhalter i bewegt sich mit dem Schraubenende i i der Befestigungsschellen 12
in dem Langloch io. Die Vor- und Rückwärtsbewegung des mittleren Minenhalters i
ermöglicht die Einstellung der Spitze 6 des mittleren Minenhalters i, so daß die
drei Spitzen 6 stets in eine Ebene gebracht werden können. Die Bewegung selbst erfolgt
durch Links- bzw. Rechtsdrehung der Stellschraube 14. Die mittlere Befestigungsschelle
12 ist leicht auf die Führungsplatte 8 mit der Mutter 15 aufgeschraubt. Die Schelle
16 ist an Ansätze der Mutter 15 angeschraubt, und außerdem dreht sich in ihr die
Stellschraube 14. Im Schenkel 17, der sich in dem U-Stück i9 dreht, ist das Gewinde
18 für die Stellschraube 14 angebracht. Die Schrauben, die das U-Stück i9 auf der
Führungsplatte 8 halten, befestigen außerdem die Führungsscheiben 2o, die das Ausweichen
des mittleren Minenhalters i nach der Seite verhindern sollen. Die Einstellung des
gewünschten Abstandes der Spitzen 6 voneinander wird durch Links- bzw. Rechtsdrehung
der Lenkschrauben 21 gewonnen, die sich in den Gewinden 22 und in den glatten Bohrungen
der Führungsschellen 23 drehen. Die Führungsschellen 22 und 23 drehen sich in der
Ebene der Führungsplatte 8 und sind an den Aufschiebhülsen 24 drehbar befestigt.
Der Klemmring 25 verhindert das Abrutschen der Aufschiebhülse 24 von dem Minenhalter
i. An den drei Befestigungsschellen 12 sind Federn 26 angebracht, welche den Gewindegängen
der Lenkschrauben 21 in den Führungsschellen 22 und 23 einen festeren Sitz verleihen
und dadurch gleichzeitig die Spitzen der Minenhalter i gegeneinander unverschiebbar
machen. Zwecks bequemerer Handhabung des verstellbaren Liniergerätes ist oberhalb
der Führungsplatte 8 ein kreisförmiges Blech 27 für den Daumen und unterhalb ein
Blech 28 von der Form der Führungsplatte 8 angebracht (gestrichelte Linien). Die
Minenhalter i können zwecks Veränderung der Aktionsradien in den glatten Bohrungen
9 der Führungsplatte 8 beliebig versetzt werden. Nach erfolgter Einstellung der
Spitzen 6 entsprechend den gewünschten Abständen, welche die parallelen Linien nach
Ziehen an der Anlegekante einer Reißschiene, eines Zeichenwinkels oder eines Lineals
voneinander haben sollen, erfassen zweckmäßig vier Finger von unten und der Daumen
von oben das verstellbare Liniergerät. Man beachte, daß alle drei Spitzen 6 die
Zeichenebene berühren. Die Bleiminen 6 sind zweckmäßig mit Sandpapier oder kleiner
Eisenfeile meißelartig anzuschleifen. Bei der Ausführungsform der Fig. io bis 18
drehen sich beispielsweise auf der Führungsplatte 29 in den Langlöchern
30 und 31 die Schraubenenden 32 der Befestigungsschellen 33. Die Befestigungsschellen
33 greifen in di:g, Klemmhülsen 13, diese wiederum über den Minenhalter i, auf den
sie geschoben sind. In den beiden Lappen der Schelle 33, die mittels einer Schraube
verbunden sind, bewegt sich der Exzenterhebel 34, der den Minenhalter i fest an
die Wandungen der Klemmhülse 13 drückt. Die Minenhalter i sitzen unverrückbar fest
in den beweglichen, drehbaren Befestigungsschellen 33. Die Bewegung des mittleren
Minenhalters i erfolgt durch Links- bzw. Rechtsdrehung der Schraube 14, wie beim
vorher beschriebenen verstellbaren Linier= gerät. Wie vor ist auch wiederum die
mittlere Befestigungsschelle 33 leicht auf die Führungsplatte 29 mit der Mutter
15 geschraubt. Die Schelle 16 ist an Ansätze der Mutter 15 angeschraubt, und außerdem
dreht sich in ihr die Stellschraube 14. Im Schenkel 17, der sich in dem U-Stück
i9 dreht, ist
das Gewinde 18 für die Stellschraube 14 angebracht.
Die Schrauben, die das U-Stück i9 auf der Führungsplatte 29 halten, befestigen außerdem
noch die Führungsscheiben 2o, die das Ausweichen des mittleren Minenhalters i nach
der Seite verhindern sollen.
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Die Einstellung der gewünschten Abstände der Spitzen 6 voneinander
wird i. durch Links- bzw. Rechtsdrehung der Stellschrauben 35 gewonnen, die sich
in den Gewinden der Aufsatzwinkel 36 drehen, die mittels je zweier Schrauben auf
der Führungsplatte 29 befestigt sind. Ferner sind die Stellschrauben 35 drehbar
in ' den Schellenklammern 37 angebracht, die in den linken und rechten Langlöchern
3o der Führungsplatte 29 gleiten. Gegen Selbstlockerung der Stellschrauben 14, 35
links und 35 rechts sind die Druckfedern 38 eingebaut. Die Einstellung der gewünschten
Abstände der Spitzen 6 voneinander wird 2. durch Links- bzw. Rechtsdrehung der Lenkschrauben
21 gewonnen, die sich in den Gewinden 22 und in den glatten Bohrungen der Führungsschellen
23 drehen. Die Führungsschellen 22 und 23 drehen sich in der Ebene der Führungsplatte
29 und sind an den Aufschiebhülsen 24 drehbar befestigt. Der Klemmring 25 verhindert
das Abrutschen der Aufschiebhülse 24 von dem Minenhalter i.
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An den zwei äußeren Befestigungsschellen 33 ist eine Zugfeder 44 angebracht,
welche den Gewindegängen der Lenkschrauben 21 in den Führungsschellen 22 und 23
einen festeren Sitz verleiht und dadurch gleichzeitig die Spitzen der Minenhalter
i gegeneinander unverschiebbar macht. Zwecks bequemerer Handhabung dieses beispielsweise
gewählten verstellbaren Liniergerätes ist oberhalb der Führungsplatte 29 ein kreisförmiges
Blech für den Daumen 39 und unterhalb ein Blech 4o von der Form der Führungsplatte
29 angebracht (gestrichelte Linien). Nach erfolgter Einstellung der Spitzen 6 durch
Links- bzw. Rechtsdrehung der Stellschrauben 35 'links und 35 rechts, 2i und 14,
erfassen wieder zweckmäßig vier Finger von unten und der Daumen von oben das Liniergerät
und fahren an der Reißschiene, am Winkel usw. entlang, so daß alle drei Spitzen
6 die Zeichenunterlage berühren. Anstatt der Minen 6 aus Blei können wiederum auch
solche aus Metall oder irgendeinem anderen Werkstoff eingesetzt werden. Der Minenhalter
kann auch einschließlich -.Mine ganz aus einem Stoff hergestellt sein für Metallplattenbeschriftung.
Die Stellschraube 35 links und die Stellschraube 35 rechts ermöglichen außerdem
durch Links- bzw. Rechtsdrehung eine Veränderung der Wirkungsradien der beiden äußeren
Minenhalter i. Ist auf Grund der Konstruktion der Minenhalter i die Aufschiebhülse
24 nicht zu verwenden, wenn z. B. der Minenhalter am Kopfende eine Verzierung trägt,
deren größte Ausdehnung größer als der innere Durchmesser der Aufschiebhülse 24
ist, so kann beispielsweise eine Befestigungsart nach denFig. 17 und 18 gewählt
werden. In Fig. 17 stellt 4 1 das Kopfende des zuvor angeführten Minenhalters
dar. Die Aufschiebhülse 24 ist nicht zu verwenden. Die Schelle 42 verbindet die
Klammer 43 mit dem Minenhalter 41. Die Führungsschellen 22 und 23 sind mit der Klammer
43 drehbar verbunden, analog der Befestigung mit den Aufschiebhülsen 24.
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Unter anderem könnten beispielsweise folgende Konstruktionsänderungen
an der Bauart der drei eingangs beschriebenen verstellbaren Liniergeräte vorgenommen
werden: i. Um das Gerät möglichst leicht auszubilden, ist es zweckmäßig, die Durchmesser
der Außenmaße der Minenhalter so klein wie praktisch durchführbar zu halten.
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2. Es ist beispielsweise auch möglich, das Gerät so auszubilden, daß
nur durch die Betätigung einer einzigen Stellschraube die Zeichenstifte zueinander
parallel verschoben werden.
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3. Die Bewegung der Zeichenstifte zueinander kann auf jede beliebige
andere, nicht im vorhergehenden beschriebene Art ausgeführt werden.
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4. Um auch bei ungeschicktester Haltung der verstellbaren Liniergeräte
zu erreichen, daß die Spitzen 6 stets die Zeichenebene berühren, kann in den entsprechenden
Minenhaltern vorne eine kleine Druckfeder eingesetzt werden.