DE814895C

DE814895C - Verfahren zur Herstellung von zweilagigen nahtlosen Rohren

Info

Publication number: DE814895C
Application number: DEP6227D
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Dr Baumgardt; Wilhelm Janssen
Original assignee: RHEINISCHE ROEHRENWERKE AG
Current assignee: RHEINISCHE ROEHRENWERKE AG
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1951-09-27

Description

Bisher ist es noch nicht gelungen, nahtlose Rohre aus Mehrlagenwerkstoffen, deren Schichten einwandfrei miteinander verschweißt sind, nach dem Gieß- und Walzverfahren herzustellen.
Auch ist es noch nicht gelungen, Mehrlagenrohre mit Innen- oder Außenauflage von Nickel oder dessen Legierungen, rost-, säure- und zunderbeständigen Stählen usw. innen und außen so zu plattieren, daß die beiden Schichten' miteinander verschweißen.
Auch die innen plattierten Rohre konnten bisher nur auf schweißtechnischem Wege hergestellt werden. .
Bei der Herstellung von Zweilagenrohren für Blas- und Spülversatzleitungen verfährt man z. B. in der Weise, daß man ein Zweilagenstahlblech biegt und dann verschweißt. Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, daß es schwierig ist, Zweilagenbleche, deren eine Schicht sehr hart und spröde ist, zu einem Rohr zu formen. Außerdem ist es schweißtechnisch schwierig, die harte Schicht so zu schweißen, daß für- beide die gleiche Schichtdicke erreicht wird, oder die weiche Lage mit einem weichen Werkstoff so zu schweißen, daß die Verbindung der Kanten der harten Schicht nur durch Schrumpfen erreicht wird.
Dem Verfahren gemäß der Erfindung haften diese Nachteile nicht an, da hierbei nicht von Blechen oder ähnlichen verhältnismäßig dünnen Vorwerkstücken ausgegangen wird. , Erfindungsgemäß erfolgt nämlich die Herstellung der Rohre in der `'eise, daß ein Block, z. B. ein Rundblock, ein Vierkantblock oder Vielkantblock, aus dem Werkstoff, der die innere Lage des Rohres bildet, mit einem Mantel des anderen Werkstoffes umgossen, der Verbundblock darauf gelocht und zum Röhr gezogen oder gelocht, vorgezogen und zum Rohr ausgewalzt wird. Praktisch wird vorzugsweise so vorgegangen, daß ein im Gußzustand befindlicher Rundblock, vorzugsweise aus härterem Stahl, rost-, säure- oder zunderbeständigem Material, vorzugsweise mit einem weichen Stahl umgossen wird, worauf entweder nach der Erstarrung des Gusses auf der Ziehpresse gelocht und vorgezogen und anschließend auf einer Pilgerstraße oder nach einem ähnlichen Rohrherstellungsverfahren das Rohr ausgewalzt wird oder nach Erstarrung zunächst vorgewalzt, dann gelocht z. B. auf der Ehrhardtpresse, und anschließend zu einem Rohr gezogen wird. Man kann aber auch so vorgehen, daß statt eines massiven Kernes ein Hohlblock des inneren Metalls, z. B. ein vorgelochter Block, in die Kokille eingesetzt und umgossen wird. Dabei muß das Einlaufen des äußeren -Metalls in den Hohlraum des Kernes vermieden werden, z. B. dadurch, daß man den Hohlblock an den Enden durch Deckel verschließt.
Es ist besonders zweckmäßig, den zu umgießenden Kern an mindestens einem Ende kegelstumpfförmig auszubilden, oder auch Bohrungen bzw. Rillen in den Kern anzubringen, so daß die konische Berührungsfläche zwischen den beiden Metallen eine Sicherung bildet gegen ein Verschieben des Mantels auf dem Kern während der Loch-, Zieh- oder des Walzvorganges.
In den Abbildungen sind drei Ausführungsbeispiele im Längs- und Querschnitt schematisch dargestellt.
In Abb. i ist ein Block 4 in der Kokille 5 mit dem Mantelmetall 6 umgossen worden. In der Abb. 2 ist statt des Vollblockes ein Rohblock 7 verwendet, der an seinen Enden durch Deckel 8 verschlossen ist. In Abb. 3' ist ein an beiden Enden konisch ausgebildeter Block 4 gezeigt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von nahtlosen, Rohren aus Zweilagenwerkstoff, insbesondere von innen harten Blasversatzrohren aus zwei Stählen, dadurch gekennzeichnet, daß ein fester Metallkern in einer Kokille mit dem Mantelmetall umgossen, nach dessen Erstarrung gelocht, gezogen und zum Rohr ausgewalzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Kern ein Hohlblock verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Ende des Kernes kegelstumpfförmig ausgebildet ist.
4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Kernes mit Bohrungen oder Rillen versehen wird.
5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Kernes vor dem Umgießen metallisch blank gemacht ist. .
6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Kernes vor dem Umgießen mit einem geeigneten Schutzmittel überzogen wird.