DE813837C

DE813837C - Verfahren zur Herstellung von Methan

Info

Publication number: DE813837C
Application number: DEN679A
Authority: DE
Inventors: Kornelis Pleunis Ir Kalis
Original assignee: MATEPA MIJ TOT EXPLOITEEREN VA
Current assignee: MATEPA MIJ TOT EXPLOITEEREN VA
Priority date: 1949-04-04
Filing date: 1950-03-31
Publication date: 1951-09-17

Description

Verfahren zur Herstellung von Methan Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Methan. Obwohl matt schon lange über eine eingehende theoretische Kenntnis über die ':\-fögliclikeit der Gewinnung von Methan durch Vergärung organischer Abfälle verfügt, ist es trotzdem noch nicht gelungen, zu einer wirtschaftlichen und gewerblich brauchbaren Gewinnung des Methans durch Vergärung organischer Abfälle zu gelangen.
Nach der vorliegenden Erfindung ist es nun möglich, diesem Mangel abzuhelfen, und sie ermöglicht die Methan.gewinnung aus organischen Abfällen auf industrieller Grundlage in, wirtschaftlicher Weise. Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Methangewinnung durch Vergärung organischer Abfälle in industriellem Maßstab nur auf trockenem Wege und nur dann möglich ist, wenn ein Ausgangsgut zur Verfügung steht, das verhältnismäßig trocken ist und dieses aus vornehml-ic.h wirtschaftlichen Gründen so behandelt wird, daß die zur trockenen Methangärung erforderlichen Voraussetzungen geschaffen werden.
Die vorliegende Erfindung besteht darin, daB der zerkleinerte und homogenisierte Kehricht während der Verarbeitung auf Kehrichtdünger bei einem geeigneten niedrigen Feuchtigkeitsgehalt in einem geschlossenen Silo einer Methangärung unterworfen wird. Dabei können erfindungsgemäß durch die gärende Masse während der Methangärung Wasserstoffgas und/oder Kohlenoxyd:, z. B. in Form von Koksofengas, geleitet werden.
Aus dem folgenden Ausführungsbeispiel geht hervor, daß das zur Ausführung des Verfahrens nach .der Erfindung erforderliche Ausgangsgut bei der Verarbeitung städtischen Kehrichts und besonders bei den Kehrichtverarbeitungssystemen anfällt, bei denen der Kehricht zu Dünger für die Landwirtschaft oder zu einem Produkt zur Aufhöhung von Grundstücken verarbeitet wird.
Bei der Verarbeitung zu den genannten Zwecken wird Kehricht zerkleinert und danach homogeni= siert, z. B. staubfrei und in wirtschaftlicher Weise in umlaufenden Trommeln. Der so zerkleinerte und homogenisierte Kehricht wird nun in einen Silo gebracht und der Silo luftdicht a@bigeschlossen. Danach wird der Siloinhalt, nachdem er gegebenenfalls auf etwa 30° C erwärmt worden, ist, einer Methangärung überlassen. Nach dem Ablassen des entwickelten Methangases wird die nahezu ausgegorene Masse aus dem Silo entfernt und größtenteils zu Kehrichtdünger verarbeitet, während ein Teil zwecks Beimpfung mit neu in den Silo einzubringen.der Masse gemischt wird.
Der Erfolg des Verfahrens kann erheblich vergrößert und noch lohnender gemacht werden, wenn man während der Methangärung durch die im Silo befindliche Masse Wasserstoffgas und/oder Kohlenoxyd., z. B. in Form von Koksofengas, leitet. Dabei wird die Fähigkeit der methanerzeugenden Bakterien, Wasserstoff mit Kohlenoxyd unter Bildung von Wasser und Methan umzusetzen, ausgenutzt. Dadurch, daß die Maisse nach der vorliegenden Erfindung in nicht flüssigem Zustand vergoren, wird, wird die Möglichkeit geschaffen, diesen Gärvorgang in einem Silo durchzuführen, wobei eine so hohe Ausbeute an Methan erhalten wird" daß das Verfahren gewerblich lohnend ist. ,Ferner ist von Vorteil, daß der Silo jedesmal von oben aufgefüllt und von unten teilweise entleert werden kann, wodurch die Gärzeit erheblich abgekürzt wird.
Durch Anwendung des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung kann bei der Verarbeitung von Kehricht eine derart große Menge Methangas mit etwa doppelt :so hohem Heizwert als dem des normalen Leuchtgases gewonnen werden, daß der Wert des erzeugten Gases die Kosten der Zerkleinerung und Homogenisierung des Kehrichts reichlich aufwiegt. Dazu kommt noch -der Vorteil, daß dieser Kehricht nicht nur in hygienischer Weise unschädlich gemacht, sondern außerdem in einen wertvollen, organischen. Dünger umgesetzt wird, der ohne Anwendung der vorliegenden Erfindung nicht wirtschaftlich hergestellt werden könnte. Dieser Vorteil kann noch erhöht werden, wenn. man den zu verarbeitenden' Kehricht mit Kanalisationsschlamm benetzt, wodurch die Methanerzeugung noch erhöht, der erhaltene Dünger verbessert wird und. auch ,dieser Schlamm auf einfache und hygienische Weise entfernt wird.
Die vorliegende Erfindung gestattet also erstmalig, in gewerblichem Umfange und in wirtschaftlicher Weise durch Gärung organischer Abfälle Methan zu gewinnen und minderwertige Gase zu verbessern.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren, zur Herstellung von Methan, dadurch gekennzeichnet, daß zerkleinerter und homogenisierter Kehricht, dessen Feuchtigkeitsgehalt so niedrig ist, :daß die Masse fest bis krümelig ist, in einem geschlossenen Silo einer Methangärung ausgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnei, daß der Feuchtigkeitsgehalt des Kehrichts unter etwa 750/0 liegt.
3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, :daß während der Methangärung durch die gärende Masse Wasserstoffgas und/ oder Kohlenoxyd, z. B. in Form von Koksofengas, hindurchgeleitet werden.