DE811983C - Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus tierischen oder pflanzlichen Proteinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Fasern aus tierischen oder pflanzlichen ProteinenInfo
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- DE811983C DE811983C DEP22463A DEP0022463A DE811983C DE 811983 C DE811983 C DE 811983C DE P22463 A DEP22463 A DE P22463A DE P0022463 A DEP0022463 A DE P0022463A DE 811983 C DE811983 C DE 811983C
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F4/00—Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof
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Description
(WiGBI. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 27. AUGUST 1951
p 22463 IVc/29 b D
ist in Anspruch genommen
Diese Erfindung bezieht sich auf die Herstellung künstlicher Fäden oder Fasern aus Lösungen von
Proteinen, z. B. Milchkasein oder pflanzlichen Samenkaseinen, die aus Sojabohnen oder Erdnüssen
gewonnen werden.
Es ist wohl bekannt, Gebilde aus Proteinen zu erzeugen, indem man eine alkalische Lösung des
Proteins in ein Koagulierungsbad treibt, welches z. B. Schwefelsäure enthält, und das sich ergebende
Gebilde einer als Härten bekannten Behandlung unterwirft, welche darin besteht, das Produkt durch
ein oder mehrere Bäder laufen zu lassen, die eine oder mehrere geeignete Substanzen, wie Formaldehyd
und Metallsalze, wie Aluminiumsalze, enthalten. Die erhaltenen Gebilde sind in kaltem Wasser
unlöslich, aber in siedendem Wasser oder heißer, verdünnter Säure werden sie plastisch und haben
die Neigung, zusammenzukleben oder sich sogar aufzulösen.
Es sind schon Verfahren zum Erhöhen des Widerstands von Kasein- und ähnlichen Proteingebilden
gegen siedendes Wasser und heiße verdünnte Säure bekannt, wonach man die Gebilde mit Härtebädern
behandelt, die Formaldehyd und Schwefelsäure enthalten. Das britische Patent 549642 beschreibt
und beansprucht ein Verfahren für diesen Zweck
und besteht darin, daß man die Gebilde geraume Zeit während oder nach der Härtebehandlung in
einem Bad behandelt, welches Formaldehyd und ein Alkalimetallbisulfat oder ein Alkalimetallsulfat
und genügend Schwefelsäure enthält, um wenigstens einen großen Teil des Sulfats in Bisulfat zu verwandeln.
In dem amerikanischen Patent 2293986 ist ein Verfahren zur Verbesserung der Wasserbeständigkeit
von Proteinfasern beschrieben, welches
darin besteht, die Fasern der Einwirkung eines Aldehyds und einer Säure, wie Schwefelsäure,
in Konzentrationen bis hinauf auf 10 Prozent zu unterwerfen und die Fasern hierauf zu trocknen
und zu erhitzen, ohne vorheriges Waschen. Das
»5 britische Patent 512640 beschreibt Härtebäder für Kaseinfasern, die Formaldehyd, ein wasserlösliches
Salz und ungefähr 2 Prozent Schwefelsäure enthalten.
Es wurde nun gefunden, daß Kasein- oder andere
ao Proteingespinste mit verbesserter Widerstandsfähigkeit gegen den Angriff von kochendem Wasser
oder heißer verdünnter Säure gewonnen werden, wenn man die Gebilde mit einer starken schwefelsauren
Lösung, die Formaldehyd enthält, behandelt.
»5 Nach der vorliegenden Erfindung umfaßt das Verfahren zur Verbesserung des Widerstands künstlicher
Fäden oder Fasern auf Basis von Kasein oder anderen Proteinen gegen siedendes Wasser und
heiße, verdünnte Säure die Behandlung der Produkte mit einer wäßrigen Lösung, welche Formaldehyd
und 350 bis 750 g Schwefelsäure auf den Liter der Lösung enthält. Zu der bei der vorliegenden
Erfindung verwendeten Härtelösung wird vorzugsweise Natriumsulfat in einem Betrag zugegeben,
der bedeutend geringer ist als er nötig wäre, um die ganze Schwefelsäure in dem Bad unter Bildung
von Natriumbisulfat umzuwandeln. Es können auch Aluminiumsalze dem Behandlungsbad zugesetzt
werden, obwohl es vorzuziehen ist, die Gebilde bis zu einem gewissen Grade durch Aluminiumsalze
enthaltende Bäder zu härten, bevor man das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung ausübt.
Die erforderliche Reaktionsdauer hängt von der Temperatur des Behandlungsbads und der Konzenr
tration der Schwefelsäure ab. Die Konzentration der Schwefelsäure in dem Bad muß so gewählt
werden, daß sie den Widerstand der Kaseingespinste gegen siedendes Wasser verbessert, ohne ihre physikalischen
Eigenschaften oder ihr Aussehen schädlich zu beeinflussen. Z. B., wenn die Behandlung bei
Zimmertemperatur ausgeführt wird, ist es nicht ratsam, die Konzentration der Schwefelsäure über
600 g/l (entsprechend ungefähr 45 Gewichtsprozent an Schwefelsäure) zu halten, und wenn die Behandlung
bei einer über Zimmerwärme liegenden Temperatur ausgeübt wird, sollte die Konzentration
der anwesenden Schwefelsäure geringer sein, aber wenn die Behandlung unter Zimmertemperatur vorgenommen
wird, muß die Schwefelsäurekonzentration höher sein. Wenn man bei Zimmertemperatur
mit hohen Konzentrationen von Säuren arbeitet, so ist die Zeit, urn die Reaktion zu bewirken, kürzer
als man bei Anwendung geringerer Säurekonzentration benötigt hätte. Wenn die Behandlung
bei Zimmertemperatur oder höher mit einer viel über 600 g/l liegenden Konzentration ausgeführt
wird, ist ein Gelbwerden der Gebilde nicht zu vermeiden.
Im folgenden werden einige Ausführungsbeispiele gegeben.
Eine i8prozentige Lösung vpn Milchkasein in
verdünnter NaOH-Lösung wird durch feine öffnungen
in ein Bad ausgetrieben, welches auf den Liter 90 g Schwefelsäure und 360 g Natriumsulfat
enthält. Nachdem man die erhaltenen Fäden einige Minuten zuerst durch eine wäßrige Lösung mif
230 g/l Natriumchlorid und dann durch ein wäßriges Bad hat laufen lassen, welches pro Liter 190 g
Aluminiumsulfat und 140 g Natriumchlorid enthält, gibt man ihnen 10 Stunden lang bei 28 ° in
einer Lösung eine vorläufige Härtebehandlung. Diese Lösung enthält in jedem Liter 250 g Natriumsulfat
und 40 g Formaldehyd. Die Fäden werden dann 8 Stunden bei 25 ° in ein Bad getaucht, welches
in jedem Liter 400 g Schwefelsäure, 300 g Natriumsulfat und 40 g Formaldehyd enthält. Nach
Waschen mit Wasser und Trocknen zeigen die Fäden einen erhöhten Widerstand gegen siedendes
Wasser.
Kaseinfäden, welche durch Austreiben und Koagulierung, wie in dem vorhergehenden Beispiel 1
beschrieben, erhalten wurden, werden für einige Minuten zuerst durch eine wäßrige Lösung von
230 g Natriumchlorid auf den Liter geschickt und dann durch ein wäßriges Bad, welches auf jeden
Liter 190 g Aluminiumsulfat und 140 g Natriumchlorid
enthält. Die Fäden werden dann in kurze Stücke geschnitten und 10 Stunden lang bei 28 °
in einer Lösung gehärtet, welche in jedem Liter 250 g Natriumsulfat und 40 g Formaldehyd enthält.
Die Fasern werden dann 1 Stunde bei 25 ° in ein Bad getaucht, welches in jedem Liter 496 g
Schwefelsäure, 271 g Natriumsulfat und 28,5 g Formaldehyd enthält. Nach Waschen mit Wasser
und Trocknen zeigen die Fasern einen besseren Widerstand gegen siedendes Wasser.
Kaseinfäden, die, wie in dem Beispiel 1 beschrieben,
durch Austreiben und Koagulation gewonnen wurden, werden einige Minuten zuerst durch
eine wäßrige Lösung mit 230 g Natriumchlorid auf den Liter und dann durch ein wäßriges Bad geschickt,
welches in jedem Liter 190 g Aluminiumsulfat und 140 g Natriumchlorid enthält. Die Fäden
werden dann in kurze Längen geschnitten und 10 Stunden lang bei 280 in einer Lösung gehärtet,
welche in jedem Liter 250 g Natriumsulfat und 40 g Formaldehyd enthält. Die Fasern werden dann für
ι Stunde bei 25 ° in ein Bad getaucht, welches in jedem Liter 607 g Schwefelsäure und 40 g Form- las
aldehyd enthält. Nach Waschen mit Wasser und
Trocknen zeigen die Fasern einen erhöhten Widerstand gegen siedendes Wasser.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Herstellung von Fäden oder Fasern aus tierischen oder pflanzlichen Proteinen mit erhöhter Widerstandsfähigkeit gegen siedendes Wasser und heiße verdünnte Säure, dadurch gekennzeichnet, daß man die frisch gesponnenen Fäden oder Fasern mit einer wäßrigen Lösung behandelt, die Formaldehyd, 350 bis 75og/l Schwefelsäure und gegebenenfalls Natriumsulfat enthält.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Behandlungsbad Natriumsulfat in einer bedeutend geringeren Menge zugesetzt wird, als notwendig ist, um die vorhandene Schwefelsäure in Natriumbisulfat umzuwandeln.© 1334 8.
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