DE810576C - Herstellung eines mineralischen Beifutters - Google Patents

Description

• Bei der Viehhaltung hat es sich erwiesen, daß eine vollständige und ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen besondere Bedeutung besitzt. Während bei ungenügender Mineralstoffversorgung nicht nur die Milchleistung nachläßt, sondern auch andere Mangelerscheinungen auftreten, wie Lecksticht, Verkalben, Sterilität, Anfälligkeit gegen Seuchen und ungenügender Zuwachs der Kälber, werden durch regelmäßige Verabreichung von Mineralsalzgemischen bzw. von mineralischem Beifutter neben hoher Milchleistung und erhöhtem Fettgehalt der Milch ein in jeder Beziehung befriedigender Gesundheitszustand der Tiere und eine gute Entwicklung der Kälber erzielt. Von besonderer Bedeutung sind bei der Mineralversorgung der Tiere nicht nur Kalk und Phosphorsäure, sondern auch die natürlichen mineralischen Bestandteile der Milch, und zwar in erster Linie die in der Milch enthaltenen Salze. Man hat versucht, diese den mineralischen Beifuttermischungen in Form von eingedickter Molke zuzusetzen. Dabei hat sich jedoch der Nachteil ergeben, daß mit der eingedickten Molke den Mineralsalzmischungen Wasser zugeführt wird, das entweder in einem besonderen Arbeitsgang herausgetrocknet werden muß oder die Zerstörung einzelner Bestandteile der Gemische, besonders der Vitaminzusätze, in untragbarer Weise beschleunigt.
• Darüber hinaus aber werden mit den Hauptbestandteilen der eingedickten Molke, nämlich mit dem feuchten Milchzucker und dem feuchten Eiweiß, Bestandteile in die Mischungen eingebracht, die vorzügliche Nährstoffe für Bakterien der verschiedensten Art abgeben und damit im Verlauf der Lagerung nicht nur Geschmacks- und Geruchsveränderungen auslösen können, sondern auch Fäulnisprozessen den Weg bereiten, die das mit den infizierten Präparaten gefütterte Vieh gefährden.
• In noch höherem Maße treten dieselben Schwierigkeiten ein bei Verwendung des sog. Molkenkalkes, der durch Ausfällung von Molkeneiweiß mit Kalk gewonnen wird; dieser. Rohstoff enthält überdies die Salze der Milch in noch viel geringerer Menge als die Molke.
• Gegenüber diesem unbefriedigenden Stand der Dinge werden nach der vorliegenden Erfindung außerordentliche Vorteile dadurch erzielt, daß die Milchsalze in der Form eines aus den Mutterlaugen der Milchzuckerfabrikation bevorzugt durch Zerstäubungstrocknung gewonnenen Konzentrates in die Mineralsalzmischungen eingebracht werden. Die so gewonnenen Milchrestkonzentrate sind nicht nur vollständig frei von feuchtem Milchzucker und von feuchtem Eiweiß, sondern sie weisen auch eine hohe Salzkonzentration auf, so daß die noch vorhandene Menge Milchzucker und Milcheiweiß steril bleibt und nicht mehr als Nährstoff für Bakterien dienen kann.
• Mit Hilfe des beschriebenen Trockenproduktes ist es ferner möglich, in den sehr geringen Gaben an mineralischem Beifutter, die verabreicht werden können, viel größere Mengen der hochwirksamen Milchsalze unterzubringen als bei Verwendung von Molkekonzentraten oder Molkenkalk, bei denen die Nebenbestandteile weitaus überwiegen.
• Als Ausführungsform der Erfindung wird beispielsweise ein mineralisches Beifutter folgender Zusammensetzung genannt: 6o % Calcium- und Phosphorsäureverbindungen beliebiger Auswahl, 30% verschiedenartige Aluminiumsilikate und Eisenverbindungen, ioo/o Sondermischung aus Kupfer, Kobalt, Bor, Mangan, organischem Jod, Vitaminkonzentrat, Aktivkohle, Milchsalzen und Milchgrundstoffen in konzentrierter Form.

Claims (1)

1. PATEN TAXSPRI C:1: Herstellung eines mineralischen Beifutters mit einem Gehalt an natürlichen Milchsalzen, ferner Milchzucker und Milcheiweiß, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mineralgemisch durch Zerstäubung getrocknete Mutterlaugen aus der Milchzuckerfabrikation zugesetzt werden.