DE810549C - Poroese thermoplastische Massen aus Vinylpolymerisaten - Google Patents
Poroese thermoplastische Massen aus VinylpolymerisatenInfo
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- C08J9/06—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent by a chemical blowing agent
- C08J9/10—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent by a chemical blowing agent developing nitrogen, the blowing agent being a compound containing a nitrogen-to-nitrogen bond
- C08J9/104—Hydrazines; Hydrazides; Semicarbazides; Semicarbazones; Hydrazones; Derivatives thereof
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
(WGBL S. 175)
AUSGEGEBEN AM 13. AUGUST 1951
p 40742 IVc/39b D
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von porösen plastischen Massen aus
thermoplastischen Verbindungen, insbesondere aus Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid sowie deren
verschiedenen Mischpolymerisaten.
Es ist bekannt, poröse Massen aus plastischen Stoffen in der Weise herzustellen, daß man diese
Stoffe in pulverformigem Zustand mit einem unter der Wirkung von Wärme Gas entwickelnden Mittel,
gegebenenfalls in Anwesenheit von Weichmachern, Farbstoffen, Pigmenten, Füllmitteln usw., mischt.
Diese Mischungen werden in eine Metallform geeigneter Gestalt gebracht und auf eine Temperatur
erhitzt, bei der sich eine homogene Masse ohne Zersetzung des gaserzeugenden Mittels erhalten läßt.
Die so homogenisierte Mischung kann dann durch einfaches Erhitzen in der freien Luft bei einer die
Zersetzung des gaserzeugenden Mittels bewirkenden Temperatur zu einer porösen plastischen Masse
umgewandelt werden.
Die Notwendigkeit, ein vorzeitiges Zersetzen des gaserzeugenden Mittels während der Formgebung
oder, allgemeiner gesagt, während der Homogenisierung der Mischung zu vermeiden, zwingt sehr
oft dazu, diese Homogenisierung unter sehr hohen Drücken durchzuführen. Dies ist besonders der
Fall, wenn es sich um Vinylpolymere handelt, wie Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid oder deren
Mischpolymerisate mit anderen polymerisierbaren Substanzen. Der erforderliche Druck kann dabei
durchweg 200 bis 300 kg/cm2 und mehr erreichen.
Wenn man dieses Verfahren fabrikmäßig und
für Stücke großer Abmessungen verwenden will, müssen äußerst kräftige Pressen und Formen von
kostspieliger und schwieriger Bauart verwendet werden. Außerdem läßt sich dieses Arbeitsverfahren
nicht kontinuierlich gestalten, wenigstens nicht ohne auf beträchtliche technische Schwierigkeiten
zu stoßen.
Schließlich ist bekannt, daß die Mehrzahl der Stickstoffverbindungen, die man bisher als Gasentwickler
für diese Herstellungszwecke benutzt hat, in der porösen plastischen Masse giftige Rückstände
zurücklassen, was offenbar einen schweren Übelstand bedeutet.
Die vorliegende Erfindung, welche die Behebung dieser verschiedenen Nachteile gestattet, besteht
darin, als gaserzeugendes Mittel für die Erlangung poröser Massen aus thermoplastischen Verbindungen
das Produkt zu verwenden, das sich aus der Einwirkung von Hydrazinhydrat auf Benzil ergibt.
Bekanntlich liefert das Benzil
(QH5COCOC6H5)
mit Hydrazin ein schwer definierbares Produkt, welches wahrscheinlich ein Benzoylphenylhydrazinmethylen
darstellt.
Jedenfalls beweist die Erfahrung, daß die Verwendung dieses Produktes große Vorteile für die
Erlangung poröser plastischer Massen bietet. So kommt im allgemeinen die Verwendung einer Presse
während des Homogenisierungsvorganges in Fortfall, insbesondere wenn es sich um thermoplastische
Verbindungen handelt, für welche die Homogenisierungstemperatur 1400 bis 1450 nicht überschreitet.
Dieses gilt für mit Weichmachern versetztes Polyvinylchlorid, das bekanntlich durch Walzen bei
einer Temperatur von 1350 bis 1400 homogenisiert
werden kann, wenn der Zusatz an Weichmachern mehr als 15 Vo beträgt, eowie für die Mischpolymerisate
von Vinylchlorid und Vinylacetat, deren Homogenisierungstemperatur noch niedriger liegt.
Nach Beendigung der Homogenisierung und
Formgebung genügt es zum Porösmachen der Masse, sie auf eine Temperatur von etwa 160° zu
erhitzen, bei welcher sich das gaserzeugende Mittel zersetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet eine große Anpassung an die vorhandenen Bedürfnisse.
So kann man entweder poröse Folien aus plastischer Masse herstellen oder auch einfache oder mehrschichtige
Gewebe, die mit einer porösen Schicht überzogen sind. Gegebenenfalls kann man auch
eine ebene oder gebogene Fläche mit einem Produkt bekleiden, welches nachträglich porös gemacht wird.
Nachstehend werden einige Gebrauchsregeln für die praktische Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens angegeben.
Das gaserzeugende Mittel bereitet man durch eine etwa 10 Minuten dauernde Einwirkung des
Hydrazinhydrats auf Benzil in alkoholischer Lösung bei der Siedetemperatur des Alkohols. Die Lösung
wird dann auf ungefähr 50 abgekühlt, um-das Kondensationsprodukt
niederzuschlagen. Nach Filtration und Waschen mit kaltem Alkohol gewinnt man das Kondensationsprodukt mit einer Ausbeute von
etwa 93%. Dieses Produkt schmilzt bei 1480 und zersetzt sich bei etwa 1500 bis i6o° unter vollständiger
Abgabe des Stickstoffs. Der Rückstand dieser Zersetzung besteht aus Benzylphenylaceton von
zitronengelber Farbe. Dieser Rückstand ist ungiftig und geruchlos. ·
In dem Fall, wo die plastische Masse auf der Basis von Polyvinylchlorid gebildet wird, erfolgt
die erfindungsgemäße Anwendung des gaserzeugenden Mittels in folgender Dosierung:
Polyvinylchlorid 65 Gewichtsanteile,
Aluminiumstearat 0,5 - ,
Tricresylphosphat 35 - ,
gaserzeugendes Mittel . . 15
Die grob in irgendeinem Behälter hergestellte Mischung dieser Stoffe wird bei einer Temperatur
von 1450 auf einem Walzwerk 10 bis 20 Minuten
bzw. wenigstens so lange behandelt, bis man ein vollkommen homogenes, plastisch gemachtes Blatt
von Polyvinylchlorid erhält. Ein solches Blatt weist keinerlei Spuren von Blasen auf und kann von
einem gleichartigen Blatt, welches kein gaserzeugendes Mittel enthält, nicht unterschieden werden.
Dieses Blatt wird durch einen auf eine geeignete Temperatur erwärmten Kalander gebracht,
an dessen Ausgang man eine vollkommen homogene regelmäßige Folie von beispielweise 4/io mm
Stärke erhält.
In einem Trockenofen, durch infrarote Strahlen, durch eine elektrische Vorrichtung hoher Frequenz
oder auf irgendeine andere Weise wird dann die Folie auf i6o° erhitzt. Dabei wird ihre Stärke ungefähr
verzehnfacht, und sie nimmt den Zustand einer mikroporösen Scheibe von zitronengelber
Färbung an, deren Poren sehr regelmäßig sind.
Die den Kalander verlassene Folie kann auch mittels eines Dublierkalanders auf ein Gewebe aufgebracht
werden. Nach Behandlung bei i6o° in einem Tunneltrockner oder einem sonstigen Heizapparat
erhält man ein mit einem plastischen porösen Überzug aus Polyvinylchlorid bedecktes
Gewebe, welches wegen seiner guten Wärme- und Schallisolierfähigkeit umfangreiche Anwendungsmöglichkeiten bietet.
Ähnliche Ergebnisse erhält man bei der Herstellung plastischer Massen aus Polyvinylidenchlorid
oder seinen Mischpolymerisaten, wobei man die Homogenisierungstemperatur von 1400 nicht überschreiten
darf, wenn der Zusatz an Weichmachern etwa 30% beträgt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verwendung des Kondensationsproduktes aus Hydrazinhydrat mit Benzil als gaserzeugendes Mittel für die Herstellung von porösen iao thermoplastischen Massen aus Vinylpolymerisaten.© 1175 «.51
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1016680B (de) * | 1954-10-09 | 1957-10-03 | Kunststoffvertriebsgesellschaf | Poroeser, kaschierter Schaumstoff und Verfahren zu dessen Herstellung |
DE1134774B (de) * | 1957-04-13 | 1962-08-16 | Vogt & Co K G | Verfahren zur Herstellung einer als Spielausgleich- und Bremsschicht wirkenden poroes-elastischen Kunststoff-schicht auf Spulenabgleichkernen |
DE1281142B (de) * | 1960-04-05 | 1968-10-24 | Hardura Group Ltd | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von endlosen Bahnen aus geschaeumtem Polyvinylchlorid |
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- 1949-04-26 DE DEP40742D patent/DE810549C/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1016680B (de) * | 1954-10-09 | 1957-10-03 | Kunststoffvertriebsgesellschaf | Poroeser, kaschierter Schaumstoff und Verfahren zu dessen Herstellung |
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Also Published As
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