DE808603C - Einrichtung zur Zugerzeugung, insbesondere fuer Kleindampfkessel - Google Patents

Description

• Einrichtung zur Zugerzeugung, insbesondere für Kleindampfkessel Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Zugerzeugung, insbesondere für Kleindampfkessel, bei der der erzeugte Dampf ganz oder teilweise zunächst durch eine Antriebsturbine für ein Gebläse o. dgl. zur Erzeugung von Druckluft für ein Blasrohr geleitet wird.
• Hierbei ergeben sich besondere Schwierigkeiten unter gewissen Betriebsverhältnissen. Wenn bei Kleindampfkesseln durch den erzeugten Dampf Dampfmaschinen betrieben werden, so kann, wie es z. B. bei Lokomotivmaschinen üblich ist, der Abdampf der Maschine zur Zugerzeugung in einem Blasrohr verwendet werden. Wird der Dampf aber zu anderen Zwecken, z. B. für Baumaschinen, ausgenutzt, dann ist die Rückführung des Abdampfes zu dem Blasrohr meistens außerordentlich schwierig, weil die Verwendungsstelle unter Umständen viele Meter vom Kessel entfernt liegt. Die Rückführung des Dampfes würde hier viel zu umständlich sein. Da aber bei Dampfmaschinenanlagen der angegebenen Art im allgemeinen nur kleinere Leistungen in Frage kommen, verlohnt es sich nicht, etwa einen durch eine besondere Dampfturbine angetriebenen Saugzugventilator zu benutzen, da dieser im Rauchfang des Kleindampfkessels nur schwer unterzubringen ist. Außerdem käme nur ein Saugzugpropeller von sehr kleinen Abmessungen in Frage, der einen schlechten Wirkungsgrad besitzt.
• Es ist zwar bekannt, einen Ventilator oder eine Düse für die Zugerzeugung des Dampfkessels durch gedrosselten Frischdampf zu betreiben und ferner, wie bereits erwähnt, ein Luftblasrohr für die Zugerzeugung zu verwenden.
• Der Erfindung liegt jedoch ein besonderer Gedanke zugrunde, da z. B. bei den Kleindampfkesseln für Baumaschinen o. dgl. der erzeugte Zug oft sehr verschiedene Stärken haben muß. Beim Anheizen und bei kleiner Leistung genügt unter Umständen die Verwendung gedrosselten Frischdampfes für die Betätigung des Blasrohrs. Bei großer Belastung des Kessels steht aber die Dampfmenge für das Blasrohr, die dann bis zu 5o°/, der Kesselleistung erfordern kann, nicht mehr zur Verfügung.
• Die Erfindung geht daher von einer Einrichtung zur Zugerzeugung aus, bei der der Dampf ganz oder teilweise zunächst auf dem Wege zu den Verbrauchern durch die Antriebsturbine für ein Gebläse o. dgl. zur Erzeugung von Druckluft für ein im Abgaszug des Kessels angeordnetes Blasrohr geleitet wird. Gemäß der Erfindung wird außer diesem Luftblasrohr im Abgaszug oder unterhalb des Schornsteins noch ein an sich bekanntes Blasrohr für gedrosselten Frischdampf angeordnet, das für die Zugerzeugung beim Anheizen des Kessels oder bei kleinen Leistungen dient. Der Vorteil dieser neuen Anordnung liegt hauptsächlich darin, daß bei jedem Betriebszustand mit dem höchstmöglichen Wirkungsgrad für die Gesamtanlage gearbeitet werden kann.
• Das Dampfblasrohr für gedrosselten Frischdampf kann außerhalb des Luftblasrohrs angeordnet werden. Letzteres muß natürlich einen größeren Durchmesser haben als das Dampfblasrohr. Vorteilhaft wird daher das Dampfblasrohr innerhalb des Luftblasrohrs etwa zentrisch angebracht.
• Eine Zugerzeugungseinrichtung gemäß der Erfindung hat auch den an sich bekannten Vorteil, daß die Antriebsturbine für das Gebläse sich bei Steigen und Fallen der Dampfentnahme bzw. des Kesseldrucks von selbst regelt. Diese günstige Eigenschaft kann gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes noch in der Weise ausgenutzt werden, daß die Dampfturbine auch die Kesselspeisepumpe antreibt. Da die Umdrehungszahl der Dampfturbine von der Dampfentnahme abhängig ist, regelt sich auch die Kesselspeisung entsprechend den Schwankungen des Dampfverbrauchs von selbst.
• In der Zeichnung ist ein Kleindampfkessel mit Zugerzeugungseinrichtung gemäß der Erfindung in vereinfachter Darstellung in einem senkrechten Schnitt dargestellt.
• Aus dem Dampfraum des Kleinkessels i wird der Dampf über eine Leitung 2 einer Dampfturbine 3 zugeführt, aus der er durch eine Leitung 4 zu den nicht dargestellten Verbrauchern, z. B. Baumaschinen o. dgl., gelangt. Die Dampfturbine 3 treibt ein Gebläse 5 an, das Druckluft erzeugt, die durch eine Leitung 6 einem Blasrohr 7 zugeführt wird, das im Abgasraum des Kessels bzw. im unteren Teil des Kesselschornsteins 8 angeordnet ist und im Regelbetrieb den erforderlichen Kesselzug erzeugt. Von der Frischdampfleitung 2 ist eine Leitung 9 abgezweigt, die mit einem Drosselventil io versehen ist und den gedrosselten Frischdampf einem Dampfblasrohr ii zuführt, das ebenso wie das Luftblasrohr 7 im Abgasraum oder unterhalb des Schornsteins angeordnet ist und beim Anheizen oder bei kleinen Leistungen benutzt wird. Die Dampfturbine 3 treibt ferner die Kesselspeisepumpe 12 (Schleuderringpumpe, Kreiselpumpe o. dgl.) an, die das Speisewasser aus einem Vorratsbehälter 13 durch eine Leitung 14 ansaugt und über eine Leitung 15 in den Kessel i drückt. Durch diese Betriebsweise regelt sich, wie bereits gesagt, sowohl die Zugerzeugung als auch die Kesselspeisung entsprechend der Dampfentnahme von selbst.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zur Zugerzeugung, insbesondere für Kleindampfkessel, bei der der erzeugte Dampf ganz oder teilweise zunächst durch eine Antriebsturbine für ein Gebläse o. dgl. zur Erzeugung von Druckluft für ein Blasrohr geleitet wird, dadurch .gekennzeichnet, daß im Abgaszug des Kessels außer dem Luftblasrohr (7) noch ein an sich bekanntes Frischdampfblasrohr (ii) angeordnet ist.
2. 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Dampfblasrohr (ii) zentrisch innerhalb des Luftblasrohrs (7) angeordnet ist.
3. 3. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsdampfturbine (3), abgesehen von dem Gebläse (5) für das Luftblasrohr (7), auch die Kesselspeisepumpe (i2) antreibt. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 477 o64.