DE807973C - Roentgenroehre mit scheibenfoermiger Drehanode - Google Patents
Roentgenroehre mit scheibenfoermiger DrehanodeInfo
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- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J35/00—X-ray tubes
- H01J35/02—Details
- H01J35/04—Electrodes ; Mutual position thereof; Constructional adaptations therefor
- H01J35/08—Anodes; Anti cathodes
- H01J35/10—Rotary anodes; Arrangements for rotating anodes; Cooling rotary anodes
- H01J35/105—Cooling of rotating anodes, e.g. heat emitting layers or structures
Landscapes
- X-Ray Techniques (AREA)
Description
(WiGBI. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 9. JULI 1951
ρ 25640 VIII c j 21g D
Bei Durchleuchtung mit Röntgenstrahlen soll die Untersuchuugsdauer nicht durch die Belastbarkeit
der Röntgenröhre begrenzt werden, wie es bei Herstellung einer Aufnahme der Fall ist, wobei die
Röntgenröhre beim Überschreiten der zulässigen Belastungsdauer beschädigt wird. Um dieser Bedingung
zu entsprechen, wird an die Röntgenröhre die Anforderung gestellt, daß man sie fast ununterbrochen
betreiben kann. Während einer kurzen Zeit nach Betätigung der Röhre wird die von den auf
die Anode aufprallenden Elektronen erzeugte Wärme im wesentlichen von der Anode aufgenommen. In
dem Maße, in dem die Anodentemperatur ansteigt, wird immer mehr Wärme abgeführt, bis schließlich
die durchschnittliche je Zeiteinheit erzeugte Wärmemenge und die Wärmeabfuhr je Zeiteinheit
gleich sind. Bei Verwendung einer Drehanodenröhre, bei der die in der Anode erzeugte Wärme
durch Strahlung abgeführt werden muß, wird die Belastung durch die Anodentemperatur, die einen
höchstzulässigen Wert nicht überschreiten darf, und durch die Größe der Strahlungsoberfläche bestimmt.
Vergrößerung der Oberfläche einer scheibenförmigen Anode zur Steigerung der Belastung hat
den Nachteil, daß die bei der Herstellung von Anodenscheiben auftretenden Schwierigkeiten in
dem Maße zunehmen, wie der Scheibendurchmesser größer ist. Außerdem werden die inneren Material-Spannungen
bei schneller Umdrehung der Scheibe so groß, daß die Gefahr von Eisbildung im Material
entsteht. Schließlich beeinflußt ein großer Scheibendurchmesser die Röhrenbemessung in dem
Sinne, daß die Vorrichtung größer wird und ein größeres Gewicht hat, namentlich wenn die Röhre
in einer ölgefüllten Hülle angeordnet ist.
ίο Es sind Röntgenröhren bekannt, bei denen die
Anodenscheibe durch eine Welle in wärmeleitender Verbindung mit einem Kühlkörper steht, der eine
große Oberfläche und eine hohe Wärmekapazität hat, so daß ein Teil der in der Anode erzeugten
Wärme abgeführt und vom Kühlkörper bei verhältnismäßig niedriger Temperatur ausgestrahlt
wird. Dieser Kühlkörper ist an einer Stelle in der Röhre angeordnet, an der er die Halterungsorgane
für die drehbare Anodenordnung umschließt, so daß genau darauf geachtet werden soll, daß die
Temperatur dieses Körpers unterhalb derjenigen bleibt, die schädlich für die Lebensdauer der drehbaren
Anordnung ist. Es hat sich gezeigt, daß diese Bedingung die Wärmeübertragung von der
Anode zum Kühlkörper bis zu höchstens 15% der in der Anode erzeugten Wärme beschränkt, wenn
man die Abmessungen des Rotors innerhalb angemessener Grenzen zu halten wünscht.
Bei einer anderen Ausführungsform einer Röntgenröhre mit scheibenförmiger Drehanode ist die
Auftreffscheibe für die Elektronen auf einer Tragscheibe aus Metall mit hohem Schmelzpunkt angeordnet,
das leichter als Wolfram bearbeitbar ist. Diese Maßnahme dient dazu, die Wärmekapazität
der Anode zu steigern, aber ist fast ohne Einfluß auf das Wärmestrahlungsvermögen.
Diese bekannte Ausbildung macht es aber möglich, die Belastbarkeit einer Röntgenröhre mit
scheibenförmiger Anode, die ununterbrochen betrielien werden kann, zu erhöhen. Die Erfindung benutzt
diese Tatsache und betrifft eine Röntgenröhre mit scheibenförmiger Anode, bei der die Treibscheibe
für die Elektronen auf einer Scheibe angeordnet ist, die aus Nickel oder aus einem anderen
Metall l>esteht, dessen Schmelzpunkt wenigstens gleich hoch ist und das leichter als Wolfram bearbeitbar
ist. Nach der Erfindung ist die Tragscheibe mit einem aufstehenden Rand versehen, dessen wärmeausstrahlende
Oberfläche so groß ist, daß bei der höchstzulässigen Temperatur wenigstens ein Drittel
der in der Anode erzeugten Wärme abgeführt wird. Es ist bekannt, bei einer Drehanode die Treffscheibe
für die Elektronen auf einem Kupferkörper anzuordnen. Die niedrige Schmelztemperatur dieses
Metalls steht seiner Verwendung als Wärmestrahler im Wege. Zwar wird auf diesem Wege bereits
während der Belastung Wärme abgeführt, aber die Wärmeabgabe ist gering im Vergleich zur Wärmezufuhr.
Der Körper wirkt infolgedessen als Wärmebehälter. Die Belastung soll unterbrochen werden,
sobald die höchstzulässige Temperatur erreicht wird.
Bei Verwendung von Metallen mit höherem Schmelzpunkt vergrößert die bei hoher Temperatur
erhaltene Wärmestrahlung die Wärmeabfuhr, so daß ein Wärmebehälter entfallen und die Röhre
längere Zeit betrieben werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Abbildung, in der eine Röntgenröhre teilweise
schematisch dargestellt ist, beispielsweise näher erläutert.
Der Glaskolben 1 umschließt die Kathode 2 und die Anode 3. Der Kolben und die Kathode sind
schematisch dargestellt und können \vie üblich ausgebildet sein.
Die Anode besteht aus zwei Teilen, die durch die Welle 4 miteinander verbunden sind. Der eine Teil
dient zum Auffangen des von der Kathode ausgesandten Elektronenbündels, während der andere
Teil die drehbare Anordnung enthält. Die Anode wird von Kugellagern 5 getragen, die an der unbeweglichen
Welle 6 befestigt und mit dem Rotor verbunden sind. Letzterer wird von einem Kupfermantel
7 gebildet, der mit einem Futter 8 versehen ist, das wegen des elektromagnetischen Antriebs
aus Eisen besteht. Der Mantel trägt die Wrelle 4 und die aus Wolfram bestehende Anodenscheibe 9.
Letztere ist auf einer Scheibe 10 angeordnet, die aus einem Metall besteht, das leichter als Wolfram
bearbeitbar ist; die Scheibe ist mit einem aufstehenden Rand 11 versehen.
Durch die Berührungsfläche zwischen der Anodenscheibe 9 und der Tragplatte 10 wird eine Alenge
Wärme auf diese Platte übertragen. Die Temperatur, bis zu der die Platte 10 erhitzbar ist, ist von
dem Metall abhängig, aus dem diese hergestellt ist. Diese Temperatur soll bei der Belastung nicht
überschritten werden.
Wählt man für die Scheibenanode eine Betriebstemperatur von 15000 K, so beträgt für Wolfram
die spezifische Wärmeausstrahlung 6,5 Watt/cm2. Wenn man für die Temperatur der Tragplatte z. B.
12000 K annimmt, wobei diese dann aus Molybdän oder sogar aus Eisen hergestellt sein kann, beträgt
für eine richtig geschwärzte Oberfläche die spezifische Strahlung ebenfalls 6,5 Watt/cm2. Wenn man
die Anode mit 500 Watt zu belasten wünscht, wovon die Hälfte von der Anode ausgestrahlt und die
andere Hälfte nach der Tragplatte und durch die Welle nach dem Rotor abgeführt wird, braucht
die Scheibenanode eine Oberfläche von -~- = 40 cm2
zu haben. Der Durchmesser wird also 50 mm.
Damit die Kugellager infolge der Erhitzung nicht beschädigt werden, soll die Temperatur des
Rotors 6oo° K nicht überstiegen. Der Strahlungskoeffizient für eine geschwärzte Kupferfläche von
100 cm2 beträgt etwa 2,95 X io^10. Die Wärmeausstrahlung
ist dem Strahlungskoeffizienten und der vierten Potenz der Temperatur proportional, woraus
hervorgeht, daß die ausgestrahlte Wärmemenge E = S2- T* gleich 39 Watt ist. Vom Tragkörper
müssen also noch 211 Watt ausgestrahlt werden, so daß die ausstrahlende Oberfläche etwa
—— = 30 cm2 beträgt. Bei einem Durchmesser von
4 cm hat der aufstehende Rand eine Höhe von 2\ mn.
Ohne Verwendung des Tragkörpers soll die Anodenscheibe, um die gleiche Belastung aushalten zu
können, eine Oberfläche von y° J ■■- = 71 cm2 und
einen Durchmesser von 67 mm haben.
Hei einer sehr günstigen Ausführungsform besteht die Tragscheibe aus Titaneisen mit einer
durch Oxydation erhaltenen schwarzen Oberfläche. Die Verbindung der schwarzen Schicht mit der
Metalloberflache erfährt bei Erhitzung der Tragscheibe bis zu Glühhitze hierbei keine merkliche
Änderung, wodurch im Gegensatz zu anderen entsprechend geschwärzten Metallflächen eine dauernde
Verbesserung des Strahlungskoeffizienten entsteht.
Durch Anwendung der Erfindung kann eine Röntgenröhre, die zur Durchleuchtung verwendet wird
und mit einer scheibenförmigen Drehanode versehen ist, unbedenklich um 500Zo höher belastet
werden, als es bisher möglich war. Diese Verbesserung wird nicht merklich verringert, wenn
der aufstehende Rand mit Öffnungen versehen ist, um das Gewicht der Tragscheibe und das Massenträgheitsmoment
herabzusetzen.
Claims (3)
1. Röntgenröhre mit scheibenförmiger Drehanode, bei der die Auftreffscheibe für die Elektronen
auf einer Tragscheibe angeordnet ist, die aus Nickel oder aus einem anderen Metall
besteht, dessen Schmelzpunkt wenigstens gleich hoch ist und das leichter als Wolfram bearbeitbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragscheibe mit einem aufstehenden Rand versehen
ist, dessen Oberfläche so groß ist, daß bei der höchstzulässigen Temperatur wenigstens ein
Drittel der in der Anode erzeugten Wärme hierdurch abgeführt wird.
2. Röntgenröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der aufstehende Rand mit
öffnungen versehen ist.
3. Röntgenröhre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragscheibe
aus Titaneisen besteht, das eine durch Oxydation entstandene schwarze Oberfläche aufweist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 762 7.
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