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Siebzylinder für die Pappen- und Papierherstellung Die Erfindtitig
bezieht sich auf eine nette Ausführung der bei der Pappen- und Papierherstellung
zur Entwässerung verwendeten Siel)zylinder tin,l bezweckt, die Leistungsfähigkeit
des Zylinders zu erhöhen und gleichzeitig besonders die Glätte der entwässerten
Stoffbahn zti verbessern. Die Anwendung des Zylinders kommt für die Entwässerung
von auf chemischem und mechanischem Wege hergestellten Faserstoffen, wie Zellstoff
oder Holzschliff, in Frage.
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Bekanntlich ist die Bildung der Stoffbahn in den Siebzylindern der
Kartonmaschinen im allgemeinen nicht völlig befriedigend. Man hat versucht, sich
damit zu behelfen, daß für genannten Zweck Vakuumfilter zur Anwendung gebracht worden
sind, hei denen eine Satigwirkting mittels gewöhnlicher @"aktitiinhutnpeti herbeigeführt
wird. Solche Zylinder stellen sich in der Konstruktion und auch im Betrieb teuer,
insbesondere bei Kartonmaschinen, in welchen mehrere, z. B. fünf bis neun Zylinder
zwecks Verbesserung der Kartoneigenschaften gleichzeitig zur Anwendung kommen.
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Beim Formen einer Kartonbahn auf der Oberfläche des Zylinders kommt
es im allgemeinen auf den durch den Niveauunterschied zwischen den Flüssigkeitsspiegeln
außerhalb und innerhalb des Zylinders hervorgerufenen Druck an, d. h. auf die ini
Zylinder gegen das Siel> auf der Zylinderoberfläche ausgeübte Saugwirkung. Demgemäß
ist der erfindungsgemäße Siel)zylinder dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite
des Zylinders Schaufeln oder ähnliche Flächen fest angeordnet und so
ausgebildet
sind, (laß bei der Drehung des Zylinders Flüssigkeit zwischen den Schaufeln angehoben
wird, bis die unteren Schaufelenden sich von dem inneren Flüssigkeitsspiegel des
Zylinders abheben, so daß zu der durch den Niveauunterschied der Flüssigkeitsspiegel
verursachten Saugwirkung eine zusätzliche Saugwirkung erzeugt wird, die teilweise
weiterwirkt, nachdem die entwässerte Stoffbahn bereits den oberen Spiegel der zu
entwässernden FaserstoffaufschNvemmung verlassen hat.
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Der erfindungsgemäße Siel)zylinder ist in der Zeichnung schematisch
dargestellt, und zwar zeigt Fig, i den Siebzylinder im Querschnitt, Fig. 2 einen
zur Zylinderwelle senkrechten Querschnitt durch einen Teil des Zylinderumfanges
und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-B in Fig. 2 in einer durch die Zylinderwelle
laufenden Ebene. Wie Fig. i zeigt, entsteht durch die Drehung des Zylinders -- der
Niveauunterschied a-b, der bis zum Punkt c fast konstant beibehalten wird. Ent-<prechend
bleibt auch die Saugwirkung nahezu konstant. Bei der weiteren Drehung des Zylinders
nimmt die Sangwirkung rasch bis auf :Null im Punkt d ab, bei dem die gebildete Stoffbahn
die Faserstoffaufschwemmung außerhalb des Zylinders yerläßt und sich auf der .Umfangsfläche
des Zylindcrs weiterbewegt. Die Stelle d ist sehr kritisch, weil die Stoffbahn von
dort ab nicht durch Saugwirkung. also durch einen Niveauunterschied, gegen ilie
Zyliiiclerollerfläclie gehalten wird. Das Freimachen der Stoffbahn aus der Faserstoffaufschwemmung
ist daher besonders bei größeren Zylindergeschwindigkeiten unsicher und ungleichmäßig,
was eine schlechte Oberflächenbeschaffenheit der Stoffhahn zur Folge hat.
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Durch den erfindungsgemäßen Siebzylinder wird, wie iilicn dargelegt,
die Saugwirkung an der Stelle c durch einfache Vorrichtungen, wie Schaufeln o.dgl.,
dauernd ungefähr konstant gehalten, wenigstens bis zu Punkt d und auch höher,
z. B. bis zum Punkt e,
wonach die Saugwirkung abnimmt. Abhängig von der Ausführung
der Sauganordnung arbeitet der Zylinder automatisch bei verschiedenen Geschwindigkeiten.
wobei die Saugwirkung bei zunehmender Geschwindigkeit größer und bei allnehmender
Geschwin(ligkeit kleiner wird, was eine sehr wichtige l:igenscliaft ist. Die Vorrichtung
bezweckt aller nicht, in jedem Fall einen Vakuumzylinder zu ersetzen. bei welchem
ein hohes Vakuum erforderlich ist, damit eine dicke Stoffbahn gebildet werden kann.
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Wie besonders Fig.2 erkennen läßt, wird die Flüssigkeit, die durch
das Siel> des Zylinders abgesaugt worden ist, in von den Schaufeln s gebilde-
ten
Kanälen gesammelt. Die Schaufeln sind an der Innenfläche des Zylinderumfanges starr
befestigt und folgen der durch einen Pfeil angedeuteten Bewegung des Zylinders.
Die Schaufeln sind so ausgestaltet, daß sie den freien Durchfluß des Wassers möglichst
wenig stören. Jedoch kann die Form der Schaufeln auch von der in Fig.2 gezeigten
abweichen.
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In Fig. 2 ist ferner dargestellt, wie der zwischen zwei Schaufeln
gebildete Kanal bei der Drehung des Zylinders mit Wasser angefüllt bleibt, bis das
untere Ende der einen Schaufel sich vom inneren Flüssigkeitsspiegel abhebt. Bis
dahin bewirkt der durch den Niveauunterschied bedingte Unterdruckeine entsprechend
stärkere Ansaugung beim Aufstieg der Stoffbahn von dein außerhalb des Zylinders
liegenden Stoffwasserspiegel. Durch die verstärkte Ansaugwirkung, zusätzlich zu
der durch den Unterschied der Flüssigkeitsspiegel an sich verursachten Saugwirkung,
wird das Rutschen der Stoffbahn sicher vermieden und die Aufnahmefähigkeit des Zylinders
ivesentiich erhöht.
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Bei der Form der Schaufeln ist darauf zu achten, daß diese möglichst
keine schädliche Wellenbildung verursachen, "yas finit Rücksicht auf die Funktion
des Zylinders außerordentlich wichtig ist.