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Auseinanderziehbare Stabgittereinlage aus Holz o. dgl. Die Erfindung
betrifft eine werkstoffsparende, auseittanderziehbare Stabgittereinlage aus Holz
oder gleichwertigen Ersatzstoffen zur Fertigung von Hohlzellenkörpern im Möbel-.
Sperrholz-, Türen- und Holzbau sowie in der Holzwarenerzeugung. Sie beschränkt sich
nicht auf das Gebiet der Mittellage, worunter in der Hauptsache ebenflächige, gelegentlich
aber auch in einer Ebene gewölbte Einlagen in abgesperrten Platten, z. B. sog. Tischlerplatten,
zu verstehen sind, sondern verfolgt die Erzeugung von leichten Holzkörpern beliebiger
Gestalt mit hoher Festigkeit.
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Unter den Mittellagen sind auch solche bekannt, die werkstoffsparend
durch Bildung von Parallelstabgittern oder Kreuzstabgittern in der endgültigen Verwendungsform
erstellt werden. Ferner sind auseinanderziehbare Mittellagen aus hochkant gestellten
Stäben bekannt, die wechselseitig an den Enden durch den Werkstoff selbst oder z.
13. mittels Verleimung verbunden sind und im auseinandergezogenen Zustand ein Zickzackstabwerk
mit den Stäben entsprechend langen dreieckigen Hohlräumen ergeben. Eine auseinanderziehbare
-Mittellagenkonstruktion mit dichter, in sich geschlossener Hohlzellenbildung und
damit verbundenem engmaschigem, tragendem Gitterwerk ist dagegen bisher unbekannt.
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Das Ziel einer sehr weitgehenden Werkstoffeinsparung in Verbindung
mit dennoch praktisch erforderlichen Festigkeitseigenschaften bei üblicherweise
aus massivem Holz hergestellten Körpern verfolgt die Erfindung durch Aufteilung
des Körperinnern in lanzettförmige Hohlzellen, die sich aus der Eigenart der auseinanderziehbaren
Stabgittereinlage in Verbindung mit deckenden Schalen, z. 13. Furnier, Sperrholz,
Pappe, Faserplatten, ergeben. 1)ie Erfindung besteht darin, daß Stäbe aus Flolz
oder Holz ersetzenden Stotten in Abständen
wiederholt wechselseitig
mit chemischen, z. B. Leim, oder mechanischen Mitteln, z. B. Heftklammern, zu einem
auseinanderziehbaren, zellenbildenden Stabgitter von ebener, sphärischer und zu
Rotationskörpern rollbarer Form verbunden sind. Die dabei erreichbare Werkstoffeinsparung
beträgt etwa bis zu 6o%, bezogen auf die Masse des ganzen Körpers, und bis zu 8o%,
bezogen auf den durch die Stabgittereinlage ersetzten Anteil massiven Holzes.
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Im Unterschied zu den bekannten, auch ausziehbaren Mittellagen gestattet
die Stabgittereinlage nach der Erfindung infolge der in beliebiger Häufigkeit wechselseitig
miteinander verbundenen Stäbe die Bildung eines je nach dem Verwendungszweck weit-
oder engmaschigen Zellengitters mit einem über die ganze Verbindungsfläche gleichmäßig
verteilten tragenden Gerippe aus wellenförmig verlaufenden Stäben quadratischen
bis rechteckigen Querschnitts beliebiger Höhe, das, im Gegensatz zu bekannten ausziehbaren
Mittellagen, nach seiner Herstellung auf beiden Seiten und an allen Kanten in beliebigen
Konturen, auch sphärischer Art, zugeschnitten werden kann, ohne zu zerfallen.
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Die Stabgittereinlage kann in ebenem Zustand gleichmäßig zum Rechteck
oder an beiden Enden unterschiedlich zum Kreisausschnitt bzw. zur vollen Kreisform
auseinandergezogen werden; sie läßt sich ohne Bruchgefahr aus ebenem Zustand uni
die Längsachse zum Zylinder oder zu einem Rotationskörper einrollen, wobei diesem
vorher in zusammengelegtem ebenem Zustand der Stabgittereinlage jede beliebige Innen-
und Außenkontur, z. B. auch Kugelform, durch einfach linearen Sägenschnitt gegeben
werden kann. Während die bekannten Zickzack-Gitterstabwerke hierbei eine Verrippung
mit verhältnismäßig langen Hohlräumen und festigkeitsbedingende Verbindung nur abwechselnd
an den Stakenden besitzen, ergibt die Häufigkeit der wechselseitigen Verbindungen
und die Wellenform der Gitterstäbe der erfindungsgemäßen Stabgittereinlage ein dichtes,
tragendes Netz von Rippen mit zügiger, nahezu ungebrochener Umrißkontur und dementsprechend
zügiger Ummantelungsfläche bei gesteigerter gegenseitiger Rippenstützung infolge
größerer Zahl der Verbindungspunkte.
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Die Dimensionierung der Stäbe der Stabgittereintage kann nach bestimmten
Verwendungszwecken erfolgen, ebenso die Wahl der Verbindungsmittel innerhalb derselben
und mit ihren Nachbarflächen, so daß für jeden Verwendungszweck ein Körper mit gewollten
Eigenschaften gewonnen werden kann, in dessen Innerm eine beachtliche Holzeinsparung
zu verzeichnen ist.
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Die Stabgittereinlage gemäß der Erfindung kann urverkleidet als Gitterwerk
für viele Zwecke, z. B. als Putzstabgewebe, Holzmatte, dienen, beiderseits abgesperrt
und randumleimt als Sperrholz, als Konstruktionselement für Türen, Bauteile, Stuhl-
und Banksitze und andere Erzeugnisse nicht nur in ebener, sondern auch in jeder
anderen Form. Sie hat beim Gebrauch den Vorteil kleinen Gewichts und beim Versand
den des geringen Raumbedarfs in nicht auseinandergezogenem Zustand. Ihre Herstellung
erfolgt im Regelfall aus verlustfrei gewonnenen Furnieren, ist jedoch ebenso aus
Sägewerksabfällen, z. B. Spreißeln, Schwarten, möglich.
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In den Zeichnungen i und 2 sind ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
und schematische Anwendungsbeispiele für mögliche Körperformen därgestellt, und
zwar zeigt Abb. i ein Bruchstück der, Stabgittereinlage im Zustand der Herstellung,
Abb.2 dasselbe in auseinandergezogenem Zustand, Abb.3 bis 12 schematische Darstellungen
von Körperformen, die beispielsweise mit der auseinanderziehbaren Stabgittereinlage
erzeugt werden können, -Neobei eingezeichnete Doppelpfeile die Längsrichtung der
Stabgittereinlage andeuten; hei mehreren Pfeilen sind mehrere Möglichkeiten gegeben,
wobei praktisch die dem Zweck entsprechende gewählt wird.
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Gemäß Abb. i besteht die Stahgittereinlage aus Stäben Al, Az, A3,
A4 . . . _4x quadratischen oder rechteckigen Querschnitts von Holz oder Holz
ersetzenden Stoffen, die in Abständen wiederholt wechselseitig an den Punkten I'1,
13z, l33, 134 . . . 13, miteinander verbunden, z. B. verleimt oder drahtgeheftet
sind. Abh.2 zeigt ein Stück der Stahgittereinlage gemäß Abb. i, jedoch in auseinandergezogenem
Zustand, wobei der erste als Randleiste verstärkte Stab gerade bleibt, während die
den Erfindungsgegenstand darstellenden, wiederholt wechselseitig verbundenen Holzstäbe
ein Gitterwerk mit dazwischen befindlichen zellenartigen Hohlräumen bilden, das
innerhalb eines durch die Dicke der Stäbe und den Abstand der Verbindungsstellen
bestimmten Maßes beliebig auseinandergezogen, dabei auch eingerollt werden kann
und zur Erzeugung von leichten, werkstoffsparenden Holzkörpern mit lanzettförmigen
Hohlräumen in Form von Platten, gewölbten und gebogenen, kreisrunden, schiefwinkligen
sowie zylindrisch oder nach Art von Rotationskörpern gebildeten Gegenständen geeignet
ist.