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Automatische Weichenstell- und Signalanlage mit Druckluftantrieb,
insbesondere für Grubenbahnen Die Erfindung betrifft eine automatische Weichenstell-
und Signalanlage, insbesondere für Grubenbahnen, mit Druckluftantrieb.
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Die bekannten automatischen. Weichenstellanlagen dieser Art bestehen
aus Betätigungskontakten und der eigentlichen automatischen Weichenstellvorrichtung.
Die Betätigungskontakte, die durch die fahrende Lokomotive oder von dort aus betätigt
werden, sind als Schleifbügel-, Seilzug-, Handanschlag- oder Schienenkontakte ausgebildet
und besitzen Be- und Entlüftungsventile. Solche Vorrichtungen sind von für die Verhältnisse
unter Tage vergleichsweise komplizierter Bauart, weil sie so ausgebildet sein müssen,
daß die Weichenstellvorrichtung bzw. Weiche nach jeder Betätigung irgendeines Steuerkontaktes
in eine andere Stellung gebracht wird. Dies wird bei einer bekannten Ausführung
durch ein Klinkenschaltwerk, das durch einen Difierentialkolben betätigt wird, und
mittels eines Flachschiebers, der dem Stellzylinder Luft zuführt, erreicht.
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Ferner sind Weichenstellvorrichtungen bekannt, bei denen das jeweilige
Umschalten durch die Anordnung von mehreren Kolben ermöglicht wird, von denen jeweils
einer den anderen' blockiert. Diese Weichenstellvorrichtungen können wegen der Gefahr
des Verschmutzens und Festsetzens mit ihren beweglichen Teilen. nicht unmittelbar
auf dem Liegenden an der Weiche angebracht werden, sondern werden vom Stoß aus über
ein Winkelhebelgestänge betätigt. Man hat versucht, solche Vorrichtungen durch Anordnung
von mehreren Betätigungskontakten,
d. h. für, jede Fahrtrichtung
einen, einfacher zu gestalten. Da aber in diesem Fall für zwei Fahrtrichtungen und
bei einseitig offenen Lokomotiven jeweils vier Betätigungskontakte erforderlich
sind, d. h. bei einem abzweigenden Schienenpaar acht Betätigungskontakte, kann hier
leicht eine Verwirrung eintreten oder ein Irrtum des Lokomotivführers vorkommen.
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Die Erfindung vermeidet unter gleichzeitiger Erzielung besonderer
Vorteile die Nachteile der bekannten Vorrichtungen durch eine Bauart, welche von
dem Vorbild bekannter elektrischer Weichenstell- und Umschaltanlagen ausgeht und
es durch entsprechende Ausbildung insbesondere der Betätigungskontakte ermöglicht,
auf eine besondere automatische Weichenstellvorrichtung zu verzichten und statt
dessen mit einem einfachen Weichenstellzylinder auszukommen, der direkt auf dem
Liegenden an der Weiche angebracht wird. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
daß der Steuerkörper, der dem Weichenstellzylinder direkt oder indirekt die Druckluft
zuführt, an dem Hauptbetätigungskontakt angeordnet ist und daß durch den Kolben
des Steuerkörpers der Betätigungshebel des Hauptbetätigungskontaktes verstellt wird.
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Die Vorteile einer solchen Anlage sind verschiedener Art. Sie bestehen
insbesondere in ihrer außerordentlichen Einfachheit und Betriebssicherheit. Einmal
wird die komplizierte Weichenstellvorrichtung durch einen einfachen Weichenstellzylinder,
der nur einen Kolben mit Stange und auf einer Seite eine Feder besitzt, ersetzt,
und der direkt auf dem Liegenden angeordnet sein und an der Weichenzungenverbindung
angreifen kann.
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Die gesamte Anlage wird von nur einem beweglichen Teil, dem Steuerkolben
gesteuert; für sie ist nur eine einzige Druckluftzuleitung erforderlich. Die oben
grundsätzlich gekennzeichnete Anordnung wird gemäß einer vorzugsweisen Ausführungsform
der Erfindung weiter dadurch vervollkommnet, daß der Hauptbetätigungskontakt gleichzeitig
als Entlüftungskontakt ausgebildet ist und der an diesem angebrachte Hebel, an welchem
sich der vom Lokomotivführer zu bedienende Handanschlagteller befindet, gleichzeitig
als Betätigungshebel für einen Steuerschieber dient, der die Lufzuführung zu dem
Weichenstellzylinder bewirkt, und zwar unter Zwischenschaltung eines Drehpunktes,
der durch die Achse des Steuerschiebers gebildet wird. Dies hat außerdem, da nur
ein Hebel für beide Funktionen notwendig ist, den weiteren Vorteil, daß jeweils
das Entlüftungsventil an der gleichen Seite, an der der Raum im Steuerkörper entlüftet
werden soll, betätigt und eine Umleitung der Entlüftungskanäle vermieden werden
kann. Es ergibt sich so eine zusammengedrängte Bauart; die es ohne Schwierigkeiten
ermöglicht, die Entlüftungsventile des Hauptentlüftungskontaktes und den Steuerkörper
in einem Gehäuse unterzubringen, in welches die Steuerkanäle vorzugsweise mit eingegossen
werden. Zweckmäßig wird das Gehäuse so unterteilt, daß die Entlüftungsventile abgeflanscht
werden können.
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Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Stelle
einer Entlüftungssteuerung eine Belüftungssteuerung vorgesehen, und zwar in erster
Linie für die Fälle, in denen es erwünscht ist, daß nach, dem Umlegen der Weiche
die Druckluft nicht in den Steuerleitungen bzw. dem Weichenstellzylinder verbleibt,
d. h. die ganze Anlage dauernd unter Druck steht. Dies wird dadurch erreicht, daß
beim Betätigen der Kontakte dem Weichenstellzylinder durch Belüftungsventile direkt
Luft zugeführt wird und daß nach dem Umlegen der Weiche, d. h. nachdem der Kolben
des .Weichenstellzylinders seinen Weg zurückgelegt hat, der Hauptbetätigungskontakt
(Hauptbelüftungskontakt) umgesteuert und, sobald der Kolben desselben die andere
Endstellung erreicht, der Auspuff für die ganze Anlage freigegeben wird, so daß
die Luft aus den Steuerleitungen und dem Weichenstellzylinder, entweicht. Infolge
dieser Ausbildung machen sich bei etwaigen Undichtigkeiten in der Anlage Druckluftverluste
nur beim Arbeitsvorgang selbst bemerkbar, statt daß die undichte Stelle dauernd
bläst. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Weiche auch beim Ausbleiben der
Druckluft normal von Fand umgelegt werden kann.
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Ein sämtlichen Ausführungsbeispielen gemeinsames Merkmal der Erfindung
besteht darin, daß der- Hauptbetätigungskontakt gleichzeitig direkt oder indirekt
als Signal arbeitet, so daß eine besondere Signalvorrichtung, wie sie bisher verwandt
wurde, überflüssig wird.
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Abweichend von der erstbeschriebenen Ausführungsform der Erfindung
kann bei Ausbildung der Vorrichtung mii Entlüftungssteuerung der Hauptentlüftungskontakt
auch so ausgebildet sein, daß der Steuerkörper, der dem Weichenstellzylinder die
Luft zuführt, nicht direkt am Hauptentlüftungskontakt angeordnet ist. In diesem
Falle wird der Steuerkörper am Stoß oder am Weichenstellzylinder angebracht, und
die beiden Entlüftungsleitungen werden an jeder Seite des zylindrischen Schiebers
des Hauptbetätigungskontaktes, der keine Druckluftzuleitung besitzt, angeschlossen.
Beim Entlüften der einen oder anderen Entlüftungsleitung wird der Hauptbetätigungskontakt
mit umgeschaltet.
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Das Anbringen der Betätigungskontakte ist unter Tage oft mit Schwierigkeiten
verbunden, weil es häufig notwendig ist, sie seitlich oder in der Höhe zu verschieben.
Um dies zu ermöglichen, wird der Betätigungskontakt vorzugsweise derart mit einem
Gestänge versehen, daß er an der Kappschiene verschiebbar und gleichzeitig schwenkbar
ist.
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im einzelnen
an Hand der Abbildungen beschrieben, von denen Abb. i schematisch die Gesamtanlage
veranschaulicht.
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Abb.2 zeigt einen Horizontalschnitt durch Weichenstellzylinder und
Steuerkörper.
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Abb. 3 und 4' veranschaulichen den Hauptbetätigungskontakt (Hauptentlüftungskontakt)
in einem Vertikalschnitt durch das Steuergehäuse, und zwar
die beiden
Stellungen des Handanschlagtellers, der als Signal arbeitet.
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Abb. 5 und 6 zeigen in Seiten- und Vorderansicht eine Ausführungsform,
hei der den Weichei:-stellzylind.er die Luft durch einen Steuerschieher zugeführt
wird.
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Abb. 7 veranschaulicht schematisch eine führungsform der Erfindung,
bei der eine BeliU-tungssteuerung vorgesehen ist, Abb.8 eine weitere Ausführungsform
der <: -samtanlage hei Gleisverbindern.
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Abb. 9 zeigt eine besonders vorteilhafte Anliri::-gung der Betätigungskontakte.
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Abb, io und i i zeigen im Schnitt und in Rückansicht den Betätigungskontakt
mit der aufgegossenen Rosette.
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Die in den Abll. i bis ci;ire:;tellte Anlage mit Entlüftungskontakt
bestellt aus dein Weicheiistellzylinder i, dem Hauptbetätigungskontakt 2, der gleichzeitig
als Signal arbeitet, dem Steuerkörper 3 und den Betätigungskontakten 4 und 5.
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Die Arbeitsweise dieser Anlage ist folgend": Gemäß Abb. i ist die
Strecke von I nach 111 frei. Will eine Lokomotive oder ein Zug von I nach
11, so schlägt der Lokomotivführer während der Fahrt den Anschlagteller 6 des Hauptentlüftungskontaktes
2 an. Hierdurch wird das Entlüftungsventil betätigt und die Leitung 8 entlüftet.
Da durch den sehr enger. Kanal 9 im Steuerkörper 3 (Abb. 2) nicht genügend Druckluft
nachströmen kann, entsteht in dem Raum i o Unterdruck, so daß der-Kolben i i im
Sinne der Zeichnung nach links geschoben wird, bis er die in Abb. 4 gezeigte Stellung
erreicht hat. Auf diesem Wege nimmt der Kolben i i den Hebel 14, der in dem Schlitz
14a gleitet, und den Anschlagteller 6 mit, so daß der Hebel 14 jetzt vor dem Entlüftungsventil
15 stellt. Genau derselbe Vorgang wäre eingetreten, wenn ein Zug, von 1I kommend,
nach I will und der Lokomotivführer den Anschlagteller 6 des Entlüftungskontaktes
4 betätigt. Es wäre in diesem Fall ebenfalls Leitung 8 entlüftet worden, und durch
den dadurch bewirkten Unterdruck im Raum io würden der Kolben i i und der Anschlagteller
6, wie zuvor beschrieben, nach links verschoben. Die Druckluft kann jetzt von der
Zuleitung 12 durch die Leitung 13 in den Weichelistellzylinder i hintreten,
so (laß die Feder i6 zusammengedrückt, der Kolben ja nach rechts geschoben und die
Weiche umgestellt wird. Der Auspuff 18 ist in dieser Stellung durch den Kolben i
1e abgedeckt. Ein Schaltvorgang ist somit beendet und die Strecke von I nach II
und umgekehrt zur Durchfahrt frei. Durch die beiden Löcher 6a in dein Handans@chl-agteller6
(AN). 4) sind der rote Rückstrahler 20 und der grüne Rückstrahler i9 zu sehen, und
damit ist zu erkennen, daß die Strecke geradeaus frei ist.
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Will jetzt ein Zug von 1 nach 111, so lletätigt der
Lokomotivführer den Anschlagteller 6 des Hauptentlüftungskontaktes 2 bzw. das Entlüftungsventil
15. Hierdurch .wird die Leitung 16 entlüftet. In dem Raum T7 (Abb. 4) entsteht Unterdruck,
da nur eine sehr geringe Menge Preßluft durch den Kanal 9 nachströmen kann. Jetzt
wird die Zuleitung 12 abgesperrt und die Leitung 13 mit dem Auspuff 18 verbunden.
Aus dem Weichenstellzylinder i entweicht die Luft, die Feder 16 drückt den Kolben
1a nach links, und die Weiche nimmt die in Abb. 1 gezeigte Stellung wieder ein.
Dasselbe hätte sich ereignet, wenn von dem Lokomotivführer eines Zuges, der von
III kommt, der Anschlagteller 6 des Entlüftungskontaktes 5 betätigt worden wäre,
denn durch das Entlüftungsventil des Entlüftungskon-:aktes 5 wäre ebenfalls die
Leitung 16 entlüftet und durch den dadurch hervorgerufenen Unterdruck im kaum 17
durch Umsteuern des Kolbens i i nach rechts die Weiche umgestellt worden, so daß
die in Abb. 3 gezeigte Stellung erreicht ist. Der grüne Rückstrahler 19 und der
rote Rückstrahler 20 zeigen jetzt an, daß die Strecke nach rechts frei ist. Es kann
also aus jeder Richtung ein Zug kommen, und es braucht, sofe i-n die Weiche nicht
zur Durchfahrt frei ist, was schon von weitem durch die grünen cdcr roten Rückstrahler
i9 und 2o ersichtlich ist, nur der Entlüftungskontakt durch den Anschlagteller 6
betätigt werden, um die Weiche in die gewünschte Lage umzulegen. Dabei stellt sich
der Anschlagteller 6 automatisch immer in die richtige Lage ein.
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Wird die Strecke von einseitig offenen Lokomotiven befahren, darin
kann für den Hauptbetätiguügskontakt auf der anderen Seite der Schiene noch ein
zweiter liandanschlagteller 66 (Abb. 4) vorgesehen werden, der mit dem ersten Handanschlagteller
6 durch ein Gestänge o. dgl. verbunden ist. Es kann aber auch bei den anderen Betätigungskontakten
ein zweiter Betätigungskontakt angebracht werden.
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Der Steuerkörper kann ferner so ausgebildet werden, daß die Feder
in dem Weichenstellzylinder in Fortfall kommt. In, diesem Fall ist es erforderlich,
vom Steuerkörper aus zwei Druckluftleitungen (eine vor und eine hinter dem Kolben
des Weichenstellzylinders) abzuführen.
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Die Abb. 5 und 6 stellen die zweite Ausführungsform der Erfindung
dar. Mit 21 ist die Druckluftzuleitung, mit 22 die Leitung, die zum Weichenstellzylinder
führt, und mit 23 der Auspuff bezeichnet. Der Weichetistellzylinder ist nicht mehr
dargestellt. Die Arbeitsweise bei dieser Ausführungsform ist die folgende: Nach
der Zeichnung (Abb.6) befindet sich der flandanschlagteller 2.1 bzw. der Hebel 25
über dein Entlüftungsventil 26. Der Pfeil 40a auf dein Rückstrahler 4o des `Handanschlages
24 zeigt, daß die Strecke geradeaus frei ist. Will ein Zug beispielsweise nach rechts
abbiegen, so wird der Handanschlagteller 24 betätigt und durch das 26 die Leitung
z7 bzw. der Raum 29 in dem Steuerkörper 30 entlüftet. Der Steuerkörper
30 befindet sich an dem Hauptentlüftungskontakt 3oa. Da durch die Leitung
31 nicht genügend Luft nachströmen kann, wird der Steuerkolben 32 im Sinne der Zeichnung
nach rechts geschoben und nimmt dabei durch den Nocken 32a den Hebel 25 und über
Drehpunkt 33 den Handanschlagteller 24 mit, bis er die strichpunktiert 1>ezeichnete
Stellung
erreicht hat. Bei diesem Vorgang wird an dem Drehpunkt 33, der durch die Achse 34
des Steuerschiebers 38 gebildet wird, die .Achse 34 mitgedreht und umgesteuert und
dadurch der Weichenstellzylinder betätigt.
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Der Pfeil 40" zeigt, wie strichpunktiert gezeichnet, daß die Durchfahrt
nach rechts frei ist. Will jetzt ein Zug geradeaus fahren, so wird der Handanschlagteller
24 betätigt und durch Entlüftungsventil 35 die Leitung 36 bzw. der Raum 37 entlüftet.
Durch die Leitung 31 kann nicht genügend Luft nachströmen, und der Steuerkolben
32 geht wieder nach links, bis er die auf der Zeichnung dargestellte Lage erreicht
hat, die Achse 34 wird durch den Hebel 25 gedreht und der Steuerschieber 38 umgesteuert,
wodurch dieser sich auf Auspuff stellt. Aus dem Weichenstellzylinder entweicht die
Luft, und durch die Feder im Weichenstellzylinder wird die Weiche wieder für geradeaus
umgelegt. Für die aus der entgegengesetzten Richtung kommenden Züge werden entsprechend
an der anderen Seite hinter der Weiche einfache Entlüftungsventile mit Handanschlagteller
oder Schienenbügel angeschlossen, und zwar an die Leitung 39 für gerade Durchfahrt
und an die Leitung 39a für die Züge, die von rechts kommen. Durch Betätigen derselben
wird der Steuerkolben 32, wie zuvor beschrieben, entsprechend umgesteuert. Der Handanschlagteller
24 des Hauptentlüftungskontaktes 30a stellt sich dabei immer wieder in die entsprechende
Lage ein, und der Pfeil 40° des Rückstrahlers 40 zeigt immer die Richtung für die
freie Durchfahrt an. Soll verhindert werden, daB der Hauptbetätigungskontakt 30a
schnell umsteuert, so wird eine Leiste 25a vorgesehen, die ihn beim Betätigen des
Handanschlagtellers 24 über den Hebel 25 festsetzt (s. gestrichelte Lage in Abb.
5). Beim Loslassen des Handanschlagtellers geht derselbe in die ausgezogen dargestellte
Lage zurück, und der Hebel 25 geht, wenn er aus dem Bereich der Leiste 25° kommt,
über dieselbe hinweg in seine andere Stellung. Das gleiche kann erreicht werden,
wenn der Hebel 25 mit einem Loch versehen wird, in das ein entsprechender
Kokken eingreift. Als Entlüftungsventile können sämtliche Ventile verwendet werden,
die beim Betätigen die Luft aus der Leitung ausströmen lassen und danach wieder
absperren.
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Werden die einfachen Entlüftungsventile mit einem Betätigungsbügel
an der Schiene angebracht, so ergibt sich eine derartige Vereinfachung der ganzen
Anlage, daß nur an der 'Seite, an der die Weiche für beide Fahrtrichtungen befahrbar
ist, evtl. geschaltet werden muB; dort wird dann der Hauptentlüftungskontakt 3oP
mit den Rückstrahlern 4o angeordnet, so daß schon vor der Weiche der Pfeil 40a jeweils
die freie Durchfahrt anzeigt. Aus den entgegengesetzten Richtungen stellt sich die
freie Durchfahrt beim Befahren der Entlüftungsventile automatisch ein. Die Ausführungsform
nach Abb. 7 arbeitet mit Belüftungssteuerung. Ihre Arbeitsweise ist folgende: Wie
durch den Pfeil 41 auf dem Handanschlag 42 des Hauptbetätigungskontaktes 48 oder
durch den Pfeil 40 am Stellbockhebel ersichtlich, ist die Strecke geradeaus zur
Durchfahrt frei. Will ein Zug nach rechts abbiegen, so wird durch Anschlagen des
Handanschlagtellers 42 durch das Belüftungsventil 43 über Leitung 44 dem Weichenstellzylinder
45 Druckluft zugeführt. Erst wenn der Kolben 4511 des Weichenstellzylinders 45 seine
Endstellung erreicht, wird die Leitung 46 freigegeben und dem Kolben 47 des Steuerkörpers
48 Druckluft zugeführt, wodurch derselbe umgesteuert wird. In der umgesteuerten
Endstellung des Kolbens 47 wird dann der Auspuff 49 freigegeben, die Druckluft entweicht
aus den Leitungen und dem Weichenstellzylinder, und ein Arbeitsvorgang ist beendet.
Der Pfeil 4i am Handanschlagteller 42 oder der Pfeil 4V1 am Stellbockhebel der Weiche
zeigt jetzt, wie strichpunktiert dargestellt, an, daß die Strecke nach rechts zur
Durchfahrt frei ist. Wäre ein Zug von III gekommen und hätte das Belüftungsventil
5o betätigt und über die Leitung 51 dem Weichenstellzylinder 45 Druckluft zugeführt,
so wäre ebenfalls über Leitung 46 und Kolben 47 der Steuerkörper 48 umgeschaltet
und der Auspuff 49 freigegeben worden. Für die anderen beiden Fahrtrichtungen von
I nach 1I und umgekehrt sind die Arbeitsvorgänge sinngemäß die gleichen, und zwar
wird entweder das Belüftungsventil 52 oder 53 betätigt, dem Weichenstellzylinder
45 über Leitung 54 oder 55 Luft zugeführt und über die Leitung 56 bzw. durch Kolben
57 der Steuerkörper 48, wie ausgezogen dargestellt, umgesteuert und der Auspuff
58 freigegeben. Der Pfeil 41 bzw. 4,a zeigt jetzt, daß die Strecke geradeaus wieder
frei ist.
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Um zu verhindern, daß auch die Leitung, die zu dem entgegengesetzt
angeordneten Betätigungskontakt führt, jedesmal mit belüftet wird, können in die
Leitungen, die von den Belüftungsventilen kommen, kurz vor deren Eintritt in dem
Weichenstellzylinder 45 Rückschlagventile 59 eingebaut werden.
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Abb.8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung in Anwendung
auf Gleisverbinder. Die Arbeitsweise dieser Ausführungsform ist die folgende: Kommt
ein Zug von I und will durch den Gleisverbinder nach 11, so sieht der Lokomotivführer
an dem Hauptbetätigungskontakt A, der gleichzeitig nach beiden Seiten hin als Signal
arbeitet, ob die Durchfahrt frei ist. Ist dies nicht der Fall, wie auf der Zeichnung
dargestellt, so wird der Hauptbetätigungskontakt A betätigt und umgeschaltet, die
Zylinder B, BI bekommen Luft, und der Gleisverbinder wird zur Durchfahrt umgelegt.
Gleichzeitig wird auch der Hauptbetätigungskontakt Al, der ebenfalls nach beiden
Seiten hin als Signal ausgebildet ist, aber keine Druckluftzuleitung besitzt, mit
umgestellt. Will der nachfolgende Zug wieder geradeaus fahren, so wird der Hauptbetätigungskontakt
A betätigt und den Weichenstellzylindern B und BI die Luft entzogen, der Gleisverbinder
umgelegt, und die gewünschte Durchfahrt ist frei. Will ein Zug durch den Gleisverbinder
von 11 nach 1 oder geradeaus, so wird je
nach Stellung desselben
gegebenenfalls der Hauptbetätigungskontakt A1 betätigt, und der Vorgang wiederholt
sich, wie zuvor beschrieben. Soll die Strecke auch von Ia nach II oder von Ha nach
I befahren werden, so ist an den Signalen zu sehen, wie der Gleisverbinder steht.
Kurz vor dem Gleisverbinder sind in den Entlüftungsleitungen einfache Entlüftungsventile
eingesetzt, die dann jeweils betätigt werden. Für Doppelgleisverbinder kann sinngemäß
die gleiche Anordnung gewählt werden, nur daß dann zusätzlich die zweite Gleisverbindung
immer mit umgelegt wird.
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Die Abb. 9 bis i i zeigen die obenerwähnte Anbringungsmöglichkeit
für die Betätigungskontakte im Rahmen der Erfindung. Die Betätigungskontakte 63
sind an der Kappschiene 61 über die Klauen 62 verschiebbar, ferner über die Rosetten
64 und 64a seitlich schwenkbar, so daß sie in jede beliebige Stellung gebracht werden
können, entsprechend dem jeweils zweckmäßigen Abstand von der Lokomotive sowie auch
vom Hangenden. Das Gegenstück 67 der Rosette wird zweckmäßig unmittelbar am Betätigungskontakt
63 angegossen. Das Entlüftungsventil 65 ist ein gewöhnliches Abschlußventil, wie
es als Selbstschlußventil an Druckluftwerkzeugen und Schläuchen üblicherweise verwendet
wird. Der vordere, zum Öffnen des Ventils dienende Bolzen 68 ist mit Schlitzen 69
versehen und dient als Auspuff.
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Obwohl die Erfindung vorstehend an Hand einer Reihe von Ausführungsbeispielen
im einzelnen erläutert worden ist, ist sie keineswegs auf diese Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern kann in vielfacher Hinsicht abgeändert werden, ohne von ihrem
Grundgedanken abzuweichen.