DE80574C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft Neuerungen an den in der Patentschrift Nr. 45255 beschriebenen Supporten zum Abdrehen der Räder für Eisenbahnfahrzeuge, bei. welchen zur selbstthätigen Führung des die Lauffläche abdrehenden Messers nach dem Profil dieser •Lauffläche ein loser Kreuzsupport und eine Schablone angeordnet ist, in deren der Form des Normal - Radkranzprofiles entsprechenden Schlitzen der Schlitten des losen Kreuzsupportes auf dem Steuersupport geführt wird, während zum Abdrehen der Seitenflächen ein zweiter Support mit zwei Messern verwendet wird..

Zweck dieser Neuerungen ist, die Leistungsfähigkeit solcher Supporte zu vergröfsern, was zum gröfseren Theil dadurch erreicht wird, dafs zum Abdrehen der Lauffläche gleichzeitig zwei Messer in Anwendung gebracht werden, von welchen jedes die halbe Profilbreite zu bearbeiten hat, und dafs diese Messer in zwei losen Schablonensupporten gehalten und in zwei gesonderten Schlitzen der Schablone geführt werden. Hierdurch wird erreicht, dafs zum Abdrehen der Lauffläche nur die Hälfte der bisher erforderlichen Zeit nothwendig ist.

Eine weitere Steigerung der Leistungsfähigkeit wird dadurch erzielt, dafs die Schablonenschlitze schräg zur Spindel des die Schablone tragenden Supportes gestellt sind, weil dadurch die bei den bisherigen Supporten nöthige Verlangsamung des Vorschubes (beim Uebergang von der Lauffläche auf den Spurkranz) entfällt. , Gleichzeitig kommen wegen des nunmehr auf die ganze Breite der Lauffläche gleichförmigen und bedeutend verminderten seitlichen Widerstandes der Führungszapfen viele für Supporte dieser Art sonst unbedingt nothwendige Bestandtheile, und zwar die Blattfeder, die Leitschiene und die Leitrolle in Wegfall, und es wird auf diese Weise also eine wesentliche Vereinfachung der Construction und Bedienung derartiger Supporte bei mehr als doppelt so grofser Leistung erzielt.

Beiliegende Zeichnung veranschaulicht mehrere Ausführungsformen solcher Supporte, und zwar zeigen die Fig. 1 bis 3 Seitenansicht, Rückansicht und Draufsicht eines sowohl zum Abdrehen der Laufflächen als auch der Seitenflächen des Rades verwendbaren Supportes. Fig. 4 stellt eine zum Einstellen der Messer beim Einspannen derselben verwendbare Lehre dar.

Die Fig. 5 bis 7 zeigen in gleicher Weise eine zu gleichem Zwecke dienende, etwas vereinfachte Construction und die Fig. 8 bis 10 eine zum Abdrehen der Lauffläche allein zu verwendende Ausführungsform.

In den Fig. 3, 7 und 8 bis 10 ist zur Vereinfachung der Darstellung nicht der die Schablone tragende Support, sondern unter diesem die ganze Drehbank mit Werkstück verdreht dargestellt.

Die Grundplatte A ist als Support ausgebildet, indem auf deren Prisma^.¹ die Schlittenführung A² mittelst der Schraubenspindel S senkrecht zur Drehbankachse verstellbar ist. Auf dem Schlitten A^ ist ein in der Kreisrichtung um 90 ° verdrehbares Prisma B angeordnet, welches einen nach rückwärts vor-

stehenden und aufsteigenden Angufs b trägt, in welchen die mit zwei zur Supportspindel S¹ schräg gestellten Schlitzen c und c^l versehene Stahlschablone C eingelassen und festgeschraubt ist.

Auf dem Prisma B wird ein Schlitten B¹ in der gewöhnlichen Weise mittelst durchgehender Spindel S¹ bewegt, welcher rechtwinklig zu seiner Bewegungsrichtung zwei neben einander liegende Prismen D E trägt, die mit der Fläche der Schablone C in einer Ebene liegen.

Auf diesen Prismen bewegen sich die Schlitten D¹E¹ frei ohne Spindel; dieselben sind nach rückwärts über die Schablone hinaus verlängert und nehmen in diesen Verlängerungen d und e Stahlbolzen d^l und e¹ auf, welche in die Schlitze c und c¹ der Schablone hineinragen.

Auf den Schlitten D¹E¹ sind die Kreuzsupporte F und G gewöhnlicher Construction angebracht, in welchen die Messerhalter h h für die Messer f und g eingespannt sind.

Beim Gebrauch des Supportes werden die in die Messerhalter eingesetzten Messer nach einer einfachen Lehre (Fig. 4) auf gleiche Höhe mit Bezug auf die Halter (mittelst des Lehrenansatzes) und gegenseitige richtige Entfernung (mittelst der beiden Spitzen der Lehre) entsprechend dem bekannten Profil eingespannt. Sodann wird der ganze oberhalb der Schablone C liegende Supporttheil mittelst der Spindel S ^α und einer Handkurbel auf den durch eine Marke kenntlich gemachten Anfangspunkt der Schablone eingestellt und durch Drehung des Prismas B die Schablone und die Messer derart verstellt, dafs der Schlitz c und der gerade Theil des Schlitzes c^l parallel zu dem gerade abzudrehenden Theil der Lauffläche zu stehen kommen, während das Messer/ auf den inneren Rand der Lauffläche und das Messer g auf die Mitte derselben eingestellt wird, wie dies in Fig. 3 durch die punktirt gezeichnete Stellung der Grundplatte und des Radkranzes angedeutet ist.

Hierauf wird auf die Spindel S¹ in bekannter Weise ein Schaltwerk aufgesetzt, welches bei Beginn der Arbeit den Vorschub gegen den Spurkranz besorgt.

Hierbei wird durch das eine Messer/ infolge seiner Führung in dem geraden Schlitz c der Schablone die halbe Lauffläche und durch das zweite im Schlitz geführte Messer g der übrige Theil der Lauffläche und der Spurkranz abgedreht.

Das Nachstellen des Supportes gegen die Räder geschieht mittelst der Spindel S der Grundplatte, kann aber auch zwecks seiner Einstellung durch die Spindeln S² S³ der Kreuzsupporte bewerkstelligt werden. Zu diesem Zweck sind die Bundringe dieser Spindeln mit einer Kreistheilung und die Stirnseiten der zugehörigen Schlitten der Kreuzsupporte F und G mit einer Marke versehen.

Das Abdrehen der Seitenflächen der Räderpaare erfolgt wie früher mit den beiden anderen gewöhnlichen Supporten.

Soll mittelst des beschriebenen Supportes ein loser Radkranz ausgedreht werden, so wird derselbe auf die Planscheibe aufgespannt und nach Drehen des Prismas B der Support in die aus Fig. 3 ersichtliche vollgezeichnete Stellung senkrecht gegen die Drehbankachse gebracht; die Spindel S¹ bleibt während der Arbeit des Ausdrehens in Ruhe, wodurch die Schablone aufser Wirksamkeit gesetzt ist. Die Einstellung und der Vorschub der zum Ausdrehen verwendeten Messer erfolgt mittelst der übrigen Spindeln in gewöhnlicher Weise.

Bei der in den Fig; 5 bis 7 dargestellten modificirten Ausführungsform ist der Kreuzsupport G weggelassen und der zugehörige Messerhalter direct auf dem Schablonenschlitten E¹ eingespannt; der noch vorhandene Kreuzsupport F genügt vollständig für die feine Einstellung der Messer gegen einander, sowie zum Ausdrehen eines losen Radkranzes. Soll der Support blos zum Ausdrehen der Ränder allein in Anwendung gebracht werden, so kann er vortheilhaft die aus den Fig. 8 bis 10 zu ersehende Ausführungsform erhalten.

In diesem Falle wird der die Schablone C tragende Theil gegen die Grundplatte A, in der entsprechenden Schräglage bleibend, festgestellt, wodurch das Drehprisma B in Wegfall kommt. In den Schablonenschlitten E¹ wird das Messer g wie in dem durch die Fig. 5 bis 7 dargestellten Falle eingespannt, während der zweite Schablonenschlitten D¹ den unteren Theil (Längsschlitten und Spindel) seines Kreuzsupportes beibehält, wobei in den Längsschlitten der Messerhalter eingespannt ist.

Bei Anwendung dieser Construction mufs die Lage der Messerhalter gegen das abzudrehende Profil durch eine Marke auf der Niederspannplatte oder durch Fixirstifte bleibend gesichert werden; die Einstellung der Messer in der Seitenrichtung erfolgt mittelst der Spindel des einen obersten Schlittens.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Ein Support zum Abdrehen der Räder für Eisenbahnfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, dafs der Messerträger, sowie der zur Führung desselben dienende Schablonenschlitz zwecks Benutzung zweier gleichzeitig je die halbe Profilbreite abdrehenden Messer getheilt sind, wobei letztere in zwei losen Kreuzsupporten F und G oder in einem Kreuzsupport und einem der durch

   die Schablonenschlitze c c^l geführten Schlitten D¹ E¹ oder in diesen Schlitten selbst angeordnet sein können. .
   2. Ausführungsform des unter i. geschützten Supportes zum Abdrehen der Räder für Eisenbahnfahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, dafs die Schablonenschlitze cc¹ zwecks Ermöglichung eines gleichförmigen Messervorschubes in Bezug auf die Spindel des die Schablone tragenden Supportes schräg gestellt sind, wobei die Schablone selbst sammt den Messern durch einen im Steuersupport AA¹ drehbaren Support BB¹ gegen die abzudrehende Fläche eingestellt werden kann oder im Steuersupport A Aⁱ bleibend schräg gestellt ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.