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Verfahren zum Sichten von staubförmigen Stoffen in Strom- oder Umluftsichtern
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sichten von staubförmigen Stoffen mit Hilfe
von Stromsichtern oder Umluftsichtern. Bei diesen Windsichtern hängt die Feinheit
der Sichtung von der Art und Weise ab, in welcher das Staub-Luft-Gemisch innerhalb
des @Vindsichters geführt wird. Es ist bereits ein Sichtverfahren bekannt, hei welchem
der Sichtluftstrom in zwei Teilströme zerlegt wird, von denen der eine etwa axial
aufwärts strömt, während dem anderen eine Drehbewegung erteilt wird, worauf die
beiden Teilströme, die in ihrer Luftmenge im Verhältnis zueinander regelbar sind,
unterhalb der Sichtgutaufnahme wieder vereinigt werden. Der Zweck dieser 'Maßnahme
besteht darin, den Steigungswinkel der Sichtluft zu verändern und damit die Sichtwirkung
zu beeinflussen.
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Dem Bekannten gegenüber besteht das Verfahren gemäß der Erfindung
darin, daß das Staub-Luft-Gernisch selbst, d. h. also die mit dem Staub beladene
Luft in zwei Teilströme zerlegt wird, von denen der eine im wesentlichen geradlinig,
d. h. der Schwerkraft unterworfen bewegt wird, während der andere Teilstrom unter
Einwirkung der Fliehkraft sich stark drehend bewegt. l?s werden also bei dem Verfahren
gemäß der Erfindung zwei verschiedene Sichtungsarten auf das Staub-Luft-Gemisch
in einer beliebigen Kombination oder auch einzeln zur Einwirkung gebracht, die (las
Staub-Luft-Getnisch im Hinblick auf (las Feine bzw. das
Grobe hin
beeinflussen. Die nach diesen Verfahren arbeitenden Sichter weisen einen inneren
und einen diesen umgebenden äußeren Sättigungsraum auf, wobei das Staub-Luft-Gemisch
in dem ersteren der Fliehkraft ausgesetzt ist, während es in dem zweiten Sättigungsraum
im wesentlichen geradlinig bewegt wird. Aus der Mischung dieser beiden Sichtvorgänge
ergibt sich die Sichtwirkung des Gesamtsichters.
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In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele für einen nach dem
Verfahren gemäß der Erfindung arbeitenden Windsichter dargestellt.
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Abb. i zeigt einen waagerecht angeordneten Stromwindsichter mit Schleuderscheiben;
Abb. 2 zeigt einen Umluftsichter; Abb. 3 ist ein Schnitt nach Linie A-B in Abb.
2. Der Windsichter nach Abb. i besteht aus dem waagerecht angeordneten Sichtergehäuse
i mit dem Einlaßstutzen 2 für das zu sichtende Staub-Luft-Gemisch und dem Auslaßstutzen
3 für das ausgeschiedene gröbere Korn. In dem Sichtergehäuse i sitzen auf der waagerechten
Antriebswelle 4 der Lüfter 5 und die Schleuderscheiben 6. An Stelle der Schleuderscheiben
kann auch ein ähnlich wirkendes Zentrifugalsystem treten. Die Welle 4 ist nach außen
geführt und wird vom Motor 7 in Umdrehung versetzt. Auf der dem Lüfter abgekehrten
Seite der Schleuderscheiben 6 befindet sich die Abschlußwand 8, die zwischen sich
und der zunächstliegenden Schleuderscheibe den engen Ringspalt 9 bildet. In der
Mitte der Abschlußscheibe 8 ist eine Öffnung io vorhanden, die durch den Abschlußkegel
i i verschließbar ist. Der Abschlußkegel i i kann mittels der Kurbel 12 über das
Winkelgetriebe 13 von außen eingestellt werden, wobei die Stellung des Abschlußkegels
i i auf einer Skala o. dgl. angezeigt werden kann.
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Die Arbeitsweise des Sichters ist folgende: Das zu sichtende Staub-Luft-Gemisch
wird zentral durch den Stutzen 2 in das Sichtergehäuse i eingeführt. Bei geschlossener
Öffnung io in der Abschlußwand 8 muß das Staub-Luft-Gemisch nach Abscheidung des
gröberen Kornes unter der Saugwirkung des Lüfters 5 von außen durch die Schleuderscheiben
6 hindurch, die infolge ihres schnellen Umlaufs eine Fliehkraftwirkung auf die Staubteilchen
ausüben. Diese werden demzufolge ausgeschieden, so daß nur mit Feinststaub beladene
Luft durch den Lüfter 5 in einen nachgeschalteten Staubabscheider abgeführt wird.
Ist dagegen die Öffnung io voll geöffnet, so wählt das aufgegebene Staub-Luft-Gemisch
unter Umgehung der Schleuderscheiben 6 den Weg des geringsten Widerstandes und tritt
unmittelbar aus dem Sichtergehäuse i an der Außenseite der Wand 8 vorbei durch die
Öffnung io in den Lüfter 5, von wo es in einen nicht dargestellten Staubabscheider
gelangt, nachdem es infolge der im wesentlichen nur der Schwerkraft unterliegenden,
etwa geradlinigen Luftführung den Großstaub ausgeschieden hat. Die vom Staub gereinigte
Luft kann ganz oder teilweise im Kreislauf zum Einlaßstutzen 2 zurückgeführt werden.
Gemäß Abb. 2 besteht der Sichter aus dem Sichtergehäuse 14, das unten eine Austragöffnung
15 für das Feingut aufweist. In dem Sichtergehäuse 14 ist unterhalb der Aufgabe
16 für das Sichtgut der Streuteller 17 angeordnet, mit welchem zusammen das Schleuderrad
18 und der Lüfter i9 umlaufen. Das Schleuderrad 18 ist von dem kegelförmigen Gehäuse
20 umgeben, dessen oberer Teil von dem ialousiekranz 21 gebildet wird. Dieses Gehäuse
20, 21 ist im Abstand von einem zweiten Gehäuse 22 umgeben, welches die Grieße der
Grobsichtung sammelt und in den Trichter 23 ableitet, von wo sie unten durch den
Stutzen 24 abgeführt werden. Bei dieser Bauart kann das Staub-Luft-Gemisch, das
vom Flügelrad i9 angesaugt wird, folgende Wege nehmen: i. Bei geschlossenem Jalousiekranz
21 strömt das Staub-Luft-Gemisch durch den inneren Sättigungsraum, wo es der Einwirkung
des Zentrifugalsystems 18 unterliegt. Es tritt somit eine Feinsichtung ein, da die
Grieße unter der Einwirkung der Fliehkraft ausgeschleudert werden. z. Bei geöffnetem
Jalousiekranz 21 nimmt das Staub-Luft-Gemisch den Weg des geringsten Widerstandes
und steigt in dem äußeren Sättigungsraum 26 auf. Diese Luftbewegung erfolgt nahezu
geradlinig, da das Zentrifugalsystem umgangen wird. Das Staub-Luft-Gemisch unterliegt
hier im wesentlichen nur der Schwerkraft, und es wird daher nur das gröbere Gut
ausgeschieden. 3. Durch entsprechende Einstellung des Jalousiekranzes 21 mit Hilfe
des Handrades 25 kann jede gewünschte Zwischenwirkung eingestellt werden, indem
eine einfache Mischung der aus den beiden Sättigungsräumen abgesaugten Sichtprodukte
stattfindet.