DE803943C - Verbundbauelement - Google Patents

Description

• Bei der Entwicklung neuer Bauweisen und damit von neuen Fertigbauteilen ist einmal davon auszugehen, daß die gegenwärtig knappen Rohstoffe, Eisen und Holz, möglichst zu vermeiden sind, und weiter, daß bei der Gestaltung der einzelnen Bauelemente materialmäßig auf die verschiedenen Funktionen der einzelnen Bauteile eines Bauwerkes Rücksicht genommen wird derart, daß die einzelnen Funktionen von verschiedenen, und zwar den jeweils geeignetsten Baustoffen übernommen werden. Diese Überlegung führt zu der Entwicklung von Verbundbauelementen, die also nicht aus einer einheitlichen Masse bestehen, sondern sich aus mehreren Baustoffen zusammensetzen, je nach den Funktionen, die im einzelnen Falle erfüllt werden müssen.
• Unter Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte schlägt die Erfindung ein Verbundbauelement vor, das auf der Verwendung von Beton oder einer anderen abbindenden :hasse beruht und in der verschiedensten Weise, d. h. als Platte, Stein, Balken u. dgl., zur Verwendung gelangen kann. Die Erfindung beruht in der planmäßigen Aufteilung des Bauelementes in materialmäßiger Hinsicht mit Rücksicht auf die verschiedenen Funktionen und sieht demgemäß vor, daß das Bauelement eine das Tragen, gegebenenfalls auch den Witterungsschutz übernehmende Schicht aus der abbindenden Masse und eine schon bei der fabrikmäßigen Herstellung in der Form mit ihr in die endgültige Verbindung gebrachte Schicht aus einem hochisolierenden Werkstoff, wie Glaswolle, Schlackenwolle, Holzfaserplatten u. dgl., in Form von Matten, Geflechten, Platten u. dgl. besitzt. Wichtig ist dabei, daß die Verbindung zwischen den verschiedenen Werkstoffen fabrikmäßig erfolgt derart, daß eine Massenerzeugung möglich ist und die fertigen Bauelemente wie einheitliche Körper transportiert und gehandhabt werden können. Die Erfindung schlägt deshalb ein Verfahren zur Herstellung solcher Verbundbauelemente vor mit dem Kennzeichen, daß der isolierende Werkstoff als Matte, Geflecht, Platte o. dgl. zunächst in die zur Herstellung der Bauelemente verwendeten Formen eingelegt und die jeweils verwendete abbindende Masse dann auf ihn geschüttet wird, um anschließend durch Rütteln, Stampfen o. dgl. verdichtet zu werden. Bei diesem Vorgang dringt die abbindende Masse in die Zwischenräume des isolierenden Werkstoffes ein und kann sich infolgedessen beim Abbinden mit ihm in ausreichendem Maße verbinden. Die abbindende Masse selbst kann wiederum aus verschiedenen Schichten, z. B. aus Schwerbeton und Leichtbeton, bestehen, um eine möglichst günstige Werkstoffausnutzung zu erreichen. Daneben können Armierungen mit Rücksicht auf die Beanspruchungen des Bauelementes oder auch als Sicherungen gegen Schäden beim Transport oder gegen Verwerfen vorgesehen werden. Die Art solcher Armierungen kann je nach den Verwendungszwecken des betreffenden Bauelementes im Rahmen der bekannten Möglichkeiten verschieden sein. Die Erfindung eignet sich für die Herstellung von Bauelementen für Außenwände, Innenwände, Decken, Dachabdeckungen usw., wobei sowohl an Wohngebäude wie an solche für gewerbliche Zwecke zu denken ist. Verbundplatten für Bauzwecke sind an sich bekannt, beispielsweise Steinholz-Verbundplatten als Fußbodenbelag, die aus mehreren Schichten zusammengesetzt sind.
• In der Zeichnung sind einige Bauelemente nach der Erfindung als Ausführungsbeispiele im Schnitt dargestellt. Die Abb. i zeigt eine Platte, die für die Errichtung von Außenwänden gedacht ist und eine Außenschicht i aus dichtem Beton besitzt, welche die Funktion des Tragens und des Witterungsschutzes übernimmt. Die anschließende Schicht aus porösem Beton 2 mit Hohlräumen 3 dient zusammen mit der nagelbaren Schicht 4 und der Schicht 6 aus Schlackenwolle in Form von Geflechten als Dämmung gegen Wärme und Schall. Mit 5 ist eine Armierung aus Stahldraht angedeutet, der unter V orspannung stehen kann.
• Die Abb. 2 zeigt gleichfalls im Schnitt eine Deckenplatte, die zwei Außenschichten i aus Schwerbeton und eine Mittelschicht 2 aus Leichtbeton, durchsetzt von Öffnungen 3, besitzt. In der unteren Schwerbetonschicht sind vorgespannte Stahldrähte 5 zur Aufnahme von Zugspannungen vorgesehen, während im oberen Teil eine schwächere Armierung 5° als Transportschutz dient. Über der oberen Schicht von Schwerbeton liegt eine Schicht 6 aus Schlackenwolle, wiederum in Matten- oder Geflechtform, die in der oben geschilderten Weise fabrikmäßig mit der Schwerbetonschicht in Verbindung gebracht worden ist. Auf diese Art ist in sehr einfacher Weise ein wirksamer Wärme- und Schallschutz erreicht.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verbundbauelement unter Verwendung einer abbindenden Masse, wie Beton u. dgl., als Platte, Stein o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer das Tragen und gegebenenfalls den Witterungsschutz übernehmenden Schicht aus der abbindenden Masse und aus einer fabrikmäßig in der Form mit ihr in die endgültige Verbindung gebrachten Schicht aus isolierendem Werkstoff, wie Glaswolle, Schlackenwolle, Holzfaserplatten o. dgl., in Matten-, Geflecht- oder Plattenform besteht.
2. 2. Verfahren zur Herstellung von Bauelementen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolierwerkstoff als 'Matte, Geflecht oder Platte in die Form gelegt und danach die abbindende Masse eingefüllt und durch Rütteln, Stampfen o. dgl. verdichtet wird, derart, daß sie in die Zwischenräume des Isolierwerkstoffes eindringt und sich beim Abbinden mit diesem verbindet. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 484 897, 538 54i-