-
Elektrisch betriebenes Modell- oder Spielfahrzeug Die Erfindung betrifft
ein elektrisch betriebenes Modell- oder Spielfahrzeug, insbesondere für Spielzeugeisenbahnen,
bei (lein ein die Schaltmittel für den Fahrmotor betäti,-erider Schaltmagnet durch
Stromstöße ferngesteuert wird. Bei bekannten eiektrisch betriebenen Spielfahrzeugen,
bei denen die Schaltmittel für den Fahrmotor durch einen Schaltmagneten betätigt
«erden, der wiederum tnittels Überspannungsstößen ferngesteuert «-erden kann, hat
sich als Nachteil herausgestellt, daß die den Überspannungstößen entsprechend erhöhte
Spannung während des Schaltens den Motor in dem Sinne beeinftußt, dal.) das Fahrzeug
einen Ruck erleidet.
-
Man hat bisher diesen -Nachteil durch Anordnung einer besonderen Einrichtung
beseitigt, die den Stromkreis des Fahrmotors während der Einwirkung der erhö hteii
Spannung auf den Schaltmagneten unterbricht.
-
Gemäß der Erfindung wird nun der erwähnte \acliteil nicht durch zusätzliche
Anordnung einer besonderen Einrichtung vermieden, sondern der in Rede stehende Nachteil
soll durch eine Vereinfachung beholfen werden. Erfindungsgemäß ist die Anordnung
so getroffen, daß bei Betätigung des Schaltmagneten das elektromagnetische Feld
des Fahrmotors geschwächt wird. Dies kann im einzelnen so sein, daß der Schaltmagnet
durch einen im elektromagnetischen Feld des Fahrmotors angeordneten Anker gebildet
wird. Wird also ein Stromstoß, beispielsweise ein L herspannungstoß erzeugt, darin
wird der Anker des lediglich auf die Cberspannunä
ansprechenden
Schaltmagneten angezogen und dadurch die gewünschte Schaltung ausgeführt. Durch
das Anziehen des Ankers des Schaltmagneten wird aber, da der Schaltmagnet und der
Fahrmotor eine gemeinsame Feldspule und auch gemeinsam die Pole des magnetischen
Feldes besitzen, das magnetische Feld, in dem sich der Anker des Motors bewegt,
geschwächt, so daß eine an sich durch die Überspannung eintretende, den Motoranker
beeinflussende Verstärkung des magnetischen Feldes ausgeglichen wird. Der Anker
des Fahrmotors wird daher durch die Überspannung nicht beeinflußt, so daß das Fahrzeug
auch keinen Ruck erleiden kann. Die erfindungsgemäß getroffene Anordnung vermeidet
auch unerwünschte Einflüsse der zur Fernsteuerung benutzten Überspannungsstöße auf
andere Stromverbraucher, beispielsweise die Beleuchtung, soweit sie mit dem Motorstromkreis
in Zusammenhang stehen.
-
Der Anker des Schaltmagneten kann als einarmiger Hebel oder als. doppelarmiger
Hebel, im letzteren Falle als Schwinganker, ausgebildet sein. Die Anordnung und
Ausbildung des Schwingankers wird zweckmäßig so getroffen, daß sich eine lineare
Beziehung zwischen Kraft und Weg ergibt. In jedem Falle wird vom Anker eine Schaltvorrichtung,
beispielsweise eine Schaltwalze, betätigt, die in an sich bekannter Weise Kontakte
für Vorwärtsfahrt, Rückwärtsfahrt und gegebenenfalls auch noch für andere Stromverbraucher
aufweist.
-
Der Anker des Schaltmagneten steht in ebenfalls bekannter Weise unter
Einfluß einer Einrichtung, die ihn je nach Art des Ankers von einem oder beiden
Magnetpolen abzuziehen sucht, beispielsweise unter Einwirkung einer Rückholfeder.
Erfindungsgemäß ist nun zu einer solchen Rückholfeder eine Einstellvorrichtung vorgesehen,
mittels der der Anker für eine bestimmte elektrische Spannung vorgespannt werden
kann. Damit ist gesichert, daß der Anker nur bei Auftreten eines Überspannungsstoßes
angezogen wird, nicht aber schon bei Auftreten der normalen Fahrspannung. Wird eine
Schraubenfeder als Rückholfeder benutzt, so kann eine Einstellung dadurch erzielt
werden, daß das eine Federende an einem kleinen, senkrecht zur Federachse angeordneten
Hebel angelenkt ist, der schwenkbar und feststellbar ist. Bei Verwendung einer Biegefeder
kann diese in einer Kerbe einer Scheibe sitzen, die um ihre Achse drehbar und mittels
einer Schraube feststellbar ist.
-
Die Erfindung bietet nun auch noch die Möglichkeit, die Anordnung
so zu treffen, daß der Anker des Schaltmagneten als Bremse für den Motoranker ausgebildet
ist, so daß also beim Anziehen des Ankers die Bremswirkung eintritt. Zweckmäßig
weist der Schaltmagnetanker einen Bremsschuh auf, der auf den Motoranker wirkt,
aber gegenüber dem Schaltmagnetanker abgefedert ist.
-
Auf der Zeichnung sind die wesentlichen Teile des Gegenstandes der
Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt. Alle Abbildungen weisen den
Motor und den Schaltmagneten auf. Im einzelnen zeigt Abb. i den Schaltmagneten in
geschlossener Stellung, Abb. 2 den Schaltmagneten in geöffneter Stellung, Abb.3
einen Schaltmagneten mit Bremse für den Motoranker, Abb.4 einen Schaltmagneten mit
Schwinganker und Abb. 5 die Schaltung des Motors und des Schaltmagneten mit der
vom Schaltmagneten betätigten Schaltwalze.
-
Auf dem elektrisch betriebenen Spielfahrzeug ist ein Magnet angeordnet,
der aus der Spule a und den Polen b und c besteht. Zwischen den Polen b und c läuft
der im gezeichneten Beispiel dreipolige Anker d des Motors, so daß also der Motor
durch die Teile a, b, c, d gebildet wird. Der Magnet a,
b, c
bildet aber gleichzeitig auch den Schaltmagneten, zu dem der Anker e
gehört, der im Beispiel der Abb. i und 2 durch einen einarmigen Hebel gebildet wird,
der am Pol c angelenkt ist. Die Spule a ist also die gemeinsame Feldspule für Motor
und Schaltmagneten, außerdem haben beide auch noch die Pole b und c des magnetischen
Feldes gemeinsam.
-
Der Schaltmagnetanker e ist in an sich bekannter Weise mittels einer
Feder f gelenkig mit dem Fahrzeug g derart verbunden, daß die Feder den Magneten
zu öffnen sucht. Mittels einer auf ein Schaltrad i wirkenden Stange
h betätigt der Schaltmagnetanker e eine Schaltwalze k, die in beliebiger
Weise ausgebildet sein kann. Sie trägt die Kontakte für die Fahrschaltungen und
gegebenenfalls andere Stromverbraucher, die mit den in den Abb. i bis .4 nicht gezeichneten
Gegenkontakten zusammenarbeiten.
-
Abb.3 zeigt eine andere Ausführungsform des Schaltmagnetankers, der
hier mit e' bezeichnet ist. Der Schaltmagnetanker e' ist hier als Bremse für den
Motoranker d ausgebildet, indem er in der Lage ist, einen Bremsschuh l gegen
den Motoranker d zu
drücken. Zwischen Bremsschuh l und Anker
e' ist eine Feder m geschaltet, so daß der Bremsschuh l
gegenüber
dem Anker e' abgefedert ist.
-
Abb.4 zeigt eine Ausführungsform mit einem Schwinganker e".
-
Die Schaltung ist in Abb. 5 veranschaulicht, die im übrigen der Abb.
2 entspricht. Jeder der beiden stromleitenden Teile n und o der Schaltwalze
k verbindet zwei Kontakte, von denen der eine mit dem Stromabnehmer p, der
andere mit der Masse M
des Fahrzeuges verbunden ist, die mit den Schienen
in leitender Verbindung steht. Bei der Weiterschaltung werden die Kontakte vertauscht,
so daß Fahrt in entgegengesetzter Richtung stattfindet.