DE801511C - Verfahren zur Herstellung von aktive Tonerde und Kieselsaeure bzw. Silicate enthaltenden Katalysatoren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von aktive Tonerde und Kieselsaeure bzw. Silicate enthaltenden KatalysatorenInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 11. JANUAR 1951
P 453/1 IVbJ 12g D
in Ludwigshafen, Rhein
Es ist bekannt, daß Tonerde, insbesondere aktive Tonerde, und Kieselsäure enthaltende Massen
katalytische Wirkungen aufweisen.
Es wurde gefunden, daß man besonders stabile und katalytisch wirksame Katalysatoren der erwähnten
Art erhält, wenn man die Fällung der Tonerde aus Aluminiumsalzlösungen mit Alkalilauge
in Gegenwart von wasserlöslichen Salzen zweiwertiger Metalle, insbesondere der zweiten
ίο Gruppe des Periodischen Systems der Elemente, vornimmt und der Tonerde während oder nach ihrer
Herstellung eine kleinere Menge, zweckmäßig bis zu etwa 30% Kieselsäure oder eines wasserunlöslichen
Silicats zusetzt oder in der Tonerde erzeugt.
Zur Durchführung des Verfahrens verwendet man Lösungen von Aluminiumsalzen, z. B. von Aluminiumnitrat,
die mit Natrium- oder Kalilauge gefällt werden. Man setzt so viel Lauge zu, daß die
Lösung alkalisch ist und arbeitet bei Zimmertemperatur oder bei erhöhter Temperatur, z. B. etwa 50
bis 900 und darüber. Vor der Fällung oder gleichzeitig mit der Lauge gibt man die Lösung des Salzes
des zweiwertigen Metalls zu, und zwar in solcher Menge, daß der Alkaliüberschuß praktisch
vollständig an den Säurerest des zugesetzten Salzes des zweiwertigen Metalls gebunden wird und die
alkalisclie Reaktion der Lösung durch das gebildete Hydroxyd des zweiwertigen Metalls erzeugt wird.
Im allgemeinen arbeitet man mit einem kleinen, den sonstigen- Arbeitsbedingungen angepaßten
Alkaliüberschuß entsprechend einem pu-Wert von mehr als 7, insbesondere über 9. Jedoch ist bei bestimmten
höheren Temperaturen ein Arbeiten mit tieferem pH-Wert möglich.
Die Alkali-, z. B.Natron- oder Kalilauge kann bis zu 250Zo, insbesondere 5 bis 15% der Lauge an
Ammoniak enthalten. Im allgemeinen verwendet man mehr als V100, zweckmäßig V20 bis Va, insbesondere
Vio bis 1A Mol des zweiwertigen Metallsalzes
je Mol Aluminiumsalz. Als wasserlösliche Salze zweiwertiger Metalle kommen vor allem die
Chloride und Nitrate des Zinks, Magnesiums, Cadmiums, Berylliums, Calciums, Strontiums oder
Bariums in Betracht. Das ausgefällte Aluminiumhydroxyd, das gegebenenfalls geringe Mengen des
etwa mitausgefällten Hydroxyds des zugesetzten zweiwertigen Metalls enthält, wird von der Lösung
abfiltriert und getrocknet.
Während oder nach der geschilderten Herstellung der Tonerde gibt man die Kieselsäure oder das
Silicat in einer Menge, z. B. von 1 bis 30 Vo, vorteilhaft
3 bis 20°/o, insbesondere 5 bis 10% zu.
Bei der Herstellung der Kieselsäure setzt man vorteilhaft die Wasserglaslösungen zur Säure unter
Aufrechterhaltung eines pH unter 7, z. B. 3 bis 6, wobei sich eine Gallerte bildet. Bei der Verwendung
von Silicaten kommen in erster Linie solche von Aluminium, Magnesium, Beryllium, Titan, Zinn,
Blei oder Zink in Frage. Es eignen sich aber auch * andere Silicate, z. B. des Mangans, oder der seltenen
Erden, z. B. des Cers oder des Thoriums. Es ist besonders vorteilhaft, die Silicate auf künstliebem
Wege durch Vermischen von Wasserglaslösungen, Kieselsolen oder Kieselgallerten mit entsprechenden
Metallverbindungen, insbesondere Metallsalzlösungen, und gegebenenfalls Fällung und
Erhitzen herzustellen, wie es z. B. in den französisehen Patentschriften 841 898 und 893 035 beschrieben
ist. Man kann aber auch natürliche Bleicherden verwenden, die vorteilhaft mit stärkeren
Mineralsäuren, insbesondere Fluorwasserstoffsäure, vorbehandelt sind. Es empfiehlt sich, alkalirnetallfreie
Katalysatoren zu verwenden, die z.B. bei Verwendung von Wasserglaslösungen als Ausgangsstoff
durch längeres Auswaschen erhalten werden. Die Tonerde und die Kieselsäure bzw. das Silicat
werden z. B. in Pulverform im angegebenen Mengenverhältnis vermischt und verfestigt. Vorteilhaft
werden aber die Kieselsäure oder das Silicat bildende Verbindungen, wie'z.B. Wasserglaslösungen
oder Siliciumhalogenide, Siliciumtetrafluorid oder Siliciumtetrachlorid oder organische
Siliciumverbindungen, gegebenenfalls zusammen mit Schwermetallverbindungen, auf die Tonerde
oder das feuchte Tonerdegel aufgetragen und auf dieser das Kieselgel oder das Silicat erzeugt. Man
kann auch das Tonerdegel mit dem Kieselgel in Form der Gallerten innig vermischen. Je nach dem
Verwendungszweck des Tonerde und Silicat bzw. Kieselsäure enthaltenden Katalysators wird dieser
noch geformt und gegebenenfalls höheren Temperaturen, z. B. 300 bis 6oo°, insbesondere 400 bis
53°°, vorteilhaft mehrere Stunden, z. B. 2 bis 10, insbesondere 4 bis 8 Stunden, ausgesetzt. Die so
gewonnenen Katalysatoren können unmittelbar als solche oder als Katalysatorträger verwendet werden.
Im letzteren Falle kann der Träger noch einer Behandlung mit Fluorwasserstoff unterzogen werden.
Der Katalysatorträger wird dann in an sich bekannter Weise mit einer oder mehreren Verbindungen
eines Schwermetalls, z. B. der 5. bis 8. Gruppe des Periodischen Systems, insbesondere des Molybdäns,
Wolframs, Chroms, Vanadins, Mangans, Eisens, Nickels oder Kobalts, getränkt und auf
Temperaturen oberhall.) 3000 erhitzt. In vielen Fällen ist es vorteilhaft, mehrere Metallverbindungen, insbesondere
Verbindungen von Metallen der 5. und 6. Gruppe des Periodischen Systems zusammen mit
geringeren Mengen von Verbindungen der Metalle der 8. Gruppe des Periodischen Systems, zweckmäßig
des Kobalts oder Nickels, zu verwenden. Es ist zweckmäßig, wenn der Katalysator noch Oxyde
von Titan, Mangan, Kupfer, Magnesium, Zirkon, Antimon, Zinn, Zink oder Blei enthält, ferner Borsäure
oder mehrere dieser Bestandteile. Je nach dem Verwendungszweck des Katalysators kann er
auch Halogenide, z. B. Chloride oder Fluoride, z. B. von Aluminium und Magnesium, enthalten.
Man kann die beabsichtigten Reaktionen in Gegenwart kleiner Mengen von Halogenwasserstoff,
Ammoniumhalogeniden oder organischen Halogenverbindungen, z. B. Chlor-, Brom- und bzw. oder
Fluorverbindungen, ausführen. Der Träger kann mit den Lösungen dieser Metallverbindungen auch
vor seiner Erhitzung, z. B. in feuchtem oder nur leicht getrocknetem Zustand, getränkt werden.
Der fertige Katalysator kommt hauptsächlich bei der Verbesserung von Kohlenwasserstoffölen, insbesondere
der Hydrierung bei gewöhnlichen oder erhöhten Drucken, z. B. der raffinierenden, arornatisierenden
und spaltenden Druckhydrierung von Kohlenwasserstoffölen in Betracht. Auch bei der
Dehydrierung, Reformierung, Polymerisation und Isomerisierung von Kohlenwasserstoffölen, insbesondere
von Benzinen, kann der Katalysator mit Vorteil angewendet werden.
1
Man läßt eine Lösung von Aluminiumnitrat und Zinknitrat, die die Metalloxyde im Gewichtsverhältnis
9 Teile Al2O3 zu 1 Teil ZnO enthält, gleichzeitig
mit verdünnter Natronlauge (etwa I2o/oig)
unter Rühren in ein Fällgefäß einfließen und regelt den Zufluß der Lauge so, daß das Filtrat der abfiltrierten
Fällung etwa V200 normal bezogen auf NaOH bleibt. Letztere wird mit NH3-haltigem
(etwa o,i%ig) Wasser gewaschen. Hierzu wird eine Kieselsäuregallerte, die aus Wasserglaslösung
durch Zusatz von Salzsäure bei einem pH von 3 bis 5 erzeugt und alkalifrei gewaschen ist, gegeben und
eine intensive Vermischung vorgenommen. Die Mischung wird dann getrocknet; sie besteht aus
72% Tonerde, 2o°/o Kieselsäure und 8% Zinkoxyd; sie wird mit Ammonmolybdatlösung und dann mit
Claims (1)
- Nickelacetatlösung getränkt, getrocknet, zu Pillen gepreßt und calciniert. Sie enthält sodann io°/o Molybdänsäure und 3% Xickeloxyd.Über diesen Katalysator leitet man einen dunkelbraun gefärbten Destillationsrückstand eines Erdöles mit 70% Paraffin, das zu c;o°/o im Vakuum (bei 15 mm Hg) oberhalb 325° siedet und für die Oxydation nicht brauchbar ist, zusammen mit Wasserstoff unter einem Druck von 250 at und einer Temperatur von 420 . Man erhält etwa 2o"/o eines bis 280 ' siedenden Öles, das als Spindel- und Dieselöl verwendet werden kann, und etwa 801Vo eines sauberen Paraffins, das nur zu 15 °/o im Vakuum bei 15 mm Hg oberhalb 3250 siedet und für die Oxydation ausgezeichnet geeignet ist.Würde man den obengenannten Katalysator ohne Kieselsäure verwenden, so erhält mau wohl ein gut raffiniertes Paraffin, das aber ungeeignet ist für die Oxydation. Ein nur annähernd hierfür geeignetes Erzeugnis kann man zwar erhalten, wenn eine erheblich höhere Temperatur angewandt wird, hierbei tritt aber eine unerwünschte Spaltung zu einer wesentlich größeren Menge an niedriger siedenden Erzeugnissen ein.P.\ T 1·: N T A X S P Ii U C H :Verfahren zur Herstellung von aktive Tonerde und Kieselsäure bzw. Silicate enthaltenden Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, da U man aus Aluminiumsalzlösungen mit Alkalilauge in Gegenwart wasserlöslicher Verbindungen zweiwertiger Metalle, insbesondere solchen aus der zweiten Gruppe des Periodischen Systems, Aluminiumhydroxyd fällt, trocknet und zweckmäßig formt und erhitzt und die Tonerde während oder nach ihrer Herstellung mit einer kleineren Menge, zweckmäßig bis zu etwa 30%, Kieselsäure oder eines wasserunlöslichen SiIicats versieht.O 3100 1.51
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEP45371A DE801511C (de) | 1949-06-10 | 1949-06-10 | Verfahren zur Herstellung von aktive Tonerde und Kieselsaeure bzw. Silicate enthaltenden Katalysatoren |
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DE801511C true DE801511C (de) | 1951-01-11 |
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DE (1) | DE801511C (de) |
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1949
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