DE8012922U1 - Hüftgelenkprothese mit einem in den Markkanal des Oberschenkelknochens einzusetzenden Schaft - Google Patents

Description

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Beschreibung

Die Erfindung bezieht sich auf eine Hüftgelenkprothese mit einem in den Markkanal des Oberschenkelknochens einzusetzenden, in der AP-Ebene gekrümmten Schaft. Die AP-Ebene ist in diesem Zusammenhang die von anterior nach posterior in Knochen- bzw. Schaftrichtung verlaufend« Ebene, die senkrecht steht auf der LM-Ebene (lateralmedial) , die parallel zum Oberschenkelknochen verläuft und dessen Kniekondylen tangiert.

Es ist eine Hüftgelenkprothese der eingangs genannten Art bekannt, deren Schaft in der AP-Ebene eine Krümmung mit posterior gelegenem Krümmungsmittelpunkt besitzt. Dadurch wird eine Anpassung an den gekrümmten Verlauf des. Markkanals und die Möglichkeit erreicht, den Schaft ohne größere Schwächung des Knochens dicker und somit stärker auszuführen. Bei diesem bekannten Schaft legt man Wert auf eine gleichförmige Krümmung über seine ganze Länge j damit er leicht in die Knochenhöhlung eingesetzt werden kann.

Jedoch hat sich gezeigt, daß eine solche Schaftform eine stärkere Ausfräsung der Spongiosa im Bereich des kleinen Trochanter voraussetzt, die unerwünscht ist. Auch zeigt der Schaft mitunter eine Neigung, sich vor dem Erhärten des Zements zu verdrehen, weil der Markkanal nicht nur in der AP-Ebene sondern auch in der LM-Ebene gekrümmt ist und daher je nach der individuellen

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Ausprägung des Markkanals die Möglichkeit besteht, daß eine von der vorgesehenen Einstellung des Schafts im Winkel abweichende Stellung eine bessere Formübereinstimmung verspricht. Bei den in der AP-Ebene gerade ausgebildeten, von der Praxis bislang bevorzugten Schäften ist diese Neigung weniger stark ausgeprägt. Im Vergleich damit verlangt der gekrümmte Schaft daher größere Aufmerksamkeit während der Operation bezüglich seiner Winkelstellung.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hüftgelenkprothese der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine gute Anpassung an die natürlichen Gegebenheiten und damit eine beträchtliche Schaftdicke ermöglicht, die eine geringere Verdrehungsneigung hat und damit problemloser bezüglich der Operationstechnik ist und die schließlich eine günstige Querschnitts- und Kraftverteilung im Trochanterbereich ermöglicht.

Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß der Schaft im proximalen Bereich eine Krümmung mit anterior gelegenem Krümmungsmittelpunkt aufweist, die vorzugsweise innerhalb einer Strecke von etwa 4-8 cm unterhalb einer den Schaft proximal abschließenden Pfanne liegt. Die durch die Krümmung bewirkte Richtungsänderung liegt zweckmäßigerweise im Bereich von etwa 5-10°. Der distale Schaftbereich kann gerade oder vorzugsweise gegensinnig (mit posterior liegendem Krümmungsmittelpunkt) gekrümmt sein. Eine etwaige Krümmung des Schafts im LM-Bereich bleibt von der Erfindung unberührt.

Es hat sich gezeigt, daß der erfindungsgemäße Schaft im allgemeinen keine wesentliche Verdrehungsneigung

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im Verhältnis zu seiner vorgesehenen Winkelstellung zeigt. Dadurch wird die Operationstechnik vereinfacht. Die Anpassung an die natürlichen Gegebenheiten sind sehr gut. Insbesondere führt die erfindungsgemäße Krümmung zu einer günstigen Lage des Schafts im Trochanterbereich. Das Knochengewebe im Bereich des kleinen Trochanters wird geschont, ohne daß sich auf der gegenüberliegenden Seite die zur Aufnahme des Schafts ausgearbeitete Höhlung zu sehr der Corticalis nähert oder diese gar schwächt. Es wird eine ausgezeichnete Krafteinleitung in den Trochanterbereich des Knochens erreicht, weil sich die Richtung des Schafts an dessen proximalem Ende derjenigen des Kopfhalses nähert und vorzugsweise (von lateral quer zum Kopfhals gesehen) damit sogar etwa übereinstimmt. Befürchtungen, daß sich der Schaft wegen seiner wechselnden Krümmung nicht oder nur mit Beschädigungen in den Markkanal einführen ließe, haben sich nicht bestätigt.

Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert, die ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Darin zeigen:

Fig. 1 eine Projektion einer linken

Prothese auf die AP-Ebene von medial gesehen und

Fig. 2 eine entsprechende Projektion auf

die LM-Ebene von dorsal.

Die Prothese besteht aus dem Schaft 1, der proximal durch die Pfanne 2 abgeschlossen wird, dem Kopfhals 3

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und dem Kopf 4. In der Projektion auf die LM-Ebene ist der Schaft in einer Richtung gekrümmt, wobei die Zunahme der Schaftquerabmessung von distal nach proximal die Krümmungszunahme derart ausgleicht, daß der Schaft leicht in die Markhöhle des Knochens eingeführt werden kann, dessen Schnitt in beiden Darstellungen strichpunktiert angedeutet ist.

Die erfindungsgemäßen Eigenschaften ergeben sich aus Fig. 1, aus der man erkennt, daß der Schaft eine S-förmige Krümmung aufweist. Im proximalen Bereich ist er auf der Vorderseite konkav, im distalen Bereich konvex. Die Querschnittsabnahme nach unten hin ist verhältnismäßig gering. Man erkennt, daß die Biegung des Schafts dem Verlauf der Markhöhle im mittleren und distalen Bereich sehr gut angepaßt ist. Ferner erkennt man, daß im proximalen Bereich ebenfalls eine gute Anpassung erreicht ist durch entsprechenden Verlauf der in der Spongiosa gebildeten Höhlung, wobei auf der dorsalen Seite des Trochanterbereichs (links) mehr Knochenmaterial verbleibt als auf der ventralen (rechts), wenngleich die individuellen Bedingungen und der Operationsverlauf in dieser Hinsicht Abweichungen hervorrufen mögen. Der Bereich des kleinen Trochanters wird dadurch geschont.

Man erkennt in Fig. 1 die Anteversion des Kopfhalses, die durch eine gewisse Schrägung der Kopfhalsrichtung gegenüber der Gesamtrichtung der Anordnung nach rechts zum Ausdruck kommt. Man erkennt ferner, daß die erfindungsgemäße Krümmung des proximalen Schaftteils eine gewisse Angleichung an diese Richtung bringt. Dies

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spielt eine Rolle für einen harmonischen Spannungsverlauf in der Prothese und eine gute Krafteinleitung in den Knochen, insbesondere in dessen proximales Ende.

Claims (5)

1. Hüftgelenkprothese mit einem in den Markkanal .des Oberschenkelknochens einzusetzenden, in der AP-Ebene gekrümmten Schaft, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (1) im proximalen Bereich eine Krümmung mit anterior gelegenem Krümmungsmittelpunkt aufweist.

2. Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Krümmung mit anterior gelegenem Krümmungsmitte lpunkt innerhalb einer Strecke von etwa 4-8 cm unterhalb einer den Schaft proximal abschließenden Pfanne liegt.

BANK: DRESDNER BANK. HAME]URCi. * 03p 44t) (BU 200 EfbWOOI.'POSTSCHECK: HAMBURG 1476 07-200 (BLZ 200100 20) ■ TELEGRAMM: SPECHTZIES

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3. Prothese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Krümmung mit anterior gelegenem Krununungsmittelpunkt eine Richtungsänderung in der AF-Ebene von etwa 5-10° umfaßt.

4. Prothese nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der distale Schaftteil entgegengesetzt mit posterior liegendem Krümmungsmittelpunkt gekrümmt ist.

5. Prothese nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das proximale Schaftende, von lateral quer zum Kopfhals gesehen, etwa in Kopfhalsrichtung verläuft.