DE78055C - Schmiermittel für Leder - Google Patents
Schmiermittel für LederInfo
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C9/00—Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Schmiermittel für Leder, welches demselben
Eigenschaften verleiht, die bisher bei präparirtem Leder noch nicht in dieser Vollkommenheit
angetroffen wurden. Das Leder wird getränkt bezw. bestrichen mit einer Mischung,
bestehend aus Benzin (2 Theile), Terpentinöl (2 Theile), Kolophonium (3 Theile), Firnifs
(1 Theil), welche Bestandteile am besten in
dem in Klammer angegebenen Mischungsverhältnifs angewendet werden. Das Leder wird durch diese Behandlung 1. dauerhafter
und widerstandsfähiger, welche Eigenschaft sich bei den Schuhsohlen dadurch zeigt,
dafs eine Abnutzung der letzteren beim Gebrauch so gut wie gar nicht stattfindet, 2 Λ" wird
das Leder absolut wasserundurchlässig, ohne von seiner Elasticität nur das Geringste einzubüfsen,
3. nimmt das Leder bei aller Weichheit und Biegsamkeit an der Oberfläche doch eine, wenn auch ganz geringe Rauhigkeit an,
welche ein Ausgleiten der Schuhsohlen verhindert.
Bei der Anwendung von derart präparirten Treibriemen wird das Auftragen von Adhäsionsstoffen vollständig durch die mit Leder verbundenen
Stoffe entbehrlich gemacht. Feuchtigkeit und directe Sonnenhitze verändern den Riemen in keiner Weise, ebensowenig der Betrieb
in erwärmten Räumen.
Die günstigen Wirkungen dieses Schmiermittels erklären sich im Gegensatz zu der Wirkung
anderer Schmiermittel in erster Linie durch die Verwendung des Benzins als Lösungsmittel.
Es wurden nämlich bisher bei Anwendung von Kolophonium oder Fichtenharz, Terpentinöl und Firnifs für die Zubereitung
von Mitteln zur Behandlung von Leder lediglich dickflüssige Mischungen erzeugt, deren
Wirkung auf das Leder weder durchdacht, noch zweckmäfsig war. Es folgt dies daraus,
dafs Kolophonium ein an sich spröder Körper ist, der bei nicht ganz vorsichtiger Anwendungsweise
dem Leder mehr schaden als nützen kann, was durch das Urtheil von Fachleuten hinlänglich erwiesen ist. Terpentinöl und
Firnifs andererseits sind Stoffe, welche wegen ihrer physikalischen Beschaffenheit nicht im
Stande sind, in das Leder einzudringen. Wenn das Terpentinöl auch als Lösungsmittel Anwendung
findet, so hat das hierbei erzeugte Product lediglich den Charakter einer Anstrichmasse,
nie denjenigen einer Imprägnirflüssigkeit.
Der Erfinder hat deshalb einen Weg gesucht, einen Körper herzustellen, welcher thatsächlich
in das Leder einzudringen im Stande ist. Dafs bei der Bereitung des neuen Mittels
auf die Verwendung der schon erwähnten Substanzen nicht verzichtet werden konnte, hat
darin seinen Grund, dafs der technische Zweck der Schmiermaterialien die Auswahl der Rohmaterialien
nur auf bestimmte chemische Körpergruppen beschränkt und unter diesen nur die billigsten Repräsentanten in Frage kommen
können. Eine Mischung unter Zuhülfenahme der genannten Körper, und welche im Stande
ist, in das Leder thatsächlich einzudringen, erhält man durch Wahl eines geeigneten Lösungsmittels.
Weder Alkohol noch Aether kommen hierbei in Frage, wenn schon diese Körper oft für ähnliche Zwecke benutzt werden,
Alkohol nicht, weil derselbe nicht im Stande ist, lösend auf die Theilchen des Leders einzuwirken,
und ebensowenig Aether, der wegen seiner zu grofsen Flüchtigkeit und seines niederen Siedepunktes von vornherein ausgeschlossen
ist. Der Erfinder wählte vielmehr Benzin, und zwar aus folgenden Gründen: i. durch die aufserordentliche Beweglichkeit
und Dünnflüssigkeit desselben wird das ganze Präparat dünnflüssig und befähigt, in die Poren
des Leders einzudringen; 2. die Lösungsfähigkeit des Benzins für alle in Frage kommenden
Stoffe ist eine ganz bedeutende und läfst trotzdem die dem Leder zuträglichen Eigenschaften
jener Körper nicht verschwinden; 3. das Benzin ist ein Lösungsmittel für die im Leder enthaltenen
schwefel- und phosphorhaltigen Stoffe und auch im Stande, die Eiweifskörper bezw.
Leimsubstanzen zu erweichen. Selbstverständ- ■ lieh ist diese Wirkung nur eine beschränkte
und soll nur so weit stattfinden, als erforderlich ist, um eine innige Durchdringung der
.ganzen Masse mit dem Leder herbeizuführen. Das nach vorliegender Vorschrift hergestellte
Schmiermittel ist keine zähflüssige, sondern eine leicht bewegliche Flüssigkeit, die beim
Streichen an der Luft einen leicht verharzenden Rückstand hinterläfst und bei der technischen
Verwendung eine gleichmäfsige Vertheilung und ein tieferes Eindringen in das Leder gestattet,
als irgend eines der bisher bekannten Mittel.
Durch die Mischung wird ein Ausgleich der Eigenschaften der Bestandtheile in der Weise
herbeigeführt, dafs das Kolophonium durch seine Auflösung in Benzin seine Sprödigkeit
verliert, während andererseits die flüssigen Bestandtheile eine zähere Consistenz annehmen,
so dafs das Leder nach der Imprägnirung vollständig trocken wird.
Claims (1)
- Pat ent-Anspruch:Schmiermittel für Leder, um dasselbe dauerhafter, wasserundurchlässig und an der Oberfläche etwas rauh zu machen, gekennzeichnet durch die Hinzufügung von Benzin zu einer Lösung von Kolophonium in Terpentinöl und Leinölfirnifs.
Publications (1)
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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