DE764646C - Verfahren zur Herstellung von 1, 3-Glykolhalbestern durch Kondensation von primaerenaliphatischen Aldehyden mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1, 3-Glykolhalbestern durch Kondensation von primaerenaliphatischen Aldehyden mit 3 bis 6 KohlenstoffatomenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C67/00—Preparation of carboxylic acid esters
- C07C67/44—Preparation of carboxylic acid esters by oxidation-reduction of aldehydes, e.g. Tishchenko reaction
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Description
Es ist bekannt, durch Kondensation von Aldehyden, die in α-Stellung zur Carbonylgruppe
eine Methylgruppe besitzen, i, 3-Glykolhalbester
herzustellen. Man hat schon vorgeschlagen, dabei alkalisch wirkende Kondensationsmittel
zu verwenden, z. B. alkoholisches Kaliumhydroxyd, Natriumacetat, Natriumäthylat oder Kalkmilch. Die Ausbeute an
Halbestern ist dabei jedoch sehr schlecht, denn es entstehen sehr viel unerwünschte
Nebenprodukte, wie Aldole, niedrigmolekulare Ester usw. Mit metallischem Natrium können
im Laboratoriumsmaßstab bessere Erfolge erzielt werden, doch ist die Reaktion hiermit
infolge der plötzlichen starken Wärmeentwicklung im großtechnischen Maßstabe nicht
mit genügender Sicherheit zu beherrschen. Dagegen soll die Kondensation in Gegenwart
von festem Ätzalkali oder Natriumamid mit sehr guten Ausbeuten vor sich gehen.
Versucht man, unter Anwendung dieser Kondensationsmittel nicht substituierte aliphatische
Aldehyde zu kondensieren, so sind die Ergebnisse höchst unbefriedigend, denn es tritt vor allem Aldolkondensation, Wasserabspaltung
und Verharzung ein.
Es wurde gefunden, daß man i, 3-Glykolhalbester
durch Kondensation von primären aliphatischen Aldehyden mit 3 bis 6 Kohlen-Stoffatomen
bei höheren Temperaturen in der Weise herstellen kann, daß man als Kondensationsmittel
Erdalkalicarbide, die gegebenenfalls Erdalkalioxyde und bzw. oder -hydroxyde
enthalten können, und solche Aldehyde der ig bezeichneten Art verwendet, die in α-Stellung
zur Carbonylgruppe nicht durch Alkylgruppen substituiert sind. Man erhitzt diese Aldehyde,
gegebenenfalls in Gegenwart von Wasser oder indifferenten Lösungsmitteln, mit den Kondensationsmitteln
zweckmäßig unter Rühren sowie unter Rückfluß. Das Ergebnis ist überraschend,
da Kalkmilch bei den substituierten Aldehyden als wenig geeignetes Kondensationsmittel
bekannt ist. Bei der Umsetzung gemäß der Erfindung können indifferente Lösungsmittel zugegen sein, doch ist dies
nicht immer erforderlich. Es ist auch nicht ausgeschlossen, das Verfahren bei Über- oder
Unterdruck auszuüben. Als Ausgangsstoffe braucht man nicht immer von reinen Aldehyden
auszugehen, es eignen sich auch solche, wie sie oft in der Technik anfallen, welche
Wasser und bzw. oder Säuren enthalten oder Verbindungen, die wie Aldehyde reagieren.
Sofern man von Aldehydgemischen ausgeht, erhält man entsprechende Gemische von
Glykolhalbestern bzwr. Glykolen. Die bei der
Umsetzung entstehenden Halbester können nicht immer isoliert werden, da sie gelegentlieh
durch das anwesende alkalisch reagierende Kondensationsmittel und insbesondere wenn
Wasser zugegen ist, im Schöße des Umsetzungsgemisches verseift werden, so daß
man als Endprodukt 1, 3-Glykole und aliphatische
Carbonsäuren erhält. Die Umsetzung wird meist bei Kochtemperatur unter Rückfluß ausgeführt, doch kann bei längerem Zeitaufwand
auch bei tieferen Temperaturen gearbeitet werden.
go Das Verfahren wird in der Technik meist
so ausgeübt, daß das Gemisch der Ausgangsstoffe mit dem Kondensationsmittel in einem
zweckmäßig mit Rückflußkühler versehenen Rührgefäß in der Wärme bis zur Beendigung
gg der Kondensation gerührt wird. Man kann auch die Ausgangsstoffe durch Umpumpen
fortlaufend über das Kondensationsmittel, z. B. gekörntes Calciumcarbid, leiten, wobei
eine gleichmäßige Acetylenentwäcklung stattfinden soll, um Druckschwankungen, weiche
den Umlauf stören und Stauungen herbeiführen können, zu vermeiden. Die Aufarbeitung
des Umsetzungsgemisches erfolgt gewöhnlich im Vakuum nach Abhebern des Kondensates
und Isolierung des im Carbidschlamm zurückgehaltenen Öls durch Extraktion oder durch
Lösen des Kalkschlammes in kalter, verdünnter Säure.
Beispiel ι ηο
ιooGewichtsteile wasserfreierButyraldehyd
werden mit 20 Teilen Calciumcarbid 4V2 Stunden unter Rühren am Rückfluß gekocht,
wobei die Blasentemperatur auf 1400 steigt; es wird dabei annähernd 1 Gewichts- 7g
teil Acetylen entwickelt. Bei der Aufarbeitung des Reaktionsproduktes werden erhalten:
5 Teile 2-Äthyl-3-propyl-acrolein, 12 Teile
2-Äthyl-n-hexandiol (1,3)-haItige Fraktion, 63 Teile 2-Athyl-n-hexandiol-(i, 3)-monobutyrat
vom Kp11 =143° (Z)20 = 0,943) und
7 Teile Rückstand.
Ein Gemisch von 100 Teilen Butyraldehyd, 2,7 Teilen Wasser und 1,7 Teilen Crotonaldehyd
wird durch Umpumpen mit 9 Gewichtsteilen Carbid, welches 1 Teil Calciumoxyd
enthält, in Berührung gebracht. Die Temperatur wird dabei von 50 auf 1300C
gesteigert. Bei der Kondensation werden 3 Gewichtsteile Acetylen entwickelt. Nach Beendigung
der LTmsetzung, die man daran erkennt, daß kein Butyraldehyd mehr vorhanden
ist, wird abgekühlt, mit Salzsäure angesäuert und dann im Vakuum fraktioniert. Es werden erhalten 19 Gewichtsteile 2-Äthyl-3-propyl-acrolein,
5 Gewichtsteile 2-Äthylhexandiol-(i, 3) und 37 Gewichtsteile 2-Äthylhexandiol-(i,
3)-monobutyrat.
100 Gewichtsteile Butyraldehyd, der 1,6 °/o
Wasser enthält, werden mit einem Gemisch von 5 Teilen Calciumcarbid und 0,05 Teilen
Bariumoxyd 7 Stunden unter Rückfluß gekocht, wobei die Temperatur auf ioo° ansteigt.
Es werden 25 Teile Butylraldehyd und 19 Teile 2-ÄthyI-3-propyl-acrolein abdestilliert.
Der Blaseninhalt wird in Petroläther gelöst und das Filtrat unter Vakuum fraktioniert. Es werden erhalten:
6 Teile 2-Äthylhexandiol-i, 3-haltiges
2-Äthyl-n-hexandiol-(i, 3)-monobutyrat und 29 Teile 2-Äthyl-n-hexandiol- (1, 3)-monobutyrat
vom Kp12= 145° (P20 = 0,941).
100 Teile Capronaldehyd, der 0,2% Wasser und 0,5% Capronsäure enthält, werden unter
Rühren mit 20 Teilen feinkörnigem Calciumcarbid 4 Stunden bis auf 1150 erwärmt, wobei
sich Acetylengas entwickelt. Nach dem Absitzen wird filtriert und die trübe calciumoxydhaltige
Lösung unter Vakuum fraktioniert. Es werden dabei erhalten:
30 Teile Vorlauf vom Kp3 = 108 bis 138°, der hauptsächlich 2-nrButyl-3-n-amyl-acrolein enthält und 25 Teile 2-nrBu,tyl-octandioli, 3-monocapronat vom Kp4 =175 bis i8o° (D20 = 0,912; Wd = Ij453) und 2 Teile Rückstand.
30 Teile Vorlauf vom Kp3 = 108 bis 138°, der hauptsächlich 2-nrButyl-3-n-amyl-acrolein enthält und 25 Teile 2-nrBu,tyl-octandioli, 3-monocapronat vom Kp4 =175 bis i8o° (D20 = 0,912; Wd = Ij453) und 2 Teile Rückstand.
100 Gewichtsteile Butyral dehyd, der o,5% Wasser enthält, wird mit 50 Teilen
Xylol und 15 Teilen Calciumcarbid unter Rühren 8 Stunden bis auf etwa iio° erhitzt.
Es werden dabei 4 Gewichtsteile Acetylen entwickelt. Bei der Fraktionierung· des vom
Carbidschlamm abgegossenen Öles im Vakuum werden erhalten:
5 Teile Butyraldehyd, 14 Teile 2-Äthyl-3-propyl-acrolein
und 38 Teile 2-Äthyl n-hexandiol-(i, 3)-monobutyrat.
„, Beispielö
100 Gewichtsteile Propionaldehyd werden
mit 5 Gewichtsteilen Calciumcarbid 6 Stunden unter Rückfluß gekocht. Es wird dann
abdestilliert, wobei 12 Gewichtsteile Methyläthylacrolein übergehen. Der Rückstand besteht
hauptsächlich aus 2-Methylpentandioli,
3-monopropionat VOmKp15 = 120 bis 1250.
Claims (1)
- Patentanspruch:
Verfahren zur Herstellung von 1, 3-Glykolhalbestern durch Kondensation von primären aliphatischen Aldehyden mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen bei höheren Temperaturen in Gegenwart von Kondensationsmitteln, die gegebenenfalls Erdalkalioxyde und bzw. oder -hydroxyde enthalten, und Abtrennung der gebildeten Glykolhalbester aus den Umsetzungsgemischen, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kondensationsmittel Erdalkalicarbide und als Aldehyde der bezeichneten Art solche verwendet, die in α-Stellung zur Carbonylgruppe nicht durch Alkylgruppen substituiert sind, und diese Aldehyde, gegebenenfalls in Gegenwart von Wasser oder indifferenten Lösungsmitteln, mit den Kondensationsmitteln, zweckmäßig unter Rühren sowie unter Rückfluß, erhitzt.Zur Abgrenzung des Erfindtingsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden:Deutsche Patentschrift Nr. 646 482.© 5791 3.53
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW105751D DE764646C (de) | 1939-05-28 | 1939-05-28 | Verfahren zur Herstellung von 1, 3-Glykolhalbestern durch Kondensation von primaerenaliphatischen Aldehyden mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW105751D DE764646C (de) | 1939-05-28 | 1939-05-28 | Verfahren zur Herstellung von 1, 3-Glykolhalbestern durch Kondensation von primaerenaliphatischen Aldehyden mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE764646C true DE764646C (de) | 1953-03-23 |
Family
ID=7616469
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW105751D Expired DE764646C (de) | 1939-05-28 | 1939-05-28 | Verfahren zur Herstellung von 1, 3-Glykolhalbestern durch Kondensation von primaerenaliphatischen Aldehyden mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE764646C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1105949B (de) * | 1958-08-22 | 1961-05-04 | Liebknecht Transformat | Hochspannungsdruckgasschalter |
DE1189614B (de) * | 1957-02-18 | 1965-03-25 | Westinghouse Electric Corp | Druckgasschalter |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE646482C (de) * | 1935-07-07 | 1937-06-16 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Herstellung von 1,3-Glykolhalbestern |
-
1939
- 1939-05-28 DE DEW105751D patent/DE764646C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE646482C (de) * | 1935-07-07 | 1937-06-16 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Herstellung von 1,3-Glykolhalbestern |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1189614B (de) * | 1957-02-18 | 1965-03-25 | Westinghouse Electric Corp | Druckgasschalter |
DE1105949B (de) * | 1958-08-22 | 1961-05-04 | Liebknecht Transformat | Hochspannungsdruckgasschalter |
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