DE761352C - Mechanisches Getriebe zur UEberlagerung zweier Einstellbewegungen - Google Patents

Description

• Mechanisches Getriebe zur Überlagerung zweier Einstellbewegungen Bei mechanischen Getrieben, besonders solchen, wie sie in der Lochkarten- und Telegrafentechnik verwendet werden, tritt die Aufgabe auf, zwei Einstellbewegungen einander zu überlagern..
• Eine solche überlager.ung ergibt sich in der L ochkartentechnik beispielsweise bei Kontrollgeräten für die richtige Lochung .einer Lochkarte. Bei solchen Geräten wird die Einstellung eines Tastenwerks mit der Abtastung der schon gelochten Lochkarte verglichen, um die Richtigkeit der Lochung festzustellen. Ist die Lochung falsch, so wird eine Anzeige-oder Alarmeinrichtung in Tätigkeit gesetzt oder das Kontrollgerät gesperrt. In der Telegrafentechnik ist ein Verfahren zur Störbefreiung telegrafischer Nachrichten bekannt (s. britische Patentschrift 442 $9i), das folgendermaßen arbeitet: Die Impulskombinationen des Fünferalphabets werden auf einem Tastenwerk gebildet, jedoch nicht in der gebildeten Form ausgesendet. Vielmehr wird durch mechanische oder elektrische Zwischenglieder zwischen der auf dem Tastenwerk gebildeten und der vorher ausgesandten Impulskombination eine Differenz gebildet, so daB immer eine Aussendung der Differenz der Impulskombination an den Empfänger weitergegeben wird. Beim Empfänger wird die erste Impulskombination empfangen und nach Empfang der zweiten die Differenzbildung zwischen diesen beiden Impulskombinationen wieder rückgängig gemacht, um das richtige Zeichen s zutun Abdruck zu bringen.
• Bei derartigen Geräten und bei ähnlichen Aufgaben ist es also nötig, für den Fall einer mechanischen Lösung zwei Einstellbewegungen einander zu überlagern. Für diese Zwecke gibt die Erfindung ein besonders einfaches mechanisches Getriebe an. Sie besteht darin, daß abhängig von einer der beiden Einstellbewegungen ein Glied mit drei Ansätzen und abhängig von der anderen Einstellbewegung ein Glied mit zwei Ansätzen derart verstellt ,werden. daß beim Zusammenwirken beider Glieder sich vier mögliche gegenseitige Lagen ergeben, in deren jeder ein Ansatz des einen Gliedes mit einem Ansatz des anderen Gliedes zusammenarbeitet.
• Die Fig. i und 2 stellen ein Ausführungsbeispiel für ein Lochkartenkontrollgerät dar. Die Lochkarte i, die vorher gelocht ist.
• ,wird zur Kontrolle mit den Fühlstiften 2 abgetastet, von denen einer dargestellt ist. Gleichzeitig werden an der Tastatur des Gerätes die Tasten 3 gedrückt, die den zu prüfenden Lochungen entsprechen.
• Durch Drücken einer Taste 3 werden Wählschienen 4 nach rechts oder links verschoben, und zwar nach rechts, wenn 2.n der betreffenden Stelle der Lochkarte ein Loch sein soll, nach links für die nicht gelochten Stellen. Jeder Schiene ist ein Einstellglied 5 zugeordnet. Gleichzeitig mit dem Tastendruck wird die vom 'Motor angetriebene Achse 6 für eine Umdrehung; ausgelöst. Im Verlauf dieser Umdrehung steuert der Nocken 7 den Hebel 8 so. daß der Fühlstift 2 sich von unten gegen die Lochkarte legt. Ist an dieser Stelle ein Loch vorhanden, so tritt die Spitze des Fühlstiftes hindurch und bringt die Hebel in die in der Figur gezeichnete Lage, andernfalls hält die Lochkarte den Fühlstift zurück, so daß Hebel 5 vom Nocken 7 abgehoben bleibt. Mit dem Hebel 8 werden das Zwischenglied 9 und das Übertragungsglied io vom Fühlstift aus eingestellt.
• Im ,weiteren Verlauf der Umdrehung der Achse 6 steuert die 1 ockenscheibe i i den Hebel i-2 so, daß sein oberes Ende das Ztv ischenglied 9 und damit das Übertragungsglied io gegen die Zähne des Einstellgliedes 5 drückt. Je nach der gegenseitigen Lage der Teile 5 und io entsteht dadurch am unteren Ende des Einstellgliedes io eine Bewegung nach links oder nach rechts, die sich auf das Kontaktsteuerglied 13 auswirkt und eine Öffnung oder Schließung des Kontaktfedersattes 1d. bewirkt. Stimmt die Einstellung cler Glieder 5 und io überein, d. h. ,wenn beide in der oberen oder unteren Stellung sind, so bleibt der Kontakt geöffnet. Sind jedoch beide in einer unterschiedlichen Stellung, so wird der Kontakt 14 geschlossen und betätigt eine Signal- oder Sperreinrichtung als Zeichen dafür, daß die gedrückte Taste nicht mit der Lochung der Lochkarte übereinstimmt.
• In der Fig. 2 a bis 2 d sind die vier verschiedenen Stellungen, die die Glieder 5 und io gegeneinander einnehmen können, schematisch dargestellt. Es ergeben sich die unten durch den Pfeil angedeuteten Verstellungen der Schiene 13.
• Bei dem oben beschriebenen Verfahren der Telegrafentechnik «-ären die Einstellglieder 5 beim Sender beispielsweise vom Tastenwerk der Fernschreibmaschine abhängig zu machen. ,während die Zwischenglieder 9 der vorher ausgesendeten Impulskombination entsprechend einzustellen ,wären. An den Übertragungsgliedern io ,wäre darin die resultierende Bewegung und dann die Einstellung der Sendekontakte abzunehmen.
• Beim Empfänger müßte die Einstellung der Einstellglieder 5 von der soeben empfangenen Impulskombination, die der Zwischenglieder 9 von der vorhergehenden Impulskombination abhängig gemacht ,werden, ,während das übertragungsglied io die richtige Impulskombination an den eigentlichen telegrafischen Übersetzer ,weitergibt.

Claims (5)

1. PATE VTA:`SPRL CHE: i. Mechanisches Getriebe zur Cberlagernng zweier Einstellbewegungen, insbesondere für Wählwerke der Telegrafen-, Lochkartentechnik od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß von einer der beiden Einstellbewegungen ein Glied (5) mit drei Ansätzen und abhängig von der anderen Einstellbewegung ein Glied (io) mit zwei Ansätzen derart verstellt werden, daB beim Zusammenwirken beider Glieder sich vier mögliche gegenseitige Lagen ergeben, in deren jeder ein Ansatz des einen Gliedes (5) mit einem Ansatz des anderen Gliedes (io) zusammenarbeitet.
2. 2. Getriebe nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß von einem der beiden Glieder (io) die resultierende Bewegung, z. B. einer Schiene (i3), abgeleitet wird, zu deren Durchführung dieses Glied eine Abtastung der Stellung des anderen Gliedes (5) ausführt.
3. 3. Getriebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet. daß die Abtastbewegung durch Nocken (ii) gesteuert wird. :I.
4. Getriebe nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Lochkartenkontrollgerät die Einstellbewegung des einen Gliedes (5) vom Tastenwerk und die Einstellbewegung des anderen Gliedes (so) von der Lochung der Lochkarte abhängig ist.
5. 5. Getriebe nach Anspruch z bis 3, dadurch gekennzeichnet, daB bei Geräten, bei denen eine Störbefreiung telegrafischer Impulskombinationen durch Differenzbildung zwischen zwei aufeinanderfolgenden Impulskombinationen erfolgt, die Einstellung des 'einen Gliedes von der zuerst ausgesendeten bzw. empfangenen Impulskombination und die des zweiten Gliedes von der Einstellung der folgenden Impulskombination abhängig ist. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: USA.-Patentschriften Nr. r 956 704, 2 o28 835, 2 104:273.